Konferenz “(Digital) Humanities Revisited – Challenges and Opportunities in the Digital Age”

Die Volkswagenstiftung lädt Befürworter sowie Kritiker der Digital Humanities vom 5. bis 7. Dezember ins Schloss Herrenhausen in Hannover ein um gemeinsam über aktuelle Entwicklungen und die Zukunft der Digital Humanities zu diskutieren.

Dabei soll vor allem Fragen nach der Generierung von neuem Wissen bzw. möglichem Informationsverlust durch digitale Methoden nachgegengen und die Auswirkungen auf die Geisteswissenschaften beleuchtet werden.

Nähere Informationen gibt es unter www.volkswagenstiftung.de/digitalhumanities

Für Nachwuchswissenschaftler, die an der Konferenz teilnehmen möchten, vergibt die Volkswagenstiftung einige Reise-Stipendien. Die Bewerbungsfrist hierfür endet am 15. August 2013.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1806

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Kulturen & Technologien – Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften

Die Europäische Sommeruniversität in Digitalen Geisteswissenschaften “Kulturen & Technologien” / European Summer School in Digital Humanities “Culture & Technology” richtet sich an 60 TeilnehmerInnen aus Europa und darüber hinaus. Sie will Studierende, DoktorandInnen und (Nachwuchs-) WissenschaftlerInnen aus den Geisteswissenschaften, den Bibliothekswissenschaften, den Ingenieurwissenschaften und der Informatik als gleichwertige PartnerInnen zu einem wirklich interdisziplinären Wissens- und Erfahrungsaustausch in einem mehrsprachigen und mehrkulturellen Kontext zusammenführen und so die Voraussetzungen für künftige projektorientierte Kooperationen und Netzwerkbildungen über die Grenzen der Disziplinen, Länder und Kulturen hinweg schaffen.

Die Sommeruniversität will einen Raum zum Diskutieren, Erwerben und Ausbauen von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in Methoden und Technologien schaffen, die im Bereich des Humanities Computing eine zentrale Rolle spielen und immer mehr die Arbeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften, in Bibliotheken, Archiven und ähnlichen Bereichen bestimmen. Die Beschäftigung mit diesen Methoden und Technologien will sie in den größeren Kontext der Digital Humanities stellen, die nach den Konsequenzen und Implikationen der Anwendung computationeller Methoden und Tools auf Artefakten aller Art fragen. Des Weiteren will sie einen Einblick in die Komplexität geisteswissenschaftlicher Daten ermöglichen und das Potential, das die Geisteswissenschaften – im Sinne von Humanities – für die weitere Entwicklung von Informatik und Ingenieurwissenschaften bereithalten, aufzeigen.

Bei all dem setzt sich die Sommeruniversität auch das Ziel, dem sogenannten Gender Divide zu begegnen, das heißt der Unterrepräsentation von Frauen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Deutschland und Europa. Statt aber die Hard Sciences als solche zu stärken, indem sie wie so viele Maßnahmen die sogenannten MINT-Fächer fokusiert und versucht, Mädchen und Frauen von der Attraktivitätund Bedeutung der Informatik oder der Ingenieurwissenschaften zu überzeugen, setzt die Sommeruniversität auf die Herausforderung, die die Geisteswissenschaften im weitesten Sinne mit ihren überaus komplexen Daten und ihrem Reichtum an Frauen für die Informatik und die Ingenieurwissenschaften und deren Weiterentwicklung bieten, auf die Überwindung der Grenzen zwischen Hard und Soft Sciences sowie auf die Integration von Geisteswissenschaften, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Die Sommeruniversität dauert volle 11 Tage. Ihr intensives Programm setzt sich aus Workshops, hochschulöffentlichen Vorlesungen, regelmäßig stattfindenden Projektpräsentationen, einer Posterausstellung und einer Podiumsdiskussion zusammen.

Workshops (http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/227):

  • Computing Methods applied to DH: TEI-XML Markup and CSS/XSLT Rendering
  • Query in Text Corpora
  • Stylometry: Computer-Assisted Analysis of Literary Texts
  • Editing in the Digital Age: From Script, to Print, to Digital Page
  • Art History: Research and Teaching going Digital
  • Interdisciplinary approaches to the study of multimodal human-human / human-machine communication / interaction
  • Large Project Planning, Funding, and Management

Jeder Workshop umfasst insgesamt 15 Sitzungen oder 30 SWS. Die Zahl der TeilnehmerInnen eines Workshops ist auf 12 begrenzt.
 
