Die Groebner-Kontroverse. Oder: Zu Sinn und Unsinn von Wissenschaftsblogs

Valentin Geoebner, um knackige Formulierungen nie verlegen,1 hat in eloquenter Weise Zweifel am Nutzen (geistes-)wissenschaftlicher Blogs formuliert, zuerst an der Tagung “Rezensieren – Kommentieren – Bloggen“, zuletzt in der FAZ vom 6. Februar.2 Erwartungsgemäss haben verschiedene Vertreter3 der Blogosphäre gekontert. Doch scheint der Schlagabtausch, so gewandt und süffig er geführt wird, in einigen zentralen Punkten […]

Quelle: http://weblog.hist.net/archives/6613

Weiterlesen

Das twittern/posten/teilen die anderen: #HistMonast (4)

Anlässlich des Workshops “Fälschung als Mittel der Politik? Pseudoisidor im Licht der neuen Forschung“, der am 22./23. Februar 2013 in Köln stattfindet, hat Clemens Radl (@rotula) in einem sehr lesenswerten Beitrag auf Archivalia wichtige online verfügbare Quellen und Literatur zusammengestellt: “Pseudoisidor. Wegweiser zu Online-Ressourcen“.   Zur Tagung “Benedikt – gestern und heute. Norm, Tradition, Interaktion”, die im November in Mannheim stattfand, ist nun ein Tagungsbericht, den Daniela Hoffmann verfasst hat, online: Benedikt – gestern und heute. Norm, Tradition, Interaktion. 22.11.2012-23.11.2012, Mannheim, in: H-Soz-u-Kult, 21.01.2013, [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/2313

Weiterlesen

Stud.: MA “The Celts”, Bangor University, UK

From: Christian Koller c.koller@bangor.ac.uk Institution: Bangor University (UK), bangor University, College Road, Bangor (Gwynedd), LL57 2DG, UK Datum: 23.09.2013 Bewerbungsschluss: 01.08.2013 Few words are as evocative and intriguing as ‘Celtic’, bringing to mind the intricacies of Bronze Age jewellery, the enigmas of Stonehenge and Newgrange; King Arthur, Cú Chulainn and the Bardic craft of medieval […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/02/3857/

Weiterlesen

DCTP-Interview mit Lothar Müller zum Papier

Wer Lothar Müller, Verfasser des Buchs Weiße Magie. Die Epoche des Papiers im Fernseh-Interview sehen will, hat in der Nacht von Montag 18.2.2013 auf Dienstag 19.2.2013 um 0:30 auf RTL bei 10 vor 11 Gelegenheit dazu:

Vor dem Papier gab es die Keilschrift und den Papyros (aus Schilf). Das Papier wurde in China erfunden und kam über Arabien nach Europa. Es wurde zum Rohstoff der Massenpresse, sobald es nicht nur aus Lumpen, sondern aus Holz hergestellt wurde. Zugleich ist dieses weiße und vor dem Bedrucken oder Beschreiben leere Material für die Niederlegung und Konzentration der Gedanken, also für die „Entäußerung des Geistes“, eine elementare Station. Wie ein Spiegel reflektiert das leere Blatt den Menschen, der ihm seinen Geistesinhalt anvertraut. Mit und ohne Tränen.

In seinem viel beachteten Buch „Die weiße Magie“ begründet Dr. Lothar Müller, Redakteur im Feuilleton der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, weshalb das Papier kein bloß technisches Medium ist, sondern ein Kulturträger (einschließlich der Zeitungen und Bücher), das durch die digitale Revolution bisher auch nicht überholt werden kann.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/235554533/

Weiterlesen

Der Telegraph als Synonym für Fortschritt und Modernisierung?

De rebus sinicis notiert in Ein Telefon im Kaiserpalast, dass ein landesweites Telefonnetz erst in den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts eingerichtet wurde und kurz vor dem Ende der Qing-Dynastie auch den Kaiserpalast erreichte. Schon lange vorher war der Telegraph in China eingeführt worden. [1] Der Telegraph, der als ein Element der Modernisierung gesehen wurde, war auch Thema im Zusammenhang mit der Reise, die Li Hongzhang 李鴻章 1896 durch mehrere europäische Staaten und die USA führte. Li hatte zwar nach der Niederlage Chinas im Chinesisch-Japanischen Krieg 1894/1895 vorübergehend seinen Einfluss bei Hof verloren (was seine Reise kaschieren sollte), galt aber im Westen als verlässlicher Ansprechpartner und als Befürworter der Modernisierung, worunter weniger eine Modernisierung des politischen Systems als die Öffnung Chinas für westliche Technologien geehen wurde. Dies zeigt sich im Reiseprogramm: Li Hongzhang traf nicht nur mit Staatsmännern und Herrschern zusammen, sondern besuchte auch zahlreiche Industriebetriebe und Infrastruktureinrichtungen: Fabriken, Werften, Rüstungsbetriebe und Telegraphenämter.

