TIPP: “Es werden China-Versteher gebraucht”

Während die Deutsch-Amerikanischen Beziehungen im Kontext der NSA-Affäre gegenwärtig im Mittelpunkt zahlreicher Diskussionen stehen, finden die diplomatischen Beziehungen zu Südost-Asien oft weniger Beachtung. Doch China ist ein immer einflussreicherer Akteur und Handelspartner: Laut Statistischem Bundesamt wurden allein 2012 Waren im Wert von 66,6 Milliarden Euro von Deutschland nach China exportiert  – Tendenz steigend.

Gleichzeitig ist die Wahrnehmung Chinas in deutschen Medien von Klischees geprägt. „Schon vor fünfundzwanzig Jahren hat der Konstanzer Historiker Jürgen Osterhammel die Genese dieses China-Bildes analysiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass der Westen China immer nur als Zerrbild wahrnimmt – je nach eigener Befindlichkeit mal als Vorbild, mal als Gegenbild, nie jedoch unvoreingenommen. Es ist dieser Charakter unserer China-Wahrnehmung als Projektion eigener Befindlichkeiten, der uns den Blick verstellt und eine weniger vorurteilsgeprägte Darstellung verhindert.“

In ihrem Artikel „Es werden China-Versteher gebraucht” in der Süddeutschen Zeitung vom 2. Februar 2014 untersuchen Viola von Cramon und Axel Schneider die Rolle der Sinologie, das heißt die akademische Auseinandersetzung mit China, und plädieren für eine intensivere Förderung und Restrukturierung des Studienfachs. Nur so könne dieses Zerrbild nachhaltig verändert werden.

Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Quelle: http://wwc.hypotheses.org/63

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Objekte des Monats / objects of the month: March 2014

Zwei Fragmente mit Lautenspielermotiv (Gefäßkeramik) “Er befragte die Laute, doch lange schwieg sie/ Es schweigen die Freuden, bis die Laute spricht.” Ibn aṭ-Ṭaḥḥān al-Mūsīqī, gest. nach 1057 Museum für Islamische Kunst, Inv.Nr. I. 2047 Ägypten, 11./12. Jh Breite: 9 cm, … Continue reading

Quelle: http://jameel.hypotheses.org/462

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“Merken der Mandaryns” – Bilder chinesischer Rangabzeichen aus dem 17. Jh.

In der China-Literatur des siebzehnten Jahrhunderts sind Abbildungen selten,  die vorhandenen Illustrationen wurden häufig mehrfach verwendet[1]  – in der Regel ohne Quellenangaben. Manchmal werden Bildelemente aus verschiedenen Abbildungen zu einem neuen Bild kombiniert, manchmal wird 1:1 übernommen. Ein Beispiel dafür ist eine Tafel mit Abbildungen von Standarten, Wimpeln und anderen Gegenständen.

Wohl zum ersten Mal wurde die Abbildung,  in Dappers Gedenkwaerdig bedryf …[2] von 1670 verwendet. Sie gehört (mit drei weiteren Tafeln) zum Abschnitt “Merken der Mandarins of Overheden, en dracht der Sinesen”[3] und es gibt dazu eine kurze Beschreibung der abgebildeten Gegenstände[4].

Dapper: Gedenkwaerdig bedryf (1670)

Dapper: Gedenkwaerdig bedryf (1670) | Internet Archive

Die Tafel zeigt im oberen Teil Wimpel und Standarten – zum Teil geschmückt mit Symbolen und/oder (nicht identifizierbaren) Schriftzeichen -, im unteren Teil Gongs und Schellen sowie in den unteren Ecken Tafeln, die den Würdenträgern vorangetragen wurden. Auf weiteren Abbildungen zu diesem Kapitel ist zu sehen, wie das “in Aktion” bei Prozessionen ausgesehen hat.
In der deutschen Version[5] findet sich die Abbildung (mit einem englischen Paralleltitel am unteren Rand) im Teil “Von den Gastereyen der Chineser [im Göttinger Digitalisat Bild 442], die Erklärung dazu auf Seite 46. In der Ausgabe von 1676 fehlt auf der Abbildung der Titel.

Wagner Das mächtige Kaiserreich China (1688)

Wagner Das mächtige Kaiserreich China (1688) | Google Books

Einige Jahre später taucht die Abbildung – mit niederländischem und englischem Titel – in Das mächtige Kaiserreich China und die asiatische Tartarei von Johann Christoph Wagner auf. Der Band – der vierte Teil der Delineatio Provinciarum Pannoniae Et Imperii Turcici In Oriente – erschien 1688 bei Koppmayer in Augsburg.[6]. Die Beschreibung dazu[7] ist – ohne Angabe der Quelle – aus der deutschen Fassung der Gedenkwürdigen Verrichtung entnommen. Wagner beschränkt sich auf diese eine Tafel, die übrigen, bei Dapper enthaltnen Abbildungen aus dem Abschnitt über chinesische Würdenträger, die weitere Rangzeichen, Kopfbedeckungen und weitere Kleidungsstücke zeigen, werden nicht verwendet …

