Opuscula im RI-Opac – zugleich: Eine Zwischenbilanz nach einem halben Jahr

Schon vor einiger Zeit erreichte uns aus Mainz die mehr als erfreuliche Nachricht, dass unsere Beitragskategorie der Opuscula – gedacht als Wiedergeburt der Miszelle im Geist des Open Access – in die größte mediävistische Literaturdatenbank des deutschsprachigen Raums aufgenommen werden, den RI-Opac. Wir danken sehr herzlich Paul-Joachim Heinig und Dieter Rübsamen von den Regesta Imperii für ihre Offenheit und dieses für uns sehr wichtige Entgegenkommen.

Und tatsächlich: Nach dem letzten Update sind bereits die Beiträge unserer Autorinnen Evina Steinová, Anette Löffler und Christine Seidel im RI-Opac recherchierbar. Das ist zum einen eine Anerkennung der Qualität der Beiträge. Es bedeutet aber auch, dass die Opuscula auf mittelalter.hypotheses.org für die mediävistische Community sichtbar und zitierbar werden: Ein sicher nicht unwichtiger Faktor bei der Überlegung, ob es sich lohnt, elektronisch und dann gerade auf diesem Blog zu publizieren.

Ein halbes Jahr mittelalter.hypotheses.org

Zugleich ist es heute genau sechs Monate her, dass auf mittelalter.hypotheses.org der erste Beitrag gepostet wurde. Dies war bezeichnenderweise der Online-Rezensionsüberblick, den es ähnlich auch für die Frühe Neuzeit und die Ordensgeschichte gibt bzw. auch schon früher gab. Dabei handelt es sich vermutlich um die Beitragsform mit dem ausgeprägtesten Service-Charakter, die uns – v.a. Björn und Karoline – aber auch am meisten Arbeit macht. Umso erfreulicher ist es, dass wir bald vom Institut für Geschichte der TU-Darmstadt eine studentische Hilfskraft finanziert bekommen, die uns u.a. bei dieser mühseligen Arbeit unterstützen wird. Dafür danken wir sehr herzlich! Das Darmstädter Fachgebiet Mittelalter in Person von Gerrit J. Schenk hatte uns bereits beim Druck der Blog-Flyer unterstützt. Darin zeigt sich u.a., dass gerade an einer Technischen Universität das Mittelalter an der Spitze des Fortschritts marschieren kann.

Gut etabliert hat sich auch unsere Kategorie ‘1000 Worte Forschung‘, die in knapper Form laufende oder abgeschlossene Forschungsprojekte (bisher ausschließlich Dissertationen) aus verschiedenen mediävistischen Disziplinen vorstellt. Anders als etwa das Jahrbuch der historischen Forschung und die Promotio-Datenbank des Historikerverbandes bietet diese Kategorie nicht nur Titel oder ein sehr kurzes Abstract, sondern tatsächlich einen Einblick in Fragen und Ergebnisse der jeweiligen Projekte. Durch den Fokus auf mediävistische Themen ist eine epochenspezifische Wahrnehmung aktuelle Forschung sehr vereinfacht.

Wie steht es um unseren Anspruch auf Interdisziplinarität? Wir hatten neben Beiträgen aus der Geschichtswissenschaft auch solche aus der Nordistik, der Kunstgeschichte, der Archäologie und der Kodikologie. Allein die mediävistischen Philologien machen sich noch allzu rar. Überhaupt, wir möchten noch mehr Beiträge von der Mittelalterforschung außerhalb der Geschichtswissenschaft. Außerdem hatten wir einen Beitrag zur populären Mittelalterrezeption, auch dort wäre noch an mehr zu denken. Außerdem kommen unsere Beiträge wie unsere Leser keineswegs nur aus Deutschland, sondern auch aus den Niederlanden, Frankreich,  Großbritannien und den USA. Und auch bei den Zugriffszahlen, bzw. konkret den Unique Visitors zeigt sich eine klare Aufwärtsentwicklung: Von unter 1000 Besuchen in den ersten Monaten haben wir im Mai die Zahl von 2800 Besuchern erreicht und peilen für Juni auch bei konservativer Schätzung eine Zahl von über 3300 Unique Visitors an. Damit befinden wir uns mindestens unter den ersten 20 Prozent aller Websites auf der Plattform OpenEdition, auf der unter anderem alle hypotheses-Blogs beheimatet sind. Diese breite Rezeption erreichen wir nicht zuletzt durch massive Präsenz in sozialen Medien wie Twitter (aktuell 400 Follower), Facebook (aktuell 116″Gefällt mir”-Angaben), google+, Tumblr und academia.edu.

