Das Persönliche ist politisch (1)

Feministische Kunst in der Kontroverse Unkonventionelle Ausstellungen von Künstlerinnen sorgten in den 1970er Jahren für allgemeine Empörung. Kritische Auseinandersetzungen mit tradierten Geschlechterbildern standen schnell im Verdacht der Pornografie. Auch wenn sich die Strategien seither verändert haben, Provokationspotenzial besitzt die feministische … Weiterlesen →

Quelle: https://kstreit.hypotheses.org/518

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Der Verein für naturgemäße Lebensweise (Vegetarismus) in den 1880er Jahren

Nachdem sich der Vegetarianer-Club im April 1881 überraschend aufgelöst hatte, blieben die Wiener Vegetarier/innen nicht lange ohne Interessensvertretung. Der Ankündigung, am „Donnerstag den 3. November wird in der >vegetarischen Restauration< […] die constituierende Versammlung des >Vereins für naturgemäße Lebensweise (Vegetarismus)< stattfinden“[1], folgten im Herbst 1881 rund 50 Personen[2]. Mit dem neu gegründeten Verein etablierte sich eine Organisation, die sich in den folgenden Jahrzehnten kontinuierlich für eine fleischlose Lebensweise einsetzte.

Vereinsstatuten und Vorhaben
Bei der Gründungsversammlung wurden die Vereinsstatuten beschlossen, in denen als Grundsatz nicht nur der Verzicht auf Fleisch, sondern mit Alkohol-Abstinenz und dem Meiden anderer Genussmittel die Prinzipien der naturgemäßen Lebensweise festgeschrieben wurden[3]. Widmeten sich die  ersten Wiener Lebensreformer wie Franz Kubiczek oder Adolf Zedtwitz gleichermaßen dem Kampf gegen Alkohol- und Fleischkonsum, für hygienische Maßnahmen und naturheilkundliche Methoden in der Medizin, so erfolgte in den 1880er eine erste Spezialisierung.

Quelle: Vereinsblatt für Freunde der naturgemäßen Lebensweise 1881: 2235

Der Verein für naturgemäße Lebensweise legte trotz des allgemein lebensreformerischen Namens den Schwerpunkt seiner Aktivitäten klar auf die Verbreitung des Vegetarismus.

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Quelle: https://veggie.hypotheses.org/156

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Applekunde

Die deutsche Fachliteratur mag suggerieren, man könne Aktenkunde nur an den Akten deutscher — besser noch preußischer — Behörden treiben. Aktenkunde ist aber auch an Akten von Unternehmen möglich. Und an Akten ausländischer Urheber. Also auch an den Akten ausländischer Unternehmen. Zum Beispiel an Akten von Apple, Inc.

 

Mit den formalen Kriterien Meisners (1935) betrieben, ist die Aktenkunde der Wirtschaft eine mission impossible. Schludi (2016) hat im Anschluss an Neuß (1954) deutlich darauf hingewiesen, dass die Nutzung von Schriftgut zur Betriebsorganisation kein von Regeln geleiteter Selbstzweck ist, sondern sich in jedem Einzelfall durch einen Beitrag zum Unternehmenserfolg rechtfertigen muss. Wozu für teuer Geld Akten weiterführen, die nach dem Ende des Projekts niemand mehr benötigt?

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Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/658

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Alles isst gut!

Als ich vor Kurzem in Singapur war, konnte ich den kulinarischen Verlockungen der Hawker Center natürlich nicht entgehen, und gönnte mir eine Ladung Xiaolongbao in einem Laden mit dem Namen hǎo wèi lái 好味来. Erst beim Essen fiel mir das Wortspiel im Namen der Imbissbude auf: hǎo wèi lái heißt wörtlich so viel wie „Guter Geruch kommt“, klingt aber genau so, wie „Gute Zukunft“, was dann 好未来 geschrieben würde. Der Unterschied liegt nur in der zweiten Silbe, die 未 „nicht“ (allgemeine Negation) oder 味 geschrieben wird, also einmal ohne und einmal mit dem Element 口 auf der linken Seite, das für sich genommen kǒu ausgesprochen wird und „Mund“ heißt im Chinesischen. Der Logik der chinesischen Schriftbildung folgend, ist das Zeichen 味 zu interpretieren als „wird ausgesprochen wie wèi 未 „nicht“, hat aber was mit kǒu 口 „Mund“ zu tun. Die Zukunft, das ist im Chinesischen das „Nicht-Kommt“, denn wèi heißt „nicht“ und lái 来 heißt „kommen“, also das, was noch nicht eingetroffen ist.

Nachdem ich das Sprachspiel verstanden hatte, amüsierte ich mich eine ganze Weile darüber, wobei ich nicht sagen kann, ob es mein Stolz war, den Witz entdeckt zu haben, oder dass ich den Witz wirklich lustig fand. Ich fragte mich dann, wie man das wohl am besten ins Deutsche übersetzen könnte, und scheiterte kläglich. Alles, was mir einfiel war die Überschrift zu diesem Blogpost, die sich für den Namen einer Imbissbude leider nicht so gut anbietet, wie das chinesische Original. Dann fielen mir die vielen schrecklichen Namen für Frisörläden in Deutschland ein, die sich ja in ähnlichen Kalauern suhlen.

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Quelle: https://wub.hypotheses.org/64

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Karl Polanyi am Beginn des 21. Jahrhunderts – Die Konferenz im Zeichen des großen Theoretikers

Verfasst von Tobias Enck, Michael Fürthaller und Ines Wiesinger „A Great Transformation? Global Perspectives on Contemporary Capitalism“ unter diesem sehr umfassenden Titel fanden sich vom 9. bis 13. Januar rund 300 Wissenschaftler_innen aus aller Welt an der oberösterreichischen Johannes Kepler Universität Linz ein. Ausgehend vom Hauptwerk des…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10394

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Warum bloggen wir und bewerben damit ein Portal, das es noch gar nicht gibt?

