Beiträge auf Phaidra

Soda, und gleich noch mehr der Selbstverwaltung: Wie angekündigt habe ich nun die wichtigsten meiner bislang nur auf meiner Homepage veröffentlichten Texte auch auf Phaidra, das Institutional Repository der Universität Wien hochgeladen; zu finden sind dort ab sofort:

Tantner, Anton: Die Frag- und Kundschaftsämter in Prag und Brünn. Informationsvermittlung im frühneuzeitlichen Böhmen und Mähren, in: Folia Historica Bohemica, 26.2011/2, S. 479-506.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105529

Tantner, Anton: Das Wiener Frag- und Kundschaftsamt. Informationsvermittlung im Wien der Frühen Neuzeit, in: Wiener Geschichtsblätter, 66.2011/4, S. 313-342.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105527

Tantner, Anton: Das Pressburger Frag- und Kundschaftsamt des Anton Martin, 1781-1783, in: Hungarian Studies, 25.2011/1, S. 127-142.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105526

Tantner, Anton: Adressbüros in der Habsburgermonarchie und in deutschen Territorien - Eine Vorgeschichte der Suchmaschine?, in: Brendecke, Arndt/Friedrich, Markus/Friedrich, Susanne (Hg.): Information in der Frühen Neuzeit. Status, Bestände, Strategien. (=Pluralisierung & Autorität; 16). Münster: LIT, 2008, S. 215-236.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105524

Tantner, Anton: Wahrheitsproduktion durch "Auskampelung". Zum Kampf gegen den Wichtelzopf, in: Scheutz, Martin/Vales, Vlasta (Hg.): Wien und seine WienerInnen. Ein historischer Streifzug durch Wien über die Jahrhunderte. Festschrift für Karl Vocelka zum 60. Geburtstag. Wien/Köln/Weimar: Böhlau, 2008, S. 221-233.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105523

Aspalter, Christian/Tantner, Anton: Ironieverlust und verleugnete Rezeption: Kontroversen um Romantik in Wiener Zeitschriften, in: Aspalter, Christian/Müller-Funk, Wolfgang/Saurer, Edith/Schmidt-Dengler, Wendelin/Tantner, Anton (Hg.): Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: Wiener Universitätsverlag, 2006, S. 47-120.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105522

Tantner, Anton: Jazz Youth Subcultures in Nazi Europe, in: ISHA Journal. Publication Series of the International Students of History Association. 2/1994. [=Abels, Bodien/Rhijn, Carine van (Hg.): History of Daily Life. Papers of the fifth Isha Conference Utrecht, The Netherlands, April 4-8, 1994. Atalanta: Houten, 1994.] S. 22-28.
http://phaidra.univie.ac.at/o:105530

Schon auf Phaidra zugänglich waren:

Tantner, Anton: Suchen und finden vor Google. Eine Skizze, in: Mitteilungen der Vereinigung österreichischer Bibliothekarinnen & Bibliothekare, 64.2011/1, S. 42-69.
http://phaidra.univie.ac.at/o:103096

Tantner, Anton: "Schlurfs". Annäherungen an einen subkulturellen Stil Wiener Arbeiterjugendlicher. Universität Wien: Diplomarbeit am Institut für Zeitgeschichte, 1993, Neuveröffentlichung als Book on Demand: Morrisville: Lulu, 2007.
http://phaidra.univie.ac.at/o:63953

Meine Dissertation ist auf dem Hochschulschriftenserver der Uni Wien zugänglich (der ja vielleicht mal mit Phaidra zusammengeführt wird):

Tantner, Anton: Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen - Hausnummerierung und Seelenkonskription in der Habsburgermonarchie. Universität Wien: Dissertation am Institut für Geschichte, 2004.
http://othes.univie.ac.at/28/

Kleiner Nachteil von Phaidra im Vergleich zum Hochladen der Texte auf der eigenen Homepage: Es sind (noch?) keine Statistiken zugänglich, das heißt man erfährt nicht, wie oft und von wo auf die Dokumente zugegriffen wird.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75240576/

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Lehrveranstaltungen Digitale Medien in den Geschichtswissenschaften – Studierende…

