T-RECS #4: „Sie weinte, aber sie nahm.“ Friedrich dem Großen zum 305., Maria Theresia zum 300. Geburtstag

Jürgen Luh (SPSG/RECS)

Kommt man heute auf die erste Teilung Polens 1772 zu sprechen, so ist in aller Regel etwa folgendes zu lesen: Im August 1772 teilten die drei Mächte Preußen, Russland und Österreich einen Großteil von Polen-Litauen unter sich auf. Österreich nahm sich die recht wohlhabende Provinz Galizien sowie Lodomerien, Russland ein riesiges Stück Ostpolens, und Preußen annektierte das Gebiet Westpreußens, um endlich über eine durchgehende Landbrücke vom brandenburgischen Kernland nach Ostpreußen zu verfügen. Während Friedrich der Große und Katharina II. keinerlei Skrupel zeigten, war Maria Theresia bei solcher Willkür und Raubgier äußerst unwohl. Sie habe sich nur schwer darein gefügt. Die unglückliche Teilung Polens, sagte sie, habe sie zehn Jahre ihres Lebens gekostet. Der preußische König habe daraufhin zynisch bemerkt: „Sie weinte, aber sie nahm“, manchmal sogar zudem noch: „Und je mehr sie weinte, desto mehr nahm sie“. [1]

Johann Esaias Nilson, Karikatur zur Lage des Königreichs Polen im Jahr 1773, Radierung 1773, 29 x 19,2 cm

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Quelle: https://recs.hypotheses.org/982

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Erziehung zur Mündigkeit im Spiegel aktueller Werte von Jugendlichen

Von Alexander Wohnig Verschiedene Jugendstudien versuchen in regelmäßigen Abständen zu ergründen, wie sich Einstellungen, Verhaltensweisen und Werte von Jugendlichen entwickeln. Die aktuelle Jugendstudie des SINUS-Institutes zeigt, dass Jugendliche immer weniger dazu tendieren, die Werte…

Quelle: http://hse.hypotheses.org/397

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durchsichten: Vom Fachforum zur Fachzeitschrift. Aus geschichte.transnational wird Connections

http://www.connections.clio-online.net/ Fortan wird das Fachforum geschichte.transnational als elektronische Zeitschrift Connections. A Journal for Historians and Area Specialists fortgeführt. Sie informiert über aktuelle Trends in der Globalgeschichte und verbindet sie mit Erträgen der Area Studies, transregionaler Ansätze und der sozialwissenschaftlichen Globalisierungsforschung.

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2017/01/6888/

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Welt aus dem 3D Drucker – „Materializing the digital“

Gabriele Gramelsberger Es gibt kaum etwas, das heute nicht gedruckt werden kann. Vom Haus über Implantate bis hin zu Früchtekuchen. Das Zauberwort heißt: 3D Drucken oder Additive Fertigung und die Hoffnungen, die sich daran knüpfen, sind zahlreich: Von der realen wirtschaftliche Relevanz für die Industrie bis hin zu Utopien postkapitalistischer Strukturen des Wirtschaftens reicht das Spektrum der Erwartungen an die neue Technologie. Insbesondere im Bereich der Biologie und der Medizin eröffnet das 3D Drucken ganz neue Bereiche des personalisierten Prototyping. 1986 beantragt der Ingenieur […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/102

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Die Politisierung sexueller und geschlechtlicher Differenz: zur Rolle von Religionsforschung für globale LSBTTIQ-Bewegungen

Die Situation trans*identer Menschen verschärft sich in den letzten Jahren weltweit – gerade auch in Gesellschaften, die historisch über plurale Konzepte von Geschlecht verfügten. Trans*personen geraten zunehmend ins Fadenkreuz ethnischer, nationaler und/oder religiös-fundamentalistischer Bewegungen. Der Kultursoziologe Andreas Reckwitz diagnostiziert in seinem Essay Zwischen Hyperkultur und Kulturessenzialismus „weltweit Tendenzen einer kulturellen Schließung von Lebensformen, in denen eine neue rigide Moralisierung wirksam ist“1. Die kulturessentialistische Wende, die er für die Gegenwart diagnostiziert, erkennt er in so unterschiedlichen Strömungen wie denen des Salafismus, der Front National, evangelikalen Gruppierungen und den autoritären nationalistischen oder national-religiösen Bewegungen eines Vladimir Putin, Recep Tayyip Erdoğan, Donald Trumps oder der Alternative für Deutschland, die sich als Sprecher einer selbstgenügsamen, von außen bedrohten imaginären Gemeinschaft gerieren. Kulturessentialismus versteht er dabei als Gegenbewegung einer ‚offenen‘, liberalen Hyperkultur globalisierter und kosmopolitisch orientierter Mittelschichten. Die Begegnung dieser beiden Modelle in der Spätmoderne sieht Reckwitz als zentrale Konfliktressource der Gegenwart: ein Kampf der Kulturalisierungen. Reckwitz definiert die Milieus, die er als Träger der Hyperkultur versteht, über den Wert, den sie – in Abgrenzung zur als affektarm wahrgenommenen Massenkultur der Moderne – der Selbstentfaltung und Kultivierung eines schöpferischen ‚Ich‘ in Arbeitsleben, Freizeit oder Konsum zuweisen. Expressive Berufsbilder, individueller Konsum von Design- oder Vintage-Objekten, Freizeitformate, die kreativen Ausdruck und Selbsterfahrung ermöglichen, authentische Erfahrungen durch Reisen oder Spiritualität und neue Sinneseindrücke auf Musik-Festivals, Kunstbiennalen oder über Food-Trends werden zu zentralen kulturellen Ressourcen. Hierfür integriert die Hyperkultur beständig globale ästhetische Impulse, Kunstformen und Herstellungstechniken und passt diese an die Bedürfnisse globaler Konsumentenschichten an.



