von Anouk Heeres Drama und politische Botschaft: Die Handlung des Films „Anders als die Andern“ ist ein Film aus dem Jahr 1919 über den Geiger und Musiklehrer Paul Körner (Conrad Veidt) unter der Regie von Richard Oswald. Im Zentrum des … Weiterlesen →
Anton F. Guhl und Malte Habscheidt Vor genau 40 Jahren, am 1. April 1975, war es endlich soweit: Rund zwölf Jahre, nachdem mit dem „Philosophenturm“ das bis dahin größte Gebäude der Universität eingeweiht worden war, konnte mit dem „zweiten Philosophenturm“ … Weiterlesen →
Sehr schön, heute ist die NZZ (1.4.2015, S. 24) an der Reihe mit ihrer Rezension der "Ersten Suchmaschinen":
Das Resultat überzeugt: Quellennah und in einem angenehm lebendigen Stil verfolgt Tantner die Geschichte von Idee und Praxis dieser Einrichtungen bis ins späte 19. Jahrhundert, als sie von den Zeitungen und Generalanzeigern abgelöst wurden.
Tagung am 11. und 12. September 2015 im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
Organisiert vom Verein für Protest- und Bewegungsforschung in Kooperation mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und dem Zentrum Technik und Gesellschaft der Technischen Universität Berlin.
Proteste und andere widerständige Praxen sind weit verbreitet, die Forschung ist es nicht. Wer sich in der deutschsprachigen Sozialwissenschaft mit kollektiven Selbstorganisierungsprozessen in gesellschaftlichen Konflikten beschäftigt, arbeitet allzu häufig vereinzelt. Wir wollen das ändern, indem wir dauerhafte Arbeitszusammenhänge schaffen, in denen sich Kolleginnen und Kollegen mit ähnlichen Interessen austauschen und gemeinsame Aktivitäten entwickeln können.
Um solche Knotenpunkte in der deutschsprachigen Forschungslandschaft zu schaffen, organisieren wir die Tagung „Bridging and Bonding. Die Forschung zu Protest, Bewegung und Widerstand vernetzen“ am 11. und 12.
September 2015 am WZB. Die Tagung soll ein Auftakt zur Gründung von thematischen Arbeitskreisen sein und zugleich die Gelegenheit bieten, sich über die thematischen Interessen hinweg zu vernetzen und auszutauschen.
Was im Neuen Testament steht – dass Herodes kaltblütig die Kinder Betlehems ermorden ließ – hat sein Bild festgemeißelt. Er ist bekannt als der missgünstige Machtpolitiker, der an seinem Stuhl klebt und den Messias töten will.
In seiner Schrift Antiquitates Judaicae erzählt der jüdische Schriftsteller Flavius Josephus im 1. Jh. das Leben des Herodes spannend nach. Aber auch Josephus konnte den Idumäer nicht besonders leiden und Herodes trägt in den grausamen Episoden fast teuflische Züge. Auch diese, durch die Jahrhunderte äußerst beliebte Schrift hat Herodes‘ schlechten Ruf untermauert: böse, machthungrig, paranoid, taktierend, falsch, abgründig, intrigant.
Aber wer sich in Zeiten römischer Bürgerkriege an die Macht manövriert und sich dann 30 Jahre ebendort halten kann, zudem Städte, Paläste und Tempel baut, diplomatische Drahtseilakte besteht, aus der Provinz bis nach Rom hin Einfluss geltend machen kann, wer all die Brüche in seiner Herkunft, seinem Territorium und in seiner untergebenen Bevölkerung kontrollieren kann – der muss schon ein Mensch mit außergewöhnlichen Energien und Managerqualitäten gewesen sein.
Herodion
Am Modell kann man den Prachtbau mit den vier Türmen, die in alle vier Himmelsrichtungen zeigen, gut erahnen. (Foto: S. Burkard)
Das Herodion erhebt sich weithin sichtbar wie ein Vulkan (Josephus sagt: „wie ein Busen“) am Rand der Wüste Juda empor (758 m ü.M.), fünfzehn Kilometer südlich von Jerusalem, ungefähr fünf Kilometer südöstlich von Betlehem. Der oben immer gleichmäßiger rund werdende, dann aber gekappte Kegel, der die Umgebung um rund 100 m überragt, wurde zum Teil künstlich bis zu dieser monumentalen Höhe aufgeschichtet.
