Zugangs- und Nutzungsrechte für historische Quellen im Web
Wir hatten uns ja einmal vorgenommen, nicht zu einer reinen Ankündigungsplattform zu verkommen, aber heute ist schon wieder eine wichtige Tagung zu annoncieren: Unsere Kollegen von infoclio.ch und e-codices.ch werden im November das Thema der Zugangs- und Nutzungsrechte für historische Quellen aufgreifen. Mit einigen vielversprechenden Referenten, wie ein Blick ins Programm zeigt. «Die Tagung widmet [...]
Das Ende der Facebook-Ära (schon wieder)
Untrügliches Zeichen, dass einem Hype wirklich die Luft ausgeht: wenn auch die Mainstream-Medien das Ende des Hype verkünden. Peter Haber hat Ähnliches hier schon vor längerer Zeit berichtet. Er hat dabei übrigens auch auf den Zusammenhang mit Konsolidierungsprozessen bei der Nutzung neuer Medienangebote hingewiesen, aber das scheint für die Mainstream-Medien… Egal. Die Aussage “Wenn Eltern [...]
Muslime in Deutschland: Zwischen den Images
Von Emine Aslan Deutschland hat ein Integrationsproblem. Diese Tatsache ist schon lange kein Wissen exklusiver Natur mehr, ganz im Gegenteil ist sie regelmäßiger Bestandteil der medialen Berichterstattung. Vor allem seit der im Jahre 2010 durch Thilo Sarrazin ausgelösten Debatte, äußern sich immer mehr Politiker und Forscher zu diesen Themen. Erst kürzlich tauchte im Internet wieder eine Studie über “Nicht integrationswillige Muslime” auf. Die kulturelle und religiöse Vielfalt Deutschlands vor Augen führend, möchte ich mich vor allem mit dem muslimischen Teil der Bevölkerung befassen. [...]
«Rezensieren – Kommentieren – Bloggen» in München am 31.1./1.2.2013 in München
Die Kollegen Kolleginnen und Kollegen [sorry!] in München werden im Januar nächsten Jahres aus Anlass des zweijährigen Geburtstages von recensio.net das Thema «Rezensieren – Kommentieren – Bloggen» an einer zweitägigen Tagung aufgreifen. Seit einigen Tagen ist dazu ein eigens geschaffener Blog online, auf dem nicht nur über die Konferenz gebloggt werden soll, sondern auch über [...]
Peter Hein von den Fehlfarben auf Radio Orange
Morgen ist bei der von Radio Orange ausgestrahlten Sendung Radio Augustin (6.7.2012, 15:00-16:00) Peter Hein zu Gast:
Aufglegt
Peter Hein von den Fehlfarben live zu Gast bei Mario Lang
Peter Hein, Grantler aus Prinzip, hat mit seiner Band Fehlfarben ein neues Album "Xenophonie" fertig gestellt. Seit vielen Jahren Wiener aus Leidenschaft wird Peter "Janie" Hein bei Radio Augustin vorbeischneien, um mit Mario Lang über schlechte Laune, zu polierende Heiligenscheine und Bierdeckel-Songwriting zu plaudern.
Aufglegt
Peter Hein von den Fehlfarben live zu Gast bei Mario Lang
Peter Hein, Grantler aus Prinzip, hat mit seiner Band Fehlfarben ein neues Album "Xenophonie" fertig gestellt. Seit vielen Jahren Wiener aus Leidenschaft wird Peter "Janie" Hein bei Radio Augustin vorbeischneien, um mit Mario Lang über schlechte Laune, zu polierende Heiligenscheine und Bierdeckel-Songwriting zu plaudern.
