durchsichten: Patrick Kupper: Wildnis schaffen. Eine transnationale Geschichte des Schweizerischen Nationalparks, Bern 2012

bookview.libreka.de/retailer/urlResolver.do?id=9783258077192 Als schweizerische Naturforscher Anfang des 20. Jahrhunderts einen Nationalpark gründeten, hatten sie eine Vision: Abgeschottet von menschlichem Einfluss sollte die Natur ihre eigene Urnatur wiederherstellen. Diese Absicht unterschied sich radikal von der US-amerikanischen Nationalparkidee. Nicht der Erholung, sondern primär der Forschung hatte ein Nationalpark zu dienen. Das Konzept war innovativ und beeinflusste die Gestaltung […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/12/4835/

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ORF III: Doku über Günther Schifter

Heute vor 90 Jahren wurde der 2008 verstorbene Radiomoderator und Jazz-Aficionado Günther Schifter geboren; nachdem das Technische Museum Wien 2010/11 eine Ausstellung über ihn zeigte (vgl.) hat nun ORF III eine Dokumentation über ihn angefertigt, die Samstag, 28.12.2013 um 21:45 ausgestrahlt wird (Länge 45 Minuten, Wiederholungen 29.12.2013, 11:30 und 30.12.2013, 00:15); auch ich wurde dafür interviewt und werde wohl kurz am Bildschirm auftauchen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/581437808/

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Formosanisch – Eine Fiktion des 18. Jahrhunderts

Die ‘Formosianischen Sprachen’ (langues formosanes, Formosan languages), die Sprachen der indigenen Völker Taiwans, sind für die Historische Linguistik von höchster Bedeutung. Sie bilden nach Blust mit etwa 300.000 Sprechern und 21 Sprachen 8-10 primäre Zweige des Austronesischen, während alle anderen austronesischen Sprachen (mehr als 1.100 Sprachen mit etwa 300 000 000 Sprechern) zu einem einzigen Primärzweig, dem Malaio-Polynesischen, gehören.[1] Während Blusts Theorien nicht unumstritten sind, herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass Taiwan einer der Ursprungsorte der austronesischen Sprachen ist.[2]

Im Jahr 1703 -  lange bevor die Sprachen Taiwans in den Fokus der Wissenschaft rückten – war ein exotischer Fremder mit bizarren Gewohnheiten die Sensation in London. Er nannte sich George Psalmanazar (oder Psalmanaazaar) und behauptete, ein ‘Ureinwohner’ von Formosa (Taiwan 臺灣) zu sein, von wo ihn Jesuiten nach Frankreich verschleppt hätten, wo er allerdings die Konversion zum Katholizismus verweigert hätte. In London bekehrte er sich zum Anglikanismus, was ihm bei Henry Compton (1632-1713, Bischof von London 1675-1713) Ansehen brachte und ihm die Türen zur Londoner Gesellschaft öffnete,  die nach Berichten aus exotischen Gegenden gierte. Psalmanazar spielte geschickt mit dieser Neugierde, aber auch mit antikatholischen und antijesuitischen Strömungen.[3]

1704 veröffentlichte Psalmanazar An historical and geographical description of Formosa[4] In dieser ‘Beschreibung’ Taiwans, die reine Erfindung ist, finden sich auch Bemerkungen zur Sprache und eine Tafel “The Formosan Alphabet” (Tafel nach S. 268).[5]

Psalmanaazaar: An historical and geographical description of Formosa (1704)

Psalmanaazaar: An historical and geographical description of Formosa (1704)

Während Psalmanazar bald als Schwindler entlarvt war, zogen seine Bemerkungen zum ‘Formosanischen’ noch in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts weite Kreise durch Bücher, die fremde Spachen und Schriften vorstellten, aber auch durch die sogenannten Vaterunser-Sammlungen, also Bücher, die das Vaterunser in 100 und mehr Sprachen abdrucken.

Ein Beispiel ist Benjamin Schultzes Orientalisch- und Occidentalisches A, B, C-Buch aus dem Jahr 1769.[6] Schultze (1689-1760), dem auch der Orientalische und okzidentalische Sprachmeister (1748) zugeschrieben wird,  bringt zunächst das “Alphabetum Formosanum” (S. 103).