"Früchte von Li Hung-Tschang's Reise" (Kikeriki 23.7.1896)

Kikeriki 23.7.1896, S. 2. Quelle: ANNO

Eine kleine Karikatur im Kikeriki [2] vom 23.7.1896, S. 2 greift das Thema auf: “Früchte von Li-Hung-Tschang’s Reise” – “Li-Hung-Tschang: Ganz Europa ist mit einem Netz von Telegraphen überzogen. Gut, das wollen wir auch bald haben, und besser als die Barbaren.”

Das Bild zeigt einen durch Bart und Zopf als ‘chinesisch’ markierten Mann (durch die Überschrift als Li Hongzhang identifiziert), der in einem Pavillon mit Glaswänden sitzt. Von dem Pavillon führen in alle Himmelsrichtungen Reihen von (durch Zopf und Kleidung) als ‘chinesisch’ markierten Figuren weg. Jeweils zwei Personen stehen Nase, sie sind durch einen breiten Gürtel aneinandergebunden. Über die verknoteten Enden der Zöpfe sind die Paare jeweils mit den banchbarten Paaren verbunden. Der Zopf der Figur, die dem Pavillon jeweils am nächsten steht, hängt durch ein Loch im Fenster in den Pavillon. Die Figur in der Mitte ‘telegraphiert’, indem an einem der Zöpfe gezogen wird und so das Signal bis in die fernsten Ecken Chinas geleitet wird …

Die Karikatur erweckt den Eindruck, der Telegraph wäre in China in den 1890ern weitgehend unbekannt gewesen. Die Great Northern Telegraph Company (大北電報公司 Dabei Dianbao Gongsi), eine dänisch-chinesische Initiative,  hatte Anfang der 1870er Jahre die Telegraphie in China eingeführt. [3], die neue Technologie verbreitete sich rasch und wurde an das Sprachumfeld angepasst. Um die Schrifzeichen via Telegraph zu übernmitteln, entwickelte der däänische Astronom Hans Carl Frederik Christian Schjellerup den ersten Telegraphencode, der bald  von einer verbesserten Version von S. A. Viguier abgelöst wurde. [4] /und später kontinuierlich erweitert/verbessert wurde. Eine chinesische Telegraphenveraltung gab es seit 1882 – zunächst als guandu shangban-Unternehmen [ein Unternehmen, das von Kaufleuten geführt, aber von Beamten kontrolliert wurde], das 1908 vom Verkehrsministerium übernommen wurde …

[1] Zum Telegraphen in China (und zur Rolle Dänemarks) im 19. Jahrhundert: Erik Baark: Lightning Wires: The Telegraph and China’s Technological Modernization, 1860–1890. (Westport, CT: Greenwood Press 1997). Erik Baark: Catalogue of Chinese Manuscripts in Danish Archives (= Studies on Asian Topics No. 2, London/Malmö: Curzon Press 1980) verzeichnet eine Reihe von Korrespondenzen zwischen den chinesischen Behöreden und den Vertretern Dänemarks im Zusammenhang mit der Great Northern Telegraph Company.

[2] Der Kikeriki, der sich als “humoristisches Volksblatt” sah, erschien zwischen 1861 und 1933 war eine der einflussreichsten satirisch-humoristischen Zeitungen Wiens.

[3] Zur Great Northern Telegraph Compnay: Erik Baark: “Wires, codes, and people: The Great Northern Telegraph Company in China.” In: China and Denmark: Relations Since 1674, edited by Kjeld Erik Brødsgaard and Mads Kirkebæk (Nordic Institute of Asian Studies 2001) pp. 119–152. 

[4] S. A. Viguier((威基謁 Waijiye): Dianbao xinshu 電報新書 [New numbercode for the telegraph in Chinese made by S. A. Viguier in 1871 based on the first invented code made by the Dane H.C.F.C Schjellerup from 1871] (Published in Shanghai in theTongzhi shiyi year = 1872) [→ Digital version]. 

