Begrifflichkeiten und Konzeptbildungen im Bereich Intersexualität im 20. Jahrhundert Stefan Siegel, Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin, Charité Berlin [Beitrag zum Symposion “Männlich-weiblich-zwischen”; siehe auch das Abstract zum Vortrag hier und das Tagungsprogramm hier.] Lieber Christof Rolker,…
Maria Rampendahl und das Ende der Hexenverfolgung in Lemgo
Mit Maria Rampendahl endet die Hexenverfolgung in Lemgo. Sie ist die letzte Person, die in Lemgo wegen Zauberei im Rahmen eines Inquisitionsprozesses angeklagt wird. Sie gesteht unter der Folter nicht und wird schließlich 1681 zur ewigen Stadt- und Landesverweisung verurteilt und entgeht damit einem Todesurteil. Gemeinsam mit ihrem Mann Hermann Hermessen und den Kindern zieht sie zunächst nach Rinteln, von wo aus ihr Ehemann die Stadt Lemgo und die Gräflich Lippische Regierung vor dem Reichskammergericht in Speyer verklagt. Ziel ist die Revision, eine Nichtigkeitsklage des Urteils, was aber misslingt. Die Landes- und Stadtverweisung wird nicht aufgehoben, auch wenn die Stadt Lemgo und die lippische Regierung die Hälfte der Prozesskosten übernehmen sollen.
Dieser Prozess vor dem Reichskammergericht ist in der Prozessakte A 3672 im Stadtarchiv durch die Überlieferung der Stadt bzw. der Bürgermeister und der beiden Räte erhalten. In Abschrift befindet sich darin auch ein Schreiben des Hermann Hermessen an die Lippische Regierung, in dem er sich über seine und die Behandlung seiner Frau durch die Stadt Lemgo beschwert.
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„Mythos“ und „Macht der Bilder“ – Franz Josef Strauß zum 100. Geburtstag: Besprechung des Vortrags von Werner K. Blessing am 4.5.2015 und der Kabinettausstellung im Stadtmuseum München (24.4.-2.8.2015)
Franz Josef Strauß als altersmilder Greis – schwerlich kann man sich den 1988 verstorbenen bayerischen Ministerpräsidenten so vorstellen. Und doch wäre der temperamentvolle „Herrscher und Rebell“ – so der Untertitel von Horst Möllers in diesen Tagen erschienenen 853-seitigen Strauß-Biografie1 – heuer 100 Jahre alt geworden. Die Hanns-Seidel-Stiftung nimmt das zum Anlass, dem langjährigen CSU-Vorsitzenden mit einem umfassenden Festprogramm zu gedenken.2
Zum Auftakt der Vortragsveranstaltungen sprach am 4. Mai im Münchner Konferenzsaal der christsozialen Stiftung der emeritierte Erlanger Neuzeithistoriker Werner K. Blessing. Seinem Referatsthema „Mythos Strauß“ näherte sich die Vorsitzende der Hanns-Seidel-Stiftung, Ursula Männle, in ihrer Einleitung begrifflich an. Mythen seien demzufolge als Erzählungen ein fester Bestandteil der kollektiven Erinnerung. Bezogen auf eine Person entstehe ein Mythos als „Produkt großer öffentlicher Ausstrahlung“, wie das etwa bei Stars oder Kultfiguren feststellbar sei.
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Eric Schnakenbourg (Nantes): Kann man die Neutralität im Mittelalter denken?
Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrags vom 15.06.2015: Peut-on penser la neutralité à l’époque médiévale? Genau genommen bekommt der Begriff „Neutralität“ im 15. Jahrhundert den Sinn der politischen Objektivität, was zahlreiche Autoren zu der Betrachtung geführt hat, dass es jene Neutralität im … Continue reading →
Clément Lenoble (Lyon): Religion und wirtschaftliche Rationalitäten. Die kirchlichen Rechnungsschriften in der Provence und Italien (13.-15. Jahrhundert)
Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrags vom 20. Oktober 2014: Religion et rationalités gestionnaires: Les écritures comptables ecclésiastiques en Provence et en Italie (XIIIe-XVe siècle) Betrachtet man die konkrete Praxis der kirchlichen Verwaltung sowie der Wirtschaftsführung der Institution Kirche, so haben die … Continue reading →
Léonard Dauphant (Metz): Macht in ihrem Raum. Für eine politische « Raumgeschichte » des Königreichs Frankreich am Ende des Mittelalters
Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 23. Juni 2014: Un pouvoir dans son espace. Pour une « géohistoire » politique du royaume de France à la fin du Moyen Âge. Einführung : Raumgeschichte und politische Geschichte In meinen Forschungen versuche ich, die … Continue reading →
Gesellschaftliche Aspekte der Informationstechnologie, Vorlesungsreihe Graz März/April/Mai 2014
EINBLICKE: eine Veranstaltungsreihe des Stadtarchiv München
Mit der Veranstaltungsreihe “Einblicke” möchte das Stadtarchiv München monatlich interessierten Besuchern die Möglichkeit bieten, einen Einblick in die Arbeit des Archivs zu erhalten. Das Themenspektrum reicht von praktischen Einführungen in die Bestände und Recherchemöglichkeiten, Lesekurse und Führungen, bis zu Vorstellungen einzelner Bestände und Arbeitsergebnissen.
