Willy Brandt und Nordeuropa

Der Norden Europas hat im Leben Willy Brandts, der gestern 100 Jahre alt geworden wäre, eine essenzielle Rolle gespielt. 1933 emigrierte er, nachdem er kur zuvor seinen Decknamen angenommen hatte, über Dänemark (er floh in einem Fischerboot) nach Norwegen, wo er als Journalist tätig war, aber auch für die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), der er sich 1931 angeschlossen hatte, politisch aktiv blieb. In Norwegen sollte er eine Auslandsgruppe der SAP aufbauen und Kontakte zur Norwegischen Arbeiterpartei [Det norske Arbejderparti] aufzubauen. Von Norwegen aus unternahm er Reisen nach Deutschland und Spanien, wo er mit einer “geliehenen” Identität als Norweger auftrat. Ein gewagtes Unterfangen war eine  Reise nach Berlin 1936 mit dem Ziel, die Auslandsabteilung der SAP wieder aufzubauen. Die Reste dieser sozialdemokratischen Splitterpartei in Deutschland wurden indes 1937/38 zerschlagen, so dass sie quasi reine Exilpartei wurde. Brandt war 1937 Berichterstatter mehrerer norwegischer Zeitungen im Spanischen Bürgerkrieg. In der Phase ab 1937 integrierte sich Brandt stärker in die norwegische Arbeiterbewegung. Seine Bedeutung wuchs: Für den Kriegsfall wurde Oslo als Auslandszentrale der SAP mit Brandt als ihrem Leiter ausgewählt. 

Willy.Brandt.Stockholm.2007

Statue von Rainer Fetting im Willy-Brandt-Park in Stockholm
Wikimedia Commons (gemeinfrei)

Seine Ausbürgerung beraubte ihn 1938 seiner deutschen Staatsbürgerschaft. Die Besetzung Norwegens durch die Deutschen 1940 beraubte ihn seiner ersten Exilheimat. Von den Deutschen gar verhaftet, rettete ihn die norwegische Uniform, die er trug, und seine Norwegischkenntnisse, deren Erwerb er bereits vor dem Exil begonnen hatte. Sein Weg führte ihn in das benachbarte Schweden, wo er die norwegische Staatsbürgerschaft von der dortigen Botschaft erhielt und wo er bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs weiterhin journalistisch und politisch tätig blieb. Anfangs war Brandt eher noch Vertreter des norwegischen Exils und unterstützte u.a. die norwegische Widerstandsbewegung. Später engagierte er sich in einem Kreis europäischer Exil-Sozialdemokraten, der später als “kleine Internationale” bekannt wurde.  Hier diskutierte er in den Jahren 1942–45 mit Vertretern wie Bruno Kreisky oder den schwedischen sozialdemokratischen Intellektuellen Alva und Gunnar Myrdal die Zukunft und den demokratischen Wiederaufbau Deutschlands nach dem Kriegsende.

Brandt näherte sich wieder der SPD an, mit der er 1931 gebrochen hatte und trat seiner alten Partei im Exil wieder bei. Er begleitete das Schicksal Norwegens im Krieg publizistisch mit einer ganzen Reihe von Büchern und Artikeln über Krieg, Besatzung und Widerstandskampf in Norwegen in verschiedenen Facetten. Die Zukunftspläne für Deutschland und Europa thematisierte er in Publikationen wie dem 1942 erstmals erschienenen Efter segern [Nach dem Sieg]. Die Exiljahre hatten maßgebliche Auswirkungen auf Brandts politisches Denken. Die Begegnung mit den Arbeiterbewegungen in Norwegen und Schweden zeigte ihm eine andere Sozialdemokratie, die sich insbesondere in Schweden bereits auf dem Weg zum erfolgreichen Wohlfahrtsstaat (“Volksheim”) befand. Brandt war von dem Pragmatismus und der freiheitlichen Einstellung seiner nordeuropäischen Parteikollegen nachhaltig beeindruckt, was mit ein Grund für seine Rückkehr zur SPD war.

Brandt kehrte bald nach dem Krieg nach Deutschland zurück, zunächst als Berichterstatter von den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen. Seine Beobachtungen dort veranlassten ihn 1946 zur Niederschrift seines erst vor wenigen Jahren in deutscher Übersetzung erschienenen Werks Forbrytere og andre tyskere [Verbrecher und andere Deutsche, dt. Bonn 2007]. Brandt ging es darum, gegenüber seinen verbitterten norwegischen Landsleuten zu zeigen, dass es ein anderes, ein besseres Deutschland durchaus gab und dass es – anders als es so mancher Norweger geneigt war, zu sehen – die Chance für einen Neuanfang verdient habe. Brandt kam dann 1947 als Presseattaché an die norwegische Militärmission (die erste diplomatische Vertretung Norwegens in Deutschland nach dem Krieg) nach Berlin. Er sollte über die politischen Entwicklungen in Deutschland berichten – die früheren Genossen aus Lübeck hatten ebenfalls versucht, ihn für sich als Bürgermeisterkandidaten zu werben und waren enttäuscht. In einem Schreiben legte Brandt seine Gründe für die Wahl Berlins dar.