Orientalisch- und Occidentalisches A,-B,-C.-Buch (1769)

Orientalisch- und Occidentalisches A,-B,-C.-Buch (1769)

Im Anschluss präsentiert er (weitestegehend) wortident Auszüge des entsprechenden Kapitels (S. 468-474) aus der deutschen Version von Psalmanazars Description, die 1716 von Philipp G. Hübner vorgelegt wurde..[7]

Das Wissen darum, dass Psalamanazar ein Schwindler war, verbreitete sich bald. Trotzdem blieb Psalamanzars Description im 18. Jahrhundert eine der Quellen für alles, was die Insel betraf. Auch der Verfasser des Artikel “Formosa” in Zedler’s Universal-Lexikon[8] merkt jedoch an:

Man hat aber nicht Ursache, auf dieses Auctoris [d.i. Psalmanazar] Beschreibung von FORMOSA viel zu bauen.[9]

Trotzdem stützt sich der Artikel primär auf Pslamanazar (ablesbar an der Wiedergabe der Ortsnamen), die anderen Quellen, die am Ende des Artikels genannt werden und die wesentlich ergiebiger und verlässlicher gewesen wärhen, scheinen nicht verwendet worden zu sein.

  1. Robert Blust: “Subgrouping, circularity and extinction: some issues in Austronesian comparative”. In Zeitoun, E.; Li, P.J.K. Selected papers from the Eighth International Conference on Austronesian Linguistics. (Taipei: Academia Sinica 1999) 31–39.
  2. Vgl. Ethnologue: Languages of the World, Fifteenth Edition (2005), vor allem der Abschnitt “Austronesian” <abgerufen am 21.12.2013>.
  3. Zu Psalamanzar u.a.: Benjamin Breen: “No Man Is an Island: Early Modern Globalization, Knowledge Networks, and George Psalmanazar’s Formosa”. In: Journal of Early Modern History, Volume 17, Issue 4 (2013) 391-417 – DOI: 10.1163/15700658-12342371; Michael Keevak, The Pretended Asian: George Psalmanazar’s Eighteenth-century Formosan Hoax (Detroit, Michigan: Wayne State University Press, 2004.
  4. [George Psalmanaazaar:] An historical and geographical description of Formosa … Giving an account of the religion, customs, manners, &c., of the inhabitants. Together with a relation of what happen’d to the author in his travels; particularly his conferences with the Jesuits, and others, in several parts of Europe. Also the history and reasons of his conversion to Christianity, with his objections against it (in defence of paganism) and their answers … By George Psalamanaazaar, a native of the said island … (London 1704), Digitalisate → Bibliotheca Sinica 2.0  (verschiedene Ausgaben und Übersetzungen).
  5. Zur Sprache vgl. Keevak (2004), ch. “Psalmanazar’s Language” (S. 61-97).
  6. Benjamin Schultzes Orientalisch- und Occidentalisches A, B, C-Buch (Naumburg 1769) Online: Google Books.
  7. George Psalmanazar, Philipp G. Hübner [transl.]: Historische und Geographische Beschreibung der Insel Formosa, Nebst beygefügten Ursachen, warum sich derselbe zur Christl. Religion bekannt. Mit verschiedenen Kupfern  (Franckfurt und Leipzig: Verlegts Daniel Walder/Buchhändler in Augspurg, Coburg/druckts Moritz Hagen 1716). – Digitalisat → Bibliotheca Sinica 2.0.
  8. Zedler 9 (1735) Sp. 1497 f..
  9. Zedler 9 (1735) Sp. 1497 f. s.v. “Formosa”

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/1208

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Foto(grafen)-Ikonen und Forschungsdesiderate

Károly Kincses (Fotomuseologe, Fotohistoriker und Kurator) in seinem Büro im Mai Manó-Haus.

Visual History: ARCHIVSOMMER 2023
Die Erstveröffentlichung dieses Artikels erfolgte im Dezember 2013

Der Kauf eines Flugtickets nach Budapest erscheint heutzutage vergleichbar mit dem Erwerb einer Eintrittskarte für die Weltmeisterschaften im Tauziehen. Die Erlebnisse, die man vor Ort sammelt, die Gespräche, die man führt, werfen den reisenden, neugierigen Fragesteller unmittelbar in die Arena. Er wird augenblicklich zum Zuschauer dieses „Spektakels“.

Grundlegend unterschiedliche Auffassungen von Demokratie, Freiheit, Kultur und Kulturpolitik prallen in Ungarn aufeinander. Es wird gezogen und gezerrt, erbittert um Einfluss gekämpft, wobei man den Eindruck bekommt, dass in den letzten Jahren immer häufiger, neben Werten wie Vielfalt oder Offenheit in der (Kultur-)Politik, auch der kleinste gemeinsame Nenner auf der fachlichen Ebene unter die Räder gerät. An welchem Ende des Seils steht man? Nur das zählt einzig und allein.