mediaevum.net: Findbuch zum Nachlass Friedrich Bock
www.mgh.de/archiv/nachlass-friedrich-bock “Das Findbuch zum Nachlass Friedrich Bock (1890-1963) wurde jetzt als PDF-Datei eingestellt. Der Nachlass ist ein Depositum des Vatikanischen Archivs, dem Bock seine schriftliche Hinterlassenschaft testamentarisch vermachte. In jahrelanger Kleinarbeit wurde diese wichtige Bestand erschlossen. Er enthält intensive Vorarbeiten zu einem Urkundenbuch Ludwig des Bayern und zur Wissenschaftsgeschichte des III. Reiches.” Unveränd. Zweitpubl. v. http://www.mediaevum.leilabargmann.de [04.02.2012]
1968
Turing Under Discussion (ETH Zürich m 26./27. Oktober 2012)
Die Schweizerische Gesellschaft für Logik und Philosophie der Wissenschaften führt am 26./27. Oktober 2012 an der ETH Zürich eine Veranstaltung zum Informatikpionier Alan Turing durch. Anlass ist sein 100. Geburtstag. Der geniale englische Mathematiker Turing hat sich grosse Verdienste erworben als Schöpfer der (universellen) Turingmaschine und als Kryptoanalyiker (Knacken der mit der Verschlüsselungsmaschine Enigma erstellten [...]
Adressbüros im Europa der Frühen Neuzeit – PDF meiner Habilitationsschrift
Heute nachmittag habe ich mein Habilitationskolloquium absolviert und trete damit ein in das Fegefeuer des Privatdozententums, wie dies Max Lenz 1910 beschrieben hat bzw. mache einen weiteren Schritt im Uni-Prekariat (FAZ, 29.2.2012); ein Herr Rieble drohte ja zuletzt den erfolglosen Privatdozenten mit einem trübe[n] Schicksal und plädierte überhaupt für deren Aussortieren (FAZ, 1.3.2012); altmodisches Initiationsritual (so Andreas Keller von der GEW, FAZ, 16.2.2010) hin oder her, ich vergnüge mich zunächst mal an der durchaus feinen Apologie des Privatgelehrten, die Magnus Klaue ebenfalls in der FAZ (5.2.2011) veröffentlicht hat und beschenke mich damit, dass ich meine Habilitationsschrift als PDF zur Verfügung stelle. Die kleine Pionierarbeit (so Wolfgang Behringer in seinem Gutachten; die zwei weiteren Gutachten erstellten Peter Burke und Barbara Stollberg-Rilinger) ist sowohl von meiner Homepage als auch auf von Phaidra downloadbar. Zu dieser Doppellösung habe ich mich entschlossen, um zumindest ansatzweise die Statistiken beobachten zu können, die auf Phaidra voraussichtlich erst ab Herbst einsehbar sein werden; dann sollen ja auch die derzeit noch auf dem Hochschulschriftenserver der Uni Wien vorhandenen Dokumente (darunter bislang übrigens keine Habilitationsschrift) in dieses Institutional Repository überführt werden.
Tantner, Anton: Adressbüros im Europa der Frühen Neuzeit. Habilitationsschrift, eingereicht an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Wien, Juli 2011, V. 1.0, 234 S., mit einseitigem Abstract.
http://tantner.net/publikationen/Tantner_Adressbueros.pdf
http://phaidra.univie.ac.at/o:128115
Abstract:
Im Jahr 1630 gründete der Arzt Théophraste Renaudot in Paris das "Bureau d'adresse", eine Einrichtung, deren Zweck es vorwiegend war, Informationen zu vermitteln: Wer auch immer etwas kaufen oder verkaufen wollte, Arbeit oder Wohnung suchte, konnte sein Anliegen gegen Gebühr in ein am Ort des Adressbüros aufliegendes Register eintragen lassen; umgekehrt konnten Interessenten - Frauen war der Zugang zu Renaudots Bureau verwehrt - gegen Gebühr Auszüge aus diesem Register erhalten. Weiters diente das "Bureau d'adresse" der medizinischen Betreuung von Armen, als Pfandhaus sowie als eine Art wissenschaftliche Akademie; wöchentlich wurden dort Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen gehalten, zum Beispiel über Medizin, physikalische Phänomene oder Ökonomie.