Vorlesungen (http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/260):

  • Gregory Crane (Universität Leipzig, Germany / Tufts University Boston, USA): „Open Philology and a Global Dialogue among Civilizations“
  • Ray Siemens (University of Victoria, Canada): „Perspectives on Knowledge Construction in the Humanities“
  • Christof Schöch (Universität Würzburg, Germany): „Big? Long? Smart? Messy? Data in the Humanities“
  • Manfred Thaller (Universität Köln, Germany): „Praising Imperfection: Why editions do not have to be finished“
  • Jean Guy Meunier (Université du Québec à Montréal, Québec): „Reading and analyzing text in the digital world“
  • Nicoletta Calzolari (CNR-ILC, Pisa, Italy): „Language resources and semantic web“
  • Marco Büchler (Universität Leipzig, Germany): „Historical Text Re-use Detection: Behind the scene“
  • Karina van Dalen-Oskam (Huygens Institute for the History of the Netherlands, The Hague, NL): „Helpful, Harmless or Heretical?“

Projektpräsentationen:

Mit der Ausschreibung der Sommeruniversität ist auch ein Aufruf zur Präsentation von Projekten verbunden. Besonders von den an der Sommeruniversität teilnehmenden NachwuchswissenschaftlerInnen wird erwartet, dass sie ihre Projekte vorstellen. Neben den Projekten von TeilnehmerInnen werden auch in den digitalen Geisteswissenschaften, in der Informatik und in den Ingenieurwissenschaften angesiedelte arrivierte (Drittmittel-geförderte) Projekte vorgestellt.

Podiumsdiskussion:

Im Rahmen der Sommeruniversität findet eine Podiumsdiskussion statt zu “Humanities, Libraries and Computer Science – How to Manage the Synergies?”

Zertifikat: Über die Teilnahme an der Sommeruniversität wird ein Zertifikat ausgestellt. Die Teilnahme an einem Workshop, an allen Vorlesungen und Projektpräsentationen, an der Posterausstellung sowie an der Podiumsdiskussion entspricht dem Arbeitsaufwand, für den normalerweise 5 ECTS-Points vergeben werden.

Bewerbung / Teilnahme: Bewerbungen um einen Platz bei der Sommeruniversität werden nach Eingang noch bis zum 15. Juni 2013 berücksichtigt. Nur Personen, denen durch die begutachtenden ExpertInnen ein Platz zugesprochen wurde, können sich zur Sommeruniversität anmelden. Informationen zur Bewerbung um einen Platz in einem der Workshops sind unter: http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/231 zu finden.

Stipendien: Es gibt derzeit die folgenden 3 Typen von  Stipendien (siehe: http://www.culingtec.uni-leipzig.de/ESU_C_T/node/245):

  • (1) Stipendien für Mitgleider von osteuropäischen Partneruniversitäten der Universität Leipzig:
  • (2) 1 Stipendium für ein Mitglied einer der außereuropäischen Partneruniversitäten der Universität Leipzig:
  • (3) mehrere Stipendien für TeilnehmerInnen, die keiner der oben genannten Partneruniversitäten der Universität Leipzig angehören.

Da die Förderung durch die VolkswagenStiftung ausgelaufen ist, können dieses Jahr Reise- und Aufenthaltskosten nicht übernommen werden.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1781

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TextGrid Nutzertreffen 2013: Anmeldefrist verlängert

Am 21. und 22. Juni 2013 findet an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz das nächste TextGrid-Nutzertreffen statt. Es werden Projekte vorgestellt, die mit TextGrid arbeiten oder arbeiten werden. Der Schwerpunkt dieses Treffens wird das Edieren mit XML sein. Neben einer Einführung zum aktuellen Stand des Projektes werden in Workshops Grundlagen zum Arbeiten mit TextGrid sowie zum Edieren gemäß TEI und MEI vermittelt. Auch besteht die Möglichkeit, Projekte, die mit TextGrid in Verbindung stehen, im TextGrid-Café mit einem Poster vorzustellen.

Die Anmeldefrist wurde nun bis zum 14. Juni 2013 verlängert. Das Formular zur Anmeldung und weitere Informationen zu der Veranstaltung finden sich unter:

http://www.textgrid.de/community/nutzertreffen-2013/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1777

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Digitale Medienformate erhalten?

Digitale Medienformate erhalten?

Fachkurs zum Umgang mit der Komplexität gängiger Medienformate

Hochschule der Künste Bern

Datum:          08.06.2013

Bilder konvertieren, Daten und Mediendateien in andere Formate überführen? Heute stehen unzählige Werkzeuge und Tools zur Bearbeitung und Migration verschiedenster Dateiformate zur Verfügung. Aber nicht nur die Bedienung der unterschiedlichen Programme und Modifikationstools variiert, sondern auch die Qualität der Bearbeitung. Was bedeutet Qualitätserhaltung, Sicherung von Authentizität und Integrität bei der Erhaltung digitaler Dateiformate? Welche Gefahren birgt eine Formatmigration?

Das Vormittagsprogramm vermittelt einen knappen Überblick zu grundlegenden Prinzipien der digitalen Konservierung. Im Zentrum stehen dabei Aspekten der Dauerhaftigkeit im Umgang mit digitalen Daten. Ausgehend von der Frage, wie Dateiformate aufgebaut und strukturiert sind, werden zentrale informatische Prinzipien für Laien verständlich erklärt.

Das Nachmittagsprogramm vertieft die begonnenen Erläuterungen an praktischen Fallbeispielen, wobei Aspekte der Beurteilung und Berechnung digitaler Informationsverluste aufgezeigt werden. Anhand von Übungsmaterialien werden scheinbar unsichtbare Modifikationen an Daten greifbar. So werden künftige, durch Formatmigration bedingte Informationsverluste frühzeitig abschätzbar.

