Historypunk zum Marketing in den Wissenschaften

Historypunk, das Weblog von Jo Hawkins, Geschichte-Doktorandin und Expertin für digitales Marketing möchte nicht nur australische Geschichte schmackhaft machen, sondern beschäftigt sich auch mit Strategien des digitalen Medieneinsatzes in den Wissenschaften; ich lese diese als äußerst nützliche Ergänzungen zu meinen eigenen Überlegungen zum Selbstmanagement in der Kontrollgesellschaft. Folgende Beiträge auf historypunk zählen dazu:

*) Help! I don’t have time to blog or tweet

*) Developing your personal digital marketing strategy: A guide for academics

*) 8 reasons why online reputation building can give academics a competitive advantage

*) Socialising Research: How to get your research results noticed and used

*) Advertising in the academy? Maximising research impact in the humanities

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/109333315/

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Konterrevolution, keine Sternstunde

Manche SchriftstellerInnen sind einfach die besseren HistorikerInnen: Da muss ich doch im Standard tatsächlich lesen, dass ein an der Universität Klagenfurt lehrender Historiker den Wiener Kongress als diplomatische Sternstunde der Menschheit betrachtet. Ich halte es mit Michael Scharang, der folgende Analyse im Presse-Spectrum (nachzulesen auch in der aktuellen konkret) veröffentlicht hat:

Als Auftakt zum 19. Jahrhundert formiert sich die größte Konterrevolution der Neuzeit, der Wiener Kongress, und verpestet Europa. Gesellschaftliche Emanzipation Hunderter Jahre wird in kurzer Zeit vernichtet. Die monarchischen Häupter des Kontinents, früher immerfort im Krieg gegeneinander, ermannen sich, den Untergang vor Augen, in einem gemeinsamen Gewaltstreich jede geistige, politische, künstlerischeRegung zu ersticken.
Das System der Zensur, mit dem die Habsburger ihre Länder knebeln, erreicht eine Vollkommenheit, von der heute noch alle schwärmen, die sich Ordnung nur als Verordnung vorstellen können.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/109333152/

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Bilateral Digital Humanities Program: DFG und NEH fördern gemeinsam

Mit der Veröffentlichung der vierten Ausschreibung im Bilateral Digital Humanities Program setzen das National Endowment for the Humanities (NEH) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die gemeinsame Förderung innovativer Projekte im Themenfeld “Digital Humanities” fort. Nachdem in den ersten drei Ausschreibungsrunden seit 2008 die Optimierung digitaler Ressourcen und Sammlungen für die geisteswissenschaftliche Forschung im Vordergrund standen, sind die Förderziele nun deutlich weiter gesteckt: Im Zentrum steht die Verbesserung der digitalen Informationsinfrastruktur für die geisteswissenschaftliche Forschung – sei es durch die Zusammenführung etablierter Informationsangebote, die Verbesserung des Forschungsdatenmanagements, der elektronischen Veröffentlichung von Forschungsergebnissen oder der Entwicklung generischer Werkzeuge und Standards.

Es werden Projekte mit einer Laufzeit von bis zu drei Jahren gefördert. Eine Kooperation zwischen deutschen und u.s.-amerikanischen Partnern ist Fördervoraussetzung. In den Projektanträgen ist insbesondere auch auf den Mehrwert der transatlantischen Kooperation einzugehen. Anträge können bis zum 27. September 2012 in identischer Form bei NEH und DFG eingereicht werden. Beide Förderorganisationen sehen sich dem Prinzip des Open Access verpflichtet und erwarten eine möglichst aktive Verbreitung der Projektergebnisse.

Für eine Beratung stehen Jason Rhody (NEH, jrhody@neh.gov) und Christoph Kümmel (DFG, christoph.kuemmel@dfg.de) zur Verfügung.

Informationen zum Förderangebot auf den Homepages der Förderorganisationen:
http://www.neh.gov/divisions/odh/grant-news/grant-opportunity-nehdfg-bilateral-digital-humanities-program
http://www.dfg.de/foerderung/info_wissenschaft/info_wissenschaft_12_40/index.html

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=724

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Weitere Schnäppchen, ambivalent

Einst teure wissenschaftliche Bücher zu stark reduzierten Preisen anzubieten läßt sich sehr verschieden begründen und bewerten. Davon war hier schon einmal unter ‘pädagogischem' Aspekt die Rede. Doch die Sache ist komplexer. Ein Beispiel: Bei einem großen Versender von Restposten und Sonderausgaben stieß ich kürzlich auf ein Angebot, das mich sprachlos machte: Klaus Fittschen , Prinzenbildnisse antoninischer Zeit. Ein großformatiges, in Leinen...(read more)

Quelle: http://faz-community.faz.net/blogs/antike/archive/2012/07/16/weitere-schnaeppchen-ambivalent.aspx