Quelle: http://mindthegaps.hypotheses.org/330

Weiterlesen

DH Award 2012 Nominee: Totenbuch-Visualisierung

Bei den aktuellen DH Awards (jeder ist aufgerufen, mit abzustimmen!) sind betrüblicherweise nur 2,5 Kandidaten aus dem deutschprachigen Raum nominiert. Neben dem Blog von Anne Baillot, der immerhin in Berlin “spielt” sind das das Institut für Dokumentologie und Editorik (IDE) und – für die Kategorie “Best DH visualization or infographic” – eine Visualisierung aus dem “Totenbuch-Projekt” der Universität Bonn, welches von der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften gefördert und vom Cologne Center for eHumanities (CCeH) DH-seitig begleitet wird. Die Visualisierung ist ein recht komplexes “Ding” so dass es sich vielleicht lohnt, auch hier noch einmal ein paar erklärende Worte dazu zu verlieren.

Totenbuch-Gesamtvisualisierung

Worum geht es? Es geht um das altägyptische Totenbuch. Das altägyptische Totenbuch ist ein Textkorpus. Eine Sammlung von Sprüchen, die über einen langen Zeitraum hinweg immer wieder zusammengestellt und aufgeschrieben wurden, um sie einem/r Verstorbenen mit ins Grab zu geben auf dass die Sprüche ihm oder ihr beim Übergang in das Reich der Toten helfen mögen. Das Totenbuch-Projekt dokumentiert die überlieferten Textzeugen (ca. 3000 Totenbücher mit ca. 30.000 einzelnen Spruchnachweisen) und leistet Grundlagenarbeit für die weitere Erforschung des Totenbuchs. Dazu gehört auch, dass man sich einen Gesamteindruck von den einzelnen Sprüchen und ihrer Überlieferung verschaffen möchte.

Häufig und selten überlieferte Sprüche

Die hier zu diskutierende Grafik zeigt zunächst die von der Forschung “kanonisierten” Sprüche in ihrer kanonisierten Reihenfolge. Dabei steht jeder blaue Punkt für einen Spruch. Die Größe des Punktes steht für die Häufigkeit der Überlieferung des Spruches. Man erkennt auf einen Blick, welche Sprüche und Spruchgruppen breit überliefert sind und welche nicht.

Innerhalb des digitalen Textzeugenarchivs als Web-Präsentation des Projekts wird ausgiebig Gebrauch von Visualisierungen gemacht, um die Strukturen und die quantitativen Eigenschaften der überlieferten Textzeugen zu veranschaulichen. Bei dieser Grafik steht eine speziellere Fragestellung im Hintergrund, die einen Schritt in die eher analytische Dimension der Visualisierung markiert. Die Frage lautet: Entspricht die durch die Forschung etablierte kanonische Ordnung der Sprüche (die hauptsächlich auf einem Leitzeugen beruht) der Wirklichkeit der Gesamtüberlieferung? Wie gut entspricht sie ihr? Und wie kanonisch ist die Abfolge der Sprüche auf den Textzeugen wirklich?

Dazu visualisiert die Grafik die Nachbarschaftsverhältnisse zwischen Sprüchen. Es wird ausgezählt, wer die Nachbarn eines Spruches auf einem Textzeugen sind. Auf den überlieferten Objekten häufig benachbarte Sprüche werden in der Grafik durch Linien verbunden. Je dicker die Linie, desto häufiger ist eine Nachbarschaft belegt. Gäbe es eine deterministische Reihenfolge im Textkorpus, dann gäbe es nur eine einzige Verbindungslinie durch alle Sprüche. Wäre die Reihenfolge ganz beliebig, dann gäbe es eine große Zahl unterschiedlichster Verbindungslinien zwischen den Sprüchen. Die Gesamtvisualisierung liefert hier ein recht deutliches Signal: wenn man bedenkt, dass die Überlieferung einen langen Zeitraum (2.300 Jahre), eine große geografische Spannweite (17 Breitengrade), unterschiedlichste materielle Objekte (von Papyrus über Mumienbinden bis zu Grabinschriften) und verschiedenste Überlieferungszustände umfasst, dann ist die Abfolge als durchaus wenig variant zu betrachten. Und sie steht zunächst nicht im Widerspruch zu der Abfolge, mit der die Forschung selbst arbeitet. Ein genauerer Blick kann aber weitere Fragen anstoßen, die diesen Gesamteindruck bestätigen oder relativieren.