Programm-Flyer

Kursleitung:        Dipl. Inform Jürgen Enge / Tabea Lurk M. A.

Zeit:Sa.              08.06. 2013; 9:30-17:00 Uhr

Kursort:             HKB, Fellerstrasse 11, 3027 Bern (Bümpliz Nord). KuR, Seminarraum 111

Arbeitsform:       Seminar mit Präsentation und Übung

Sprache:            Deutsch

Anmeldung bis:  03.06.2013 unter: weiterbildung@hkb.bfh.ch

Kursplätze:         8

Unkosten:           450,- CHF; für SKR-Mitglieder 400,- CHF; weitere Sonderfälle auf Anfrage

 

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1765

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Smarte Diskriminierung? Vortrag bei der TA13 – Sicherheit als Technik

Am 3.Juni 2013 findet an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die 13. Österreichische Technikfolgen-Abschätzung Konferenz zum Thema Sicherheit statt. Aus der Ankündigung:

Das Thema Sicherheit ist in aller Munde: Immer neue, meist technische Maßnahmen sollen uns sicherer machen. Aber reichen solche Lösungen tatsächlich aus, dass wir uns auch sicherer fühlen? Und was sind die Nachteile dieser Entwicklung?

“Vorratsdatenspeicherung, Überwachungskameras, Handy-Ortung – Technologien zur Kontrolle und Überwachung sind Teil unseres Alltags geworden. Die 13. Österreichische TA-Konferenz wird weniger prominente Aspekte von Sicherheit, wie soziale Sicherheit, individuelle Freiheit und Privatsphäre, in den Blickpunkt holen“, so Walter Peissl, stv. Direktor des ITA.

 

Ich werde dabei in der Parallel Session 1.1 zum Thema “Gerechtigkeit” um 11.30 Uhr meinen Vortrag “Smarte Diskriminierung? Zum Verhältnis von visueller Überwachung, (Un-)Sicherheiten und sozialer Gerechtigkeit” halten. Abstract

Das Programm findet sich hier. Die Teilnahme ist kostenlos!

Quelle: http://www.univie.ac.at/identifizierung/php/?p=5456

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Workshop “Digital Humanities-Kompetenzzentren in Deutschland – Modelle, Erfahrungen und Perspektiven für Berlin”

Der Digital Humanities Berlin-Zirkel lädt am 28. Juni 2013 zum Workshop “Digital Humanities-Kompetenzzentren in Deutschland – Modelle, Erfahrungen und Perspektiven für Berlin” ein.

Programm vom 28. Juni 2013:

14:45 Begrüßung: Patrice Veit (Centre Marc Bloch Berlin)

15:00 Das Profil der bestehenden DH-Kompetenzzentren in Deutschland (Moderation: Stephan Büttner, Universität Potsdam)

17:30 Kaffeepause

18:15 Podiumsdiskussion:“Ein DH-Kompetenzzentrum in Berlin? Ein Gespräch zum Wie und Wozu.”

19:30 Umtrunk

Veranstaltungsort: Festsaal der Humboldt Graduate School Luisenstraße 56, Berlin-Mitte

Um Anmeldung wird unter info@digital-humanities-berlin.de gebeten.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.digital-humanities-berlin.de/archive/45

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1759

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APEx – Building infrastructures for archives in a digital world

Vom 26. bis 28. Juni 2013 findet in Dublin die erste Konferenz des APEx-Projekts zum Thema ”Building infrastructures for archives in a digital world” statt. Im Mittelpunkt der Tagung stehen Erfahrungen und aktuelle wie voraussichtlich zukünftige Herausforderungen, die Archive mit den Möglichkeiten der digitalen Präsentation und Vernetzung verbinden.

Das Tagungsprogramm und die Abstracts zu den einzelnen Vorträgen stehen auf der internationalen APEx-Projektwebseite zur Ansicht und zum Download zur Verfügung.

Die Anmeldung zur Konferenz kann bis zum 31. Mai 2013 auf der Seite: http://dublinconferences2013.eu elektronisch vorgenommen werden.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1754

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Vortrag: Ministerien aus dem Nichts. Die Einrichtung der Provisorischen Zentralgewalt 1848

Im Rahmen zweier Vortragsabende Ende Juni werden die Projektmitarbeiter Thomas Stockinger und Tobias Hirschmüller aus ihrer Forschungstätigkeit im Rahmen des Projekts „Edition der Akten der Provisorischen Zentralgewalt“ referieren. Der erste dieser Abende wird von der Hambach-Gesellschaft veranstaltet und findet am 26. Juni ab 19 Uhr im Stadtarchiv Speyer statt. Der zweite Abend ist für den 27. Juni ab 18.30 Uhr an der Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte im Rastätter Schloss vorgesehen. Bei beiden Gelegenheiten werden dieselben zwei Vorträge gehalten.

