Konrad Grünenberg VIII: “Faksimile” und Original am Beispiel der Stillfried-Ausgabe

Wie so viele Wappenbücher ist auch das des Konrad Grünenberg einerseits kompliziert überliefert, andererseits vor allem über ein älteres Faksimile bekannt. Bei älteren, gemalten Faksimiles muss man grundsätzlich mit Artefakten rechnen, und sei es nur der Emendation der Wappendarstellungen. Im Stillfried-Faksimile ist es vor allem die neue Anordnung der Blätter, die das “Faksimile” vom Original unterscheidet, egal, ob man mit Letzterem die Vorlage im Zustand zur Zeit der Faksimilierung meint oder den “Urzustand” von Grünenbergs eigenem Exemplar des Wappenbuch: Die Reihenfolge der Blätter entspricht weder der Berliner Handschrift (wie sie Stillfried vorlag), noch der dortigen älteren Foliierung, noch einer plausiblen Rekonstruktion, wie eine eventuelle (verlorene) Originalfassung, die älter als die erhaltenen Handschriften ist, ausgesehen haben könnte. Das Faksimile enthält aber auch noch ein paar andere Artefakte, deren Existenz man weder dem Stillfried-“Faksimile” noch den anderen Editionen entnehmen kann, weshalb sie hier auch mit Abbildungen belegt werden. Die Artefakte sind keine “Fehler”, sondern eindeutig Absicht. So war Stillfried der Überzeugung, dass der Berliner Codex das Original des Wappenbuchs sei, und dass dieses 1483 abgeschlossen worden sei. So lautet die interne Datierung der Berliner und nur der Berliner Handschrift, die allerdings nachweislich falsch ist; wie alle anderen Handschriften auch enthält der Berliner […]

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/2720

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Celebrity Deathmatch: Erwartungshaltungen an zwei Bloggerreisen

In der linken Ecke des Kampfrings springt der französische Maler Gustave Courbet schon ungeduldig hin und her; in der rechten Ecke steht ihm sein Landsmann, der Künstler Paul Gauguin, angriffslustig gegenüber. Ihre wütenden Blicke treffen sich schon. Gleich ertönt die Ringglocke… Doch die beiden Zeitgenossen werden jetzt hier nicht wirklich aufeinander losgelassen. Anders als in der MTV-Show Celebrity Deathmatch werden wir also nicht mit ansehen, wie die beiden Künstler sich gegenseitig ihre Malutensilien um die Ohren hauen, sich wüst auf Französisch beschimpfen oder sich an ihren Bärten ziehen. … Celebrity Deathmatch: Erwartungshaltungen an zwei Bloggerreisen weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2782

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Architektur, die nach Verdorbenem schmeckt

Wer bin ich, um Norbert Frei zu widersprechen? Obwohl ich ihn als Historiker sehr schätze, werde ich es trotzdem bis zu einem gewissen Grad in diesem Beitrag tun. Wer ihn nicht kennt, sollte wissen, dass es sich bei Norbert Frei um einen der vielleicht wichtigsten deutschen Professoren der Neuesten Geschichte handelt. Jeder,  der sich für das Thema Neueste Geschichte interessiert – insbesondere für die Erinnerungskultur zur terroristischen Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten – sollten seinen Artikel vom 21. November 2014 in der ZEIT lesen. Dort geht es um den Erhalt … Architektur, die nach Verdorbenem schmeckt weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2847

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Stadtpatrone und Heraldik als Elemente städtischer Identität: Überlegungen in Anlehnung an den Sammelband ‘Santi, patroni, città: immagini della devozione civica nelle Marche’

For an English summary, see below. Am 30.11.1377 wurde das Städtchen San Ginesio in der italienischen Provinz der Marken von Truppen der nahen Stadt Fermo angegriffen. Dabei, so will es die Legende, soll der Heilige Andreas über der Stadt erschienen sein und die Angreifer in die Flucht geschlagen haben. Ein Altarbild des Nicola von Siena aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zeigt diese Schlacht um San Ginesio samt himmlischem Erretter. Auffällig ist das große, rot-weiße Banner, welches der Apostel in der linken Hand hält. Es zeigt das Wappen der Stadt, welches auf den Stadttürmen noch zweimal abgebildet ist. Der Heilige tritt hier nicht als Schutzherr und Fürsprecher in eschatologischer, sondern in ganz irdischer Hinsicht auf. Er wird über das städtische Wappen mit der Stadt verbunden, er zeigt sprichwörtlich Flagge für sie. Solche Verbindungen zwischen städtischer Heraldik und Patronsverehrung stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. An das Gemälde könnte man bereits zahlreiche Fragen anschließen, die auf das weite Feld der Stadtpatrone und städtischen Heraldik als Zeichen städtischer Identität verweisen: Was genau bedeutet das Tragen des Wappens in diesem Zusammenhang? Ist Andreas damit bereits ein „offizieller“ Stadtpatron [1], oder doch eher ereignisgebunden als „defensor civitatis“ anzusehen [2], der sich in eine Reihe von […]

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/2808

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Stadtpatrone und Heraldik als Elemente städtischer Identität: Überlegungen in Anlehnung an den Sammelband ‘Santi, patroni, città: immagini della devozione civica nelle Marche’