Ein (später) Beitrag zur Blogparade von siwiarchiv.de

Der erste Grund dafür, ein Blog einzurichten, ist schon genannt: Wir wollen werben für unser zukünftiges Quellenportal zur Weimarer Republik. Das Bundesarchiv digitalisiert ab 2017 über einen Zeitraum von vier Jahren umfangreiche Quellen und will diese den Nutzern online über ein Portal präsentieren. Der Start des Portals, das sukzessive über den gesamten Projektzeitraum weiter ausgebaut wird, ist derzeit für das erste Quartal 2018 geplant. Unser Blog begleitet den Aufbau des Portals und bietet Informationen zum Projektverlauf, zu Projektbeteiligten und zu aktuellen Terminen. Wir präsentieren in loser Folge ausgewählte Dokumente und Fotos und stellen Bestände vor, die – vollständig oder in Auswahl – zur Digitalisierung vorgesehen sind. Werben heißt in diesem Fall: zukünftige potentielle Nutzer aufmerksam zu machen auf unser Vorhaben, Interesse zu wecken und auch zur Mitarbeit einzuladen. Egal ob in Forschung oder Lehre tätig oder einfach am Thema interessiert: Jeder ist eingeladen, uns  Forschungs- und Interessensschwerpunkte zu nennen, damit wir entsprechende Quellen bei unserem Digitalisierungsvorhaben berücksichtigen können. Um mit einem Quellenportal tatsächlich eine breite Akzeptanz von Nutzern zu erzielen, reicht es unserer Einschätzung nach nicht, zum Zeitpunkt X ein Portal freizuschalten und dann zu hoffen, dass es möglichst viele unserer Zielgruppen interessiert.

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Quelle: https://blogweimar.hypotheses.org/283

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5 Fragen an Navena Widulin – Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité

von Julia Kleinschmidt, TU Berlin

Sie arbeiten als medizinische Präparatorin, Konservatorin  und Ausstellungskuratorin am Medizinhistorischen Museum der Charité Berlin. Können Sie kurz erklären, welche Bestände es gibt und was das Besondere an den Sammlungen ist?

Als medizinische Präparatorin betreue ich hier am Medizinhistorischen Museum die pathologische Präparatesammlung, die Moulagen- und die Modellsammlung. Die Präparatesammlung ist wesentlicher Bestandteil unseres Museums und Kernstück unserer Sammlung. Rudolf Virchow, der ab 1856 untrennbar mit dem Haus verbunden ist, hat zu seinen Lebzeiten wie ein Besessener gesammelt.

Nachdem er 1902 starb, führte man jedoch am Institut die Sammlung  weiter. Der ehemalige Bestand von über 23.

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Quelle: https://sammeln.hypotheses.org/969

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Die Demokratische, die Bourgeoise, die Große … die Zweite: Erinnerungen an die Februarrevolution in Russland

Die Februarrevolution kann in mehreren Dimensionen betrachtet werden. Erstens als revolutionärer Ausbruch vom 23. Februar bis zum 3. März 1917, der mit einem spontanen Volksaufstand begann und mit dem Sturz der Monarchie endete. Zweitens als Teil eines längeren revolutionären Prozesses, der in den Bürgerkrieg mündete und erst 1921 zu Ende ging. Drittens als eine einzigartige Zeitspanne in der russischen Geschichte, in der für eine kurzen Zeit Linke und Rechte, Liberale, Sozialisten und auch Konservative eine revolutionäre Front gegen den gemeinsamen Gegner, die Monarchie, bildeten. Das Ergebnis dieser Revolution vor genau 100 Jahren (2. März, neuer Stil 16. März 1917) ist zweifellos von historischer Bedeutung: der Sturz der 300-jährigen Romanov-Dynastie und somit der russischen Monarchie. Unbestritten ist die Einsicht, dass die Februarrevolution einen Scheideweg der russischen Geschichte markierte.

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Quelle: http://erinnerung.hypotheses.org/1238

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Wenn die Roboter kommen… was wird dann aus „uns“?

− ein Gastbeitrag von G. Günter Voß

Roboter sind derzeit ein großes Thema in der öffentlichen Diskussion – meist fokussiert auf die Frage, ob sie „uns die Arbeit wegnehmen“. Schlagzeilen dieser Art sind mit Vorsicht bewerten, da eine realistische Einschätzung der Arbeitsplatzfolgen des zweifellos zunehmenden Einsatzes im weitesten Sinne robotisierter Technologien so gut wie unmöglich ist. Es ist zudem nicht das erste Mal, dass Roboter zu Arbeitsplatzkillern erklärt werden.

Werbung eines Ladens für private Roboter in Götzis, Österreich 2015, Foto. G.G. Voß



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Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/10377

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Trump & Consorten: Was nützt uns die Besinnung auf die antike demokratia?

Birger P. Priddat Indem wir uns angewöhnen, Figuren wie Erdogan, Trump, Putin als Tyrannen oder als Despoten zu bezeichnen, indem wir die amerikanische Politik schon seit längerem oligarchisch nennen und indem wir meinen, die Demokratie erodieren zu sehen, bewegen wir uns im Differenzierungsspiel antiker Verfassungen, als wenn wir uns vergewissern wollten, auf welchem politischen Terrain wir uns momentan bewegen. Solcherart denken wir den Quellcode, die athenische politeia, um uns zu vergewissern, wofür wir einstehen können sollten. Platon und Aristoteles interpretieren die Polis als ein […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/197

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