Das folgende Abstract betrifft den Vortrag von Thomas Stockinger; eine entsprechende Ankündigung zu jenem von Tobias Hirschmüller erfolgt in Kürze.

Ministerien aus dem Nichts: Die Einrichtung der Provisorischen Zentralgewalt 1848

Am 28. Juni 1848 wurde nach intensiven Debatten in der Frankfurter Nationalversammlung das Gesetz zur Einsetzung einer vorläufigen Exekutive für den – real noch nicht existierenden – deutschen Bundesstaat beschlossen; der am folgenden Tag gewählte Reichsverweser Erzherzog Johann konnte am 12. Juli angelobt werden, etwa einen Monat später kam das erste vollständige „Reichsministerium“ zustande. Dieses konnte sich zunächst auf eine solide Mehrheit in der Versammlung stützen, vor allem auf das sogenannte „rechte Zentrum“. Die Stellung der Provisorischen Zentralgewalt zwischen dem Paulskirchenparlament, den Regierungen der deutschen Einzelstaaten und den auswärtigen Mächten war trotzdem nie eine einfache, und ihre Versuche, faktische Regierungstätigkeit zu entfalten, stießen rasch an Grenzen. Dennoch sollte die Bedeutung dieser Institution im Revolutionsgeschehen nicht unterschätzt werden.

Auf der politischen Ebene kann das Handeln der Zentralgewalt zumindest in seinen groben Zügen als bekannt gelten; hingegen ist ihrer Verwaltungsgeschichte noch kaum Aufmerksamkeit gewidmet worden. Dies erweist sich allerdings als durchaus interessant, zumal es darum ging, in kürzester Zeit funktionierende Behörden ins Leben zu rufen, wozu die Dienststellen des bisherigen Bundestages nur ganz unzureichende Anknüpfungspunkte boten. Qualifiziertes Personal musste rekrutiert, der gesamte Geschäftsgang geregelt, selbst die elementarsten Ressourcen – bis hin zum Büromaterial – mussten erst beschafft werden. Eine zeitgenössische Karikatur zeigte den neuen Reichsjustizminister Mohl bei seiner ersten „Amtshandlung“: dem Gang zu einem Papierhändler, um Schreibpapier und eine Stange Siegelwachs zu erstehen.

Dass die Ministerialbehörden der Zentralgewalt überhaupt ins Leben treten und eine geregelte Tätigkeit entfalten konnten, erscheint unter diesem Gesichtspunkt bereits als beträchtliche Leistung. Überreste dieser Tätigkeit sind nicht zuletzt die in beachtlicher Zahl angelegten und aufbewahrten Akten der Ministerien, heute im Bundesarchiv Berlin. Auf deren Grundlage soll im Vortrag versucht werden, nachzuzeichnen, welche Probleme bei der Bildung dieser Dienststellen gleichsam „aus dem Nichts“ auftraten und welche Lösungen dafür gefunden oder zumindest angestrebt wurden.

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/249

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DissertantInnen-Workshop: “How to write a Dissertation?”

Gemeinsam mit Martin Almbjär von der Universität Umeå organisiere ich gerade den Workshop “How to write a Dissertation?”

Bei dem DissertantInnen-Workshop wollen wir uns zwei Tage Zeit nehmen, um Fragen zu diskutieren, die das Schreiben der Arbeit selbst betreffen. Es geht uns also nicht um eine konkrete inhaltliche Auseinandersetzung mit den einzelnen Dissertationsthemen, sondern vielmehr um den Schreibprozess: Wie schreiben wir eigentlich unsere Arbeiten? Welche Techniken benutzen wir und wie planen und organisieren wir das Schreiben?

Der Workshop findet am 11.-12.6.2013 am Institut für Geschichte (Uni Wien) statt. Es werden auch DissertantInnen vom Department of Historical, Philosophical and Religious Studies der Universität Umeå anreisen, weshalb der Workshop in englischer Sprache stattfinden wird. Die Teilnahme inkludiert Verpflegung an beiden Tagen sowie ein Abendessen am 11. Juni.

Voraussetzungen für die Teilnahme:
Die Anzahl der TeilnehmerInnen ist auf 15 begrenzt, weshalb wir um eine Anmeldung per E-Mail (daniel.messner at univie.ac.at) bitten. Zur Vorbereitung auf den Workshop werden eine Woche vorher kurze Texte ausgeschickt, die das Schreiben thematisieren (Leseaufwand ca. 5-6 Stunden), deren Lektüre für die Diskussion vorausgesetzt wird.

Die Teilnahme ist nicht beschränkt auf den Fachbereich Geschichte. Es sollen sich explizit auch DissertantInnen aus anderen Disziplinen angesprochen fühlen!

Quelle: http://www.univie.ac.at/identifizierung/php/?p=5444

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re:publica 2013 – Nerds im Elfenbeinturm


Vom 6.-8. Mai waren Charlotte Jahnz und Sascha Foerster für die Max Weber Stiftung in Berlin bei der Konferenz re:publica 2013. Sie begann vor 7 Jahren als Blogger-Treffen und hat sich mittlerweile zur wichtigsten europäischen Internet-Konferenzen mit über 5000 Teilnehmern und mehreren hundert Rednern entwickelt. 