Nachdem er 1948 wieder deutscher Staatsbürger geworden war, wurde Brandt, wie allgemein bekannt, als Regierender Bürgermeister zu einer Symbolgestalt West-Berlins und zu einem Vorkämpfer gegen die deutsche Teilung. Die Verbindungen nach Norwegen würden nie ganz nachlassen, doch politisch für einige Zeit nicht die wichtigste Rolle spielen. Mit seiner norwegischstämmigen zweiten Frau Rut und ihren Söhnen gehörten Sommerurlaube in Norwegen indes zum festen Familienprogramm. Nordeuropa geriet wieder stärker in den Blick, als Brandt 1966–69 Außenminister der ersten Großen Koalition wurde. In seine Amtszeit als Bundeskanzler 1969–74 fielen auch die norwegischen Beitrittsbemühungen zur EWG, zu deren Fürsprecher er sich machte. Deutschland war wie auch später, der Anwalt Nordeuropas in der EWG/EU und Brandt sprach gar auf einer Kundgebung am Youngstorget (dem Sitz zentraler Institutionen der norwegischen Arbeiterbewegung) und warb – auf Norwegisch! – um die Zustimmung der Norweger zum EWG-Beitritt. Diese erfolgte im entsprechenden Referendum indes nicht und Brandt war enttäuscht, dass eine stärker skandinavische Prägung (nur Dänemark trat 1973 neben Großbritannien und Irland bei) der EWG somit ausblieb.

Für seine Verdienste um die Annäherung zwischen Ost und West im Rahmen der von ihm und seinem politischen Umfeld angestoßenen “neuen Ostpolitik” erhielt Willy Brandt 1971 den Friedensnobelpreis, der ja bekannterweise in Oslo verliehen wird. Die Zeremonie im Dezember 1971 war für Brandt ein emotionales Erlebnis, und aus Sicht der norwegischen Bevölkerung wurde da einer der Ihren ausgezeichnet. Die Sicht der Norweger auf Deutschland war für lange Zeit durch das harte Besatzungsregime und große Verbitterung geprägt. Dass zwischen der Bundesrepublik und Norwegen eine gewisse Annäherung erreicht wurde, ist nicht zuletzt Brandts politischem Wirken und der großen Sympathie für ihn in Norwegen zu schulden.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2042

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Capa, Hajas und/oder Lorant?

Fotograf, Bildredakteur, Ausbilder, Dozent, Jurymitglied, Leiter des ungarischen Fotografenverbandes ... – Tamás Féner war und ist seit Ende der 1950er-Jahre in den verschiedensten Funktionen in der ungarischen Fotografie zugegen.

Tamás Féner, der 75-jährige Fotograf und Träger des Kossuth-Preises, der höchsten ungarischen Auszeichnung in den Bereichen Kunst und Kultur, ist eine wirkliche Herausforderung. Wenn er erzählt, kommt man auch als Muttersprachler kaum hinterher. Féner verschluckt meist die letzten Silben der Wörter, die Geschwindigkeit seiner Sprache zwingt die Zuhörenden zur Konzentration. Er beginnt einen Satz, und noch bevor er diesen beendet, nuanciert er sogleich seine Aussage mit einem neu begonnenen Gedanken. Die Leidenschaft gegenüber der Fotografie, ihrer Entstehung, Präsentation, Geschichte und Theorie ist in seinen Antworten deutlich zu spüren. Die jiddischen Begriffe, die er in seine Erzählung mit einflechtet, der aufscheinende jüdische schwarze Humor, die Witze aus der Zeit des Sozialismus und die Zitate aus der Weltliteratur – gelegentlich in deutscher, mal in ungarischer Sprache – machen die Gespräche mit ihm zu einem dichten Geflecht. Das folgende Gespräch mit Féner über das neue Robert Capa Zentrum für zeitgenössische Fotografie, den ersten Fotowettbewerb des Zentrums und die großen ungarischen Fotografen ist ein Versuch, dieses dichte Geflecht zu entwirren.

 

Eszter Kiss: Herr Féner, inwiefern war es für Sie eine besondere Situation, in der Jury des Wettbewerbs „Zeitgenössische Bildprojektionen“ („Kortárs vetített képek“), der ersten Ausschreibung des Robert Capa Zentrums für zeitgenössische Fotografie, zu sitzen?

[...]

Quelle: https://www.visual-history.de/2013/12/19/capa-hajas-undoder-lorant/

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… and God save Ronald Biggs!

Keiner sang mit den Sex Pistols so schön wie er: RIP Ronnie Biggs!



Zum Nachlesen:
Schindelbeck, Dirk: Ronnie Biggs Superstar - Vom Wert der Öffentlichkeitsarbeit beim Postraub, in: Schönberger, Klaus (Hg.): Vabanque. Theorie, Praxis und Geschichte des Bankraubs. Berlin/Göttingen: Libertäre Assoziation/Schwarze Risse/Rote Straße, 2000, S. 64-77
online: http://dirk-schindelbeck.de/archives/355

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/581436444/

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Mit „Wischen“ und „Scrollen“ durch die Schweizer Geschichte

 

Tablets und Apps bieten neue Möglichkeiten für die Vermittlung und Aneignung von Geschichte in Schule und Öffentlichkeit. Sie ermöglichen, dass die Rezeption von Vergangenheitsdeutungen und die Produktion von Erinnerungsalben zusammenrücken. An Vergangenheit Interessierte und Lernende im Unterricht werden zu „Produsern“ von Geschichte und Erinnerung.

