Nachdenken als Gedenken – Michel Foucaults Vorlesung über Biomacht und Rassismus vom 17. März 1976
Morgen findet in Berlin die “Gedenkfeier für die Opfer der fremdenfeindlichen Mordserie” (Bundespräsidialamt) statt. Von einer Gruppe Neonazis ermordert wurden zwischen 2000 und 2006 Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter (meine Quelle ist hier Wikipedia).
Das Gedenken an die Opfer des Rassismus und das Mitgefühl für ihre Angehörigen, die durch rassistische Voreingenommenheit der Öffentlichkeit, der Medien und der Polizei nach der Ermordung ihrer Väter, Brüder, Söhne und Freunde zum zweiten Mal Opfer wurden, könnte ein guter Anlass sein, über die Grundlagen rassistischen Denkens in modernen Gesellschaften nachzudenken. Ein interessanter Ansatz, der Rassenlehre, “Bevölkerungspolitik”, staatliche Herrschafts- und Reinigungstechniken vom Gesundheitsamt über Grenzregime und Einwanderungpolitiken zu kriminalpolizeilichen Screening-Methoden bis hin zur absoluten Vernichtungspolitik des Holocaust differenziert erfassen kann, ist Michel Foucaults “Biomacht”. Man muss nicht in allen Teilen mit dieser Sicht der Rassismus-Geschichte einverstanden sein – zumindest aber regt sie zum Nachdenken über den Zusammenhang von Rassismus und staatlicher Herrschaft an, im Nationalsozialismus und weit darüber hinaus.
Der Berliner Philosophie-AK MoMo hat den Schlüsseltext, Foucaults Vorlesung am Collège de France vom 17. März 1976 (gedruckt erschienen bei Suhrkamp 1999 in der Übersetzung von Michaela Ott), online gestellt. Danke dafür.
Einsortiert unter:Faschismus, Geschichte, Geschichtspolitik
London calling
Während ich dies hier schreibe, sitze ich im 2. Stock der British Library, London, im Humanities Reading Room 2 und bin erstaunt, wieviel hier los ist! Zudem gibt es so einige Eigenheiten der BL, an die ich mich noch gewöhnen muss – in erster Linie, dass ich keine Wasserflasche mit in den Lesesaal bringen darf und ich mich erst mit Bleistiften eindecken musste, da alles andere strikt verboten ist (und ja, es gibt Security, die das kontrolliert).
Erstaunlich finde ich auch, dass das WLan so langsam und umständlich ist – ich habe mich gestern eine Stunde damit beschäftigen müssen, alles einzurichten und auch heute erfolgt das einloggen über drei Schritte (was immerhin schneller ist als die Buchbestellung selbst).
In den nächsten 6 Wochen habe ich dann genügend Zeit mich an die englischen Eigenheiten (aus deutscher Sicht) zu gewöhnen und hoffe, ab und an auch daran zu denken, hier im Blog zu berichten.
So, was mache ich nun eigentlich hier?:
Ich werde für einen Monat vom DHI London (hier auch ein Blog einer DHI Praktikantin) unterstützt um in Ruhe an meiner Diss zu arbeiten und dafür die Londoner Ressourcen nutzen zu können. Für mich heißt das in erster Linie British Library, die im Unterschied zu deutschen Bibliotheken auch Aufgaben eines Archivs erfüllt. Besonders Druckwerke, wie z.B. Pamphlete aller Art und monarchie-nahe Dokumente finden sich hier (und sind für mich besonders interessant). Ansonsten ist es auch nicht zu unterschätzen, wie hilfreich es ist, (fast) alle relevante Literatur, über die ich bei Recherchen stolpere, direkt bestellen zu können und innerhalb von spätestens zwei Tagen zu haben.
Ansonsten ist dies auch meine erste Reise nach England (und ja, Linksverkehr ist auch für Fußgänger verwirrend – gut, dass es in London recht viele Übergänge gibt, wo netterweise “look left” oder “look right” auf die Straße gemalt ist) und ich bin gespannt, was es alles zu entdecken gibt. Eins habe ich schon gelernt: Londoner Häuser sind schmal (Busse übrigens auch), dafür hoch. Auch meine sonst nicht so vorteilhaften 1,60m zahlen sich hier aus – ich will nicht wissen, wie es in den niedrigen Bussen, der UBahn oder vielen Häusern hochgewachsenen Menschen geht.
Lettre au blog infoclio.ch
Cher blog infoclio.ch,
tout d'abord, excuse-moi de t'avoir négligé ces derniers mois. Je ne t'ai pas oublié, loin de là, mais d'une part j'étais occupé par le THATCamp Switzerland, et d'autre part - ne te vexe pas s'il te plaît - parfois tu m’embarrasses.
Tu m'embarrasses parce que je ne sais pas toujours ce que tu attends de moi. Quel genre de billets dois-je coucher sur tes pages digitales ? De quelle longueur ? Pour quel public ? Puis-je utiliser un ton familier ou faut-il que je reste formel ?
Lettre au blog infoclio.ch
Cher blog infoclio.ch,
tout d'abord, excuse-moi de t'avoir négligé ces derniers mois. Je ne t'ai pas oublié, loin de là, mais d'une part j'étais occupé par le THATCamp Switzerland, et d'autre part - ne te vexe pas s'il te plaît - parfois tu m’embarrasses.
Tu m'embarrasses parce que je ne sais pas toujours ce que tu attends de moi. Quel genre de billets dois-je coucher sur tes pages digitales ? De quelle longueur ? Pour quel public ? Puis-je utiliser un ton familier ou faut-il que je reste formel ?
SdK 27: fernetzt über Frauen- und Geschlechter-Geschichte
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/q3nehARbTOk/sdk27
"Lernen geht anders"
Jedes Kind kann seine eigenen Fähigkeiten entfalten, wenn die (institutionellen) Rahmenbedingungen entsprechend gesetzt werden und es individuell ausgerichtete Lernimpulse erhält.
Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/10156
Scheidung auf katholisch
Sabina Zeithammer vom Standard berichtet in einem Artikel über unser Forschungsprojekt. Der in der Mittwochsbeilage Forschung Spezial am 22. Februar 2012 erschienene Artikel ist auch online abrufbar: Ehen vor Gericht – Scheidung auf katholisch
Quelle: http://ehenvorgericht.wordpress.com/2012/02/21/scheidung-auf-katholisch/
Feudale Gartenkunst
Das Bild in der Kopfzeile ist der Ausschnitt eines Fotos, das ich im Rahmen einer Exkursion mit Professorin Christine Roll nach Wien im Herbst 2011 vom oberen Schloss des Belvedere gemacht habe. Der Ausschnitt zeigt den kunstvoll bearbeiteten Garten des Stadtschlosses von Prinz Eugen, das in den Jahren 1721–1723 gebaut wurde und heute als Kunstmuseum dient. Das vollständige Bild kann auf Wikimedia Commons eingesehen werden und ist als gemeinfrei freigegeben.