Herodes gründete 23 v. Chr. die Turmfestung am Ort einer siegreichen Schlacht über die 40 v. Chr. in Palästina eingefallenen Parter und benannte sie nach sich. Die Festung enthielt alle Elemente hellenistisch-herodianischer Paläste und entfaltete sich auf fünf Stockwerken. Als Herodes 4 v. Chr. in Jericho starb, wurde sein Leichnam im feierlichen Geleit zum Herodium überführt und dort seinem Wunsch gemäß bestattet. Über all das informiert uns Josephus Flavius.
Im August 2006 begann Ehud Netzer, außerhalb der Turmfestung zu graben und stieß auf die so lange gesuchte Grabstätte. Die geringe Reste der Grabanlage wirken für Touristen durchaus ernüchternd. Das Besondere der Entdeckung ist nach den vielen Theorien nur die Auffindung der genauen Lage der Grabstätte.
Masada
Masada – ein besonderer Bau nahe der Küste zum Toten Meer (Foto: S. Burkard)
Die vielleicht bekannteste aller herodianischen Ruinenstätten ist Masada, das im Westen des Toten Meeres auf einem weithin sichtbaren Felsen liegt.
Dieser Felsberg, auf dem die Palastfestung errichtet wurde, steht frei, getrennt von den Klippen, die das Tote Meer zu beiden Seiten flankieren. Dieser Ort, dessen Name sich von dem hebräischen Wort metzuda (Festung) herleitet, erlangte eine besondere Bedeutung aufgrund des dramatischen Berichts, den Josephus von den Geschehnissen gibt, die sich hier ereigneten.
Masada war der letzte Ort des Widerstandes in dem großen Aufstand der Juden gegen die Römer in den 60er und 70er Jahren des 1. Jhs. n.Chr. Drei Jahre nach der Zerstörung Jerusalems und des zweiten Tempels setzten sich hier noch immer etwas tausend Kämpfer mit ihren Familien gegen eine anhaltende Belagerung zur Wehr. Tag für Tag mussten die Belagerten das stetige Heranrücken der Sturmrampe an die Gipfelfläche des Berges mit ansehen. Als all ihre Versuche, die Römer am Erreichen der Gipfelfläche zu hindern, fehlgeschlagen waren, beging die gesamte Gemeinschaft Massenselbstmord. Dies war das Ende des Aufstandes.
Die Geschehnisse während des großen Aufstandes, die in den Schriften des Josephus berichtet werden, ereigneten sich rund 70 Jahre nach Herodes‘ Tod. Gleichwohl blieben die von diesem König auf dem Berg errichteten Bauten, die Josephus sehr detailliert beschreibt, bis in die Zeit erhalten, als die Zeloten die Kontrolle über Masada erlangten.
Literatur
Bernett, Monika, Herrschaft und Repräsentation unter den Herodiern, in: ZDPV 127,1 (2011) 75-104.
Keel, Othmar; Küchler, Max, Der Süden, OLB 2, Göttingen 1982 (Masada: S. 368-401; Herodeion: S. 650-661).
Küchler, Max, Ein Handbuch und Studienreiseführer zur Heiligen Stadt, Orte und Landschaften der Bibel 4,2, Göttingen 2007, 2. Aufl. 2014.
Netzer, Ehud, Die Paläste der Hasmonäer und Herodes des Großen, Mainz 1999.
https://www.aventinus-online.de/collectanea Die Schriftensammlung bietet einen Überblick zum Œuvre des Geschäftsführenden Herausgebers zu Studentischem Publizieren. Die Abschnitte Theorie und Praxis vereinen hierbei seine theoretisch-deskriptiven Erörterungen mit Beiträgen aus der Studienzeit.
Es soll niemand sagen, daß es in der Vormoderne keinen technischen Fortschritt gegeben habe. Ein Beispiel dafür bietet die fahrbare Getreidemühle, die ich im Waldstein-Katalog von 2007 gefunden habe (S. 475, 6.5.4). Dargestellt ist eine Feldgetreidemühle, die auf einem fahrbaren Untersatz montiert war und von Pferden betrieben wurde. Der Vorteil lag auf der Hand: Man war nicht auf Mehl angewiesen, sondern konnte auch das Rohmaterial verarbeiten. Da die Versorgungsfrage für jede Armee stets eine große Herausforderung darstellte, war es naheliegend, Techniken zu entwickeln, die gerade für einen Heerhaufen – ökonomisch gesprochen eine Ansammlung von unproduktiven Menschen, der auf zumeist knappe Ressourcen zurückgriff – die notwendigen Versorgungsgüter leichter verwertbar machten.