 

Personalisiertes Schulgeschichtsbuch

Für die SchülerInnen ist klar: Sie müssen vor der nächsten Geschichtsstunde das Videobook „Wegbereiter der modernen Schweiz“1 herunterladen, weil im Unterricht die Entstehung der Schweiz im 19. Jahrhundert behandelt wird. Zu Beginn der Stunde erklärt die Lehrerin die Aufgabe: Die SchülerInnen sollen sich zuerst einen Überblick über ausgewählte wichtige Persönlichkeiten verschaffen, welche die Geschichte der Schweiz geprägt haben, und dann jemanden bestimmen, den sie porträtieren möchten. Die meisten wählen General Dufour (vgl. Bild), einige wenige den Wirtschaftsführer Escher, fast niemand Bundesrat Franscini. Anschliessend sollen die SchülerInnen das Videobook zur gewählten Person studieren, dabei wichtige Passagen im Text markieren und danach mit drei KollegInnen, die dieselbe Person gewählt haben, eine eigene kleine Dokumentation auf ihrem Tablet herstellen.2 Die Dokumentation muss einen Überblick zur Biografie in ungefähr zehn Sätzen enthalten, dazu sollen zwei passende Quellen und zwei Filmausschnitte eingebunden werden. Ein Filmausschnitt muss aus dem vorgegebenen Videobook oder aus dem Internet stammen, ein weiterer Filmausschnitt soll selber produziert werden, entweder in Form eines fiktiven Interviews oder in Form eines Rollenspiels.3

Multimediales Erinnerungsalbum

Für Luzern-Touristen ist klar: Sie laden vor ihrer Reise ausgewählte Luzern-Apps auf ihr Tablet herunter. So können sie sich auf die wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbereiten, haben schon Routenvorschläge für Spaziergänge auf ihrem Tablet und erst noch mit dem Kauf der App gleichzeitig das Eintrittsbillett fürs Museum erworben. Diejenigen, die sich für die Geschichte des Roten Kreuzes und für Panoramabilder interessieren, wählen das Videobook des Bourbaki-Panoramas. Nach dem Download betrachten sie auf ihrem Tablet bereits das vollständige Rundbild. Durch „Wischen“ bewegen sie sich durch die ganze Geschichte der Internierung der französischen Bourbaki-Armee 1871 im Schweizer Jura. Durch „Scrollen“ gehen sie in die Tiefe und erfahren, wer die einzelnen dargestellten Menschen sind, welche Bedeutung Rundbilder im späten 19. Jahrhundert hatten, wieso das Rundbild für den entstehenden Schweizer Bundesstaat von Bedeutung war. In Luzern angekommen besuchen sie dann das Museum, machen mit ihrem Tablet Fotografien, nehmen kleine Filmszenen beim Spazieren auf und erstellen ein persönliches Album, indem sie eigene Aufnahmen mit denjenigen des gekauften Videobooks kombinieren. Bereits während der Reise stellen sie das selber produzierte Erinnerungsalbum auf eine Austauschplattform, damit diejenigen, die sich dafür interessieren, die Reise mitverfolgen können.

„Produsing“ von Geschichte und Erinnerung

Sowohl die Luzern-TouristInnen als auch die SchülerInnen sind Tablet-„Produser“ (Producer & User)4 von Geschichte und Erinnerung. Sie nutzen die Angebote für Tablets mit all ihren Möglichkeiten zur Rezeption und Produktion. Damit werden analytische und synthetische Denkoperationen parallelisiert und dank Medienkonvergenz zusammengebunden. Angebot und Nutzung rücken zusammen; sinnhaftes Verknüpfen zeitdifferenter Phänomene ist leicht zu bewerkstelligen. Die Chancen von Tablets für alle, die Geschichte vermitteln oder die sich Geschichte aneignen wollen, sind groß. Tablets ermöglichen personalisierte Geschichtsbücher und Erinnerungsalben. Neben der visuellen Attraktivität des Angebots, das Multimedialität auf dem Tablett serviert, überzeugen vor allem die einfachen Möglichkeiten der Angebotsdifferenzierung, der Kommunikation und des Updatings. Zudem ermöglichen Videobooks mit und trotz Internetanbindung eine geschlossene Lernumgebung, weil ein Weiternavigieren über die angebotenen Links hinaus verunmöglicht werden kann. Schliesslich ist ein Videobook klar strukturiert und liest sich im Hauptnarrativ durch „Wischen“ von links nach rechts und ermöglicht durch „Scrollen“ ein Hinabsteigen in thematische Vertiefungen.

