Embedded Game Studies


Eine Virtuelle Screenshot-Ausstellung:

In der sozialwissenschaftlichen Feldforschung ist die teilnehmende Beobachtung gängige Praxis. Dabei handelt es sich um die bewusste persönliche Teilnahme der Forschenden am Leben der zu beobachtenden Personengruppen. Der Forschungsansatz dabei ist, dass die persönliche Eingliederung in die zu beobachtende Lebenswelt neue Perspektiven ermöglicht, die durch eine simple Beobachtung „von Außen“ nicht möglich gewesen wäre. Eine große Herausforderung der teilnehmenden Beobachtung ist , dass sich das Forschungsobjekt im direkten Kontakt mit den ForscherInnen auch verändert.  Diese Erkenntnis ist für HistorikerInnen von großer Bedeutung: Erinnert es uns doch daran, dass allein die Form unserer Forschungsfrage das Ergebnis mitbestimmt und verändert.

 

 

I Don't understand "history".

I Don’t understand „history“. (Eugen Pfister / King’s Quest / 29.

[...]

Quelle: http://gespielt.hypotheses.org/837

Weiterlesen

Heinrich Kurtzig über Posensches Judentum an der Grenze


Heinrich Kurtzig stammt aus Inowraclaw,1 einer Stadt unweit der Weichsel im Nordosten der Provinz Posen, . Kontakte zu kongreßpolnischen Juden waren hier intensiver, als in der Provinzhauptstadt, auch weil „durch die deutschen Grenzstädte des Ostens […] polnische Juden oft in Scharen [zogen], um sich mit der von den Verwandten aus Amerika oder Australien gespendeten Schiffskarte bis zum Dampfer durchzubetteln und dann jenseits des Ozeans eine neue Heimat zu suchen.“2. Auch wirtschaftliche Kontakte wurden über die Weichsel hinweg gepflegt. Die Anpassung an die deutsche Kultur schritt hier langsamer voran.

Karte-Inowroclaw

Provinz Posen. Archiwum Panstwowe w Poznaniu

In Kurztigs Roman An der Grenze beobachtet ein aus Kongreßpolen seines Strebens nach deutscher Bildung wegen geflohener Junge die Synagoge und vergleicht die Juden diesseits und jenseits der Weichsel:

„Der Tempel war ein kleines schmuckloses Gebäude.

[...]

Quelle: http://phdj.hypotheses.org/699

Weiterlesen

Das Ende, das keines war: Stefan Esders über den Untergang des römischen Reiches

Als Professor für die Geschichte der Spätantike und des frühen Mittelalters an der Freien Universität hat sich Stefan Esders viel mit der sogenannten Völkerwanderung befasst. Die in Zeitungen und Magazinen ausgetragene öffentliche Debatte des vergangenen Jahres über Parallelen zwischen Migration heute und in der Spätantike verfolgte er mit Skepsis. Die Argumente entsprachen seiner Einschätzung nach in vielen Punkten nicht dem Stand wissenschaftlicher Forschung. Stefan Esders sagt, letztlich unterschätzten Vergleiche der aktuellen Migration mit der spätantiken Völkerwanderung die Bedeutung der antiken Kultur. Ein Essay

Eroberung Roms in der Historienmalerei: John William Waterhouse "The Favorites of the Emperor Honorius" - der Kaiser interessierte sich demnach vor allem für seine Hühner.

Eroberung Roms in der Historienmalerei: John William Waterhouse „The Favorites of the Emperor Honorius“ aus dem Jahr 1883 – der Kaiser interessierte sich demnach vor allem für seine Hühner.

Mit Geert Wilders, dem Unseligen, fing alles an: Die aktuelle Migrationsdebatte und die spätantike Völkerwanderung miteinander zu verknüpfen heißt aus der Geschichte lernen! War das alte Rom in seiner ganzen Dekadenz nicht Horden von halbnackten Germanen erlegen, die es zuvor bereitwillig auf sein Gebiet gelassen hatte?  In einer 2011, passenderweise in Rom gehaltenen Rede, herunterzuladen in den gängigen Sprachen, ließ Wilders keinen Zweifel: Zuwanderung zerstört Europa, ganz so wie sie einst das Imperium Romanum dem Untergang geweiht hatte.