Session "Geschichte des Computers" (CC-BY 3.0 Sascha Foerster)

Session “Geschichte des Computers” (CC-BY 3.0 Sascha Foerster)

Aus der Fülle des Programms möchte ich einige interessante Vorträge, Projekte und Themen der Konferenz vorstellen und persönlich kommentieren, besonders in Hinblick darauf, wie die digitalen Entwicklungen Wissenschaft verändern. Falls entsprechende Aufzeichnungen vorhanden sind, werden diese verlinkt. Weitere Themen, Thesen und Zusammenfassungen von Vorträgen können gerne in den Kommentaren ergänzt werden. Mehr Informationen zur Konferenz gibt es unter http://re-publica.de. Dies ist natürlich eine persönliche Auswahl aus der Vielzahl der Themen, die bei der Konferenz behandelt wurden. Wer Konferenzmitschnitte anschauen möchte, findet hier eine Übersichtsseite mit den Sessions und den entsprechenden Videos zum Anschauen.

Open Data, Open Access und Digital Humanities

Nicht nur in der Verwaltung sondern auch in der Forschung fallen viele Daten an, die oft nach Abschluss des Projekts verloren gehen. Im Vortrag “Die maschinenlesbare Regierung” wurde gefordert solche Daten, die bei öffentlich geförderten Projekten anfallen, unter einer verbreiteten freien Lizenz, zum Beispiel “CreativeCommons” (bzw. ähnliche) und maschinenlesbar zugänglich zu machen. Zum einen ermögliche dies die genauere Replikation und Überprüfung von Studien, zum anderen könnten diese Daten für weitere innovative und gesellschaftsdienliche Zwecke genutzt werden. Persönliche Daten sollen dabei geschützt bleiben und nicht veröffentlicht werden.

Nach Möglichkeit sollen bekannte und verbreitete freie Lizenzen für die Datenveröffentlichung verwendet werden. Maschinenlesbar bedeutet, dass diese Daten nicht als PDF “ausgedruckt” (Zitat: “Schnarchdaten”), sondern in Rohformaten veröffentlicht werden, die automatisiert gelesen und weiterverarbeitet werden können. PDF-Dateien sind für solche Zwecke denkbar schlecht geeignet, da die Rohinformationen dort erst wieder aufwendig extrahiert werden müssen.

Es wurden Forderungen gestellt, die Veröffentlichung von Verwaltungs- und Forschungsdaten gesetzlich verpflichtend zu machen. Entsprechende Gesetze sollen baldmöglichst “installiert werden”.

Links:

re:publica 2013 Session: Die maschinenlesbare Regierung – Eine kritische Analyse zur Gegenwart von Open Data und Open Goverment in Deutschland

Definition von “Offenes Wissen”
http://opendefinition.org/okd/deutsch/

http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Data

re:publica 2013 Aufzeichnung: How radical are Open Access and the Digital Humanities?
http://www.youtube.com/watch?v=-9d0KM1I0aw

re:publica 2013 Aufzeichnung: OpenData, was hat das mit mir zu tun?
http://www.youtube.com/watch?v=QBSNr6UXIJg

re:publica 2013 Aufzeichnung: Datenbeifreiung, selbst gemacht. (Tools für Open Data)
http://www.youtube.com/watch?v=vWerZQFj4Xc

Crowdfounding, Crowdsourcing und Wissenschaftskommunikation

Ein Beispiel für gute Wissenschaftskommunikation war die Session zur Grundlagenforschung des CERN. Im Vortrag zeigten Henning Krause (Helmholtz-Gemeinschaft) und seine Kolleginnen und Kollegen vom CERN, wie es zur Entdeckung des Higgs-Teilchens kam. Fast alle Institute nutzen die Kanäle Blogs, Facebook, Twitter, teils auch Podcasts oder öffentliche Google Hangouts zur Wissenschaftskommunikation. In der Diskussion wurde später kritisch nachgehakt, ob die Entdeckung des Higgs-Teilchens den enormen finanziellen Aufwand von 6 Milliarden Euro für den Teilchenbeschleuniger LHC rechtfertige. Gerade wegen des hohen finanziellen Aufwands spiele es eine wichtige Rolle, der Öffentlichkeit die Forschungsergebnisse zu vermitteln und so weiter für die Notwendigkeit der Grundlagenforschung zu werben, wurde erwidert. Da am CERN durch Tim Berners-Lee auch die Grundlagen für das WWW geschaffen wurden, konnte man mit Verständnis unter den technikbegeisterten Zuschauern rechnen. Die enorme Datenverarbeitungskapazität, die nur durch ein weltweites Cluster von Rechner bereit gestellt werden können, zeigten auch, dass durch Grundlagenforschung aktuelle technische Entwicklungen voran gebracht werden können.