Fahrbare Getreidemühle
So plausibel das alles ist, muß ich doch gestehen, daß ich von solchen Phänomenen recht wenig weiß. Über die gängigen Quellengruppen, die sonst über den Krieg und die Feldzüge informieren, habe ich kaum jemals etwas über solche Techniken und erst recht nichts über Innovationen erfahren. Pech bei der Auswahl der Akten, ein blinder Fleck in meiner Wahrnehmung? Ich kann und will nichts ausschließen, aber auch das Beispiel im Katalog selbst stimmt mich nachdenklich. Denn das Beispiel stammt aus dem Jahr 1606 und berichtet von einer Episode, derzufolge der spanische Feldherr Spinola das Stättchen „Lochum“ (gemeint ist offenbar Lochem in der Provinz Gelderland) eingenommen hat. Mit dabei waren auch „schone Muillwagen“, wie es in der deutschen Legende des Einblattdrucks heißt.
Es handelt sich also um einen Beleg aus dem spanisch-generalstaatischen Krieg und nicht aus dem Dreißigjährigen Krieg. Nun waren die militärischen Strukturen in beiden Konflikten so ähnlich, daß es methodisch kein Problem ist, solche Befunde aufzugreifen. Doch als ich nach weiteren Beispielen für solche Mühlen suchte, habe ich keine weiteren Belege entdecken können. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ausschließlich in der Armee Spinolas solche mobilen Mühlen zum Einsatz gekommen sind. Das Motiv wurde von Hogenberg in Köln verlegt, und der Druck wird sicher einigermaßen Verbreitung gefunden haben – der tschechische Nachweis im Katalog spricht schon dafür wie auch der weitere Nachweis im VD17 für die BSB in München (12:658778R).
Man wußte also von solchen Techniken. Doch seit wann gab es die fahrbaren Mühlen eigentlich? (der Hinweis im Flugblatt auf Pompeius als „Inuentor“ führt hier natürlich nicht wirklich weiter) Und wie weit waren sie verbreitet: Waren derartige Mühlen vielleicht schon in dieser Zeit allgegenwärtig? Ja waren sie womöglich Standardausstattung für den Troß der Heere des Dreißigjährigen Kriegs, daß schon gar nicht mehr über sie berichtet wurde? Vielleicht habe ich wie gesagt grundlegende Dinge, die in diesen Jahrzehnten alltäglich waren, verpaßt und ausgeblendet. Aber ein wenig frage ich mich schon, wieviel wir eigentlich über solche Techniken und auch ihre Fortentwicklungen (nicht) wissen, die für das Verständnis der Kriegsläufte in dieser Epoche wesentlich sind.
Im Rahmen des 2015 beginnenden DFG-Langfristvorhabens „Corpus Musicae Ottomanicae“ (CMO). Kritische Editionen vorderorientalischer Musikhandschriften“, dessen wissenschaftliche Leitung bei Herrn Universitätsprofessor Dr. Ralf Martin Jäger von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster liegt, ist ab dem 1. Oktober 2015 beim Kooperationspartner Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS) in Bonn folgende MitarbeiterInnenstelle befristet bis zum 30. Juni 2016 zu besetzen:
Wissenschaftliche Mitarbeiterin/ wissenschaftlicher Mitarbeiter für Digital Humanities (Entwicklung wissenschaftlicher Datenbanken und Online-Editionen).
Es handelt sich um eine Stelle nach Entgeltgruppe 13 TVöD mit 100 % der regelmäßigen Arbeitszeit (zurzeit 39 Stundenwöchentlich) . Alternativ zu den 9 Monaten in Vollzeit ist eine Beschäftigung mit 12 Monaten zu 75% möglich. Mit der Stelle sind keine Lehrverpflichtungen verbunden.
Die Stelle an der Max Weber Stiftung übernimmt innerhalb des CMO zentrale Aufgaben bei der Entwicklung und dem Aufbau der technischen Infrastruktur. Hierzu zählen die Umsetzung von Datenbankmodellen und die Entwicklung der Technik für die digitale Online-Edition der Kritischen Ausgabe.