Scheinausreißer

Schnell fallen dabei einige dicke Linien auf, die der These einer relativ festen Abfolge zu widersprechen scheinen. Dies ist aber manchmal darauf zurückzuführen, dass aus inhaltlichen Gründen im Projekt Sprüche zusammengelegt wurden, die einen ähnlichen Text bieten. Die stärkste Verbindung von Spruch 47 scheint z.B. nach oben ganz woanders hin zu gehen, tatsächlich zielt sie aber auf Spruch 10/48. Hätte man die beiden nicht zusammengelegt, dann wäre die Reihe durchaus intakt. Das gleiche gilt für die nach unten gehende Linie bei Spruch 50, die auf Spruch 11/49 zielt.

Was ist hier los?

Andere Fälle erklären sich nicht in der gleichen Weise von selbst. So ist die Reihung von 136 zu 137 möglicherweise fragwürdig. Denn ein unmittelbarer Nachbar von 136/136A bzw 136B ist nur in 14 Fällen Spruch 137. Dagegen folgt auf 136B allein 49 mal Spruch 149 und auf 136/136A allein 47 mal Spruch 138 oder 139. Allerdings bedeutet das immer noch nicht, dass eine andere Reihung zu einem “glatteren” System führen würde. Hier wäre vielleicht in einem nächsten Schritt eine differenziertere Untersuchung anzusetzen, die z.B. Zeitstufen oder andere Gruppierungsmerkmale in den Blick nehmen könnte, um der Sache auf den Grund zu gehen.
Dies sind nur willkürliche Beispiel dafür, wie die Gesamtgrafik gelesen werden kann. Sie kann nichts weiter sein als ein ersten Schritt zu einem Verständnis der Gesamtstruktur und erste Einblicke in Details bieten. Dazu bedient sie sich mit der Berücksichtigung nur unmittelbarer Nachbarschaften eines sehr einfachen Modells, das methodisch durchaus fragwürdig ist und ggf. weiter zu verfeinern wäre.
Eines der hier leitenden Designziele ist das Konzept von “Overview & Detail”: man will zugleich einen Gesamteindruck herstellen UND bei näherer Betrachtung (am Bildschirm muss man wohl vom “reinzoomen” sprechen) immer feinere Details erkennbar machen. Das hat, wenn man es konsequent verfolgt, durchaus Nachteile und Kosten: Die Grafik ist recht groß. Zu groß für einen Monitor. Das aber ist Absicht. Es geht um eine Gesamtvisualisierung mit dem Potential für lokale Detailstudien.

Das Ding in meiner Küche

Das Ding im Besprechungsraum

Deshalb war das Ziel von Anfang an nicht eine Darstellung in den Grenzen eines Browserfensters. Tatsächlich sind die größeren Fassungen auch gar nicht vollständig in normalen Browserfenstern darstellbar, weil z.B. Firefox nur ein 7-faches Herauszoomen ermöglicht – und damit ist man immer noch nicht weit genug weg. Die Grafik ist trotzdem auf eine Breite von 210cm ausgelegt worden. Denn hier geht es nicht nur um die Digitalisierung einer materiellen Überlieferung, sondern auch um die Materialisierung digitaler Daten! Die Grafik funktioniert am Bildschirm als Werkzeug für Detailstudien. Hier offenbart auch jede Verbindungslinie beim onmouseover Start- und Endpunkt sowie die absoluten Fallzahlen. Für das Paradigma des Overview&Detail aber muss man seinen Schreibtischstuhl verlassen und die Maus loslassen. Ihre eigentliche heuristische Kraft entfaltet “die Tür”, wie wir den Ausdruck auf einer Forex-Platte nennen erst, wenn man sich vor sie stellt, sie abschreitet und vor- und zurücktritt. Erst diese körperliche Auseinandersetzung mit dem materiellen Objekt, sei es (derzeit, leihweise) in meiner Küche oder im Besprechungsraum des Instituts, entspricht der Informations- und Interaktionsintention der Visualisierung.