Das Programm für das erste Halbjahr 2014 ist gewohnt abwechslungsreich, wobei ein kleiner Fokus auf dem 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs liegt.
Di, 28. Januar 2014, 18.30 Uhr
Die Münchner Stadtchronik
Dr. Brigitte Huber stellt das offizielle Tagebuch der Stadt München anhand Einträge aus dem Jahr 1914 vor.
Di, 18. Februar 2014, 18.30 Uhr
Blick in die Restaurierungswerkstatt
Margaretha Eisenhofer berichtet über ihre Arbeit.
Telefonische Anmeldung (ab 10. Februar) erforderlich! Tel. (0 89) 2 33-03 08
Sa, 8. März 2014, 10 -17 Uhr – Tag der Archive
Münchner Frauen in den Kriegs- und Nachkriegsepochen des 20. Jahrhunderts.
Dokumente aus den Akten und Sammlungen des Stadtarchivs München (Ausstellung)
Außerdem: Führungen durch die Ausstellung (11/15 Uhr), das Magazin der Fotosammlung (13 Uhr) und das allgemeine Archivmagazin (10/12/14 Uhr). Der Lesesaal und das Ben-Chorin-Zimmer sind geöffnet.
Weitere Öffnungszeiten der Ausstellung: Mo bis Do 9-18 Uhr; Mi, Fr 9-12 Uhr (bis 11. April)
Di, 18. März 2014, 18.30 Uhr
Gesucht und (hoffentlich) gefunden!
Anton Löffelmeier M.A. stellt klassische und digitale Recherche-Möglichkeiten im Stadtarchiv vor.
Di, 8. April 2014, 18.30 Uhr
Schiffe mit Namen „München“ (1892-1972)
Dr. Michael Stephan, Leiter des Stadtarchivs, präsentiert überraschende Quellenfunde
aus den Beständen des Hauses.
Di, 15./22. Mai 2014, 18.30 Uhr
Lesekurs „Sütterlin“ – Einführung in das Lesen der Deutschen Schreibschrift.
Der Kurs besteht aus zwei Terminen. Die Teilnahme ist nur nach telefonischer Anmeldung (ab Mo, 5. Mai 2013) möglich! Tel. (089) 233-0308. Teilnahmegebühr: 16 Euro
Di, 27. Mai 2014, 18.30 Uhr
Biografische Recherchen
Britta Meierfrankenfeld erläutert die für die Familien- und Personenforschung wichtigen Quellengattungen im Stadtarchiv.
Di, 3. Juni 2014, 18.30 Uhr
Das Archiv der Zukunft
Dr. Daniel Baumann berichtet über digitale Langzeitarchivierung in Theorie und Praxis.
Wo? Stadtarchiv München, Winzererstraße 68, 80797 München.
Eintritt frei! (wenn nicht anders angegeben)
Laurent Hablot (Poitiers): Heraldische Bindungen – Die Wappenbesserungen im Mittelalter. Ursprünge und Entwicklungen
Deutschsprachige Zusammenfassung des Vortrages vom 20. Januar 2014: Affinités héraldiques. Les augmentations d’armoiries au Moyen Age, origines et développements. Die heraldischen Quellen bieten uns zahlreiche Zeugnisse von Wappenänderungen. Oft fügt dabei eine Person ihrem Wappen das Wappen einer anderen hinzu. … Continue reading →
Gemeinschaftsblog Geschichte Bayerns, geschichtswissenschaftliche Blogs, de.hypotheses.org … | Regensburg, 30.1.2014
Im Rahmen des Regensburger Oberseminars zur Landesgeschichte (Prof. Dr. Bernhard Löffler) stelle ich am 30. Januar 2014 das Gemeinschaftsblog Geschichte Bayerns vor; gezeigt werden soll dabei – mit praktischen Übungen – auch, wie mit WordPress Blogartikel erstellt werden können.
Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Beschäftigen werden wir uns darüber hinaus zunächst mit:
- (geschichts-)wissenschaftlichem Bloggen (Warum eigentlich? Was?),
- verschiedenen geschichtswissenschaftlichen Blogs,
- dem Blogportal für die Geisteswissenschaften de.hypotheses.org.
Wo? Universität Regensburg, P.T. 2.0.9 (Lageplan)
Wann? 30. Januar 2014, 16 Uhr c. t.
Veranstaltung: Oberseminar / Kolloquium zur Landesgeschichte, Prof. Dr. Bernhard Löffler (Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte, Universität Regensburg)
(Geschichts-)wissenschaftliches Bloggen
Warum eigentlich bloggen?
