Ö1 zu Wieland
Politische Bildung, Demokratie und sogenannte politikferne Jugendliche
Johannes Melchert, Politikwissenschaftler, arbeitet seit April 2011 am Göttinger Institut für Demokratieforschung, Georg-August-Universität Göttingen.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10944
Medienimpulse: Nummern für Räume
Tantner, Anton: Nummern für Räume: Zwischen Verbrechensbekämpfung, Aneignung und Klassenkampf - Eine Dokumentation, in: Medienimpulse. Beiträge zur Medienpädagogik, Ausgabe 4/2012, http://www.medienimpulse.at/articles/view/480
Studie über die Sprache der Politik und wie Jugendliche diese verstehen
Christina Schildmann ist Referentin beim Forum Politik und Gesellschaft bei der Friedrich-Ebert Stiftung (FES).
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10943
DVD zu Audre Lorde erschienen
Gerne weisen wir hier auf die DVD zu Audre Lorde hin, eine wichtige afro-amerikanische Schriftstellerin und Aktivistin, die in ihren Berliner Jahren entscheidend dazu beitrug, dass eine afro-deutsche feministische Bewegung entstand. Nun ist ein Film zu ihren Berliner Jahren erschienen: Audre Lorde – Die Berliner Jahre 1984-1992
Homepage: http://www.audrelorde-theberlinyears.com/deutsch/index_mehr.html
Erhältlich überall im Handel (Regisseurin: Dagmar Schultz, produziert von: Salzgeber & Co. Medien GmbH).
Auch zwanzig Jahre nach ihrem Tod ist der Einfluss der Schriftstellerin und Aktivistin Audre Lorde auf die afrikanisch-amerikanischen, feministischen und queeren Bewegungen außerordentlich lebendig. Ein wenig beachtetes Kapitel sind dabei ihre Berliner Jahre von 1984 bis 1992, in denen Lorde Afro-deutschen zu mehr Selbstbewusstsein verhalf und die sozialen Veränderungen in der Stadt kommentierte, die von Mauerfall und Wiedervereinigung geprägt waren. Weiße Deutsche forderte sie dazu heraus, ihre Privilegien zu erkennen und mit Unterschiedlichkeiten konstruktiv umzugehen.
Einsortiert unter:Aktion, Biographie, Geschichte, Linke Debatte, Literatur

Quelle: https://kritischegeschichte.wordpress.com/2013/01/16/dvd-zu-audre-lorde-erschienen/
Die Nöte des Kölner Kurfürsten
21. Januar 1645: Kurfürst Ferdinand von Köln schreibt von seiner Bonner Residenz aus an den kaiserlichen Feldmarschall Hatzfeldt, der derzeit in Böhmen operiert. Dieser zieht dort seine Truppen zusammen und sucht eine Entscheidung gegen die vorrückenden Schweden. Dazu wünscht der Kurfürst dem Feldmarschall guten Erfolg und verbindet damit auch die Hoffnung, daß Gott Graf Hatzfeld „solche gluckhliche Progress wieder den Feindt verleihen werde, damit Vnß dießer Orths in kurtzem waß Lufft gemacht werden möge“. In dem Zusammenhang weist Kurfürst Ferdinand auf die sich verschlechternde militärische Lage im Rheinland hin: Nachdem die niederrheinisch-westfälischen Kreistruppen unter Graf Geleen ins Westfälische abgezogen seien, stehe das Rheinland weitestgehend ungeschützt da. Nur noch wenige Kräfte seien an der Mosel verblieben, auf die allerdings kein Verlaß sei. Erst kurz zuvor hätten französische Einheiten die Stadt Oberwesel eingenommen (am Mittelrhein, zwischen Boppard und Bingen gelegen), nun sei auch Koblenz bedroht. Die Lage sei kritisch, und dem Feind Widerstand zu leisten, sei man „so gahr nit gefast“. (Schönstein, Fürstlich Hatzfeldt-Wildenburgsches Archiv, Kriegsarchiv Melchior von Hatzfeldt Nr. 236 unfol. Ausf.)
Der Brief liest sich wie eines der üblichen Schreiben, in dem ein mit dem Kaiser verbündeter Reichsfürst um militärische Hilfe bittet. Tatsächlich waren derartige Anforderungen um militärische Verstärkungen üblich in einem Koalitionskrieg, eine Konstellation, wie sie sich im Dreißigjährigen Krieg immer wieder ergab. Vor dem Hintergrund ist der Brief ein weitgehend standardisiertes Schreiben, wie er in den Kanzleien dieser Zeit üblich war. Die besondere Note erhält das Schreiben aber durch die Nachschrift, die der Kurfürst eigenhändig an Graf Hatzfeldt anfügte.