Alles in allem eine Halbjahresbilanz, mit der wir Redaktionsangehörige sehr zufrieden sind. Natürlich wünschen wir uns noch mehr Beiträge, gerade aus den bisher noch unterrepräsentierten Disziplinen. Vor allem aber möchten wir unseren Autorinnen und Autoren danken, ohne die dieses Blog sich nicht so erfreulich entwickeln würde. Und natürlich freuen wir uns über die gute Unterstützung durch de.hypotheses.org, die große Blog-Mutter. Ein Dankeschön auch nach Bonn und Paris!

Und wie schon beim ersten Aufruf gilt auch in Zukunft Thomas a Kempis: Cur quaeris quietem, cum natus sis ad laborem? Wobei es eben auch Mühen gibt, die zugleich Vergnügen bereiten.

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/1617

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Nummerierte Laternenanzünder, Wien 1779

In Wien waren um 1780 nicht nur die Polizisten nummeriert, sondern auch die Laternenanzünder; diente alles der Sicherheit und Ordnung, wie ich der Brünner Zeitung entnehme:

Eben aus Wien wird noch berichtet, daß nun auch diejenigen Leute, die zum Anzünden der Laternen in den Vorstädten bestellet sind, ordentlich gekleidet, mit einem Seitengewehre und Spieße versehen, wie auch mit einer Nummer auf dem Hute bezeichnet worden, und unter einem Wachmeister stehen. Ihre Montur ist ein brauner Rock mit gleichfarbiger Weste, und dunkelblauen Aufschlägen; die Nummer ist von Messing. Sie rufen auch in der Stadt die Stunden aus. Beydes hat Ordnung und Sicherheit zur Absicht, indem man seit einiger Zeit sehr viel von Diebstählen und andern Gewaltthätigkeiten hörte.

Brünner Zeitung Der Kaiserlichen Königlichen Privilegirten Mährischen Lehenbank, Nr.92, 18.11.1779, S. 735.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/434213187/

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Erste mediendidaktische Auseinandersetzungen mit Studentischem Publizieren im deutschsprachigen Raum #studpubl

http://www.sandrahofhues.de Mit Sandra Hofhues vertritt seit Oktober 2012 eine ausgewiesene Kennerin Studentischen Publizierens die Professur für Didaktik der Neuen Medien an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Durch ihre Forschungsschwerpunkte “Persönliche Kompetenzentwicklung mit (digitalen) Medien” sowie “Prozesse der Öffnung und Entgrenzung mit/durch (digitale) Medien” behandelt sie Fragestellungen, welche auch durch Studentisches Publizieren aufgeworfen werden. Sandra Hofhues ist […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4550/

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Pracht auf Pergament

Von Oktober 2012 bis Januar 2013 fand in der Hypo-Kunsthalle München eine bedeutende Ausstellung statt: Unter dem Titel “Pracht auf Pergament” wurden bedeutende früh- und hochmittelalterlichen illuminierten Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek der Öffentlichkeit präsentiert. Es wird sicherlich Jahrzehnte dauern, bis erneut eine vergleichbare Ausstellung stattfindet. Ausgestellt wurden 75 Codices, die zwischen 780 und 1180 in bischöflichen und klösterlichen Skriptorien entstanden – u. a. in Tegernsee, Freising, Salzburg, der Reichenau etc. Von diesen stammten 72 aus der Bayerischen Staatsbibliothek, drei weitere aus der Staatsbibliothek Bamberg. [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4814

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Roy Rosenzweig Center for History and New Media at George Mason University

http://chnm.gmu.edu Since 1994 under the founding direction of Roy Rosenzweig, the Center for History and New Media (CHNM) at George Mason University has used digital media and computer technology to democratize history—to incorporate multiple voices, reach diverse audiences, and encourage popular participation in presenting and preserving the past. The center itself is a democratic, collaborative […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4547/

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Es geht los!