Neue Herausforderungen, alt bekannte Aufgaben

GeschichtsvermittlerInnen sind durch Tablets und Apps vor neue Herausforderungen gestellt: Sie müssen die Angebote klug designen und die verschiedenen Medien aufeinander abstimmen. Auch verlangt das Entwickeln von Animationen und interaktiven Seiten eine besondere Vorstellungskraft. GeschichtslehrerInnen stehen aber auch mit dem modernsten Tablet vor den alt bekannten Aufgaben: Wie gewinnen wir die Aufmerksamkeit? Wie verwickeln wir die NutzerInnen in historische Denkprozesse? Welche Geschichte/n bieten wir an? Wie bringen wir die Betrachtenden und Lernenden zum Deuten? Wie werden die Deutungen und Orientierungen in einen kommunikativen Zusammenhang gebracht und allenfalls validiert? Welche Arrangements ermöglichen, dass die Angebote nicht nur genutzt, sondern eigenaktiv angeeignet und weiterentwickelt werden? Wie unterstützen wir „Produsing“ von Geschichte und Erinnerung?

 

 

Literatur

  • Hodel, Jan: Verkürzen und Verknüpfen, Geschichte als Netz narrativer Fragmente. Wie Jugendliche digitale Netzmedien für die Erstellung von Referaten im Geschichtsunterricht verwenden, Bern 2013.
  • Macgilchrist, Felicitas: E-Schulbücher, iPads und Interpassivität: Reflexionen über neue schulische Bildungsmedien und deren Subjektivierungspotential. In: Bildungsforschung 9 (2012) 1, S. 180-204, online (zuletzt am 18.12.13).
  • Schreiber, Waltraud u.a.: Das multimediale Schulbuch – kompetenzorientiert, individualisierbar und konstruktionstransparent. In: diess.: Analyse von Schulbüchern als Grundlage empirischer Geschichtsdidaktik, Stuttgart 2012, S. 212-232.

Externer Link

 

Abbildungsnachweis
Tablet mit einem Screenshot aus dem Videobook „Wegbereiter der modernen Schweiz“ (vgl. Fußnote 1); © SRG SSR / DOCMINE.

Empfohlene Zitierweise
Gautschi, Peter: Mit “Wischen” und “Scrollen” durch die Schweizer Geschichte. In: Public History Weekly 1 (2013) 16, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2013-962.

Copyright (c) 2013 by Oldenbourg Verlag and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact: julia.schreiner (at) degruyter.com.

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/1-2013-16/mit-wischen-und-scrollen-durch-die-schweizer-geschichte/

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Zeitgemäßes vs. unzeitgemäßes Publizieren in den Geisteswissenschaften

Die Art und Weise, wie heute in den Geisteswissenschaften publiziert werden kann, unterscheidet sich deutlich von den Publikationsarten, die es in der Vergangenheit gab. Ob man diese neuen Publikationsmöglichkeiten jedoch nutzen möchte, muss jeder (Nachwuchs-)Wissenschaftler letztendlich für sich selbst entscheiden. Denn auch wenn man digitale Publikationsangebote als „zeitgemäß“ bezeichnet, gilt nicht automatisch, dass die traditionellen Publikationswege damit als „unzeitgemäß“ abgetan werden können. Die Bayerische Staatsbibliothek (BSB), das GraduateCenter der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München sowie das Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München haben nun eine […]

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/903

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(Digital) Humanities – revisited: Twitter und Blogs als Kommunikationswerkzeuge bei der Herrenhäuser Konferenz der VolkswagenStiftung 2013

Am 5. bis 7. Dezember fand in Hannover die Herrenhäuser Konferenz der VolkswagenStiftung zum Thema “Digitale Geisteswissenschaften” statt. Der englische Titel lautete “(Digital) Humanities Revisited – Challenges and Opportunities in the Digital Age“. Ich möchte hier keine weitere Zusammenfassung liefern, sondern nur eine Übersicht über die Vielfalt der Tweets und Blogartikel geben, die im Rahmen dieser Konferenz entstanden sind.

Bloggers Corner & Twitter

Werkzeuge des digitalen Historikers - iPad und Twitter

Werkzeuge des digitalen Historikers – iPad und Twitter

Vier Blogger/innen (Eva Bambach, Kim Albrecht, Michael Schmalenstroer und ich), wir freuten uns sehr über die großzügige Einladung der VolkswagenStiftung nach Hannover, bei der wir als ScienceBlogger unsere eigene „Bloggers Corner“ mit einer gemütlichen Couch beziehen durften. Dorthin luden wir nach und nach einige Konferenzteilnehmer/innen zum Kennenlernen ein, die wir über Twitter kannten oder vor Ort angesprochen haben. Hier zeigte sich nochmal das Potential zur Vernetzung, dass in dem Kurzmitteilungsdienst steckt, denn wer würde schließlich einfach jemanden bei einer Konferenz ansprechen, ohne wirklich zu wissen, wer derjenige ist. Bei Twitter liegt die Hürde zum Kennenlernen und Ansprechen vergleichsweise niedrig. Schon bald stellte sich bei der Konferenz heraus, dass nicht nur die ScienceBlogger, sondern auch viele Teilnehmer/innen in den sozialen Medien und in Blogs aktiv sind, so dass wir via Twitter eine Art „Metadiskurs“ parallel zu den Vortragenden der Konferenz halten konnten.