- schneller Informationsaustausch
- Zusammenarbeit
- Vernetzung
- Öffentlichkeit für Anliegen herstellen
- …
Thematisiert wird dabei auch, wie mögliche Blogs und einzelne Blogbeiträge aussehen könnten.
deutschsprachige Geschichtsblogosphäre
Aktuelle Beiträge aus der deutschsprachigen Geschichtsblogosphäre können seit Kurzem auch über Michael Schmalenstroers Blogaggregator “Planet History” (dort auch eine aktuelle Liste geschichtswissenschaftlicher Blogs) abonniert werden: RSS-Feed, Twitter, Facebook, Google+.
Einige Literaturhinweise zu geschichtswissenschaftlichen Blogs schon vorab:
- Klaus Graf – Mareike König, Forschungsnotizbücher im Netz. Weblogs in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft, in: WerkstattGeschichte 21 (2012), Heft 61, S. 76-87, online: http://werkstattgeschichte.de/werkstatt_site/archiv/WG61_076-087_GRAF_NETZ.pdf (PDF).
- Klaus Graf – Mareike König, Forschungsnotizbücher im Netz – Postskript zu einer Veröffentlichung, in: Weblog Redaktionsblog, 24.6.2013, http://redaktionsblog.hypotheses.org/1385.
- Peter Haber – Eva Pfanzelter (Hg.), Historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften, München 2013, online: http://www.degruyter.com/view/product/216968. (Open Access)
de.hypotheses.org – deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften
Bei de.hypotheses.org handelt es sich um ein deutschsprachiges Blogportal für die Geisteswissenschaften, das vom Deutschen Historischen Institut Paris und der Max Weber Stiftung betreut wird; es ist Teil der europäischen Plattform Hypotheses.org. Dort sind inzwischen insgesamt mehr als 800 Blogs registriert (Link zum Katalog von OpenEdition).
Das Angebot ist für die Bloggenden kostenlos. Die Beiträge werden auch von de.hypotheses.org auf Facebook, Twitter und Google+ beworben, von der wissenschaftlichen Redaktion ausgewählte Beiträge auch auf der Startseite http://de.hypotheses.org sowie der internationalen Startseite http://hypotheses.org, was zu einer größeren Sichtbarkeit führt.
Eine Langzeitarchivierung der Beiträge ist gewährleistet. Die Deutsche Nationalbibliothek vergibt inzwischen ISSN für Blogs.
Gemeinschaftsblog “Geschichte Bayerns”
“Geschichte Bayerns” ist ein interdisziplinäres Gemeinschaftsblog, das alle interessierten Wissenschaftler/innen einlädt, sich zu beteiligen. Inzwischen wurden bereits 100 Beiträge veröffentlicht; mehr als 40 Autor/innen sind registriert.
Das Blog wird in verschiedenen Sozialen Netzwerken begleitet:
Hashtag: #HistBav
Facebook: https://www.facebook.com/HistBav (Gruppe: https://www.facebook.com/groups/1426956144186780/)
Twitter: @HistBav
Google+: http://gplus.to/HistBav
Academia.edu: http://independent.academia.edu/HistBav
RSS-Feed: http://histbav.hypotheses.org/feed
Eingeflossen sind dabei die Erfahrungen, die seit September 2012 mit dem Gemeinschaftsblog “Ordensgeschichte” gemacht werden konnten: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5710 (aktuell 115 registrierte Autor/innen, mehr als 300 veröffentlichte Beiträge; Link zur Statistik: Zugriffe im Jahr 2013)
Anregungen sind jederzeit herzlich willkommen.
Einen eigenen Account? – Gerne: http://histbav.hypotheses.org/1011 ;-)
… und die dazu benötigten Computerkenntnisse?
Wir werden dazu hinter die Kulissen – ins Dashboard – schauen und die Grundlagen erarbeiten, unter anderem: Wie erstellt man einen Blogartikel? Wie wird ein Beitrag formatiert? Wie werden z. B. PDF-Dateien, Bilder, Videos eingefügt? Worauf sollte man dabei achten? Wie werden Fußnoten eingefügt? Wie wird das Profil ausgefüllt?
Dashboard
Lektüretipps:
- Pierre Mounier, Die Werkstatt des Historikers öffnen: Soziale Medien und Wissenschaftsblogs, in: Weblog Digital Humanities am DHI Paris, 4.11.2011, http://dhdhi.hypotheses.org/591.
- Michael Kaiser, dk-blog, in: Weblog DKblog, 30.11.2012, http://dkblog.hypotheses.org/1.
- A conundrum solved, collectively: A 15th century Italian manuscript identified, in: Weblog Echoes from the Vault. A blog from the Special Collections of the University of St Andrews, 13.3.2012, http://standrewsrarebooks.wordpress.com/2012/03/12/a-conundrum-solvedcollectively-a-15th-century-italian-manuscript-identified/.
- Felicitas Noeske, Update: Makulatur. Identifizierung eines Fragments (2011), in: Weblog Bibliotheca Altonensis, 20.10.2013, http://anonymea.tumblr.com/post/64571017524/updatemakulatur-
identifizierung-eines-fragments. - Sara Kjellberg, I am a blogging researcher: Motivations for blogging in a scholarly context, in: First Monday 18 (2010) 8, 2.8.2010, http://firstmonday.org/ojs/index.php/fm/article/view/2962/2580.