Zwischen den Sessions gab es immer wieder Gelegenheit persönlich mit Kollegen zu sprechen, unter anderem habe ich mit Thorsten Witt gesprochen, der für “Wissenschaft im Dialog” das Projekt www.sciencestarter.de leitet. Crowdfounding fordert Wissenschaftler/innen dazu auf, sich und ihre Forschung aktiv zu präsentieren, um so Forschungsgelder von einer interessierten Öffentlichkeit zu sammeln. Einerseits gibt es Befürchtungen der Popularisierung von Forschung, andererseits wird so von Anfang an die Wissenschaftskommunikation gefördert. Auch kleinere Projekte bekommen so eine Chance auf Förderung. Neue Projektvorschläge werden gesucht, besonders auch aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Eine weitere Möglichkeit, die Crowd für die Forschung zu nutzen, besteht darin, ähnlich wie bei der Wikipedia, Forscher/innen dazu zu animieren, sich gegenseitig bei der Lösung von Forschungsproblemen zu unterstützen bzw. Freiwillige zu animieren bei einem interessanten Projekt zu helfen. Ein vergleichsweise einfacher Weg dazu kann eine offene wissenschaftliche Frage in einem Blogbeitrag sein (siehe z.B. die offene Frage und folgende Diskussion im dk-blog), die von anderen Lesern beantwortet wird. Es kann sich aber auch im Großprojekte wie die Digitalisierung historischer Werke handeln, die auch von Nicht-Experten unterstützt wird. Auch hier sind noch Experimente nötig um die entsprechenden Möglichkeiten und Risiken auszuloten.

Thorsten Witt organisiert übrigens ein SciCamp zum Thema “Wissenschaft im Netz”, das am 1. und 2. Juni 2013 in Berlin stattfinden wird.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: Faszination Grundlagenforschung: Higgs, Big Data und Teilchenphysik
http://www.youtube.com/watch?v=ceARb5FRy8A

http://www.sciencestarter.de

Passend zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation:
www.hellojed.de: “Public History: Mehr Öffentlichkeit? Bessere Öffentlichkeit?”

Ähnliche Themen:

re:publica 2013 Aufzeichnung: In, Side, Out of Science (Partizipation in der Wissenschaft)
http://www.youtube.com/watch?v=JZI3peYWGUU

re:publica 2013 Aufzeichnung: Horst Zuse, Die Geschichte des Computers
http://www.youtube.com/watch?v=YAh4Jr5dJcQ

Wikipedia und WikiData

Der Vortrag zu Wikipedia und besonders die kritischen Nachfragen aus dem Publikum zeigen, welche Schwachstellen die Wikipedia momentan hat. Einerseits besteht aus Sicht der Administratoren ein Großteil der Arbeit aus Löschung von unsinnigen Beiträgen, Rückgängigmachung von Vandalismus und Entfernung von Fehlern, die besonders gefährlich sind, da viele, besonders Medien aber auch Wissenschaftler, diese Fehler gegenseitig abschreiben und weiterverbreiteten. Dies wurde an verschiedenen Beispielen gezeigt, u.a. an einem Zahlendreher bei der Länge des Rheins oder einem Eintrag zur Berliner Karl-Marx-Allee. Andererseits werden so auch oft Beiträge und Änderungen gelöscht, die korrekt sind, was zu enormen Frust bei den Nutzern und Autoren führt. Gerade Wissenschaftler, die Spezialisten in ihrem Gebiet sind und Spezial-Artikel durch ihre Expertise auf ein höheres Niveau heben könnten, wenden sich aufgrund der langwierigen Diskussionen mit Administratoren um kleine Anpassungen wieder ab. Dabei sind sich prinzipiell alle Seiten einig, wie wichtig das Projekt Wikipedia ist.

Meiner Meinung nach ist es nicht einfach beide Fehlerarten (falsche Informationen, falsche Löschungen) gleichermaßen zu reduzieren, doch das wird die Aufgabe sein, die die Wikipedia zu lösen hat, um weder (freiwillig arbeitende) Administratoren noch qualitativ hochwertige (ebenfalls freiwillig arbeitend) Beiträger/innen  zu verlieren.

Eine interessante Neuentwicklung ist das Projekt “WikiData“, dass eine Datenbank-Infrastruktur für die Wikipedia bereitstellt. Vielverspechend ist die Möglichkeit, Daten über verschiedene Artikel hinweg an einer zentralen Stelle aktualisieren zu können. Welchen Nutzen dies für Wissenschaftler/innen hat und welche Fragen sich mit diesen Datensätzen beantworten lassen, wird sich erst zeigen, wenn mehr Daten zur Verfügung stehen und einige Forscher damit experimentiert haben. Wer sich für WikiData interessiert, kann schon mal die API testen. Beispielsweise lassen sich auch historische Daten und Fakten in der Datenbank festhalten.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: Wikipedia: wo User geblockt, Artikel gelöscht und Reputationen zerstört werden
http://www.youtube.com/watch?v=5iSAl_krauA

http://www.wikidata.org/w/api.php

Digitalisierung und Langzeitarchivierung

Unter dem provokativen aber ernst gemeinten Titel “Das Buch muss überwunden werden – Digitales Utopia oder eher El Dorado?” stand der Vortrag über die “nächste Evolutionsstufe des Buches” und den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung. Die Vortragenden vertraten eine klare Position für eine Digitalisierung bis hin zur Abschaffung des Buches in seiner physischen Form. Es wurden Projekte wie die “Deutsche Digitale Bibliothek” und “Europeana.eu“ vorgestellt und die urheberrechtlichen Hintergründe und Probleme erklärt.