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion

Dieser Metadiskurs verlief bei den meist sehr anregenden Vorträgen und Lightning Talks so, dass die Inhalte des Vortrags ergänzt oder kommentiert wurden. Es wurden Links hin- und her getweetet und Hinweise auf Hintergrundinformationen geliefert. Nur bei den Podiumsdiskussionen merkte man schnell, dass die Twitterer unter den Konferenzteilnehmern eine andere Meinung als die Teilnehmer der Podiumsdiskussion hatten und sich so der digitale Metadiskurs auf Twitter von der öffentlich geführten Diskussion im Raum entfernte.

Die Tweets während der Konferenz konnten mit dem Hashtag #dighum1213 gesammelt werden. Ich habe sie mittels TAGS 5.1 in einer Tabelle archiviert und mit dem TAGSExplorer eine Visualisierung erstellt. Ich versuche auch in den folgenden Wochen noch die nachfolgenden Tweets zu sammeln.

TAGS – v5.1 – #dighum1213 (zip)

Visualisierung der Tweets mit TagsExplorer

Wer weitere Visualisierungen anhand dieser Daten erstellt, darf gerne einen Kommentar mit Link hier hinterlassen.

Blogs

#dighum1213Während der Veranstaltung hat Michael Schmalenstroer ein Etherpad genutzt, also einen Texteditor, bei dem in Echtzeit mehrere Autoren gleichzeitig schreiben können, um damit die Blogs der Teilnehmer/innen zu sammeln. Es zeigte sich, dass viele Blogger dabei sind, wie die nachfolgende, nicht ganz vollständige Übersicht zeigt.

Übersicht über Blogartikel

"Big Data"-Vortrag von Viktor Mayer-Schönberger

“Big Data”-Vortrag von Viktor Mayer-Schönberger

Zuletzt möchte ich noch eine Linkliste mit den Blogs zur Verfügung stellen, die zur Konferenz in Hannover gebloggt haben, damit man eine kleine Übersicht über die bisher erschienenen Artikel bekommt.

8.12.2013, Michael Piotrowski, nlphist.hypotheses.org
Digital Humanities Defined

Michael Piotrowski zeigt sich verwundert über die ständigen Diskussionen über den Begriff “digital humanities” und wünscht sich stattdessen mehr produktive Ergebnisse aus diesem Forschungsgebiet. Dazu liefert er eine enge und eine weite Definition des Begriffs, darauf hoffend, dass die fruchtlosen Diskussionen um diese Begriffe und Definitionen bald beendet sein mögen.

9.12.2013, Michael Schmalenstroer, schmalenstroer.net
#dighum1213 oder die Mathematisierung der Geisteswissenschaften

Michael Schmalenstroer, ebenfalls von der VolkswagenStiftung als ScienceBlogger eingeladen, problematisiert ebenfalls das Selbstverständnis der digital humanities und arbeitet gut die besonderen Schwierigkeiten für Nachwuchswissenschaftler/innen und Studierende in diesen Gebieten heraus. Patrick Sahle fordert im Kommentar, dass wir nicht nur eine Mathematisierung der Geisteswissenschaft brauchen, sondern auch eine “‘Vergeisteswissenschaftlichung‘ der Informatik.“

9.12.2013, Philipp Nordmeyer, criticalbits.org
Destroy the Digital Humanities! #dighum1213
Digital Humanities Revisited Conference #dighum1213

Gleich zwei Artikel liefert Philipp Nordmeyer. Er glaubt, dass die Digital Humanities nur eine Art “think tank” für die Geisteswissenschaften im Allgemeinen sein sollen, die eine Transformation herbeiführen um am Ende selbst zerstört, bzw. absorbiert zu werden.

9.12.2013, Ian Milligan, ianmilligan.ca
Herrenhausen Lightning Talk on Historians and Web Archives

Ian Milligan hat sein “Lightning Talk” online gestellt. Dieses Format diente vor allem Nachwuchswissenschaftlern aus der ganzen Welt ihre Forschung in 3 Minuten zu präsentieren. Danach bestand die Möglichkeit am entsprechenden Poster im persönlichen Gespräch mehr Details zu erfahren. Ich fand dieses Format sehr gelungen, da es vor allem in den Momenten nachmittags, wo die Konzentration etwas nachlässt, erfrischend wirkte.

9.12.2013, Sabine Scherz, games.hypotheses.org
Digital Humanities Revisited in Hannover

Auch Sabine Scherz hatte einen Travel Grant der VolkswagenStiftung bekommen und die das Crowdsourcing-Spiel ARTigo vorgestellt, dass einen sehr ernsthaften wissenschaftlichen Hintergrund hat.

9.12.2013, VolkswagenStiftung, www.volkswagenstiftung.de
Was macht das Netz mit der Kultur?

