Dass Ansichtskarten weitaus mehr sind als ein langweiliges Kommunikations- und Bildmedium, sondern ihren ganz eigenen Reiz besitzen, davon können sich noch bis zum 7. August die Besucher der Ausstellung „Mehr als nur schön! Paderborn in Ansichtskarten“ überzeugen. Die nunmehr achte … Weiterlesen →
Über das zweite dokunstFORUM: „Promovierte der Kunstwissenschaften im Berufsleben“
Am vergangenen Freitag fand das zweite departmentweite dokunstFORUM statt. Das Format, welches der Förderung des Austausches zwischen den Doktoranden sowie der Vernetzung zwischen Wissenschaft und Beruf dient, wurde dieses Mal für eine Informationsveranstaltung zum Thema „Promovierte der Kunstwissenschaften im Berufsleben“ genutzt. Promovierte Alumni der fünf Institute berichteten von persönlichen Erfahrungen mit der Promotion und reflektierten, inwieweit Ihnen der Doktortitel im Berufsleben von Nutzen war bzw. ist. Dabei konnten die Referentinnen den ZuhörerInnen jede Menge nützliche Tipps für alle Phasen während und nach der Promotion mit auf den Weg geben.
Embedded Game Studies
Eine Virtuelle Screenshot-Ausstellung:
In der sozialwissenschaftlichen Feldforschung ist die teilnehmende Beobachtung gängige Praxis. Dabei handelt es sich um die bewusste persönliche Teilnahme der Forschenden am Leben der zu beobachtenden Personengruppen. Der Forschungsansatz dabei ist, dass die persönliche Eingliederung in die zu beobachtende Lebenswelt neue Perspektiven ermöglicht, die durch eine simple Beobachtung „von Außen“ nicht möglich gewesen wäre. Eine große Herausforderung der teilnehmenden Beobachtung ist , dass sich das Forschungsobjekt im direkten Kontakt mit den ForscherInnen auch verändert. Diese Erkenntnis ist für HistorikerInnen von großer Bedeutung: Erinnert es uns doch daran, dass allein die Form unserer Forschungsfrage das Ergebnis mitbestimmt und verändert.
Heinrich Kurtzig über Posensches Judentum an der Grenze
Heinrich Kurtzig stammt aus Inowraclaw,1 einer Stadt unweit der Weichsel im Nordosten der Provinz Posen, . Kontakte zu kongreßpolnischen Juden waren hier intensiver, als in der Provinzhauptstadt, auch weil „durch die deutschen Grenzstädte des Ostens […] polnische Juden oft in Scharen [zogen], um sich mit der von den Verwandten aus Amerika oder Australien gespendeten Schiffskarte bis zum Dampfer durchzubetteln und dann jenseits des Ozeans eine neue Heimat zu suchen.“2. Auch wirtschaftliche Kontakte wurden über die Weichsel hinweg gepflegt. Die Anpassung an die deutsche Kultur schritt hier langsamer voran.
Provinz Posen. Archiwum Panstwowe w Poznaniu
In Kurztigs Roman An der Grenze beobachtet ein aus Kongreßpolen seines Strebens nach deutscher Bildung wegen geflohener Junge die Synagoge und vergleicht die Juden diesseits und jenseits der Weichsel:
„Der Tempel war ein kleines schmuckloses Gebäude.
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Quelle: http://phdj.hypotheses.org/699
Das Ende, das keines war: Stefan Esders über den Untergang des römischen Reiches
Als Professor für die Geschichte der Spätantike und des frühen Mittelalters an der Freien Universität hat sich Stefan Esders viel mit der sogenannten Völkerwanderung befasst. Die in Zeitungen und Magazinen ausgetragene öffentliche Debatte des vergangenen Jahres über Parallelen zwischen Migration heute und in der Spätantike verfolgte er mit Skepsis. Die Argumente entsprachen seiner Einschätzung nach in vielen Punkten nicht dem Stand wissenschaftlicher Forschung. Stefan Esders sagt, letztlich unterschätzten Vergleiche der aktuellen Migration mit der spätantiken Völkerwanderung die Bedeutung der antiken Kultur. Ein Essay
Eroberung Roms in der Historienmalerei: John William Waterhouse „The Favorites of the Emperor Honorius“ aus dem Jahr 1883 – der Kaiser interessierte sich demnach vor allem für seine Hühner.
Mit Geert Wilders, dem Unseligen, fing alles an: Die aktuelle Migrationsdebatte und die spätantike Völkerwanderung miteinander zu verknüpfen heißt aus der Geschichte lernen! War das alte Rom in seiner ganzen Dekadenz nicht Horden von halbnackten Germanen erlegen, die es zuvor bereitwillig auf sein Gebiet gelassen hatte? In einer 2011, passenderweise in Rom gehaltenen Rede, herunterzuladen in den gängigen Sprachen, ließ Wilders keinen Zweifel: Zuwanderung zerstört Europa, ganz so wie sie einst das Imperium Romanum dem Untergang geweiht hatte.