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Quelle: http://marginalie.hypotheses.org/498

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Widerständiges Denken bei Paul Ricœur

Martin W. Schnell, Gelsenkirchen Sinn und Bedeutung sind für Husserl nicht einfach fertig gegeben, sondern müssen sich erst als solche erweisen. Der damit verbundene Prozess kann auf Widerstände stoßen, die zur Sache selbst gehören und daher mehr als nur zu überwindende Äußerlichkeiten darstellen. Der Gedanke einer Widersetzlichkeit der Dinge ist besonders bei Merleau-Ponty zu greifen. In den 50er Jahren führt er über das Politische die Widerständigkeit eines Nicht-Sinns ein. Jede politische Perspektive hebe sich von einen „Grund an Nicht-Sinn“ ab. „Es gibt weniger einen […]

Quelle: http://kure.hypotheses.org/99

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Künstlerische Freiheit und Gewaltbegriff im soziopolitischen Kontext des 21. Jahrhunderts. Eine kunst- und sprachphilosophische Abhandlung, Bestandsaufnahme und kritische Analyse aus Sicht kunst- und theaterwissenschaftlicher Forschung.

Promotionsprojekt von: Padilla Moros, María Tatiana (Theaterwissenschaft)

Am Beispiel der Feuilletons Kritiken, Interviews, Kolumnen und Pressemeldungen Calixto Bieitos Inszenierungen und seiner Regiearbeit betreffend und der dadurch in der Öffentlichkeit verursachten Polemik um seine Theater- und Opernregie seit seinem europäischen Regiedebüt in Salzburg 2001 lässt sich feststellen, wie Künstler – in diesem Fall am Beispiel zeitgenössischer Regiekonzepte – sich konsequent sowohl mit historisch überlieferten als auch mit zeitgenössischen kulturellen und künstlerischen Ausdrucks- und Darstellungsformen ästhetisch auseinandersetzen, und noch Debatten in der Öffentlichkeit einer demokratischen Gesellschaft auslösen, die im Sinne ethischer Fragen nicht Kunstwerke, sondern berufliche Kompetenz und künstlerische Freiheit an sich infrage stellen.
Kunst ist dank Abstraktion und der Auseinandersetzung des Künstlers mit der Existenz möglich, und versteht sich somit als subjektiver, individueller Ausdruck kreativen Ursprungs der vom Künstler empfundenen Sinnzusammenhänge zur Existenz, seinem eigenen Dasein und sowohl zu gesellschaftlichen als auch zu politischen Zuständen – seien diese durch eine bestimmte historische Überlieferung bedingt, zu Lebzeiten des Künstlers gegenwärtig oder als Vorstellung einer Zukunft denkbar.
Kunst ermöglicht als Zeitzeugnis nicht ausschlieβlich das Bewusstwerden um den Ursprung künstlerischen Schaffens. In der Auseinandersetzung mit der historischen Überlieferung bestimmter soziopolitischen Zuständen verhilft Kunst diese zu begreifen.
Am Beispiel eines einzelnen Künstlers, den Entstehungsdaten seiner Werke und der objektiven Analyse und Interpretation derselben lässt sich nicht nur einen künstlerischen Stil erkennen, den der Künstler stets treu bleibt. Das Wandelbare in künstlerisch Erschaffenem, wie z.B. die technische Ausführung, aber auch Motive und thematische Schwerpunkte sowie Gestaltungskriterien, bezeugen über kreative Denkprozesse, die historisch, kulturell,  gesellschaftlich und politisch verankert sind. Kunst ergibt somit Sinn und ermöglicht Sinnzusammenhänge.

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Quelle: http://dokunstlmu.hypotheses.org/1752

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Künstlerische Freiheit und Gewaltbegriff im soziopolitischen Kontext des 21. Jahrhunderts. Eine kunst- und sprachphilosophische Abhandlung, Bestandsaufnahme und kritische Analyse aus Sicht kunst- und theaterwissenschaftlicher Forschung.