Besonders Bücher zwischen 1850 bis 1950 seien vom Papierzerfall bedroht. Die Probleme der digitalen Langzeitarchivierung seien viel besser lösbar bzw. bereits gelöst. Alle Bücher zu digitalisieren, würde nach Schätzungen der Vortragenden 120 Millionen Euro kosten. Selbst wenn es viermal so teuer wäre, so wurde argumentiert, würde es immer noch durch die öffentliche Hand zu stemmen sein.

Zwei Nutzungsszenarien böten sich nach der Digitalisierung an: Zum Ersten könne man die Bücher einfach lesen. Zum Zweiten ließe sich erst nach Digitalisierung eine Volltextsuche durchführen, wie sie beispielsweise bereits von Google ngram angeboten wird.

Auch die Langzeitarchivierung von Blogs ist ein bisher nicht wirklich gelöstes Problem. Zwar gibt es die “Wayback Machine” des “Internet Archives”, doch geht dabei der dynamische Charakter der Blogs verloren, da diese ja meist auf ein Datenbanksystem zurückgreifen. Bereits 45% der Blogs aus der Zeit des Irakkriegs seien verloren gegangen – trotz des bestehenden “Internet Archives”. Das EU-geförderte Projekt “Blogforever” soll hier Abhilfe schaffen, indem es die dynamischen erstellten Blogs archivieren hilft. Es soll in Zukunft als OpenSource-Paket und als Webdienst verfügbar sein.

Ein digitales Archiv des analogen Alltags wird im Projekt “digIT – Graben, Retten, Teilen” beim WDR erstellt. Die Mitarbeiter/innen sammeln vor Ort analoge Videos und Fotos ein, digitalisieren diese und stellen eine Kopie auf ihrer Webseite. Als Beispiel wurde ein Video der Brückenverschiebung 1976 in Düsseldorf gezeigt. Im Workshop suchten die Mitarbeiter nach Ideen für ein besseres Tagging des Materials der Offliner, gegebenenfalls mit Hilfe von Onlinern.

Als Nachteil habe ich auch hier empfunden, dass keine freien Lizenzen verwendet werden, sondern eine Eigenentwicklung des WDR, bei der nur nicht-kommerzielle Archive und Bildungsträger das Material nutzen dürfen. Nicht allen Zuhörern war klar, was CC-Lizenzen sind, wie ein nachfragender Nebenmann mir bewies. Bei einer Nutzung von freien Lizenzen könnten die Digitalisate beispielsweise auch in der Wikipedia eingebunden werden. Bei Beendigung des Projekts werden so die Daten vermutlich nur noch für die eigene Mitarbeiter im WDR-Archiv zu finden sein.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: Das Buch muss überwunden werden – Digitales Utopia oder eher El Dorado?
http://www.youtube.com/watch?v=oOcOTE2IP34

re:publica 2013 Session: Blogforever

re:publica 2013 Session: digit.WDR.de – Graben, retten, teilen

Nestor : Digitale Langzeitarchivierung

Internet Archive: Wayback Machine

Best of Blogs, reclaim.fm und Owncloud

Dass Blogs schon lange mehr sind als Online-Tagebücher von Teenager, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Die Best-of-Blog-Awards, vergeben von der Deutschen Welle, zeigen, welche Bedeutung Blogs mittlerweile für die freie Meinungsäußerung weltweit haben. Auch die wissenschaftliche Blogplattform Hypotheses.org, deren deutschen Ableger de.hypotheses.org wir bei der Max Weber Stiftung managen, war nominiert.

Verweisen möchte ich auch auf den Überraschungsvortrag von Sascha Lobo, in dem das Tool reclaim.fm vorgestellt wurde. Es ist noch in der Entwicklung, soll aber dabei helfen die eigenen Daten aus Facebook, Twitter und anderen kommerziellen Diensten zurück in das selbstkontrollierte WordPress-Blog zu bringen, eine Entwicklung, die ich persönlich begrüße. Insgesamt wird immer wieder der Wunsch geäußert aus den kommerziell orientierten sozialen Medien zurück in die Blogosphäre zu kehren. Dort hat man Kontrolle über die eigenen Daten und wird nicht von Großkonzernen für bessere Werbeplatzierungen ausspioniert. Doch vermutlich wird diese Henne-Ei-Diskussion weitergehen, so lange die meisten Kontakte sich in kommerziellen Netzwerken befinden.