Meine an der Uni Wien abgehaltene Lehrveranstaltung Digitale Medien in den Geschichtswissenschaften ist schon im vollen Gang, die um die 50 TeilnehmerInnen sind auch schon fleißig dabei, in ihren Weblogs zu posten, verzeichnet unter http://tantner.twoday.net

Dieses Semester wird diese Lehrveranstaltung auch von meiner Kollegin Elisabeth Gruber abgehalten, auch hier gibt es ein Lehrveranstaltungsweblog - http://digitalemedien2012.wordpress.com/ - auf dem (allerdings in Form von Word-Dokumenten) die Studierenden Essays zur Geschichtsblogosphäre veröffentlicht haben. Manche haben sich das Adresscomptoir näher angeschaut und ein paar der dort vorgefundenen Anregungen greife ich doch gerne auf: Da einigen Studierenden das Design zu umständlich war und insbesondere die Amazon-Anzeigen auf Unverständnis gestoßen sind, habe ich die meisten davon mal rausgeschmissen - seit September 2006 konnte ich damit übrigens gewaltige 70 Euro lukrieren! -; weiters habe ich eine Art Impressum verfertigt, auf dass auch studentische Newbies wissen, was es mit dem Adresscomptoir auf sich hat.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75240565/

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Über dieses Weblog

Adresscomptoir war eine im 18. Jahrhundert gebräuchliche Bezeichnung für eine Art von Schreibestube, wo man sich wegen gewisser Sachen angeben oder auch erkundigen kann (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1773, Bd. 1, S. 397), für Adressbüros, die der Informationsvermittlung dienten. Die erste Einrichtung dieser Art wurde 1630 von Théophraste Renaudot in Paris gegründet: Sein Bureau d'adresse war gleichzeitig Verkaufsagentur, Immobilien- und Arbeitsvermittlung, diente darüber hinaus als Pfandhaus, als Stätte der medizinischen Betreuung für Arme sowie als Veranstaltungsort für gelehrte Vorträge.
Bei dem hier von twoday seit 2005 gehosteten Adresscomptoir handelt es sich um das Weblog von Anton Tantner, Historiker an der Universität Wien. Es ist ein Versuch, geschichtswissenschaftliche Inhalte auch mittels Internet zu verbreiten; ich veröffentliche hier Beiträge zu meinen durchaus heterogenen Interessens- und Forschungsgebieten, wozu die Geschichte der Hausnummerierung, frühneuzeitliche Adressbüros und jugendliche Jazzsubkulturen ebenso zählen wie historische Medienwissenschaft, Werwölfe und Splatter-Barock. Nicht zuletzt poste ich hier von Zeit zu Zeit Fotos von historischen Hausnummern und den einen oder anderen Hinweis auf Medienbeiträge zu belletristischen oder politischen Inhalten.

Einen Erfahrungsbericht über meine Internetaktivitäten habe ich in der Online-Zeitschrift Medienimpulse veröffentlicht:
Tantner, Anton: Selbstmanagement in der Kontrollgesellschaft: Weblogs und persönliche Homepages, in: Medienimpulse. Beiträge zur Medienpädagogik, 2/2011, http://www.medienimpulse.at/articles/view/307

Disclaimer: Statt eines eigenen Disclaimers verweise ich auf den vom geschätzten Bov Bjerg.

Anton Tantner, Institut für Geschichte, Universität Wien, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien
http://tantner.net
http://www.univie.ac.at/Geschichte/anton.tantner/

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75240548/

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Pluralität der Erinnerungen! Aber verstehe ich die Erinnerung wirklich?

Was sind die Unterschiede und was die Gemeinsamkeiten nationaler, regionaler und lokaler Erinnerungen junger Europäer an die Gewalterfahrungen des 20. Jahrhunderts? Passt das westliche Modernisierungsmodell der Aufarbeitung auch zu den mittelosteuropäischen Ländern und ihrem Umgang mit Geschichte?

Im vierten Teil der Sonderreihe MONTAGSRADIO “Vor Ort” sprechen Miriam Menzel und Kaja Wesner auf der Geschichtsmesse 2012 in Suhl mit Dr. Jennifer Schevardo über die Geschichtswerkstatt Europa, die Notwendigkeit der Verständigung über die erlebte Geschichte auf lokaler Ebene und darüber, dass die jeweils differierenden Erinnerungen nur durch einen Perspektivwechsel verstanden werden können.