Auch in anderen europäischen Städten entstanden im 17. und 18. Jahrhundert derlei Adressbüros, die zumeist allerdings nicht eine so große Bandbreite an Funktionen abdeckten wie das Pariser Vorbild, sondern sich auf profanere Vermittlungstätigkeiten beschränkten: Ihre Kernfunktionen waren diejenigen einer Verkaufsagentur, einer Arbeits- sowie einer Immobilienvermittlung. Beispiele für solche Adressbüros wären die in London gegründeten "registry" oder "intelligence offices", die in der Habsburgermonarchie errichteten "Frag- und Kundschaftsämter" sowie die in anderen deutschsprachigen Städten installierten "Adresscomptoirs", "Berichthäuser" bzw. "Intelligenzämter".
Ziel der Studie war es, zu einer vergleichenden, vorwiegend empirisch orientierten Darstellung dieser bislang eher unbeachtet gebliebenen Institutionen des frühneuzeitlichen Umgangs mit Informationen zu kommen; der räumliche Fokus richtete sich dabei auf Frankreich, England sowie Städte in deutschsprachigen Ländern. Im Falle Frankreichs und Englands wurden hauptsächlich gedruckte Quellen (wie z. B. Projektankündigungen, Broschüren, Annoncenblätter) herangezogen, während für die deutschsprachigen Länder darüber hinaus für einzelne Städte (Wien, Prag, Brünn, Innsbruck, Berlin und Altona) umfangreiche archivalische Nachforschungen vorgenommen wurden.
Die Arbeit wurde im August 2011 an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien als Habilitationsschrift für das Fach "Neuere Geschichte" eingereicht und im Juli 2012 nach Begutachtung durch Wolfgang Behringer, Peter Burke und Barbara Stollberg-Rilinger im Rahmen eines Habilitationskolloquiums vorgestellt. Ihre Einleitung beinhaltet eine wissenschaftliche Fiktion, in der ein imaginäres, im süddeutschen Raum angesiedeltes Adressbüro beschrieben wird; im Anschluss werden an den Untersuchungsgegenstand Fragen gestellt, die durch den Medienbruch der letzten Jahre virulent geworden sind. Im Zuge der Recherchen stellte sich allerdings heraus, dass die erhaltenen Quellen es leider nur unzureichend erlaubten, die genannten Fragen zu beantworten; immerhin, als gesichertes Ergebnis konnte festgestellt werden, dass Adressbüros mit ihrer registerbasierten Vermittlungstätigkeit als Wegbereiter der "Medialisierung" zwischenmenschlicher Beziehungen angesehen werden können, das heißt, sie trugen bei zum "Prozess der Durchdringung des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens mit (medien-)vermittelter Kommunikation" (Jürgen Wilke). Weiters können sie als Agenten der "Informatisierung" betrachtet werden, das heißt, sie ermöglichten es zumindest partiell, Informationen unabhängig von den konkreten Subjekten nutzen zu können.
Die vorliegende "kleine Pionierarbeit" (Wolfgang Behringer) soll auch im Papieruniversum veröffentlicht werden; zu diesem Zweck ist eine Überarbeitung nach Vorschlägen der Gutachterin und der Gutachter beabsichtigt.
