Geschichtskultur als Kulturindustrie. Dritte These zur Geschichtskultur

Wat is ne Jeschichtskultur?

Mit den famosen Was-ist-Was-Fragen kommt man ja – wem auch immer sei Dank – nie an ein Ende: Was ist eine Welle im Meer? Was ist eine Doppelhelix? Was ist der Sinn des Lebens? Und die Frage alle Fragen: Was ist eine Dampfmaschine? Wenden wir uns in diesem Sinne und ganz sesamstraßenartig der Frage zu: Was ist Geschichtskultur? Zu diesem Gegenstand existiert eine veritable wissenschaftliche Diskussion, die sich nicht nur, aber zu erheblichen Teilen in der Geschichtsdidaktik tummelt (zahlreiche sachdienliche Hinweise zu diesem Gegenstand finden sich bei Public History Weekly). Es ist hier nicht der Ort, um in diese Debatte einzusteigen oder sie ausführlich wiederzugeben. Hilfreiche Diskussionshinweise stammen von Jörn Rüsen, Bernd Schönemann und Marko Demantowsky [1]. Aber wenn ich schon behaupte, mit diesem Blog Reisen in die deutsche Geschichtskultur zu unternehmen, wäre es wohl angebracht, das Terrain der Reise etwas genauer abzustecken und die Frage zu stellen, welche Geschichtskultur denn aktuell durch das Reformationsjubiläum geprägt wird.

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Quelle: https://meinjahrmitluther.wordpress.com/2017/01/23/geschichtskultur-als-kulturindustrie-dritte-these-zur-geschichtskultur/

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„Gebrochendeutschsprachig“ – Fremdheit in zeitgenössischer Literatur

Autor Tomer Gardi (Foto: ORF/Arie Kishon)Autor Tomer Gardi (Foto: ORF/Arie Kishon)

„Ein Migrant. Ein Gastarbeiter. Ein Fremdarbeiter in die Prosa eine ferne, fremde, andere Sprach“ (S. 65) sei er, meint der Erzähler in Tomer Gardis „Broken German“, das im Herbst 2016 erschienen ist. Selten werden in deutschsprachiger Belletristik so unterhaltsam so komplizierte Themen verhandelt: Flucht und Migration, Fremdheit und Identität in der bundesdeutschen, mehrheitlich christlich geprägten Gesellschaft. Migrant_innen, oder doch zumindest Reisende, einheimisch Gewordene und Einheimische sind die Hauptpersonen dieses Textes, darunter Radili / Tomer / Abschalom und seine Mutter aus Israel, die Reinigungsfrau Awet Desta aus Eritrea, der Kellner Fikret und überhaupt Radilis Freundeskreis. Der Text enthält (mindestens): eine Verwechslungskomödie, einen Krimi, eine Liebesgeschichte, einen Berlin-Roman, ein Drehbuch, einen Zeitzeugenbericht einer Holocaust-Überlebenden, eine literaturkritische Selbstreflexion, eine Kafka-Adaption… Es wird also viel geboten auf 141 Seiten für 19 Euro und das alles in ‚gebrochenes Deutsch‘.

Wie schwer die ‚Integration‘ in die ‚deutsche Leitkultur‘ ist, zeigt exemplarisch Radilis Biergeschmack: „Lieblingsbier leider Jever.

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Quelle: https://belonging.hypotheses.org/145

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Blended Reading

Große Textmengen, wie z.B. Zeitschriftenartikel, sind auch in der Methodendiskussion ein großes Thema, was sich in einer Vielzahl an Verfahren widerspiegelt. Ein gutes Buch zur Einführung in diese Thematik für die Sozialwissenschaften ist „Text Mining in den Sozialwissenschaften“ von Lemke und Wiedemann (2015). Matthias Lemke konnte ich für einen Gastbeitrag zur Einführung in das Thema Blended Reading gewinnen.

PD Dr. Matthias Lemke lehrt Politikwissenschaft an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg und ist Forschungsstipendiat am Deutschen Historischen Institut Paris. Online unter: emergency.hypotheses.

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Quelle: https://sozmethode.hypotheses.org/139

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Call for Papers: The French History of Mein Kampf, 1925–2016. Translation, Reception, Controversy [DHI Paris]

Deadline: 1 March 2017Deutsches Historisches Institut Paris

International Conference organized by the Centre de recherches historiques, équipe Histoire et historiographie de la Shoah (EHESS-CNRS), LabEx Tepsis, Université Bordeaux Montaigne, German Historical Institute Paris

23–24 November 2017, German Historical Institute Paris

Adolf Hitler’s book, written between 1924 and 1926, has received unprecedented media attention lately. Since it has been placed in the public domain on January 1st, 2016, seventy years after its author’s death, there has been a lot of controversy throughout Europe, fuelling reflections on the status to be accorded to a text that has often been mythicized. In Germany, the Institut für Zeitgeschichte (IfZ) has produced an impressive critical edition: The complete text (all known variants having been established) is now available in two bulky volumes with more than 3,500 footnotes and a thorough critical apparatus. Bringing out the text with such an added mass of historical research was a gamble; it seems to be paying off, even though it is still too soon to tell.
The German critical edition will probably provide the basis for coming editions in other languages. An edition project has just been launched in the Netherlands. In France, the announcement in October 2015 of a new edition of Mein Kampf stirred up a brief controversy, which ended in a relative consensus about the need to publish a scholarly edition in French.