Macht Musik wirklich stark und schlau? Wie lassen sich mit Musik die Köpfe und Herzen von Menschen erobern? Warum können wir uns Lieder besser merken als reine Texte?

Kurz: Was lernt man durch Musik? Das ist die übergeordnete Fragestellung der summer school des Max-Planck-Institutes für Bildungsforschung, Berlin. Dabei greift der Hirnforscher  zur Flöte, die Psychologin haut in die Tasten und eine Gruppe Musiker sucht tanzend nach ihrer Nische in der menschlichen Evolution. 5 Tage lang beschreiten internationale Experten und 30 Nachwuchswissenschaftler und Musikvermittler neue Wege der Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen sowie zwischen Theorie und Praxis.

Dieser Blog dokumentiert die gemeinsame Arbeit der summer school und lässt die verschiedenen Perspektiven  zu Wort kommen. Jede und jeder darf  mitbloggen!

Schloss Rheinsberg     Foto: Schloss Rheinsberg, Amodorrado  CC-BY-SA-3.0

Quelle: http://elm.hypotheses.org/20

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aventinus specialia Nr. 54 [28.06.2013]: »aventinus. Studentische Publikationsplattform Geschichte« auf den Fachinformationsseiten der Technischen Universität Chemnitz

»aventinus« wird nunmehr auch auf Fachinformationssystem des Instituts für Europäische Geschichte der Technischen Universität Chemnitz angeführt. Dies stellt einen weiteren Schritt für die Akzeptanz und Popularität der “Studentischen Publikationsplattform Geschichte” dar. http://bit.ly/14AShsx

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4545/

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aventinus interna Nr. 4 [²28.06.2013]: Die Aufgabenverteilung innerhalb der Geschäftsführung nach den Ende Mai 2013 erfolgten Neuwahlen

Nach den Neuwahlen der Geschäftsführung und dem Ausscheiden der Kollegen Stefan Schnupp und Stefanie Laske beschloss die Geschäfts­führung eine neue Aufgabenverteilung, die auch Kollegen Yves V. Grossmann als Redakteur für abteilungsübergreifende Aufgaben einbindet. http://bit.ly/11SBkrO

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/06/4541/

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Bericht zum Vortrag von Juliette Sibon: Die Juden des europäischen Mittelmeerraumes im späten Mittelalter aus wirtschaftshistorischer Perspektive. Quellen, Methoden und neue Ergebnisse

Am Montag, dem 10. Juni war es wieder so weit: Viele Lehrende und Studierende des Historischen Seminars der WWU sowie Auswärtige versammelten sich um abermals einem Vortrag aus der Reihe „La jeune génération des médievistes français invitée à Münster“ zu lauschen. Dieses Mal war Juliette Sibon geladen, die ausführlich über ihr Forschungsprojekt und ihr innovatives Forschungskonzept referierte. Sibon ist Maître de conférences im Fachbereich „Geschichte, Zivilisationen, Archäologie und Kunst in der antiken und mittelalterlichen Welt“ der Universität von Albi. Hier beschäftigt sie sich innerhalb der Forschergruppe JACOV-FRAMESPA mit dem, was bereits in ihrer Promotionsschrift im Mittelpunkt stand – die öffentliche und wirtschaftliche Rolle der Juden im Mittelalter. Sibons Ansatz fällt dabei durch ihr neuartiges und unkonventionelles methodisches Vorgehen auf, welches sie zu neuen Quellen führt oder ihr zumindest neue Perspektiven auf bereits bekannte Quellen eröffnet. Interessante Forschungsergebnisse sind die Folge. Ergebnisse, die uns einen realistischeren und weniger stereotypisch-idealisierten Blick auf das Leben der Juden im Mittelalter ermöglichen.

Nach Sibon kann man die Geschichtsschreibung über die mittelalterlichen Juden traditionellerweise in zwei Arten unterteilen. Während die einen Historiker eine scheinbar schicksalhafte, weil sich ewig wiederholende Geschichte einer unterdrückten und diskriminierten Minderheit erzählen, malen die anderen Forscher ein dem völlig entgegengesetztes und geradezu idyllisches Bild eines harmonischen Zusammenlebens der drei großen, im Okzident vorherrschenden Religionen, dem Christentum, Judentum (und Islam).