Tantner, Anton: Adressbüros im Europa der Frühen Neuzeit. Habilitationsschrift, eingereicht an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Wien, Juli 2011, V. 1.0, 234 S., mit einseitigem Abstract.
http://tantner.net/publikationen/Tantner_Adressbueros.pdf
http://phaidra.univie.ac.at/o:128115
Abstract:
Im Jahr 1630 gründete der Arzt Théophraste Renaudot in Paris das "Bureau d'adresse", eine Einrichtung, deren Zweck es vorwiegend war, Informationen zu vermitteln: Wer auch immer etwas kaufen oder verkaufen wollte, Arbeit oder Wohnung suchte, konnte sein Anliegen gegen Gebühr in ein am Ort des Adressbüros aufliegendes Register eintragen lassen; umgekehrt konnten Interessenten - Frauen war der Zugang zu Renaudots Bureau verwehrt - gegen Gebühr Auszüge aus diesem Register erhalten. Weiters diente das "Bureau d'adresse" der medizinischen Betreuung von Armen, als Pfandhaus sowie als eine Art wissenschaftliche Akademie; wöchentlich wurden dort Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen gehalten, zum Beispiel über Medizin, physikalische Phänomene oder Ökonomie.
Auch in anderen europäischen Städten entstanden im 17. und 18. Jahrhundert derlei Adressbüros, die zumeist allerdings nicht eine so große Bandbreite an Funktionen abdeckten wie das Pariser Vorbild, sondern sich auf profanere Vermittlungstätigkeiten beschränkten: Ihre Kernfunktionen waren diejenigen einer Verkaufsagentur, einer Arbeits- sowie einer Immobilienvermittlung. Beispiele für solche Adressbüros wären die in London gegründeten "registry" oder "intelligence offices", die in der Habsburgermonarchie errichteten "Frag- und Kundschaftsämter" sowie die in anderen deutschsprachigen Städten installierten "Adresscomptoirs", "Berichthäuser" bzw. "Intelligenzämter".
Ziel der Studie war es, zu einer vergleichenden, vorwiegend empirisch orientierten Darstellung dieser bislang eher unbeachtet gebliebenen Institutionen des frühneuzeitlichen Umgangs mit Informationen zu kommen; der räumliche Fokus richtete sich dabei auf Frankreich, England sowie Städte in deutschsprachigen Ländern. Im Falle Frankreichs und Englands wurden hauptsächlich gedruckte Quellen (wie z. B. Projektankündigungen, Broschüren, Annoncenblätter) herangezogen, während für die deutschsprachigen Länder darüber hinaus für einzelne Städte (Wien, Prag, Brünn, Innsbruck, Berlin und Altona) umfangreiche archivalische Nachforschungen vorgenommen wurden.
Die Arbeit wurde im August 2011 an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien als Habilitationsschrift für das Fach "Neuere Geschichte" eingereicht und im Juli 2012 nach Begutachtung durch Wolfgang Behringer, Peter Burke und Barbara Stollberg-Rilinger im Rahmen eines Habilitationskolloquiums vorgestellt. Ihre Einleitung beinhaltet eine wissenschaftliche Fiktion, in der ein imaginäres, im süddeutschen Raum angesiedeltes Adressbüro beschrieben wird; im Anschluss werden an den Untersuchungsgegenstand Fragen gestellt, die durch den Medienbruch der letzten Jahre virulent geworden sind. Im Zuge der Recherchen stellte sich allerdings heraus, dass die erhaltenen Quellen es leider nur unzureichend erlaubten, die genannten Fragen zu beantworten; immerhin, als gesichertes Ergebnis konnte festgestellt werden, dass Adressbüros mit ihrer registerbasierten Vermittlungstätigkeit als Wegbereiter der "Medialisierung" zwischenmenschlicher Beziehungen angesehen werden können, das heißt, sie trugen bei zum "Prozess der Durchdringung des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens mit (medien-)vermittelter Kommunikation" (Jürgen Wilke). Weiters können sie als Agenten der "Informatisierung" betrachtet werden, das heißt, sie ermöglichten es zumindest partiell, Informationen unabhängig von den konkreten Subjekten nutzen zu können.
Die vorliegende "kleine Pionierarbeit" (Wolfgang Behringer) soll auch im Papieruniversum veröffentlicht werden; zu diesem Zweck ist eine Überarbeitung nach Vorschlägen der Gutachterin und der Gutachter beabsichtigt.