Und hier gibts noch die Timeline zu dem Gespräch:

00:45 Historisches Schlüsselerlebnis: Abiturfahrt nach Prag

02:15 Projektvorstellung “Geschichtswerkstatt Europa”

05:15 Kriterien für den Vergleich von Erinnerungen

07:00 Werden ausgewählte Projekte gegenüber anderen bevorzugt?

10:00 Pluralität der Erinnerungen

13:15 Stand der historisch-politischen Aufarbeitung in Mittelosteuropa

15:30 Die Reflexion der unterschiedlichen Erinnerungen

17:20 Sprache als Problem?

18:20 Fragebogen “light”

Und hier gehts direkt zum MP3.

Quelle: http://www.montagsradio.de/2012/03/22/pluralitat-der-erinnerungen-aber-verstehe-ich-die-erinnerung-wirklich/

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15 Artikel an einem Tag – Eine Übersicht

  Möglicherweise hat sich jemand darüber gewundert, wie es zustande kommt, dass sich die Anzahl der Artikel dieses Blogs innerhalb von einer Stunde vervielfacht hat. Keine Angst, aus mir ist über Nacht kein hyperaktiver Blogger geworden, der neue Posts in Serie produziert. Ich habe vielmehr – wie bereits angekündigt – ein paar Artikel aus meinem ursprünglichen TEXperimenTales-Blog hierhin importiert. In diesen Posts wurden bereits einige Gedanken entwickelt, die ich in Zukunft hier weiter ausführen möchte, dazu nehme ich halt auch ein wenig redundante Datenspeicherung in Kauf (Informations-Puristen mögen mir verzeihen). Der Import bietet zudem eine gute Möglichkeit, meine bisherigen Ausführungen ein wenig ausführlicher, als das ihre Tags tun, zu klassifizieren: Das erste zentrale Thema, an dem ich mich in meinen Posts abgearbeitet habe, ist die für die Wissenschaft zentrale Forderung nach einer Reproduzierbarkeit von Ergebnissen. Zunächst habe ich ein grundsätzliches Problem, das mit dieser Forderung einhergeht, in einer Art Parabel dargelegt (1). Im anschließenden Post bin ich darauf eingegangen, auf welche Weise es gelöst werden könnte (2). Im Anschluss folgt eine Reihe von Artikeln, die einige zentrale Features unserer Software Tesla darstellen. Tesla ist (unter anderem) unser Lösungsvorschlag für das Reproduzierbarkeitproblem für den Bereich der Textwissenschaften. Da ist zunächst die Erklärung, weshalb wir Tesla als ein Labor für Textprozessierer ansehen (3), dann lege ich dar, woraus Tesla-Experimente bestehen (4). Darauf folgt eine etwas detailliertere Beschreibung, wie man Tesla-Experimente anlegt und durchführt (5), sowie eine Kurzanleitung zum Import von andererleuts Experimenten  (6). Obwohl es zu Tesla noch eine Menge mehr zu schreiben gäbe, bin ich in den folgenden Posts ein wenig vom Thema abgekommen, auch weil gerade da die Veröffentlichung meiner Dissertationsschrift anstand. Diese hat zwar Tesla als Hauptthema, das System wird aber anhand eines Anwendungsfalls aus der Kryptologie präsentiert. Das Thema Kryptologie eignet sich auch gut für die Behandlung in Blog-Artikeln, so dass ich dazu gleich einige verfasst habe: Zu meinen kryptologischen Experimenten aus der Dissertation (7); Zu einer phantastischen Kryptoanalyseleistung jüngeren Datums (8) und (9); sowie zur Schrägheit eines Dokuments, das vor fast genau 100 Jahren gefunden wurde (10). Die restlichen Posts betreffen Ankündigungen von Dissertationsveröffentlichungen (11) und (12), sowie Gedanken über den wissenschaftlichen Austausch über Blogs und Twitter (13), (14) und zu Tesla als Werkzeug zur Erzeugung schöner Titelblätter (15). Soweit die Übersicht über die Artikel, die ich in den letzten paar Monaten geschrieben habe und die nun in die neue Heimat von TEXperimenTales umgezogen sind. Rückgeblickt ist jetzt jedenfalls für meinen Geschmack genug.    

