Vortrag: Ministerien aus dem Nichts. Die Einrichtung der Provisorischen Zentralgewalt 1848

Im Rahmen zweier Vortragsabende Ende Juni werden die Projektmitarbeiter Thomas Stockinger und Tobias Hirschmüller aus ihrer Forschungstätigkeit im Rahmen des Projekts „Edition der Akten der Provisorischen Zentralgewalt“ referieren. Der erste dieser Abende wird von der Hambach-Gesellschaft veranstaltet und findet am 26. Juni ab 19 Uhr im Stadtarchiv Speyer statt. Der zweite Abend ist für den 27. Juni ab 18.30 Uhr an der Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte im Rastätter Schloss vorgesehen. Bei beiden Gelegenheiten werden dieselben zwei Vorträge gehalten.

Das folgende Abstract betrifft den Vortrag von Thomas Stockinger; eine entsprechende Ankündigung zu jenem von Tobias Hirschmüller erfolgt in Kürze.

Ministerien aus dem Nichts: Die Einrichtung der Provisorischen Zentralgewalt 1848

Am 28. Juni 1848 wurde nach intensiven Debatten in der Frankfurter Nationalversammlung das Gesetz zur Einsetzung einer vorläufigen Exekutive für den – real noch nicht existierenden – deutschen Bundesstaat beschlossen; der am folgenden Tag gewählte Reichsverweser Erzherzog Johann konnte am 12. Juli angelobt werden, etwa einen Monat später kam das erste vollständige „Reichsministerium“ zustande. Dieses konnte sich zunächst auf eine solide Mehrheit in der Versammlung stützen, vor allem auf das sogenannte „rechte Zentrum“. Die Stellung der Provisorischen Zentralgewalt zwischen dem Paulskirchenparlament, den Regierungen der deutschen Einzelstaaten und den auswärtigen Mächten war trotzdem nie eine einfache, und ihre Versuche, faktische Regierungstätigkeit zu entfalten, stießen rasch an Grenzen. Dennoch sollte die Bedeutung dieser Institution im Revolutionsgeschehen nicht unterschätzt werden.

Auf der politischen Ebene kann das Handeln der Zentralgewalt zumindest in seinen groben Zügen als bekannt gelten; hingegen ist ihrer Verwaltungsgeschichte noch kaum Aufmerksamkeit gewidmet worden. Dies erweist sich allerdings als durchaus interessant, zumal es darum ging, in kürzester Zeit funktionierende Behörden ins Leben zu rufen, wozu die Dienststellen des bisherigen Bundestages nur ganz unzureichende Anknüpfungspunkte boten. Qualifiziertes Personal musste rekrutiert, der gesamte Geschäftsgang geregelt, selbst die elementarsten Ressourcen – bis hin zum Büromaterial – mussten erst beschafft werden. Eine zeitgenössische Karikatur zeigte den neuen Reichsjustizminister Mohl bei seiner ersten „Amtshandlung“: dem Gang zu einem Papierhändler, um Schreibpapier und eine Stange Siegelwachs zu erstehen.

Dass die Ministerialbehörden der Zentralgewalt überhaupt ins Leben treten und eine geregelte Tätigkeit entfalten konnten, erscheint unter diesem Gesichtspunkt bereits als beträchtliche Leistung. Überreste dieser Tätigkeit sind nicht zuletzt die in beachtlicher Zahl angelegten und aufbewahrten Akten der Ministerien, heute im Bundesarchiv Berlin. Auf deren Grundlage soll im Vortrag versucht werden, nachzuzeichnen, welche Probleme bei der Bildung dieser Dienststellen gleichsam „aus dem Nichts“ auftraten und welche Lösungen dafür gefunden oder zumindest angestrebt wurden.

Quelle: http://achtundvierzig.hypotheses.org/249

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Konzeption des RAT 2013

Der alljährlich vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (AFZ) organisierte Rheinische Archivtag befasst sich 2013 mit der künftigen Finanzierung von Archiven und nimmt damit auch die Zukunft der Archivaufgaben grundsätzlich in den Blick.

