von Clara Bolin Momentum heißt die nordische Biennale, die in diesem Jahr zum 9. Mal in Moss, Norwegen, stattfindet. Der Titel der diesjährigen Ausgabe ist Alienation, fremmedgjøring (dt. Entfremdung). Sie soll den Bezug zu Elementen des Fremden, die einen jeden … Weiterlesen →
Wenig Social, viel Media. Neue Stellungnahme zu digitaler Wissenschaftskommunikation
Social Media ist in der Wissenschaftskommunikation weitgehend angekommen. Doch Plattformen und Nutzerverhalten verändern sich nach wie vor rasant, sodass der Diskussionsbedarf über die besonderen Anforderungen der digitalen Kommunikation über Wissenschaft nicht abreißt. Umso erfreulicher ist es, dass die deutschen Akademien … Weiterlesen →
Das Erwachen der Sprache. Zur Poetik der Schriftstellerin Marica Bodrožić
Marica Bodrožić am 25.01.2017 in Regensburg. – Foto: Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien
Die Schriftstellerin Marica Bodrožić vereint in ihren Werken scheinbar gegensätzliche Elemente und schafft neue, ungewohnte Verbindungen: Ihre Erzählungen sind von einer lyrischen Sprache und der Überschneidung verschiedener nationaler, historischer und sprachlicher Perspektiven geprägt. Im Januar dieses Jahres bestand die Gelegenheit, sich bei zwei Lesungen, die von der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien organisiert wurden, einen Eindruck von der faszinierenden Poetik dieser Autorin zu machen. In Regensburg las Bodrožić aus ihrer 2014 veröffentlichten Reisebetrachtung „Mein weißer Frieden“. Im Anschluss diskutierte sie mit dem Publikum über Krieg, Frieden und die wichtige Rolle, welche die Literatur in der Erinnerung an die einschneidenden und traumatischen Ereignisse der jugoslawischen Kriege spielt.
[...]
Je suis #riothipster – die Macht der Bilder
Ich habe das Bild auch zuerst einmal geliked. Das Motiv des #Riothipsters, der bei den Krawallen um den G20-Gipfel in Hamburg sich mitsamt modischen Bart und pomadiertem Scheitel vor einem Protestfeuerchen ablichtet ist einfach zu gut. Und dass er das Selfie ausgerechnet mit einem iPhone einer der neueren Generationen schoss, setzte dem Bild als dialektischer Schenkelklopfer die Krone auf. …wobei … womit hätte er das Selfie denn sonst schiessen sollen? Mit einer DIY-Camera-Obscura?[1]
So gut war das Bild, dass ich es nach dem ersten Blick beinahe aktiv und unhinterfragt weiterverbreitet hätte, wäre nicht rechtzeitig von überallher der Einwurf gekommen, dass es sich dabei um einen Photoshop-Fake handle. Und tatsächlich sah ich das bei meinem zweiten Blick auch: die unterschiedlichen Licht- und Schärfeverhältnisse von Hipster-Vordergrund und Riot-Hintergrund, die den Hipster wie ausgeschnitten wirken lassen, irgendwie merkwürdige Perspektivenverhältnisse. Irgendetwas stimmte nicht mit dem Bild. Ich war überzeugt, dass es sich um eine Fälschung handelte und vertrat diese Meinung auch offensiv.
[...]
Das Ende der Leipziger Journalistik. Ein Gastbeitrag von Marcel Machill
Im April 2017 wurde an der Universität Leipzig die Journalistenausbildung eingestellt – verbunden mit der Einrichtung einer „Reformkommission“, die eine Neuausrichtung des Studiengangs erarbeiten sollte. Inzwischen hat die Kommission zwei Mal getagt. Marcel Machill, nach den Kürzungen der vergangenen Jahre einzig verbliebener Journalistik-Professor am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Uni Leipzig, zieht Bilanz und geht dabei auch auf einen Beitrag ein, der Ende April in diesem Blog erschienen ist:
„Aus meiner Sicht ist die vollständige Journalistenausbildung an der Universität Leipzig endgültig zerstört worden. Das Ergebnis der sogenannten Reformkommission ist ein hoch spezialisierter Masterstudiengang „Datenjournalismus“. Die Fakultät wird dies nach außen weiterhin als „Journalistik“ zu verkaufen suchen und das Rektorat wird dem willfährig beipflichten, um in der Öffentlichkeit nicht als Totengräber der Leipziger Journalistenausbildung dazustehen. Fakt ist jedoch: Der neue Studiengang soll drei Säulen haben – und dabei sind die originären Journalistikinhalte nur eine Säule. Die zweite Säule besteht aus Informatik-Lehrveranstaltungen. Und die dritte Säule besteht aus Statistik, empirischer Sozialforschung und Soziologie. Aus meiner Sicht ein Sammelsurium von Inhalten, das den Studierenden letztlich nichts Halbes und nichts Ganzes bieten wird.