[...]

Quelle: https://migration.hypotheses.org/691

Weiterlesen

Die Mär vom zugedröhnten Zappelphilipp: Über die Darstellung von ADHS in den Medien

Those who are the hardest to love are the ones who need it most.

ADHS? Das ist doch eine Erfindung der Pharma-Industrie!“ – „ADHS – das kommt doch von zu viel Zucker!“ – „Der hat doch kein ADHS, ihr seid einfach nicht konsequent genug!“ – „Ritalin? Wie könnt Ihr Euer Kind nur mit Drogen ruhigstellen?

Schön, dass wir darüber gesprochen haben.

[...]

Quelle: http://inklusion.hypotheses.org/1376

Weiterlesen

Tertullian liest im „marcionitischen“ Evangelium den Kurztext der lk Mahlerzählung (2/3)

Wie vor wenigen Tagen angekündigt, wird mit diesem Beitrag die Skizze einer Argumentation veröffentlicht, die folgendes aufzeigen soll: Tertullian hat bei der Abfassung seiner Passage zur Mahlerzählung (Adv. Marc. 4,40,3–6) nicht den Langtext in Marcions Ev gelesen. Berücksichtigt man adäquat … Weiterlesen

Quelle: http://enipolatio.hypotheses.org/252

Weiterlesen

Von Saarbrücken nach Rostock

Anfang der 1980er Jahre machen die Grünen noch durch revolutionäre Aktionen, chaotische Parteitage oder einem eigentümlichen Kleidungsstil Schlagzeilen. Spätestens seit der Regierungsbeteiligung auf Bundesebene (1998-2005) ist das anders. Eine Studie von Studenten der LMU München* zeigt: Die Partei passt sich nach und nach der massenmedialen Handlungslogik an.

Medialisierung wird hier am Beispiel der folgenden fünf Bundesparteitage von Bündnis 90/Die Grünen untersucht:

  • 1980 in Saarbrücken:  erster Parteitag nach Parteigründung
  • 1991 in Neumünster: erster Parteitag nach dem Ausscheiden der Partei aus dem Bundestag
  • 1998 in Bonn: erster Parteitag nach der Bundestagswahl mit resultierender erster Regierungsbeteiligung
  • 2005 in Oldenburg: erster Parteitag nach rot-grüner Bundesregierung
  • 2009 in Rostock: erster Parteitag nach (bis dahin) bestem Bundestagswahlergebnis


  • [...]

Quelle: http://medialogic.hypotheses.org/807

Weiterlesen

Gastbeitrag Gernot Hausar (Wien)


Weitere Überlegungen zu digitalen Geschichts- und Geisteswissenschaften

Manfred ThallersHerbert Hrachovecs und Gudrun Gersmanns Exposées sind gute Überblicke über neue Denkweisen, Methoden und Ansätze, daher möchte ich nur einen Punkt herausgreifen, den ich in mehreren Schritten extra betonen möchte:

Rein digitale Quellen verändern gleich einem „trojanischen Pferd“ alle Abläufe geisteswissenschaftlicher Forschung nachhaltig. Diese These, die quer durch die Geisteswissenschaften wirkt, möchte ich hier kurz anreissen:

1. Der Begriff Digitalisierung

Digitalisierung umfasst für mich sowohl das „Duplizieren“ analoger Information und die Transformation in digitale Formate – wie es heute regelmäßig genutzt wird – aber mehr noch das Fortschreiten rein digitaler Primärquellen, Artefakte und Forschungsergebnisse, die mich als Digitalen Historiker vor ganz neue Herausforderungen stellen, die ich kaum alleine (die bevorzugte Arbeitsweise) bewältigen kann.

Dabei gehe ich von einem Begriff des Digitalen aus, der dieses sowohl ans Kommunikationswerkzeug als auch als Raum sieht. Dieser Raum, eine Art virtuelles (Staats)gebiet ermöglicht es uns, in rein digitalen Umgebungen Artefakte zu erschaffen, die in vollem Umfang nur in dieser Umgebung Bestand haben können.