Promotionsprojekt von: Padilla Moros, María Tatiana (Theaterwissenschaft)

Am Beispiel der Feuilletons Kritiken, Interviews, Kolumnen und Pressemeldungen Calixto Bieitos Inszenierungen und seiner Regiearbeit betreffend und der dadurch in der Öffentlichkeit verursachten Polemik um seine Theater- und Opernregie seit seinem europäischen Regiedebüt in Salzburg 2001 lässt sich feststellen, wie Künstler – in diesem Fall am Beispiel zeitgenössischer Regiekonzepte – sich konsequent sowohl mit historisch überlieferten als auch mit zeitgenössischen kulturellen und künstlerischen Ausdrucks- und Darstellungsformen ästhetisch auseinandersetzen, und noch Debatten in der Öffentlichkeit einer demokratischen Gesellschaft auslösen, die im Sinne ethischer Fragen nicht Kunstwerke, sondern berufliche Kompetenz und künstlerische Freiheit an sich infrage stellen.
Kunst ist dank Abstraktion und der Auseinandersetzung des Künstlers mit der Existenz möglich, und versteht sich somit als subjektiver, individueller Ausdruck kreativen Ursprungs der vom Künstler empfundenen Sinnzusammenhänge zur Existenz, seinem eigenen Dasein und sowohl zu gesellschaftlichen als auch zu politischen Zuständen – seien diese durch eine bestimmte historische Überlieferung bedingt, zu Lebzeiten des Künstlers gegenwärtig oder als Vorstellung einer Zukunft denkbar.
Kunst ermöglicht als Zeitzeugnis nicht ausschlieβlich das Bewusstwerden um den Ursprung künstlerischen Schaffens. In der Auseinandersetzung mit der historischen Überlieferung bestimmter soziopolitischen Zuständen verhilft Kunst diese zu begreifen.
Am Beispiel eines einzelnen Künstlers, den Entstehungsdaten seiner Werke und der objektiven Analyse und Interpretation derselben lässt sich nicht nur einen künstlerischen Stil erkennen, den der Künstler stets treu bleibt. Das Wandelbare in künstlerisch Erschaffenem, wie z.B. die technische Ausführung, aber auch Motive und thematische Schwerpunkte sowie Gestaltungskriterien, bezeugen über kreative Denkprozesse, die historisch, kulturell,  gesellschaftlich und politisch verankert sind. Kunst ergibt somit Sinn und ermöglicht Sinnzusammenhänge.

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Quelle: http://dokunstlmu.hypotheses.org/1752

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Juxtapose: Regensburg, Altes Rathaus

Regensburg, Goliathstraße, mit Blick auf das Alte Rathaus: Das historische Bild ist um die Jahrhundertwende aufgenommen worden, aber auf jeden Fall nach 1903. Denn es ist auch eine Straßenbahn zu sehen und die erste Straßenbahnlinie in Regensburg wurde erst 1903 eröffnet. Straßenbahnen fuhren – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – bis 1964, zeitweise auf bis zu 4 Linien.

Wer bei der Straßenbahn den Weg nach rechts nimmt, geht direkt auf ein Denkmal zu, das auch schon mal Zeitsprung-Thema war, das Denkmal eines berühmten Kegels: Don Juan de Austria (Bild links). Weiter geradeaus geht es zum Goldenen Kreuz am Haidplatz, das Kaiser Karl V. während seiner Aufenthalte in Regensburg als Herberge genutzt hat. Über dem Haus ist die in der Episode erwähnte Plakette angebracht (Bild rechts).



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Quelle: https://www.zeitsprung.fm/regensburg-altes-rathaus/

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Juxtapose: Regensburg, Altes Rathaus

Regensburg, Goliathstraße, mit Blick auf das Alte Rathaus: Das historische Bild ist um die Jahrhundertwende aufgenommen worden, aber auf jeden Fall nach 1903. Denn es ist auch eine Straßenbahn zu sehen und die erste Straßenbahnlinie in Regensburg wurde erst 1903 eröffnet. Straßenbahnen fuhren – mit kriegsbedingten Unterbrechungen – bis 1964, zeitweise auf bis zu 4 Linien.

Wer bei der Straßenbahn den Weg nach rechts nimmt, geht direkt auf ein Denkmal zu, das auch schon mal Zeitsprung-Thema war, das Denkmal eines berühmten Kegels: Don Juan de Austria (Bild links). Weiter geradeaus geht es zum Goldenen Kreuz am Haidplatz, das Kaiser Karl V. während seiner Aufenthalte in Regensburg als Herberge genutzt hat. Über dem Haus ist die in der Episode erwähnte Plakette angebracht (Bild rechts).



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Quelle: https://www.zeitsprung.fm/regensburg-altes-rathaus/

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