Aufstieg vom Pagen zum Minister – umfangreiche Biografie zum Sachsen-Gotha-Altenburgischen Staatsmann Hans Wilhelm von Thümmel erschienen

Von Marlene Hofmann, Museum Burg Posterstein

In seinen Aphorismen äußerte sich Hans Wilhelm von Thümmel (1744–1824) oft abschätzig über die höfische Etikette. Es klingt an, dass er dem freieren Umgang den Vorzug gab: „An den großen Höfen führt die Oberhofmeisterin Etikette die Prinzessin Langeweile auf den ihr gehörigen Sitz, und befiehlt ihr, mit wem sie tanzen und sich freuen soll. In den Versammlungsorten, wo man keinen Anspruch auf Etikette macht, bringt die Gesellschafts-Dame, Zerstreuung genannt, wohl manchmal die Freude an der flatternden Locke in die Umgebungen einer liebenswürdigen Fürstin.“[1]

Trotzdem gab Thümmel viel auf ausgefallene Feste und Geselligkeit, nicht zuletzt waren die Salons und Festsäle in seiner Zeit der Ort, wo Austausch stattfand, Netzwerke geknüpft, Allianzen geschmiedet und politische Entscheidungen auf den Weg gebracht wurden.

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Abb. 1: Hans Wilhelm von Thümmel, Stich nach einem Gemälde von Grassi, Museum Burg Posterstein

 

Im Zusammenhang mit der Thüringer Landesausstellung „Die Ernestiner – eine Dynastie prägt Europa zeigt das Museum Burg Posterstein bis 31.

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Quelle: http://hofkultur.hypotheses.org/554

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Totenkleidung aus der Michaelergruft

Nachdem hier vor kurzem bereits die Geschichte der spannenden Wiener Michaelergruft vorgestellt wurde, soll heute ein genauerer Blick auf die Totenkleider und Grabbeigaben einiger besser erhaltener Mumien gerichtet werden.

Zur Orientierung und Verortung der Mumien zunächst ein Überblicksplan über die einzelnen Gruftbereiche:

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Grüfte und verschüttete/nicht ausgegrabene Grüfte 1550-1670. Plan aus dem Anhang von Rainer 2005, 157.

 

Die folgenden Beschreibungen sind vor allem auf Basis der Untersuchungen des Kunsthistorikers und Textilkonservators Michael Ullermann möglich, der die Totenkleidung der erhaltenen Mumien im Zuge der ersten Rettungsaktion 2004 untersucht hat und seine Beobachtungen in einem kleinen Beitrag bei Rainer 2005 festhielt. Bei meinem Besuch der Gruft im Juni 2014 waren die Mumien (wieder) derart verstaubt und an ungünstigen Stellen aufgebahrt – ganz zu schweigen von den bescheidenen Lichtverhältnissen und der limitierten Zeit in der Gruft -, dass eine detaillierte eigene Beschreibung leider kaum möglich war.

Frau N83



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Quelle: https://hofkultur.hypotheses.org/241

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Hofbeamte & ihre letzte Ruhestätte – Die Wiener Michaelergruft & ihre Verstorbenen

Die meisten Touristen – und vermutlich auch ein Großteil der Wiener – ahnen heute wohl gar nicht mehr was sich unter ihnen befindet, wenn sie am Kohlmarkt entlang auf den Michaelerplatz vor der Hofburg spazieren. Dort, wo heute ganz prominent freigelegte, archäologische Ausgrabungen einer römischen Lagerstadt alle Blicke auf sich ziehen, wurde die Unterwelt vom frühneuzeitlichen St. Michael größtenteils leider vergessen.

Die Michaelerkirche erbaute man in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Filialkirche von St. Stephan. Nach der Stadterweiterung um 1200 wurde sie zur zweiten landesfürstlichen Pfarrkirche bestimmt, womit das Recht auf Durchführung von Beerdigungen verbunden war. Erstmals erwähnt wurde ein Friedhof um die Michaelerkirche im Jahr 1310. In Bonifaz Wohlmuehts Stadtplan von 1547 lässt sich die Größe des Areals in etwa nachvollziehen.

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Quelle: https://hofkultur.hypotheses.org/136

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