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/116

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Stefan Donecker: Vortrag über die Lebenswelt eines betagten Werwolfs, Wien 28.3.2012

Könnte spannend werden, dieser Vortrag am Institut für Geschichte der Uni Wien:

Vortragender: Stefan Donecker
Titel: Der Prozess des ‘Alten Thiess’, 1692/93. Lebenswelt und Weltbild eines betagten Werwolfs

Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Dr. Karl Luegerring 1, 1010 Wien, Hs. 45
Zeit: Mittwoch, 28.3.2012, 18:30 h s.t.

Abstract: Im Jahr 1691 stand ein rund 85jähriger lettischer Bauer, der “Alte Thiess”, in Jürgensburg – dem heutigen Zaube in Lettland – als vermeintlicher Hexer und Werwolf vor Gericht. Der betagte Angeklagte verblüffte die Richter mit einem bereitwilligen Geständnis: Er war ein Werwolf, und er war äußerst stolz darauf – denn die Werwölfe, so Thiess, seien Diener Gottes und würden in aufopferungsvollen Kämpfen die Fruchtbarkeit des Landes gegen den Teufel und sein Gefolge verteidigen.
Im Zuge des Vortrages soll diese Vorstellung eines gesellschaftsdienlichen Werwolfs, die mit der gelehrten Dämonologie des 17. Jahrhunderts völlig unvereinbar war, untersucht werden. Der Prozess des “Alten Thiess” ist eine faszinierende Quelle – nicht nur wegen der markanten Persönlichkeit des sturen, unbequemen und dabei irgendwie liebeswerten Angeklagten, sondern auch aufgrund der einzigartigen Einblicke in die soziale Konstruktion von Körper, Geschlecht und Ethnizität in einer bäuerlichen Lebenswelt an der äußersten Peripherie Europas. Am Beispiel dieses historischen Dokuments möchte ich verdeutlichen, wie Impulse aus dem frühneuzeitlichen Nordosteuropa in die Lehre am Institut für Geschichte eingebracht werden könnten.

Zur Person: Stefan Donecker studierte Geschichte und Skandinavistik in Wien und Umeâ (Schweden). 2010 wurde er am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz promoviert. Er war zuletzt als Junior Fellow am Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg in Greifswald beschäftigt und forscht derzeit am Exzellenzcluster “Kulturelle Grundlagen von Integration” (Konstanz) zu den geistesgeschichtlichen Wurzeln der gegenwärtigen Migrationsdebatte.


Update 29.3.2012: War tatsächlich ein hörenswerter Vortrag; die Akten zu dem berichteten Fall sind publiziert in: Bruiningk, Hermann von: Der Werwolf in Livland und das letzte im Wendenschen Landgericht und Dörptschen Hofgericht i. J. 1692 deshalb stattgehabte Strafverfahren, in: Mitteilungen aus der livländischen Geschichte 22.1922-28, S. 163-220; vgl. auch den Eintrag in der englischen Wikipedia: http://en.wikipedia.org/wiki/Thiess_of_Kaltenbrun

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/75240054/

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Bericht vom Interedition Symposium März 2012, oder: was Aquarien, Ozeane, Archäologen und Taucher mit digitalen Editionen zu tun haben

Vom 19.-20. März 2012 fand in Den Haag das Abschluss-Symposium von Interedition zum Thema “Scholarly Digital Editions, Tools and Infrastructure” statt. In dem vielfältigen Programm des Symposiums wurden aktuelle und teils brandneue Entwicklungen im Bereich der Technologien rund um digitale Edition vorgestellt: von hoch flexibel interagierenden microservices über wohldefinierte Tools bis hin zu Infrastrukturprojekten mit Bezug zur digitalen Edition und zur Aufbereitung und Analyse konkreter Textsammlungen.