In acht weiteren Zeilen, ungefähr einer drittel Seite, greift Kurfürst Ferdinand noch einmal das Anliegen auf und wiederholt die Gefährdung, die für die Rheinlande bestehen: Es bedürfe keiner weiteren Ausführung, wie wichtig das „Hauptwesen“ sei (also der Hauptkriegsschauplatz in Böhmen). Doch auch dem „edlen Rheinstrom“ und ebenso der Mosel komme eine große Bedeutung zu, wie Hatzfeldt zuletzt selbst noch in einem früheren Schreiben dargelegt habe. So hoffe er, Ferdinand, daß man „uns arme verlassene Rheinländer“ nicht im Stich lassen, sondern nach dem „glücklichen Success“ in Böhmen wirkliche helfen werde, „ehe aus Frankreich ein neuer Tempestas entstehe, der uns zugrunde richte“.
Es ist dieses Postscriptum, das in besonderer Eindringlichkeit die Not vorstellt, die der Kölner Kurfürst empfand. Für Ferdinand, der schon seit 1612 das Kurfürstentum regierte und den Krieg von Anfang an miterlebt hatte, sind zahlreiche eigenhändige Nachschriften überliefert, die vielfach seine Ansichten und Sorgen erkennen ließen. Mag also ein Postskriptum für Ferdinand nicht unüblich gewesen sein, so stellt es in diesem Fall eine immense Verstärkung des eigentlichen Briefinhalts dar: Nicht allein das Kanzleischreiben transportiert das Anliegen, sondern der Kurfürst selbst greift eigenhändig diese Nöte auf und personalisiert die geäußerten Befürchtungen.
Über diesen einen Fall hinausgehend stellen eigenhändige Notizen eines regierenden Fürsten eine besondere Form der Überlieferung dar. Sie machen seine Persönlichkeit viel unmittelbarer faßbar als die im regulären Kanzleibetrieb verfertigten Schriftstücke. Eben weil die Fürsten damals durch einen wachsenden Apparat von Bediensteten umgeben sind, bleibt oftmals schemenhaft, in welchem Maße die Korrespondenzen jeweils die Meinung des Fürsten oder nicht eher die seiner Räte widerspiegeln. Eigenhändige Marginalien und Ergänzungen in diesen Briefschaften sind daher rare Schlaglichter auf die Gedanken des Fürsten selbst. ‑
Nachschrift:
Am 6. März 1645 trafen bei Jankau in Böhmen das kaiserliche und das schwedische Heer aufeinander. Bekanntermaßen verlor Hatzfeldt die Schlacht und fast die gesamte Armee – Kurfürst Ferdinand mußte also seine Hoffnung aufgeben, daß bald schon kaiserliche Truppen die Lage am Rhein zum Besseren wenden würden.
Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/74
Studie zur Webseite „Du hast die Macht“ und zu sogenannten politikfernen Jugendlichen
Seit 2009 hat Prof. Dr. Anja Besand die Professur für Didaktik der politischen Bildung an der TU Dresden inne.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10940
Vernetzte Orchideen
Vernetzung, Beziehungen und Kommunikation sind für die Vertreter der Orchideenfächer nicht erst seit Kurzem von Bedeutung. Schon immer bestimmten Sympathie und Zwistigkeiten, Interessen und Charaktere, Kontakte und Kommunikation den wissenschaftlichen Lebenslauf, zumindest zwischen den Zeilen. In Zeiten, in denen die … Weiterlesen
Dissertation zu feministischen Hausbesetzungen in Deutschland und Frankreich
Edith Gaillard: Habiter autrement : des squats féministes en France et en Allemagne. Une remise en question de lordre social, sous la direction de Sylvette Denèfle.
Abstract: Loin dêtre homogène, lhabitat est à la fois le reflet de lassignation des femmes à un rôle de sexe et, dans le même temps, un instrument politique du changement social, de la transgression des normes sociales fixées sur le genre. De quelles manières des actions collectives féministes qui se réclament de lémancipation peuvent-elles, par le biais de pratiques habitantes, affirmer un autre possible, construire dautres modes dêtre et dagir en vue dune vie plus libre ?
La mise en oeuvre de notre questionnement a conduit à choisir comme objet détude le « squat » associé à une critique féministe de lordre social. Du squat féministe, un regard se pose sur lordre social, un discours est porté sur les raisons de cet engagement dans les marges de la société. Des attitudes, des manières de faire et dagir sy construisent afin délaborer des réponses à la question des rapports sociaux, des rapports de genre. Nous avons comparé deux modèles de squat féministe : les squats politiques français soumis à une grande instabilité du fait de leur statut « sans droit ni titre » et les squats « légalisés » allemands qui, au regard du contexte historique et politique, sinscrivent dans un temps plus long.
La thèse permet délaborer une sociologie du genre renouvelée à partir dune remise en question de lordre social par un engagement féministe autour de pratiques habitantes et de rendre compte de la façon dont des actrices sociales répondent aux problèmes féministes en fabriquant un « autre » modèle.