For an English summary, see below. Am 30.11.1377 wurde das Städtchen San Ginesio in der italienischen Provinz der Marken von Truppen der nahen Stadt Fermo angegriffen. Dabei, so will es die Legende, soll der Heilige Andreas über der Stadt erschienen sein und die Angreifer in die Flucht geschlagen haben. Ein Altarbild des Nicola von Siena aus der Mitte des 15. Jahrhunderts zeigt diese Schlacht um San Ginesio samt himmlischem Erretter. Auffällig ist das große, rot-weiße Banner, welches der Apostel in der linken Hand hält. Es zeigt das Wappen der Stadt, welches auf den Stadttürmen noch zweimal abgebildet ist. Der Heilige tritt hier nicht als Schutzherr und Fürsprecher in eschatologischer, sondern in ganz irdischer Hinsicht auf. Er wird über das städtische Wappen mit der Stadt verbunden, er zeigt sprichwörtlich Flagge für sie. Solche Verbindungen zwischen städtischer Heraldik und Patronsverehrung stehen im Mittelpunkt dieses Beitrags. An das Gemälde könnte man bereits zahlreiche Fragen anschließen, die auf das weite Feld der Stadtpatrone und städtischen Heraldik als Zeichen städtischer Identität verweisen: Was genau bedeutet das Tragen des Wappens in diesem Zusammenhang? Ist Andreas damit bereits ein „offizieller“ Stadtpatron [1], oder doch eher ereignisgebunden als „defensor civitatis“ anzusehen [2], der sich in eine Reihe von […]

Quelle: http://heraldica.hypotheses.org/2808

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Multimedia im Museum: Gauguin zwischen Spotify, Instagram und Twitter

Eine der größten Herausforderungen für ein (Kunst-)Museum ist es, den Besucher mit einzubeziehen, sein passives Erleben also in eine Interaktion zu wandeln. Die Fondation Beyeler in der Schweiz setzt nun zur aktuellen Gauguin-Ausstellung auf eine Cross-Channel-Kommunikation, bei der virtuelle und reale Besucher sich über die Hashtags #GauguinSounds und #MyParadise einbringen können. Der französische Künstler Paul Gauguin (1848 – 1903) wird von der Fondation Beyeler als einer der “berühmtesten und faszinierendsten Künstler überhaupt” angekündigt. Die Ausstellung, die vom 8. Februar bis zum 28. Juni 2015 im Museum nahe Basel gezeigt wird, stellt … Multimedia im Museum: Gauguin zwischen Spotify, Instagram und Twitter weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2741

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Multimedia im Museum: Gauguin zwischen Spotify, Instagram und Twitter

Eine der größten Herausforderungen für ein (Kunst-)Museum ist es, den Besucher mit einzubeziehen, sein passives Erleben also in eine Interaktion zu wandeln. Die Fondation Beyeler in der Schweiz setzt nun zur aktuellen Gauguin-Ausstellung auf eine Cross-Channel-Kommunikation, bei der virtuelle und reale Besucher sich über die Hashtags #GauguinSounds und #MyParadise einbringen können. Der französische Künstler Paul Gauguin (1848 – 1903) wird von der Fondation Beyeler als einer der “berühmtesten und faszinierendsten Künstler überhaupt” angekündigt. Die Ausstellung, die vom 8. Februar bis zum 28. Juni 2015 im Museum nahe Basel gezeigt wird, stellt … Multimedia im Museum: Gauguin zwischen Spotify, Instagram und Twitter weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2741

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Museum-Marketing in der Fondation Beyeler: Von Hollywood-Stars und Internet-Memes

Wenn es darum geht, Besucher für Ausstellungen zu begeistern, müssen sich Museen zunehmend etwas einfallen lassen. Genügten einst vielleicht noch Plakate und Berichterstattung in Print und Radio – idealerweise vielleicht sogar noch ein kleiner Beitrag im Fernsehen – darf es heute gerne „ein bisschen mehr“ sein, um auf Ausstellungen aufmerksam zu machen. Hollywood in Basel Die Fondation Beyeler verspricht mit ihrer Paul Gauguin Ausstellung, die vom 8. Februar bis zum 28. Juni 2015 gezeigt wird, einen der „grossen (sic) europäischen Kulturhöhepunkte des Jahres 2015“. … Museum-Marketing in der Fondation Beyeler: Von Hollywood-Stars und Internet-Memes weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2721

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(Digitale) Barrierefreiheit im Museo de Bellas Artes de Sevilla

Im sevillianischen Kunstmuseum, dem Museo de Bellas Artes de Sevilla, hat man es sich zum Ziel gesetzt, Kunst barrierefrei zugänglich zu machen. Dazu gehört nicht nur, dass die Räumlichkeiten z.B. Rollstuhl-freundlich erreichbar sind; auch dem digitalen Besucher werden im Museum viele Möglichkeiten eröffnet. Da dies ein Beitrag zur Blogparade „Raumgefühl: Architektur denken“ von Anett Ring ist, wird auch das Museumsgebäude selbst zum Thema, denn dies stellt die Barrierefreiheit vor besondere Herausforderungen.   Das Museo des Bellas Artes de Sevilla beheimatet Werke der Gotik bis … (Digitale) Barrierefreiheit im Museo de Bellas Artes de Sevilla weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2686

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(Digitale) Barrierefreiheit im Museo de Bellas Artes de Sevilla

Im sevillianischen Kunstmuseum, dem Museo de Bellas Artes de Sevilla, hat man es sich zum Ziel gesetzt, Kunst barrierefrei zugänglich zu machen. Dazu gehört nicht nur, dass die Räumlichkeiten z.B. Rollstuhl-freundlich erreichbar sind; auch dem digitalen Besucher werden im Museum viele Möglichkeiten eröffnet. Da dies ein Beitrag zur Blogparade „Raumgefühl: Architektur denken“ von Anett Ring ist, wird auch das Museumsgebäude selbst zum Thema, denn dies stellt die Barrierefreiheit vor besondere Herausforderungen.   Das Museo des Bellas Artes de Sevilla beheimatet Werke der Gotik bis … (Digitale) Barrierefreiheit im Museo de Bellas Artes de Sevilla weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/2686

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