Detailliertes Arbeitsprogramm der Stelle:
das System für die Metadateneingabe entsprechend den Anforderungen einrichten,
den bereits vorhandenen Datenbestand in das System einspeisen,
eine Ausgabemöglichkeit in Absprache mit der Max Weber Stiftung (perspectivia.net) einrichten, die eine reibungslose Einspeisung ins Quellenportal (und weiter in DDB und Europeana) ermöglicht, was insbesondere eine Unterstützung der Standard-Datenformate voraussetzt, also eine Übersetzung der vom Projekt verwendeten Konzepte in diese Formate,
SVG-Repräsentationen für die Musiknotation und die zugehörigen kritischen Berichte zu erarbeiten, um die Transkripte mitsamt kritischen Anmerkungen unmittelbar in HTML-Seiten einfügen, mit den zugehörigen Metadaten und Liedtexten verknüpfen und mit RDFa-Annotationen semantisch erschließen zu können,
Erarbeitung einer Erweiterung des Vokabulars von MEI, um eine überlieferungs- und inhaltsgetreue digitale Speicherung und Verarbeitung vorderorientalischer Musiknotation für das beantragte sowie für künftige Projekte zu ermöglichen,
Schulung der übrigen Projektmitarbeiter/innen in der Eingabeumgebung.
Voraussetzung für die Einstellung sind ein geistes- oder sozialwissenschaftlicher Hochschulabschluss (möglichst Promotion), Einschlägige Kenntnisse im Bereich der Digital Humanities und der Verarbeitung von XML, HTML5 und CSS3 sowie Kenntnisse in einer Scriptsprache (vorzugsweise Python, oder auch PHP, Ruby o.ä.) sowie einschlägige Projekterfahrung und Teamfähigkeit.
Stellenbesetzungen werden grundsätzlich auch in Teilzeit vorgenommen, sofern nicht im Einzelfall zwingende dienstliche Gründe entgegenstehen.
Die WWU Münster und die Max Weber Stiftung treten für die Geschlechtergerechtigkeit ein und streben eine Erhöhung des Anteils von Frauen in Forschung und Lehre an. Bewerbungen von Frauen sind daher ausdrücklich erwünscht; Frauen werden bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen.
Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt eingestellt.
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 15. Mai 2015 in einer pdf-Datei an:
Am Workshop: ‘Digital Humanities for European Global Studies’ durfte ich ein Poster zum Dissertationsprojekt vorstellen.
Poster – Historical Source Criticism in the Digital Age Pascal Föhr, 27.03.2015
Ergänzung (04.04.2015):
Poster – Historische Quellenkritik im Digitalen Zeitalter Pascal Föhr, 27.03.2015
Aufgrund der Bitte von Mareike König (siehe Kommentar) erläutere ich das Poster und füge die deutsche Übersetzung hinzu.
Bisher wurde ein Objekt nach der historisch-kritischen Methode mit den Schritten Heuristik, Quellenkunde, Quellenkritik, Interpretation und Darstellung gesucht und gefunden, eingeordnet, kritisiert, interpretiert und als historische Ressource ‘verwendet’. Die Fragestellung meiner Dissertation dreht sich nun darum, ob die traditionelle historisch-kritische Methode auch auf digitale Objekte angewendet werden kann.
Verschiedene Einflüsse (nicht abschliessende Stichworte computational turn (Medientheorie), Digitalmedien (Social Media etc.), Virtualität (des Objekts, Cyberspace etc.), einem Alterungsprozess unterliegende Hard-/Software, algorithmisch generierte Daten etc. müssen bei der Quellenkritik (Kriterien wie Nachvollziehbarkeit, Persistenz, Echtheit, Authentizität etc.) berücksichtigt werden, die bei physischen Objekten bisher keine Rolle spielten. Digitale Objekte unterscheiden sich grundlegend von bisher bekannten, was eine kritische Auseinandersetzung mit der bisherigen Methode notwendig macht.
Weil digitale Objekte sich grundlegend von bisher bekannten unterscheiden und neuartige Rahmenbedingungen gelten, sind Kriterien der Quellenkritik in der bekannten Form nicht mehr anwendbar. Daraus leite ich für die Verwendung von digitalen Objekten als Forschungsressourcen meine Thesen ab: Es entstanden und entstehen neue, bisher nicht bekannte Quellentypen mit neuartigen Eigenschaften, der Prozess der Objektbeurteilung muss angepasst und neue Methoden der Quellenkritik müssen erarbeitet werden, was den Historiker zwingt auch neue Arbeitsmethoden im Umgang mit digitalen Objekten zu erlernen und anzuwenden.
What would 3 shillings buy in 1834? And what wouldn't 3 shillings buy? »Visible Prices« is a digital humanities database project. It provides contexts by highlighting the relationships between prices and therefore shows how price proportion between different goods changed over time and space. Paige Morgan is developing »Visible Prices« as a linked open data project using RDF (Resource Description Framework). It is a searchable collection of price information from literary and historical texts. In this interview we talk about the idea behind the project and the challenges in building a database.