Der Ursprung des Anti-Amerikanismus
Typische anti-amerikanische Darstellung |
Man beachte die Sprache. |
Dieser Lesart zufolge habe Deutschland "Kultur" - man muss sich im Geiste dazu Goethe, Mozart und Hegel denken - während die USA zwar die Annehmlichkeiten der "Zivilisation" besitzen - also Kühlschränke, Autos und Telefone - aber eben jegliche geistige Entwicklung vermissen ließen. Verstärkt wurden diese Vorurteile durch Reiseberichte, die im Tenor negativ die neuen Entwicklungen und Trends aus den USA in den Fokus rückten, vor allem den Jazz, Radio und den aufkommenden Massenkonsum. Da diese Entwicklungen zeitverzögert auch in Deutschland ankamen und im konservativ und völkisch geprägten Rechts-Milieu auf Ablehnung stießen, konnte der Anti-Amerikanismus massentauglich werden, war man doch mit dem "amerikanischen Sittenverfall" bereits vor der eigenen Haustüre konfrontiert. Zusätzlich eigneten sich die USA mit ihrer schwarzen Bevölkerung und der vergleichsweise geringen Diskriminierung von Juden als Projektionsfläche für rassistische Ressentiments. Diese Entwicklung verstärkte sich in der Nazi-Diktatur natürlicherweise noch und fand ihren Höhepunkt während des Krieges.
Anti-amerikanische Demo 1984 |
Anti-amerikanisches Graffiti in Venezuela |
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2012/11/der-ursprung-des-anti-amerikanismus.html
Kulturelles Erbe online: Suchdienste und soziale Foren des Zentralamts für Denkmalpflege in Schweden
SdK 47: Inter-Geschlechtlichkeit
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/Fdh7_I0WmWY/sdk47
Heinz Duchhardt: Geschichtspolitik als „Aushandlungsprozess“
Über alle Epochen hinweg und von politischen Systemen jedweder Couleur wird Geschichte nicht nur als „Argument“ (so der Titel und Schwerpunkt des Münchener Historikertags 1996), sondern auch als „Waffe“ (so der Titel eines Buchs von Edgar Wolfrum) instrumentalisiert.
Geschichtspolitik – ein vergleichsweise junger, anfangs durchaus polemisch gebrauchter Neologismus, der auf die mittleren 1980er Jahre zurückgeht – ist wenigstens in den „westlichen“ Demokratien freilich immer ein „Aushandlungsprozess“, in dem auch die Presse, die Wissenschaft und medialen Vermittler von „Geschichte“, ja, alle gesellschaftlichen Kräfte ihren Platz haben.
Die Tendenz, Geschichte zu instrumentalisieren, verstärkt sich in Zeiten von Krisen, Brüchen und in Phasen, in denen es um die Neukonturierung von Identitäten geht (und gehen muss). In Einzelfällen kann das zu weitgehend neuen Geschichtsbildern einer politischen Einheit führen.
Versuche, Museen zum Vermittler von staatlicher/überstaatlicher Geschichtspolitik zu machen, stoßen immer an ihre Grenzen – Paradebeispiel sind die mehrfachen Versuche, ein „Europäisches Museum“ mit einer entsprechenden „Botschaft“ aus der Taufe zu heben.
Versuche, sich über Parlamentsbeschlüsse oder die Jurisdiktion von einem bestimmten Geschichtsbild bzw. Teilen von ihm zu distanzieren (im Sinn einer perhorreszierenden Geschichtspolitik), sind problematisch.
Ein neues Phänomen sind die Bemühungen einer supranationalen Organisation wie der Europäischen Union, über ihre verschiedenen Rahmenprogramme geschichtspolitisch aktiv zu werden und eine Art europäische Identität zu evozieren und zu kreieren. Auf der anderen Seite der Skala gilt es, die Geschichtspolitik von politischen Einheiten unterhalb der Nationalstaatsebene – also z.B. Bayern – im Auge zu behalten.
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Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz Duchhardt ist Präsident der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland. Von 1994 bis 2011 war er Direktor des Instituts für Europäische Geschichte in der Abteilung für Universalgeschichte. Seine Forschungsschwerpunkte sind die internationalen Beziehungen in der Vormoderne, die Verfassungs- und Sozialgeschichte des Alten Reiches und die europabezogene Grundlagenforschung. Er ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.
Quelle: http://gid.hypotheses.org/63
Interview mit Lothar Müller zur Epoche des Papiers
Müller, Lothar: Weiße Magie. Die Epoche des Papiers. München: Hanser, 2012.
Wia die Zeit vergeht. Oder wenn Facebook nur noch ein Marketingthema ist
Fundstück
Workshop: Mehr Personen – Mehr Daten – Mehr Repositorien
Sei es als Gegenstand oder als Ergebnis von Forschungsprozessen: Stetig werden neue Erkenntnisse zu Personen gewonnen, die festgehalten und in Beziehung zu anderen gesetzt werden wollen. Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Voraussetzungen auf den Seiten von Forschung und Informationstechnik verlangen meist nach intensiver Kommunikation und Vermittlung. Wir möchten Sie deshalb zu unserem zweiten Workshop mit dem Titel „Mehr Personen – Mehr Daten – Mehr Repositorien“ (04.- 06. März 2013, BBAW) einladen.
Die Nutzung digitaler biographischer Ressourcen rückt zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Diskurse.
Einen starken Einfluss üben dabei die Entwicklungen im technischen und theoretischen Bereich der Datenverarbeitung und Datenvernetzung aus. Semantische Technologien unterstützen Forschungsbereiche, die heterogene und divergierende Aussagen behandeln, durch eine globale und widerspruchsfreie Auszeichnung von Ressourcen, welche flexibel befragt werden können. Standards sind unabdingbar in diesem Kontext: So hat sich z.B. die Verwendung der Gemeinsamen Normdatei (GND) als Datengrundlage für die Vernetzung bewährt.
Die Visualisierung von Datenbeständen wird nicht nur in der Darstellung von personellen Netzwerken, sondern auch in der räumlichen Perspektive angestrebt. Es haben sich Dienste etabliert, die wissenschaftlichen Ansprüchen gerecht werden und geographische Verortung über Zeitdimensionen hinweg möglich machen.
Diese und viele andere Aspekte formen letztlich ein Informationsangebot, welches im Rahmen der Digital Humanities auch vom Standpunkt des Forschenden aus zu betrachten ist.
Dieses weite Feld zwischen wissenschaftlicher Nutzung und der Nutzbarmachung von Ressourcen möchten wir in diesem Workshop erschließen.
Organisiert wird der Workshop vom DFG-Projekt „Personendaten-Repositorium“ (PDR), welches an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt ist und 2012 um weitere drei Jahre verlängert wurde. Mitarbeiter und Kooperationspartner werden die technischen und inhaltlichen Neuerungen gemeinsam vorstellen und die Nutzungsmöglichkeiten von Webservices und Datenschnittstellen erläutern.
Neben Vorträgen und Präsentationen wird es an Thementischen die Möglichkeit geben, mit Experten und anderen Teilnehmern spezifische Fragestellungen zu diskutieren. Eine Poster-Session lädt außerdem zur Präsentation eigener Projekte im direkten persönlichen Gespräch ein.
http://pdr.bbaw.de/veranstaltungen/pdr-workshop-2013
Kontakt:
Janna Hennicke
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
TELOTA – The Electronic Life of the Academy
DFG-Projekt “Personendaten-Repositorium”
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Tel +49 / (0)30 / 20370-264
Mail hennicke@bbaw.de
Web http://pdr.bbaw.de
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1044