Die VolkswagenStiftung liefert auf ihrer Webseite die vollständige Video-Aufzeichnung der Podiumsdiskussion zwischen der Kulturwissenschaftlerin Mercedes Bunz, die an der Leuphana Universität Lüneburg das Hybrid Publishing Lab leitet, Bettina Wagner-Bergelt, Stellvertreterin des Direktors des Bayerischen Staatsballetts, sowie Jürgen Kaube, Leiter des Ressorts „Geisteswissenschaften“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Diskussion wurde von Jürgen-M. Edelmann moderiert. Es wäre spannend die parallel geführte, kontroverse Twitter-Diskussion einzublenden, leider ist mir kein Tool dafür bekannt.

10.12.2013, Eva Bambach, www.scilogs.de/denkmale
“Digital Humanities Revisited” in Hannover

Eva Bambach, Bloggerin bei Scilogs und Journalistin beschreibt ihre Eindrücke von der Konferenz un d unterscheidet in ihrem Blog drei zentrale Themen der digital humanities: Zugang/Kommunikation, Tools und user-generated content.

16.12.2013, Lilian Landes, http://rkb.hypotheses.org
(Digital) Humanities Revisited – Challenges and Opportunities in the Digital Age. Oder: Wie man Gräben isst.

Eine pointierte Zusammenfassung der Konferenz liefert Lilian Landes im Blog „Rezensieren, Komentieren, Bloggen“, die in ihrem Beitrag den Graben selbst innerhalb der „digital humanities community“ aufzeigt, den man dank des guten Caterings der VolkswagenStiftung interdisziplinär aufessen konnte, indem man sich austaucht, kommuniziert und so die bestehenden Gräben überwindet.

18.12.2013, Georgios Chatzoudis, www.lisa.gerda-henkel-stiftung.de
(Digital) Humanities revisited, Ein Blick zurück auf die internationale Konferenz in Schloss Herrenhausen

Georgios Chatzoudis vom Portal LISA der Gerda Henkel Stiftung sammelte kleine Beiträge und Video-Eindrücke mit einer Flipkamera während der Konferenz. Auch die ScienceBlogger sind dabei, ab der Minute 26.

Weitere Artikel werden nach und nach hier ergänzt.

Quelle: http://mws.hypotheses.org/8227

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DARIAH-DE Workshop “Introduction to the TXM Content Analysis Platform”

The Department for Literary Computing, Würzburg University, will organize a DARIAH-DE Workshop called “Introduction to the TXM Content Analysis Platform”.

Workshop outline

The objective of the “Introduction to TXM” tutorial is to introduce the participants to the methodology of text analysis through working with the TXM software directly on their own laptop computers. At the end of the tutorial, the participants will be able to input their own textual corpora (Unicode encoded raw texts or XML/TEI tagged texts) into TXM and to analyze them with the panel of content analysis tools available: word patterns frequency lists, kwic concordances and text browsing, rich full text search engine syntax (allowing to express various sequences of word forms, part of speech and lemma combinations constrained by XML structures), statistically specific sub-corpus vocabulary analysis, statistical collocation analysis, etc.). The portal version of TXM, allowing the on line access and analysis of corpora, will also be introduced.

Basic information

  • Time: February 6-7, 2014
  • Place: Würzburg University (details tba)
  • Workshop leader: Serge Heiden (Lyon)
  • Local organizer: Christof Schöch (Würzburg)

For further information:

Practical matters

The workshop is aimed at younger as well as experienced scholars from the humanities dealing with textual data. It is being organized by the Department for Literary Computing at Würzburg University, Germany, under the auspices of the DARIAH-DE initiative. It will be held by Serge Heiden, leader of the TXM project. It will take place on Feb. 6-7, 2014 at Würzburg University.

The maximum number of participants is limited to 15 and places will be filled on a first-come first-serve basis. The deadline for applications is January 20th, 2014. There is no fee for participating in this event. You will need to bring along your own laptop computer. Access to the internet will be available. Please contact Dr. Christof Schöch for further details and to sign up for the event at christof.schoech@uni-wuerzburg.de.

Preliminary programme

Thursday, February 6

  • 13:30-14:00 – Welcome
  • 14:00-15:30 – Introduction to TXM
  • 15:30-16:00 – Coffee break
  • 16:00-17:30 – Hands-on Session 1
  • 18:00-19:15 – Lecture by invited speaker (tba)
  • 20:00- – Dinner

Friday, Feb 7

  • 9:00-11:00 – Hands-on Session 2
  • 11:00-11:30 – Coffee break
  • 11:30-13:00 – Hands-on Session 3
  • 13:00-13:30 – Final discussion and farewell

Note: This event is being organized by DARIAH-DE with funding provided by the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF) under the identifier 01UG1110J.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2782

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Die Armierung des Blicks

Die Armierung des Blicks

Margaret Bourke-White in der Fernsehsendung „Person to Person“, August 1955. Quelle: Bureau of Industrial Service, USA / Wikimedia Commons, public domain

Neben Robert Capa und Lee Miller zählt die Amerikanerin Margaret Bourke-White (1904–1971) zu den bekanntesten BildberichterstatterInnen des Zweiten Weltkriegs. Im Auftrag des legendären Bildmagazins LIFE fotografierte sie ab 1942 an Kriegsschauplätzen in Großbritannien, Nordafrika, Italien und Deutschland. Bis heute werden ihre Fotografien als Zeugen dieser historischen Ereignisse verstanden. Das gerade im Fotojournalismus immer noch wirksame dokumentarische Paradigma verstellt dabei den Blick auf die von unterschiedlichen Interessen geleiteten Entstehungskontexte, Bezugsrahmen und Rezeptionsräume, innerhalb derer ihre Fotografien entstanden und ihre Wirkung entfalteten.