  1. Vgl. auch den Beitrag Der Kaiser von China – ein Bild aus dem 17. Jahrhundert”.
  2. Olfert Dapper: Gedenkwaerdig bedryf der Nederlandsche Oost-Indische maetschappye, op de kuste en in het keizerrijk van Taising of Sina: behelzende het tweede gezandschap aen den onder-koning Singlamong en veldheer Taising Lipoui; door Jan van Kampen en Konstantyn Nobel. Vervolgt met een verhael van het voorgevallen des jaers zestien hondert drie ein vier en zestig, op de kust van Sina, en ontrent d’eilanden Tayowan, Formosa, Ay en Quemuy, onder ‘t gezag van Balthasar Bort: en het derde gezandschap aen Konchy, Tartarsche keizer van Sina en Oost-Tartarye: onder beleit van Zijne Ed. Pieter van Hoorn. Beneffens een beschryving van geheel Sina. Verciert doorgaens met verscheide kopere platen (Amsterdam: J. van Meurs 1670) – Digitalisate → Bibliotheca Sinica 2.o.
  3. Dapper (1670), 453-466.
  4. Dapper (1670)  459.
  5. Olivier Dapper: Gedenkwürdige Verrichtung der Niederländischen Ost-Indischen Gesellschaft in dem Käiserreich Taising oder Sina durch ihre zweite … als auch die dritte Gesandtschaft etc. Hiebey ist gefüget Eine ausführliche Beschreibung des gantzen Sinischen Reichs etc . (Amsterdam: Jacob von Meurs, 1675) – Digitalisat → Bibliotheca Sinica 2.o.
  6. [Johann Christoph Wagner:] Das mächtige Kayser-Reich Sina, und die Asiatische Tartarey vor Augen gestellet, In außführlicher Beschreibung Der Königreiche, Provinzien, Landschafften, Städte, Flüsse, Berge, Gewächse, Bäume, Früchte, Thiere, Gevögel, Fische, etc. so in diesen weit-entlegenen Welt-Gegenden sich finden : Wie auch solcher Völcker Landes-Regierung, Ehren-Stellen, Götzen-Dienst, ungeheure Götzen-Bilder, prächtige Tempel, Wissenschafften, Künste und Handwercker, Sitten, Gebräuche, letzte Ehren-Dienste, und Leich-Begängnüssen; neben vielen andern wunderseltsamen Merckwürdigkeiten. Samt zweyen nutzlichen Registern. Deme als dem vierdten Theil dieser Orientalischen Länder-Beschreibung, zu Fortsetzung der in vorigen Theilen angefangenen Historie deß annoch währenden Türcken-Kriegs angehänget Eine umständliche Beschreibung der ungemeinen herrlichen Victorien, welche Kayserliche Majestät und dero hohe Alliirte Anno 1686. und 1687. in Ungarn, Pohln, Moscau, Morea und Dalmatien, wider den Erbfeind siegreich erhalten von Johann Christoph Wagnern … Aus den berühmtesten alten und neuen Reiß- und Land-Beschreibern, unterchiedlichen Sprachen, mit Fleiß zusammen gezogen, und gezieret mit accuraten Land-Charten, und wahrhafften Kupffer-Abbildungen … (=  Johann Christoph Wagners Delineatio Provinciarum Pannoniae Et Imperii Turcici In Oriente / und Tartarn/ von ihren grausamen Proceduren/ gegen die Christenheit/ . Deme als dem vierdten Theil dieser Orientalischen Länder-Beschreibung/ zu Fortsetzung der in vorigen Theilen angefangenen Historie deß annoch währenden Türcken-Kriegs angehänget Eine umständliche Beschreibung der ungemeinen herrlichen Victorien/ … Anno 1686. und 1687. in Ungarn/ Pohln/ Moscau/ Morea und Dalmatien/ wider den Erbfeind siegreich erhalten;  Augspurg : Koppmayer, 1688 Augspurg:  Jacob Koppmayer 1688);  VD17 39:133129U – Digitalisat → Bibliotheca Sinica 2.0.
  7. Wagner (188), 137.

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/1412

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Vogteirechte als Hebel der Reformation (5.4. 2014, Landau/Pfalz)

Für das Blog stelle ich vorab gerne den (ausformulierten) Text sowie die Vortragsfolien online. Zur Konferenz gibt es unter anderem hier Informationen.     Vogteirechte als Hebel der Reformation from Abteilung Kulturelles Erbe (Stadtarchiv, Museen, Gedenkstätten) Speyer 1. Einführung Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, hier auf der Tagung sprechen zu können. Ich habe mich vor einigen Jahren intensiver mit der spätmittelalterlichen Ordens- und Landesgeschichte am Mittel- und Oberrhein beschäftigt (genauer: im ehemaligen Bistum Worms). Sie werden mir gestatten, dass […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6905

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Vogteirechte als Hebel der Reformation (5.4. 2014, Landau/Pfalz)