Die Menschen dahinter? Die Programmierung lag bei Ulrike Henny, ausgehend von und in einem Prozess der Konzeption und Diskussion mit anderen Kollegen vom CCeH. Wirklich “gemacht” haben aber vor allem die Daten, auf denen alles beruht, eine große Zahl ägyptologischer Fachwissenschaftler, zuletzt unter der Leitung von Marcus Müller, die alle Informationen in den letzten 20 Jahren zusammengetragen haben. Ohne diese Arbeit wüssten wir nichts und könnten nichts sehen.

Die Technik dahinter? Eine xQuery-Abfrage auf den Daten in einer XML-Datenbank (eXist) schreibt eine SVG …

Ausgangsdaten, lokales XML

xQuery schreibt …

… SVG (reduziert)

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=1315

Weiterlesen

Kathy Peiss zum Zoot Suit

2008 erschien von Luis Alvarez eine Veröffentlichung zu den Zoot Suiters, US-Jugendsubkulturen mit ausgeprägtem Stilbewußtsein, die sich in den 1940er Jahren rund um den Jazz bildeten. Berühmtheit erlangten die Straßenschlachten, die sie sich in Los Angeles 1943 mit Polizei und Marines lieferten. (vgl.). Nun wurde ich auf folgendes Buch aufmerksam, das auch die Resonanz der Zoot Suits in Europa thematisiert:

Peiss, Kathy: Zoot Suit: The Enigmatic Career of an Extreme Style. Philadelphia: University of Pennsylvania Press, 2011. [Verlags-Info]

Before the fashion statements of hippies, punks, or hip-hop, there was the zoot suit, a striking urban look of the World War II era that captivated the imagination. Created by poor African American men and obscure tailors, the "drape shape" was embraced by Mexican American pachucos, working-class youth, entertainers, and swing dancers, yet condemned by the U.S. government as wasteful and unpatriotic in a time of war. The fashion became notorious when it appeared to trigger violence and disorder in Los Angeles in 1943—events forever known as the "zoot suit riot." In its wake, social scientists, psychiatrists, journalists, and politicians all tried to explain the riddle of the zoot suit, transforming it into a multifaceted symbol: to some, a sign of social deviance and psychological disturbance, to others, a gesture of resistance against racial prejudice and discrimination. As controversy swirled at home, young men in other places—French zazous, South African tsotsi, Trinidadian saga boys, and Russian stiliagi—made the American zoot suit their own.
In Zoot Suit, historian Kathy Peiss explores this extreme fashion and its mysterious career during World War II and after, as it spread from Harlem across the United States and around the world. She traces the unfolding history of this style and its importance to the youth who adopted it as their uniform, and at the same time considers the way public figures, experts, political activists, and historians have interpreted it. This outré style was a turning point in the way we understand the meaning of clothing as an expression of social conditions and power relations. Zoot Suit offers a new perspective on youth culture and the politics of style, tracing the seam between fashion and social action.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/235554066/

Weiterlesen

Wagner als Kulturkritiker und Frankreich, von Jürgen Kühnel (Siegen)


Vortrag im Rahmen des Kolloquiums “Wagner et la France”, vom 13.-15. Februar 2013.

Kulturkritik im Sinne eines „Reflexionsmodus der Moderne“ (Georg Bollenbeck), der, kulturpessimistisch, deren Fortschritte problematisiert und zu dem die Klage über den Verfall der Werte und der Gesellschaft, über die Macht des Geldes und die Kommerzialisierung des Kulturbetriebes, über ‚Entfremdung’, ‚Verdinglichung’ und Fremdbestimmung des Menschen ebenso gehören wie die Kritik an der wachsenden Bedeutung von Technik und Naturwissenschaften, am militärischen Wettrüsten, am Imperialismus und an der Zerstörung von Umwelt und Natur – Kulturkritik in diesem Sinne spielt in Wagners theoretischem Werk, von den Essays aus der Zeit des ersten Parisaufenthaltes über die ästhetischen Schriften der Zürcher Zeit bis zu den Spätschriften der Bayreuther Jahre, eine zentrale Rolle, nicht nur bei der theoretischen Grundlegung der Ästhetik des ‚Gesamtkunstwerks’. Der Vortrag zeichnet die Entwicklung der kulturkritischen Komponente in Wagners Werk nach und untersucht die Bedeutung ‚Frankreichs’ für die einzelnen Phasen dieser Entwicklung. Dabei überlagern sich persönliche Erfahrungen mit der Metropole Paris und dem französischen Kulturbetrieb während der verschiedenen Parisaufenthalte Wagners und die kritische Auseinandersetzung mit französischen Vordenkern: Prou­dhon, Rousseau (vermittelt vor allem durch Schiller) und, in der Spätphase, Gobineau.