Ziel des Dissertationsprojekts ist es, diesen engen Blick auf Bourke-Whites Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg zu erweitern und einer grundlegenden kulturhistorischen Analyse zu unterziehen. Zugleich sollen durch das Aufgreifen aktueller Forschungen zur Bildpolitik von Kriegen und gewalttätigen Konflikten neue Zugänge zur Analyse und Interpretation historischer Kriegsfotografien aufgezeigt werden.



[...]

Quelle: https://www.visual-history.de/2013/12/18/die-armierung-des-blicks/

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Kulturgeschichte Chinas im Netz (IV): Vier Jahre “Bibliotheca Sinica 2.0″

In loser Folge werden Webseiten präsentiert und rezensiert, die sich mit der Kulturgeschichte Chinas im weitesten Sinne beschäftigen. Vgl.  “Kulturgeschichte Chinas im Netz (I)” , “Kulturgeschichte Chinas im Netz (II)”, “Kulturgeschichte Chinas im Netz (III)”.

Bei der Lektüre und Durchsicht “westlicher” Darstellungen zur Kulturgeschichte Chinas drängt sich der Gedanke auf, den historischen Wurzeln dieser Fremdwahrnehmung, das heißt: der Darstellung der chinesischen Kultur in “westlichen” Publikationen nachzuspüren[1]

Für ältere Publikationen (bis zum Erscheinungsjahr 1939) liefert die “Bibliotheca Sinica 2.0″ – im Dezember 2009 in der derzeitigen Form begonnen und nunmehr mit bisher rund publizierten 2700 Artikeln – dafür die ideale Grundlage. Durch die Sammlung entsprechender Links erleichtert sie den Zugriff auf Digitalisate der “westlichsprachigen” China-Literatur.[2].

Die “alte” Weisheit, dass Digitalisierungsprojekte nur dann wirklich sinnvoll und “nachhaltig” sind, wenn die digitalisierten Bücher anschließend auch gelesen beziehungsweise von der Forschung rezipiert und ausgewertet werden, zeigte sich auch schon bei der Arbeit an “De rebus sinicis”.

Als Beispiel dafür können die dem Beitrag “Das Opfergelände des Himmels und der konfuzianische Staatskult” zu Grunde liegenden Recherchen dienen. Der Gedanke, für die Darstellung der für den konfuzianischen Staatskult dienenden Opfergelände – die vielfach auch als “Altäre” bezeichnet werden – auf J. J. M. de Groot: Universismus. Die Grundlage der Religion und Ethik, des Staatswesens und der Wissenschaften Chinas (1918) – kam mir erst bei der Lektüre einschlägiger Sekundärliteratur.[3].

Eine Fülle weiterer Titel aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert mögen in ähnlicher Weise auch und gerade im Zusammenhang mit der Kulturgeschichte Chinas herangezogen werden. Spiegeln die Publikationen jener Zeit (und – von einigen Ausnahmen abgesehen – nicht zuletzt auch die Arbeiten der damaligen Sinologen) zwar das damals vorherrschende sehr negative allgemeine China-Bild wieder, so enthalten Sie dennoch zahlreiche Informationen über die Kultur des zu Ende gehenden beziehungsweise bereits untergegangenen Kaiserreichs wieder. In diesem Sinne wird “De rebus sinicis” auch künftig auf diese Werke zurückgreifen. Das Motto dazu  könnte “Digital verfügbar und daher neu gelesen” lauten!

  1. Zahlreiche Beispiele für ein solches “Nachspüren” bietet Monika Lehner in ihrem Blog “Mind the gap(s)”.
  2. Zu Hintergrund und Geschichte der Bibliotheca Sinica 2.0″ vgl. “Mind the gap(s)”: “Bibliotheca Sinica 2.0.” vom 31.5.2013, publiziert anlässlich der Veröffentlichung des 2500. Artikels.
  3. Im konkreten Fall ein entsprechender Hinweis zum “Altar” des Ackerbaues bzw. zum “Altar des Ersten Landmanns” (Xiannongtan 先農墰): Peter Greiner: “Das Hofzeremoniell der Mandschu-Dynastie.” Palastmuseum Peking. Schätze aus der Verbotenen Stadt  (Frankfurt a.M. 1985) 69 Anm. 6.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/927

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Zertifikatsstudiengang CAS Documentation of Complex Digital Objects (07.03.2014-15.11.2014)

Digitale Kunstwerke und Kulturgüter sind einer doppelten Gefahr ausgeliefert: selbst wenn die schwierige Aufgabe der physischen Erhaltung auf der Objektebene (Bitstreampreservation) gelingt, verändert sich nicht selten in der Zwischenzeit der technische und der kulturelle Kontext.