Für das Blog stelle ich vorab gerne den (ausformulierten) Text sowie die Vortragsfolien online. Zur Konferenz gibt es unter anderem hier Informationen.     Vogteirechte als Hebel der Reformation from Abteilung Kulturelles Erbe (Stadtarchiv, Museen, Gedenkstätten) Speyer 1. Einführung Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich freue mich sehr, hier auf der Tagung sprechen zu können. Ich habe mich vor einigen Jahren intensiver mit der spätmittelalterlichen Ordens- und Landesgeschichte am Mittel- und Oberrhein beschäftigt (genauer: im ehemaligen Bistum Worms). Sie werden mir gestatten, dass […]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6905

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TAToM, oder: Text Analysis with Topic Models (Tutorial)

Eine "topic heatmap" für die Tragödien von Jean Racine

Eine “topic heatmap” für die Tragödien von Jean Racine

Die Schulungsmaterialien “TAToM – Text Analysis with Topic Models for the Humanities and Social Sciences“, die von Allen Riddell im Rahmen von DARIAH-DE erstellt wurden, sind soeben erschienen.

Sie bestehen aus einer Serie von Tutorials, die grundlegende Verfahren der quantitativen Textanalyse abdecken. Sie thematisieren die Vorbereitung eines Textkorpus für die Analyse sowie die Exploration von Textsammlungen mit Verfahren wie Topic Modeling und Maschinellem Lernen. Besonderes Augenmerk liegt darauf, dass NutzerInnen weitestgehende Kontrolle über die Vorgänge der Textprozessierung behalten können. Wichtig war bei der Entwicklung der Materialien darüber hinaus, den Aspekt der Visualisierung von Topic Models mit in das Verfahren einzubeziehen.

Die Tutorials behandeln sowohl einige grundlegende als auch fortgeschrittene Themen und bauen in gewisser Weise auf den Materialien zu Python Programming for the Humanities von Folgert Kastorp und Maarten van Gompel auf bzw. setzen diese teilweise voraus. Die Tutorials nutzen in erster Linie die beliebte Skriptsprache Python, um mit den Textdaten umzugehen.

Die Inhalte in der Übersicht:
- Preliminaries & Getting started
- Working with text
- Preprocessing
- Feature selection: finding distinctive words
- Topic modeling with MALLET
- Topic modeling in Python
- Visualizing topic models
- Classification, Machine Learning, and Logistic Regression
- Case Study: Racine’s early and late tragedies

Die Tutorials wurden von Allen Riddell für DARIAH-DE verfasst und im März 2014 in Version 1.0 veröffentlicht. Die Koordination lag bei Christof Schöch am Lehrstuhl für Computerphilologie der Universität Würzburg. Rückmeldung zu den Tutorials ist immer willkommen, ebenso wie Hinweise auf Fehler. Bitte nutzen Sie hierfür den issue tracker auf GitHub. Die Tutorials werden unter der Lizenz Creative Commons Attribution 4.0 International zur Verfügung gestellt.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3275

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Seminarergebnisse aus dem Wintersemester 13/14

Aus dem Seminar: “Soziale Medien für soziale Arbeit?” Im Wintersemester haben Andreas Rickert-Lützen und ich gemeinsam mit unserer Seminargruppe am Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Fulda das Thema Soziale Online Netzwerke in der Sozialen Arbeit thematisiert. Dazu gab es seminarbegleitend eine Gruppen- und Einzelarbeit von den Studierenden zu erstellen. Die Seminarergebnisse sind hier aufgelistet. Unverlinkte Texte werden noch in den nächsten Tagen hier im Blog publiziert und aktuell in der Ergebnisliste verlinkt. Es lohnt sich auch in den nächsten Tagen hier vorbeizuschauen. Ergebnisse Gruppe 1 […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/6295

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Erfahrungen & Facebook: Ein Gedankenspaziergang…

Von dem amerikanischen Großindustriellen (1863-1947) stammt folgendes Zitat: „Ganz oben auf der Liste meiner Erfahrungen steht die Erkenntnis, daß man unangenehmen Dingen nicht einfach aus dem Weg gehen kann“. Damit meint er, dass der Mensch solche für ihn unangenehmen Erlebnisse, ja Probleme (gr. próblema – ‚das vor einen Hingeworfene‘) braucht, um aus ihnen zu lernen und sich weiterzuentwickeln, damit er größere Schwierigkeiten bewältigen kann. Diese Erfahrungen finden jedoch fast ausschließlich im sogenannten in der realen Welt – statt. Könnte es sein, dass uns Online-Communities […]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/5233

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Edition des Hanns Eisler-Briefwechsels

Letztes Jahr ist der zweite Band des Briefwechsels von Hanns Eisler erschienen und wird von Kai Köhler rezensiert.

Hanns Eisler: Briefe 1907–1943, hg. von Jürgen Schebera und Maren Köster. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2010.

Hanns Eisler: Briefe 1944–1951, hg. von Maren Köster und Jürgen Schebera. Wiesbaden: Breitkopf & Härtel, 2013. [Verlags-Info]

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/714915389/

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