 

Kurzbiographie

Prof. Dr. phil. Jürgen Kühnel, geboren 1944 in Göppingen, Literatur- und Theaterwissenschaftler, Mediävist und Komparatist, lehrte von 1977 bis 2009 an der Universität Siegen Literatur-, Theater- und Filmwissenschaft. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte der deutschen und europäischen Literatur im Mittelalter, zur Geschichte der Mittelalterrezeption in Literatur und Musik des 19. und 2o. Jahrhunderts, zur Geschichte des europäischen Theaters und Musiktheaters – insbesondere zu Richard Wagner und zur Oper im Fernsehen –, zur vergleichenden Literatur- und Theatergeschichte, zum Film und zur Geschichte der deutschen Sprache vorgelegt. Er wirkte an der Organisation von mehr als 30 wissenschaftlichen Tagungen mit. 1979 gründete er die StudioBühne der Universität Siegen; dort hat er bis 2008 mehr als 30 Inszenierungen klassischer und zeitgenössischer Stücke erarbeitet.

__________________

Zurück zum Programm des Kolloquiums “Wagner et la France”:http://19jhdhip.hypotheses.org/141

Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/468

Weiterlesen

Wagner als Kulturkritiker und Frankreich, von Jürgen Kühnel (Siegen)


Vortrag im Rahmen des Kolloquiums “Wagner et la France”, vom 13.-15. Februar 2013.

Kulturkritik im Sinne eines „Reflexionsmodus der Moderne“ (Georg Bollenbeck), der, kulturpessimistisch, deren Fortschritte problematisiert und zu dem die Klage über den Verfall der Werte und der Gesellschaft, über die Macht des Geldes und die Kommerzialisierung des Kulturbetriebes, über ‚Entfremdung’, ‚Verdinglichung’ und Fremdbestimmung des Menschen ebenso gehören wie die Kritik an der wachsenden Bedeutung von Technik und Naturwissenschaften, am militärischen Wettrüsten, am Imperialismus und an der Zerstörung von Umwelt und Natur – Kulturkritik in diesem Sinne spielt in Wagners theoretischem Werk, von den Essays aus der Zeit des ersten Parisaufenthaltes über die ästhetischen Schriften der Zürcher Zeit bis zu den Spätschriften der Bayreuther Jahre, eine zentrale Rolle, nicht nur bei der theoretischen Grundlegung der Ästhetik des ‚Gesamtkunstwerks’. Der Vortrag zeichnet die Entwicklung der kulturkritischen Komponente in Wagners Werk nach und untersucht die Bedeutung ‚Frankreichs’ für die einzelnen Phasen dieser Entwicklung. Dabei überlagern sich persönliche Erfahrungen mit der Metropole Paris und dem französischen Kulturbetrieb während der verschiedenen Parisaufenthalte Wagners und die kritische Auseinandersetzung mit französischen Vordenkern: Prou­dhon, Rousseau (vermittelt vor allem durch Schiller) und, in der Spätphase, Gobineau.

 

Kurzbiographie

Prof. Dr. phil. Jürgen Kühnel, geboren 1944 in Göppingen, Literatur- und Theaterwissenschaftler, Mediävist und Komparatist, lehrte von 1977 bis 2009 an der Universität Siegen Literatur-, Theater- und Filmwissenschaft. Er hat zahlreiche Publikationen zur Geschichte der deutschen und europäischen Literatur im Mittelalter, zur Geschichte der Mittelalterrezeption in Literatur und Musik des 19. und 2o. Jahrhunderts, zur Geschichte des europäischen Theaters und Musiktheaters – insbesondere zu Richard Wagner und zur Oper im Fernsehen –, zur vergleichenden Literatur- und Theatergeschichte, zum Film und zur Geschichte der deutschen Sprache vorgelegt. Er wirkte an der Organisation von mehr als 30 wissenschaftlichen Tagungen mit. 1979 gründete er die StudioBühne der Universität Siegen; dort hat er bis 2008 mehr als 30 Inszenierungen klassischer und zeitgenössischer Stücke erarbeitet.

__________________

Zurück zum Programm des Kolloquiums “Wagner et la France”:http://19jhdhip.hypotheses.org/141

Quelle: http://19jhdhip.hypotheses.org/468

Weiterlesen