Um einen späteren Zugang und das Verständnis der Werke zu ermöglichen, bedarf es umfassender Dokumentationen. Heutige Dokumentationsformate müssen häufig ganze Anwendungen oder Datenbündeln abbilden und mit komplexen Formaten zurechtkommen, die nicht selten instabil sind.

Der CAS* Documentation of Complex Digital Objects widmet sich dieser Herausforderung. Er vermittelt umfassende Dokumentationsmethoden, neuartige Dokumentationsstandards und softwarebasierte Erfassungssystematiken.

Der CAS Documentation of Complex Digital Objectsist spezialisiert auf das kulturelle Umfeld und lehrt die Anwendung und Überprüfung mediengestützter Dokumentationsformen für digitale Artefakte.

Ausgehend von klassischen Dokumentationsansätzen (Text, Bild, Datenbank) über die Beschreibung von Ablageprozessen und Überlieferungszyklen bis zur Dokumentation kontextsensitiver Werkformen (z.B. digitale Kunstwerke, digitale Nachlässe etc.) werden vielfältige Beispiele vorgestellt, praktische Anwendungsfälle erläutert und an eigenen Testdaten erprobt.

Fachliche Ausrichtung

Der CAS Documentation kombiniert theoretische Grundlagen und praktische Erfahrungen von drei Fächern:

  • Digitale Konservierung & Restaurierung
  • Kulturinformatik & Technologie
  • Medientheorie & Digitale Medienkultur

Die fachliche und methodische Vielfalt wird durch Gastdozierende abgedeckt, die ihre Expertisen anschaulich vermitteln und Vernetzungsoptionen schaffen.

Zielpublikum und Zielsetzung

Der CAS Documentation richtet sich an Berufstätige, denen die nachhaltige Dokumentation und Überlieferung digitaler Kunstwerke, Kulturgüter und Kulturpraktiken ein Anliegen ist.

Die Absolvierenden werden befähigt, dokumentarische Anforderungen digitaler Kulturgüter zu erkennen und objektspezifisch, dokumentarisch zu beschreiben. Sie lernen, komplexe Primär- und Sekundär-Informationen im Werkzusammenhang, in Datenbanken sowie weiteren Dokumentationsformaten zu erfassen, zu verknüpfen und zu überprüfen (Monitoring).

Zulassungsvoraussetzungen

Einschreibungsvoraussetzung ist ein abgeschlossenes Hochschulstudium in folgenden Bereichen:

  • Konservierung/Restaurierung, Geschichte, Kunstwissen-schaft,  Museologie (inkl. Curatorial Studies & Museumstechnik).
  • Mitarbeitende archivarischer oder kultureller Sammlungen sowie Bibliotheken (inkl. digitale Informationsverarbeitung).
  • Absolventen und Absolventinnen künstlerischer oder gestalterischer Fächer.

Für Personengruppen anderer Berufsfelder oder ohne Hochschulabschluss besteht die Option einer Zulassung «sur dossier».

Sprache

Unterrichtssprache ist deutsch. Grundkenntnisse in Englisch sind empfehlenswert.

Vernetzung & Qualitätssicherung

Der CAS Documentation ist Bestandteil des MAS Preservation of Digital Art and Cultural Heritage (www.pdach.ch) und kann einzeln oder in Kombination studiert werden. Der CAS Documentation ist dem Fachbereich Konservierung & Restaurierung (Swiss Conservation & Restoration Campus) assoziiert, was die Vermittlung der ethisch-konservatorischen Standards garantiert.

Abschluss

Certificate of Advanced Studies BFH in Documentation of Complex Digital Objects

Informationen zur Durchführung

Der CAS Documentation umfasst 12 ECTS. Ein Credit entspricht einer Arbeitszeit von 30 Stunden.

Der CAS Documentation kann einzeln oder in Kombination mit den übrigen Modules des Master of Advanced Studies BFH in Preservation of Digital Art & Cultural Heritage (MAS PDACH) studiert werden.

Pro Lektion findet ein Input im Kontaktunterricht statt (je freitags 15:45 – 18:00 sowie Sa. 09:15 – 15:30); hinzu kommt ein hoher Anteil an Selbststudium. Betreute Praxisworkshops und Exkursionen ergänzen die vermittelte Theorie.

Terminübersicht

Studienbeginn: März 2014

Vorläufige Studientermine 2014:
07./08.03.2014    21./22.03.2014    11./12.04.2014    25./26.04.2014
09./10.05.2014    06./07.06.2014    03./04.07.2014    29./30.08.2014
19./20.09.2014    17./18.10.2014    31.10/1.11.2014  14./15.11.2014

Anmeldeschluss: 15. Januar 2014

Leitung

Tabea Lurk, Dozentin für digitale Konservierung

Studiengebühr

Studiengebühr CHF 5850.– plus Anmeldegebühr CHF 150.–

 

* CAS steht für Certificate of Advanced Studies und bezeichnet eine vertiefte, berufsbegleitende akademische Zusatzqualifikation in ausgewählten Fachgebieten, welche strengen Richtlinien und Vorgaben unterliegt.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2778

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