Károly Kincses (Fotomuseologe, Fotohistoriker und Kurator) in seinem Büro im Mai Manó-Haus



[...]

Quelle: https://visual-history.de/2023/08/10/fotografen-ikonen-und-forschungsaufgaben/

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Ausstellung: göttlich menschlich – Römische Bronzen aus der Schweiz (Universität Zürich)

Das Archäologische Institut und die Archäologische Sammlung der Universität Zürich zeigen seit dem 5. September 2013 eine Ausstellung mit dem Titel 
Anlass für die Ausstellung war der 18. Internationale Kongress über antike Großbronzen, welcher Anfang September 2013 an der Universität Zürich abgehalten wurde. 

Öffnungszeiten:
5.9.2013 - 5.1.2014
DI - FR 13-18 Uhr
SA - SO 11-17 Uhr
MO/allg. Feiertage geschlossen

Eintritt frei

Archäologische Sammlung der Universität Zürich
Rämistraße 73, 8006 Zürich



Quelle: http://provinzialroemer.blogspot.com/2013/12/ausstellung-gottlich-menschlich.html

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Rezension von Perovic: The Calendar in Revolutionary France

Für Francia Recensio (Ausgabe 2013-4) habe ich folgendes Buch rezensiert:

Perovic, Sanja: The Calendar in Revolutionary France. Perceptions of Time in Literature, Culture, Politics. Cambridge: Cambridge University Press, 2012.

Naheliegenderweise enthält diese Rezension eine kleine (auch in meinem Kontrollgesellschaftsvortrag aufgegriffene) Hommage an Goncourt, dessen Postings nach dem Revolutionskalender datiert sind.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/581437182/

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Frohe Weihnachten & Merry Christmas

 

Wir wünschen allen unseren LeserInnen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr 2014. Public History Weekly macht ebenfalls eine Pause. Wir starten neu mit der Redaktionsarbeit am Montag, den 6. Januar 2014. Bis dahin bleiben die Kommentarfenster der Beiträge geschlossen. Wir freuen uns auf Ihre Beiträge und Kommentare 2014!

 

We wish all our readers a Merry Christmas and a Happy New Year 2014. Public History Weekly is also taking a break. We restart with the editorial work on Monday, the 6th January 2014. Until then, the comment window of the contributions remain closed. We look forward to your posts and comments in 2014!

 

 

 

Abbildungsnachweis
© LordSilver/ Pixelio.de

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Quelle: http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/1-2013-17/frohe-weihnachten-merry-christmas/

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Redtube erwirkt einstweilige Verfügung gegen Abmahnungen

http://www.fr-online.de/digital/1472406,25702114.html In der Abmahnwelle wegen angeblich illegaler Porno-Clips im Internet hat die Plattform Redtube eine einstweilige Verfügung erwirkt. Demnach dürfen keine weiteren Abmahnungen mehr verschickt werden. Mittlerweile liegt eine Strafanzeige gegen Thomas Urmann vor, http://www.konsumer.info/?p=29947. Zur “Genese” des Skandals vgl. http://bit.ly/JQJsXW; tagesaktuelle Mitteilungen auch unter wbs-law.de

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/12/4830/

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Gründung des Instituts für Altertumswissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz – Vortragsreihe "Krieg, Gewalt und Tod in frühen Gesellschaften" – Thementag "Magie in Rom"

Mit Anfang des Wintersemesters 2013/2014 wurde an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz das Institut für Altertumswissenschaften eingerichtet, wie eine Pressemeldung berichtet. In diesem neuen Institut werden die Institute und Arbeitsbereiche für Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Klassische Philologie sowie Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie zusammengeführt.
Aus diesem Anlass stellt sich das neue Institut, im Rahmen der "Universität im Rathaus", in einer Vortragsreihe zum Thema "Krieg, Gewalt und Tod in frühen Gesellschaften" vor. Die erste Veranstaltung findet am 21. Januar 2014 statt.
Am 18. Januar veranstaltet das Institut zudem einen Thementag zu "Magie in Rom". Der Flyer zu dieser öffentlichen Veranstaltung verspricht Besuchern neben Vorträgen, einen literarischen Wettbewerb und einen römischen Aperitif.









Quelle: http://provinzialroemer.blogspot.com/2013/12/grundung-des-instituts-fur.html

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