Sibon wendet sich gegen diese beiden, ihrer Meinung nach fruchtlosen Forschungsparadigmen. Die historischen Analysen der Lebensumstände der mittelalterlichen Juden sollen von jeglichem teleologischen Ballast und jedweder fatalistischen Redeweise befreit werden. Man solle eine „Geschichte der Juden“ statt einer „Jüdischen Geschichte“ schreiben, in der die mittelalterlichen Juden als gewöhnliche soziale Gruppe und nicht als Schicksalsgemeinschaft verstanden und untersucht werden.

Als Quellengrundlage dient ihr dabei ein Fundus an lateinischen und neuerlich auch frisch restaurierten und transkribierten hebräischen Texten, die in ihrer Gattung von Literatur über Rechts- bis hin zu Alltagsdokumenten reichen. Dass Sibon vor allem letztgenannte Quellen überhaupt in einer für ihre Forschungsfrage relevanten Art nutzen kann, ist vor allem den neuen Blickwinkeln zu verdanken, die von den ‚neueren’ historischen Subdisziplinen der Kultur-, Sozial- und Regionalgeschichte ausgingen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auch Sibons wirtschafts- und sozialhistorischer Ansatz deutlich von diesen fruchtbaren Perspektiven profitiert und getragen ist. Es gelingt ihr die speziellen Zugänge jener historischen Teildisziplinen einzufangen und zu verbinden, was ihr Ergebnis ungemein facettenreich, fundiert und breit erscheinen lässt.

Sibon zeigt, dass die Juden u. a. wegen ihrer wirtschaftlichen bzw. finanzpolitischen Funktion in den Städtegemeinschaften der damaligen Zeit – ENTGEGEN DER LANDLÄUFIGEN ANNAHME – außerordentlich gut vernetzt waren und sein mussten. Sie standen eben nicht am Rande der Gesellschaft sondern waren ein fester Bestandteil von ihr. Dies zeigt Sibon exemplarisch anhand des (jüdischen) Geldleihers Bondavin auf. Bondavin war ein sozial integrierter, ehrvoller und angesehener (jüdischer) Bürger innerhalb der Städtegemeinschaft Marseilles des 12. und frühen 13. Jahrhunderts. Vielen Juden der Oberschicht dieser Region ging es – freilich mit einigen wenigen Ausnahmen – ähnlich. Sie waren integrierte Mitglieder der Städtegesellschaft. Dies wird vor allem dadurch bezeugt, dass sie – in vielen wenn auch nicht allen Städten – gegenüber den Christen trotz ihrer verschiedenen Religionszugehörigkeit einen nahezu gleichen Rechtstatus genossen und mit der christlichen Elite eng verbunden waren. Sie waren Bürger oder zumindest fester Bestandteil der Gemeinschaft der jeweiligen Stadt. Man scheute sich nicht mit ihnen zu handeln, gemeinsam (bzw. gar unter ihnen) zu arbeiten oder – ganz allgemein – zusammen zu sein.

Wir danken Juliette Sibon für ihren interessanten Vortrag.

Yannis Krone

Dieser Bericht ist im Rahmen der Lehrveranstaltung “Einführung in die französischsprachige Geschichtsforschung – aktuelle Tendenzen (Lektüre, Übersetzung, Diskussion mit französischen Gästen)” entstanden, welche die Vortragsreihe begleitet.

Quelle: http://jeunegen.hypotheses.org/821

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Der Körper als Gedächtnis? Potenziale und Grenzen praxistheoretischer, alltags- und körpersoziologischer Zugänge zu sozialem Erinnern und Vergessen – Ein Tagungsbericht von Anja Kitzler

In weiten Teilen der interdisziplinären Diskussion rund um die Themenfelder des Gedächtnisses, des Erinnerns und Vergessens werden vorwiegend Bewusstseinsvorgänge und mentale Prozesse als gedächtnishafte Äquivalente herangezogen und verhandelt. Die Soziologie verfügt jedoch darüber hinaus über eine Reihe von Theorieangeboten, die … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5077

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