Eine freie Alternative zu Dropbox und Co. ist Owncloud. Man kann damit Dateien auf den eigenen Rechnern belassen und trotzdem über verschiedene Geräte synchronisieren, bzw. im Internet teilen. Es ist also eine selbstkontrollierte Datenwolke, bei der man keine “Allgemeinen Geschäftsbedingungen” zum eigenen Nachteil bestätigen muss, ohne dabei irgendeinen funktionellen Nachteil zu haben.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: The Bobs Six Winners
http://www.youtube.com/watch?v=EcsaUnQgvhM

re:publica 2013 Aufzeichnung: Sascha Lobo: Überraschungsvortrag II
http://www.youtube.com/watch?v=Raas1BhSIbs

Passend dazu:
http://schmalenstroer.net/blog/2013/05/reclaim-fm-die-eigene-social-media-sicherung/

re:publica 2013 Aufzeichnung: crushing data silos with Owncloud
http://www.youtube.com/watch?v=CwhKl0qvcfA

Workshops: Content, SocialCRM, Social Media

Im Rahmen der re:publica 2013 wurde auch die Konferenz re:campaign abgehalten, die einen Schwerpunkt auf NGOs legt, aber auch für Stiftungen und anderen Organisationen im Internet waren interessante Anregungen dabei.

Die Erstellung einer Content-Strategie für NGO’s wurde im entsprechenden Workshop mit folgenden Schritten beschrieben: Zuerst muss man die bestehenden eigenen Inhalte der Organisationen kennen lernen. Danach sollten Benutzerprofile der Rezipienten erstellt werden, zum Beispiel durch Interviews oder Umfragen. Die Fragen “Was wollen und was brauchen die Nutzer?” sollen so beantwortet werden. Anhand der Organisationsziele lässt sich dann bestimmen, welche konkreten Botschaften gesendet werden sollen. Damit Inhalte (Content) in Organisationen produziert und verteilt werden können, müssen Prozesse und Arbeitsabläufe geplant und strukturiert werden. Dazu gehören auch Kontrollmechanismen und festgelegte Verantwortlichkeiten. Schließlich wird entschieden, auf welchen Plattformen und wie die Inhalte verbreitet werden. Welche Medienformate eignen sich für welche Plattform? Insgesamt sollte es nicht zu textlastig werden. Einstiegsvideos helfen, Emotionen zu wecken, Storytelling macht die Inhalte interessant.

Im Workshop “Von SocialMedia zu SocialCRM” wurden Anregungen und Ideen gesammelt, wie Organisation besser mit ihrem Umfeld interagieren können. Klassische Instrumente der Kundenpflege greifen oft zu kurz, da sie die Sozialen Medien außer Acht lassen. Schwierigkeiten sind unter anderem, dass sich Organisationsziele nicht eins zu eins in die Sozialen Medien übertragen lassen, dass Soziale Medien heterogene Systeme sind, dass die Erfolgsmessung bei Sozialen Medien schwierig zu definieren ist und dass die Folgen nur schwer messbar sind. Es wurde angeregt, dass Mitarbeiter stärker als Menschen hervortreten und die Impulse aus der Community besser aufgegriffen werden sollen.

Die Folien des Workshops “10 Fehler die wir alle machen!” finden sich zum Nachlesen bei Slideshare. Auch hier waren interessante Anregungen für die Social-Media-Strategie von Organisationen dabei.

Links:

re:publica 2013 Workshop: Content Strategy für NGOs – Webinhalte erst strategisch planen, dann publizieren

re:publica 2013 Workshop: Von Social Media Management zu Social CRM

re:publica 2013 Workshop: 10 Fehler die wir alle machen! – Nonprofits und Social Media Stand 2013

Fazit

Insgesamt meinte ich bei den technologiebegeisterten Vortragenden Ungeduld und Frustrationen zu spüren. Vermutlich kämpfen sie schon lange mit den Widerständen und erreichen doch nur geringe  Fortschritte, sowohl in Forschung als auch in Verwaltung. Deren Vertreter verwiesen in der Diskussion wiederum auf Schwierigkeiten bei der Umstellung, Sorgen über die Folgen oder kritisierten und blockierten insgesamt die digitalen Projekte.

Immer, wenn ich mit Menschen außerhalb der re:publica sprach, merkte ich meist schnell, dass die Themen und Stichwörter der Konferenz nur den Wenigsten etwas sagen. Nicht alle wissen, was eine CC-Lizenz ist, und vielen “Nerds” fehlt das Verständnis dafür, das andere nicht genau so gut Bescheid wissen, wie sie selbst, die sie mit mindestens zwei Bildschirmen parallel einem Vortrag folgen. Andererseits gibt es immer noch Vorurteile, wie “Blogs sind doch nur Meinungen von Teenagern” und es wird abgetan, dass dort mittlerweile auch wissenschaftliche Ergebnisse publiziert werden (siehe de.hypotheses.org). Dabei darf man Meinungen keinesfalls gering schätzen, wie man an Beispielen von eingeschränkter Meinungsfreiheit sieht und von Menschen, die sich diese Meinungsfreiheit im Netz, auch gerade durch Blogs, wieder erkämpft haben.

tl;dr: Es bleibt noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Nerds, kommt raus aus eurem Elfenbeinturm!

Quelle: http://mws.hypotheses.org/2838

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