Als Beispiel sei hier auf Ausrüstungsgegenstände in Computerspielen verwiesen, die einerseits strafrechtlich relevant gestohlen werden können (siehe Entscheidungen in Asien), was eine Anerkennung des Digitalen als Raum nahelegt, allerdings kaum in geeigneter Form aus dem Digitalen zurück in unsere analoge Welt transformiert werden können.

[...]

Quelle: http://digigeist.hypotheses.org/308

Weiterlesen

Astrologie als Leerformel

Astrologie als Wissenschaft. Geht das überhaupt? Ich denke nicht. Dennoch habe ich mich breitschlagen lassen, ein ganzes Buch darüber zu schreiben. Mein Interesse daran hat sich seither stark gelegt. Kürzlich bin ich aber auf eine philosophische Figur gestoßen, die die … Weiterlesen

Quelle: http://astrologiefnz.hypotheses.org/509

Weiterlesen

Nomenklatur-Datenbank: Zwischen Rumphius’ und aktueller Nomenklatur

Charlotte Kießling

Die Objekte in der Rariteitkamer wurden in bis zu zehn Sprachen benannt und Rumphius verwendete dazu neben Bezeichnungen der lokalen Bevölkerung eine eigene, prä-linneische Nomenklatur. An erster Stelle standen Namen in Latein und Niederländisch, darauf folgten ergänzende Bezeichnungen aus dem Malaiischen, Ambonesischen, Javanischen, Hindustanischen, Portugiesischen, Chinesischen, Hebräischen und Griechischen. Während die lateinischen Namen eine Funktion im europäischen Gelehrtenkontext übernahmen, richten sich die niederländischen Namen maßgeblich an ein Sammlerpublikum in Europa wie E. M. Beekman bemerkt:

The Dutch vernacular ones [names] are usually singular attributive nouns which highlight the beauty, not the science, of the animal, poetic metonymies that capture a particular vitality of its form. (Beekman: Introduction, S. 98)

Die meisten lateinischen wie auch niederländischen Namen gehen auf Rumpf als Autor der Rariteitkamer zurück.

[...]

Quelle: https://rumphius.hypotheses.org/153

Weiterlesen

Kritische Resilienzforschung als Beobachtung eines gegenwärtigen Rechtsformenwandels?


ASPEKTE EINER ERFORDERLICHEN SYSTEMATISIERUNG

Ob Klimawandel, Flüchtlingskrise, Ressourcenmangel, Urbanisierung oder Stress am Arbeitsplatz – Resilienz wird als ein Konzept gehandelt, das erfolgversprechende Antworten für unterschiedliche Herausforderungen und Krisen in sich birgt. Mit einem Buchprojekt will ForChange an den Potenzialen dieses Ansatzes anknüpfen und gegenwärtige Konzeptualisierungen und Anwendungen von Resilienz aufzeigen. Das folgende Abstract, das hier zur Diskussion gestellt wird, kündigt einen Aufsatz an, der dazu beitragen will.

Stefan Böschen (KIT), Stefan May (LMU München), Roman Thurn (LMU München)

In den Sozialwissenschaften gewinnt der Begriff der Resilienz für die Erforschung sozialer Institutionen und ihrem Umgang mit Nichtwissen zusehends an Relevanz. Dieser Bedeutungszuwachs lässt sich als eine Reaktion auf neuartige Formen der Kontingenz begreifen, welchen mit bislang geltenden Logiken nur noch ungenügend begegnet werden kann. Die Resilienz beschreibt in einem soziologischen Kontext die Widerständigkeit sozialer Tatbestände gegenüber disruptiven Ereignissen, ja im Kontext von Innovationen zwar emphatisch begrüßt, aber zugleich als nichtintendierte Nebenfolgen ihre Schattenseite aufweisen, in jedem Fall aber sozialen ‚Stress’ bedingen. Gegenüber derartigen Unwägbarkeiten übte das Recht als Medium klassischerweise eine Kontrollfunktion aus, wobei es nur inadäquat auf neuartige Risiken zu reagieren vermochte. Wir können jedoch einen Formwandel des Rechts konstatieren: Als Institution eröffnet es nicht trotz, sondern durch die Möglichkeit der Selbstbindung von Akteuren neue Handlungsoptionen und limitiert dadurch Risiken.

[...]

Quelle: http://resilienz.hypotheses.org/973

Weiterlesen