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Quelle: http://gab.hypotheses.org/3140

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Women’s March Vienna – #whyi(cannot)march

Seit 8. November 2016 bekannt, seit vorgestern Realität: Donald „Grab them by the Pussy“-Trump ist zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt worden. Dass er von immerhin 41% dieser ‚them’ – und 52% (!) der weißen Frauen – gewählt wurde1 hat viele – mich eingenommen – verwundert, ja schockiert. Und wie Roxane Gay in einem Interview feststellte, geht es dabei nicht einmal mehr primär um konservativ vs. liberal, sondern:

„Have you met him? Have you seen this man and what he stands for, which is nothing?

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Quelle: http://chicklit.hypotheses.org/586

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Reinste Freude: Der aktuelle Augustin

Der aktuelle Augustin - lang mussten die LeserInnen warten, bis die erste Ausgabe dieses Jahrs erschien! - ist wieder mal eine reine Freude: Erwähnt seien nur das grandiose Interview mit der Blunznstrickerin Dominique Kähler Schweizer (ihr Repertoire umfasst auch angeschimmmelte Zitronen sowie gehäkelte Blutegel), eine Reportage über das sich verbreitende Phänomen der Stadtbürger_innenschaft, eine weitere über das Zusammenwohnen in kubanischen Cuarterías, Hinweise auf brutalistische Architektur, der erste Teil einer sprachkundlichen Serie von Richard Schuberth, Herr Groll über die Johanniter, usw. usw. ... wow, ein Lesevergnügen!

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022603583/

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Selbstorganisation – ein unscharfer Begriff?

Der Begriff Selbstorganisation stammt aus den Naturwissenschaften, geprägt 1959 vom Physiker und Kybernetiker Heinz von Foerster, der einer spontanen Entstehung und Ausdifferenzierung von Ordnung innerhalb von Systemen auf den Grund ging. Eine Theorie der sich selbst organisierenden Systeme im sozialwissenschaftlichen Sinne gibt es nicht. Dennoch hat sich der Begriff inzwischen in Soziologie, Sozialpsychologie, Pädagogik oder beispielsweise der Organisationsentwicklung etabliert (Bolbrügge 1997:11).

Auch wenn der Begriff Selbstorganisation aufgrund der verschiedenen wissenschaftlichen Konzepte  unscharf bleibt, bietet er für den Vergleich von PCK und ČSČK im Sozialismus einige Vorteile.

 

Selbstorganisation ist zunächst eine Kategorie, die eine dichotome Unterscheidung von Selbst- und Fremdorganisation suggeriert. Darüber hinaus erklärt der Begriff aber auch Phänomene spontaner Ordnung. In der Biochemie zeigt beispielsweise die sogenannte Belousov-Zhabotinsky-Reaktion, das „spontane Entstehen von Strukturen“ und das „spontane Entstehen von unterscheidbaren Zuständen“.

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Quelle: http://sozorgan.hypotheses.org/280

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Zwei Lehrkräfte für die Digital Humanities an der Universität Tübingen

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Die Philosophische Fakultät der Universität Tübingen bietet in Kooperation mit der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät für ihre Studierenden in Master-Studiengängen ab Wintersemester 2017/2018 den neuen Profilbereich Digital Humanities an.

 

Hierfür suchen wir spätestens zum 01.10.2017:

Lehrkraft für besondere Aufgaben
Digital Humanities (Schwerpunkt Digitale Edition und Textanalyse) (TV-L E13)

Kennziffer DH/01/17

Ihre Aufgaben:



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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=7657

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Druckfrisch: Twittern als #Alltagspraxis des Kunstpublikums

Von Marcus Müller und Jörn Stegmeier

Zum Beitrag

In dem Beitrag geht es um Praktiken der Positionierung in der Kunstkommunikation mittels Twitter. Twittern ist eine Alltagspraxis, insofern es von denjenigen, die es tun, prinzipiell immer und überall ausgeübt werden kann. Deshalb ist Twitter ein gutes Maß, lilium die lokale Dissoziierung des Kunstpublikums unserer Zeit abschätzen zu können. Getwittert wird direkt aus dem Museum, durch Leser*innen von Ausstellungskritiken oder auch assoziativ aus dem Alltag heraus. Die Twitterer sind allerdings nur zum Teil (rezipierendes) Kunstpublikum, gleichzeitig sind sie aktiv an der medialen Transkription von Kunst beteiligt und nehmen dabei soziale Positionen ein. Die Analysen beruhen auf einem Korpus von deutschen und englischen Tweets zu Künstlern, denen zum Zeitpunkt der Korpuserstellung gerade große Ausstellungen gewidmet waren.

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Quelle: http://dislab.hypotheses.org/2605

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