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Die Mär vom zugedröhnten Zappelphilipp: Über die Darstellung von ADHS in den Medien
„ADHS? Das ist doch eine Erfindung der Pharma-Industrie!“ – „ADHS – das kommt doch von zu viel Zucker!“ – „Der hat doch kein ADHS, ihr seid einfach nicht konsequent genug!“ – „Ritalin? Wie könnt Ihr Euer Kind nur mit Drogen ruhigstellen?“
Schön, dass wir darüber gesprochen haben.
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Tertullian liest im „marcionitischen“ Evangelium den Kurztext der lk Mahlerzählung (2/3)
Wie vor wenigen Tagen angekündigt, wird mit diesem Beitrag die Skizze einer Argumentation veröffentlicht, die folgendes aufzeigen soll: Tertullian hat bei der Abfassung seiner Passage zur Mahlerzählung (Adv. Marc. 4,40,3–6) nicht den Langtext in Marcions Ev gelesen. Berücksichtigt man adäquat … Weiterlesen →
Von Saarbrücken nach Rostock
Anfang der 1980er Jahre machen die Grünen noch durch revolutionäre Aktionen, chaotische Parteitage oder einem eigentümlichen Kleidungsstil Schlagzeilen. Spätestens seit der Regierungsbeteiligung auf Bundesebene (1998-2005) ist das anders. Eine Studie von Studenten der LMU München* zeigt: Die Partei passt sich nach und nach der massenmedialen Handlungslogik an.
Medialisierung wird hier am Beispiel der folgenden fünf Bundesparteitage von Bündnis 90/Die Grünen untersucht:
- 1980 in Saarbrücken: erster Parteitag nach Parteigründung
- 1991 in Neumünster: erster Parteitag nach dem Ausscheiden der Partei aus dem Bundestag
- 1998 in Bonn: erster Parteitag nach der Bundestagswahl mit resultierender erster Regierungsbeteiligung
- 2005 in Oldenburg: erster Parteitag nach rot-grüner Bundesregierung
- 2009 in Rostock: erster Parteitag nach (bis dahin) bestem Bundestagswahlergebnis
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Gastbeitrag Gernot Hausar (Wien)
Weitere Überlegungen zu digitalen Geschichts- und Geisteswissenschaften
Manfred Thallers, Herbert Hrachovecs und Gudrun Gersmanns Exposées sind gute Überblicke über neue Denkweisen, Methoden und Ansätze, daher möchte ich nur einen Punkt herausgreifen, den ich in mehreren Schritten extra betonen möchte:
Rein digitale Quellen verändern gleich einem „trojanischen Pferd“ alle Abläufe geisteswissenschaftlicher Forschung nachhaltig. Diese These, die quer durch die Geisteswissenschaften wirkt, möchte ich hier kurz anreissen:
1. Der Begriff Digitalisierung
Digitalisierung umfasst für mich sowohl das „Duplizieren“ analoger Information und die Transformation in digitale Formate – wie es heute regelmäßig genutzt wird – aber mehr noch das Fortschreiten rein digitaler Primärquellen, Artefakte und Forschungsergebnisse, die mich als Digitalen Historiker vor ganz neue Herausforderungen stellen, die ich kaum alleine (die bevorzugte Arbeitsweise) bewältigen kann.
Dabei gehe ich von einem Begriff des Digitalen aus, der dieses sowohl ans Kommunikationswerkzeug als auch als Raum sieht. Dieser Raum, eine Art virtuelles (Staats)gebiet ermöglicht es uns, in rein digitalen Umgebungen Artefakte zu erschaffen, die in vollem Umfang nur in dieser Umgebung Bestand haben können.
Als Beispiel sei hier auf Ausrüstungsgegenstände in Computerspielen verwiesen, die einerseits strafrechtlich relevant gestohlen werden können (siehe Entscheidungen in Asien), was eine Anerkennung des Digitalen als Raum nahelegt, allerdings kaum in geeigneter Form aus dem Digitalen zurück in unsere analoge Welt transformiert werden können.
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Astrologie als Leerformel
Astrologie als Wissenschaft. Geht das überhaupt? Ich denke nicht. Dennoch habe ich mich breitschlagen lassen, ein ganzes Buch darüber zu schreiben. Mein Interesse daran hat sich seither stark gelegt. Kürzlich bin ich aber auf eine philosophische Figur gestoßen, die die … Weiterlesen →