[...]
BildGeschichte #13: Luise Ulrikes „Mémoires de Gramont“
Das Buch, dessen „Biographie“ hier nachgezeichnet werden soll, sind die Mémoires de Gramont; gemeint sind damit die von Philibert de Gramont verfassten Memoiren, die sein Schwager Anthony Hamilton bearbeitete und unter dem Titel Mémoires du chevalier de Gramont veröffentlichte. Gedruckt wurde es bis ins 19. Jahrhundert an verschiedenen Druckorten Europas: London, Paris, Rotterdam. Der Weg des hier im Fokus stehenden Exemplars beginnt 1716 in Rotterdam. Ursprünglich erwarb Königin Sophia Dorothea das Buch, nachweisbar durch die Kennzeichnung mit dem königlichen Wappen und ihren Initialen auf dem Bucheinband.
Supralibros Sophie Dorotheas auf dem Band „Mémoires de Gramont“, Copyright: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Sig. 32 ZZ 32
[...]
Quelle: http://recs.hypotheses.org/1472
Darf das das? Das darf das!
‚Far Cry 5‘ stößt in den Mittleren Westen der USA vor – und in ein Wespennest
Seit die Großfabriken die Städte verlassen haben, gärt es im „Rust Belt“ der USA. Detroit, bald ein Jahrhundert lang eine blühende Autometropole, war schon durch den Strukturwandel schwer verwundet, als die Finanzkrise 2009 es endgültig in Trümmer legte.[1] Ruine reiht sich an Ruine. Die Bilder der berühmten Stadt sind erschütternd, ganze Stadtteile verfallen.[2] Die meisten Spekulanten wurden in der Finanzkrise gerettet, nicht aber die Millionen, die dadurch an vielen Orten ihr Heim verloren.[3] Überliefert ist, wie sich Banker sogar noch über die dämlichen Steuerzahler amüsierten, während jene ihnen gerade hektisch Milliarden in den Hals stopften, um selbigen aus der Schlinge zu ziehen.[4] Nun nehmen sie im Chor mit anderen Finanzwirtschaftlern die überbordende Verschuldung mancher Gemeinwesen zum Anlass, nach engeren Gürteln und einem schlanken Staat zu krakeelen. Kein Wunder, dass die Wut wächst und mancherorts in Hass umschlägt.
IV. Platon, wie ehrlich muss man sein?
Wenn Sie den platonischen Dialog Symposion lesen, werden Sie folgende Zeilen finden, die eine Beschreibung des gottartigen Eros beinhalten, der Ähnlichkeiten zu Sokrates hat, und folgendermaßen lauten: Von seinem Vater her aber stellt er wiederum dem Schönen und Guten nach, ist mannhaft, verwegen und beharrlich, ein gewaltiger Jäger und unaufhöricher Ränkeschmied, der stets nach der Wahrheit trachtet und sie sich auch zu erwerben versteht, ein Philosoph sein ganzes Leben hindurch, ein gewaltiger Zauberer, Giftmischer und Sophist (Symp. 201d ff., Übers. F. Susemihl) Giftmischer und … IV. Platon, wie ehrlich muss man sein? weiterlesen →
Inklusive Beschulung – Eine kleine Gegenüberstellung zu der Förderschule
- Inklusive Beschulung als Menschenrecht
- Förderschule als Gegensatz
- Persönliche Erfahrungen von einer Teilhabeassistentin an einer inklusiven Grundschule
Der Artikel 24 der UN- Behindertenrechtskonvention
„(1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel. Menschen mit Behinderungen zur wirklichen Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu befähigen“ (Sozialverband Deutschland e.V., 2004-2017, o.S.).
[...]
Handschriftliche Vielfalt im Griff der spitzen Klammern
Beitrag von Hanne Grießmann (HAB)
Es ist eine Herausforderung – aber sie lohnt sich: Im Rahmen des MWW Forschungsprojekts „Text und Rahmen“ werden mittelalterliche und frühneuzeitliche Psalmenhandschriften und -drucke durch die Kodierung nach TEI-Richtlinien maschinenlesbar gemacht. Auf dieser digitalen Grundlage können die erfassten Texte mit Hilfe von Computern analysiert und über Fachgrenzen hinweg genutzt werden.
Der zweisprachige Psalter Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek, Cod. Guelf. 81.10 Aug. 2° ist eine der spätmittelalterlichen Handschriften, die im Projekt „Mediengeschichte der Psalmen“ nach TEI-Richtlinien kodiert werden.
[...]
Quelle: https://eos.hypotheses.org/241