Im Bereich der microservices wurden beispielsweise mehrere Ergebnisse der Interedition Bootcamps vorgestellt: so unter anderem im Bereich der Kollationierung der flexible Verbund von CollateX mit einem Variant Graph Modul und einem Regularisierungsinterface (Tara Andrews, Troy Griffit, Joris van Zundert); mehrere micoservices im Bereich von Open Annotation und Linked Data (Grant Dickie, Moritz Wissenbach, Marco Petris); ergänzt wurden diese Beiträge durch Reflexionen darüber, wie Kollationierungstools wie Juxta oder CollateX mit oft sehr unterschiedlich kodierten TEI-Texten zurechtkommen können (Gregor Middell).

Im Bereich der eigenständigen Tools standen etablierte Projekte im Vordergrund: beispielsweise die Versioning Machine, die seit 1993 stetig weiterentwickelt wird und deren Bedeutung nicht zuletzt darin liegt, dass sie DH-Neulingen eindrücklich veranschaulicht, welche Möglichkeiten das digitale Medium mit sich bringt (Susan Schreibman); oder das Kollationierungstool Juxta, das mit einer schicken Desktop-Version, zahlreichen Funktionen und (ganz aktuell) mit der verstärkten Expansion in Richtung Webservice und API beeindruckte (Nick Laiacona).

Im Bereich der Infrastrukturen war einerseits Textgrid als Virtuelle Forschungsumgebung vertreten, wobei der Vortrag deutlich machte, wie die Weiterentwicklung dieser Umgebung stetig voranschreitet, unter anderem durch die Integration weiterer Tools, wie bspw. MEISE, der Editor für MEI-Dateien (Celia Krause, Philip Vanscheidt). Und auch DARIAH wurde vorgestellt, wobei der Fokus auf den konkreten DARIAH-Services lag, die DARIAH Entwicklern und Herausgebern von digitalen Editionen anbieten kann, vom Developer Portal über die Bit Preservation bis zu Referenzdaten-Services (Christiane Fritze, Christof Schöch).

Ebenfalls zum Thema Infrastrukturen, aber aus einer etwas anderen Perspektive, gab es zwei weitere Beiträge: ein knackiges Plädoyer dafür, dass doch lieber alle dazu beitragen sollten, einen gemeinsamen Daten- und Tool-Ozean zu managen, anstatt dass jeder ein kleines, privates Aquarium baut (Martin Wynne); und einen Beitrag mit dem schönen Titel “Smaller is Smarter”, der dazu provozierte, die positiven Erfahrungen mit “agile development” und “programming sprints” in den Interedition Bootcamps auch in großen Infrastrukturprojekten wie DARIAH zu nutzen (Doug Reside), wobei letztlich deutlich wurde, dass beide Ansätze sicherlich vor allem in ihrer Komplementarität am nützlichsten sein werden.

An Beiträgen, die weniger aus der Perspektive der Tools auf die Forschung, denn aus der Perspektive eines konkreten Forschungsprojektes auf die Durchführung und technische Umsetzung blickte, mangelte es aber auch nicht. Unter anderem wurde das Womens Writers in History-Projekt vorgestellt, in dem es zentral darum geht, die Rezeptionsgeschichte der Werke weiblicher Autoren in einer Datenbank zu modellieren (Suzan van Dijk, Gertjan Filarski), oder das Ancient Greek Dependency Treebank Projekt, in dem das altgriechische Korpus des Perseus Projects mit morphologischen, syntaktischen und pragmatischen Annotationen angereichtert wird (Marie-Claire Beaulieu, Mathew Harrington, Francesco Mambrini).

Den Abschluss des Symposiums bildete der Vortrag von Joris van Zundert, der Leiter von Interedition, der auf die Erfahrungen aus dem vierjährigen Projekt zurückblickte. Deutlich wurde dabei, dass eine Vision (ein lockeres Netzwerk interoperabler microservices), eine flexible und innovative Arbeitsweise (Bootcamps) und vor allem, motivierte und kompetente Menschen (Programmierer und Editionswissenschaftler) sowie genügend Reisemittel (in diesem Fall COST Action-Mittel) zusammenkommen müssen, damit all die faszinierenden und hochaktuellen Tools entstehen können, die Interedition jetzt vorweisen kann. Auch wenn die Veranstaltung eigentlich das Abschluss-Symposium war, ist kaum vorstellbar, dass es nicht irgendwie weitergeht! Und was ist mit den Archäologen und Tauchern? Zu dieser Geschichte muss jeder Joris van Zundert selbst fragen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=356

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