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Absolute Linientreue? Das Leben in der Stasi-Familie

Was wussten die Kinder von den Tätigkeiten ihrer Eltern, wenn diese hauptamtlich bei der Stasi arbeiteten? Wie stark beeinflusste und prägte die Arbeit der Eltern – meist die der Väter –  ihre Freizeit, ihre Freundschaften in der Schule und das gesamte Familienleben? Ruth Hoffmann, Autorin und freie Journalistin, interviewte 20 Kinder, deren Eltern ehemals hauptamtliche Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) waren. Im MONTAGSRADIO, Ausgabe 11/2012, sprechen Jochen Thermann und Kaja Wesner über ihr Buch “Stasi-Kinder. Aufwachsen im Überwachungsstaat”.

Das MfS verfügte 1989 über rund 90.000 hauptamtliche Mitarbeiter. Zum Teil lebten sie mit ihren Familien in eigens angesiedelten Wohnkomplexen wie zum Beispiel rund um die Frankfurter Allee unweit der ehemaligen Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg.

Trotz vieler Privilegien unterlagen die hauptamtlichen Mitarbeiter und ihr Umfeld den Methoden und dem Druck des eigenen Überwachungssystems nicht weniger. Guckten ihre Kinder Westfernsehen oder hatten sie Beziehungen zu staatsfeindlichen Kritikern – wenn auch nur in einer Brieffreundschaft – mussten die Väter um ihre Karrieren fürchten und ihre Kinder zurück auf die “staatstreue Linie” bringen. Nicht selten führte dies zum Bruch zwischen den Eltern und den Jugendlichen.

Wie erlebten die Kinder ihr Aufwachsen und wie standen sie zu der Tätigkeit ihrer Eltern? Ruth Hoffmann lässt in ihrem Buch die Kinder in sehr persönlicher Perspektive sprechen. Sie erzählt von den familieninternen Konflikten, den jeweiligen Handlungsspielräumen und den Versuchen der Kinder, das Schweigen der Eltern nach dem Ende der DDR zu brechen.

Und hier die Timeline zum Gespräch

02:00 Regelwerk und Linientreue

03:30 Entstehung des Buches

05:00 Gibt es die typische Stasi-Familie?

06:36 Handlungsspielräume: vorauseilender Gehorsam bis Frühpensionierung

09:06 Schweigen nach dem Zusammenbruch der DDR

12:30 Sind alle Familien-Konflikte politisch?

17:34 Die Jugendlichen erfuhren Sonderbehandlung und waren zum Teil Außenseiter

20:02 Persönliche Erzählperspektive statt sachlicher Einordnung

24:00 Buch schafft Möglichkeiten zum Austausch

27:00 Der Umgang mit dem Erlebten

30:01 Montagsradio-Fragebogen

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/07/16/absolute-linientreue-%E2%80%93-das-leben-in-der-stasi-familie/

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Ein Häutel als Verhütungsmittel

Im August 1830 führte Magdalena Kaubarek ein Scheidungsverfahren gegen ihren Ehemann. Sowohl sie als ihr Mann, ein Bindermeister aus der Leopoldstadt, waren zu diesem Zeitpunkt 42 Jahre alt. Aus dem Protokoll, das während der Verhandlung angefertigt wurde, erfahren wir folgendes:

Seine Gattin [habe ihm] einst im Bette erzählt, daß ihre beste Freundin, welche von ihrem Manne geschieden war, ihr einst gesagt habe, daß ihr Gatte bey Pflegung des Beyschlafs um die Kindererzeugung zu verhindern, gewisse Vorsichten anwandte.

Von Seite der Commission nahm man Anstand, die wörtlichen Ausdrücke zu Protokoll zu nehmen, allein derselbe beharrte darauf, und gab aus eigenem Munde folgendes zu Protokoll:

Seine Gattin habe gesagt, diese ihre beste Hausfreundin habe ihrem Manne das Recht abgewonnen, daß sie gerne ein Kind gehabt hätte; da habe sie darauf gesagt, so oft er sie gebraucht habe, habe er stets ein Häutel darüber gethan; da habe er Kauberek ihr zur Antwort gegeben, er sey schon 30 Jahre in der Fremd, habe sehr viel gesehen, aber dieß habe er nicht gesehen, wenn daher seine Gattin eine solche Hausfreundin hatte, so könne an ihr auch nichts braves seyn, das gehöre nicht für eine wohlerzogene Jungfrau.

Auf der Homepage des Museums für Verhütung & Schwangerschaftsabbruch findet sich eine Abbildung eines solchen Häutels. In den Beständen des Museums ist unter der Inventarnummer 2053 ein Schafsdarmkondom mit Bändchen verzeichnet.


Quelle: http://ehenvorgericht.wordpress.com/2012/07/16/ein-hautel-als-verhutungsmittel/

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