Nicht nur die Kolleginnen und Kollegen in den Archiven treibt die Thematik um; vielmehr wecken gerade jüngere Probleme um die Dokumentation des Verwaltungshandelns (Skandale um abhanden gekommene Unterlagen etc.) auch das Interesse der Öffentlichkeit an der Funktionsfähigkeit von Archiven aller Sparten.

Grundvoraussetzung hierfür ist die Sicherstellung der materiellen und personellen Ausstattung sowie des Betriebs der Archivinstitutionen. Zahlreiche Einsparungswellen der Vergangenheit und Optimierungsmodelle haben die Archive nicht nur effizienter werden lassen, sondern teils auch in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt.

Wohin geht die Entwicklung? Wird die Bereitstellung eines Sockelbetrags durch die Unterhaltsträger künftig noch im bisherigen Umfang gewährleistet sein?

Der diesjährige Rheinische Archivtag möchte in seinen Beiträgen den jetzigen Zustand beschreiben und einen Blick in die Zukunft werfen. Welche alternativen Modelle werden bereits heute angewendet, zum Beispiel beim Einwerben von Drittmitteln. Kann eine Abhängigkeit von Sponsoren zu neuen Problemen führen, etwa durch die Bevorzugung bestimmter Aufgaben? Sind archivische Routineaufgaben für Sponsoren attraktiv genug? Würden zum Beispiel laufender Betrieb und befristete Projekte gegeneinander ausgespielt?

Die Referate des ersten Tages (13. Juni 2013) beschäftigen sich mit der derzeitigen Situation und der konventionellen Finanzplanung der Archive, ferner mit bereits erprobten Förderungsmodellen.

Die Vorträge des zweiten Tages (14. Juni 2013) bieten einigen Förderinstitutionen ein Forum, um sich selbst, ihre Angebote und ihre Förderkriterien darzustellen.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/608

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Das Handy als Werkzeug

Mobiles Lernen mit QR-Codes, Geocaching, Video & App-Vielfalt von Maren Risch Handy, Smartphones und Tablets sind Multifunktionsgeräte für mobiles Lernen. Viele Kinder und Jugendliche besitzen diese Geräte und auch Eltern, Lehrer und Pädagogen machen ihre Erfahrungen mit den mobilen „Alleskönnern“. Diese Zielgruppen: Junge, Heranwachsende wie Erwachsene, sammeln ihre Erfahrungen hauptsächlich im privaten Raum, in der Freizeit, im informellen Austausch und selten konstruktiv im pädagogischen Kontext. Insgesamt mangelt es Pädagogen an konkreten Vorstellungen für den sinnvollen Einsatz von Handys und Smartphone. Von 97 befragten Lehrkräften [...]

Quelle: http://medienbildung.hypotheses.org/2765

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Das archäologische Geschichtsbild bei Star Trek

Das fiktive Star Trek Universum ist in seiner grundlegenden Anlage eine positive Utopie unserer Zukunft. Geld, Nationalstaaten, kriegerische Konflikte sind auf der Erde abgeschafft. Die Menschen arbeiten, um sich selbst zu verwirklichen und reisen mit Überlichtgeschwindigkeit (Warp/ Sol) durchs All, um unsere Galaxie zu erforschen. Die Milchstraße, in der sich das Geschehen weitestgehend abspielt, ist in vier Quadranten eingeteilt mit der Erde im Zentrum des „Alpha-Quadranten“.

Die Erde ist ein Teil der „Vereinigten Föderation der Planeten“, die ein galaktisches „Territorium“ bilden, den „Föderationsraum“, die anderen „Gebiete“ innerhalb dieses „Alpha-Quadranten“ teilen sich das „Klingonische Reich“, das „Romulanische Imperium“, die „Ferengi-Allianz“ und schließlich der „Cardassianische Raum“. Obwohl die Idee der Nationalstaaten überwunden sein soll, ist die Idee der Raumaufteilung durch herrschende Mächte von der kontinentalen Ebene auf die galaktische Ebene übertragbar.

Innerhalb des Föderationsraumes gibt es eine utopische Gesellschaftsform, die klare sozialistische Züge aufweist.[1] Der Kapitalismus ist aus Vernunftsgründen überwunden und wurde durch eine freie und aufgeklärte Gesellschaftsform ersetzt, in der auch Religion weitestgehend keine Rolle mehr spielt.

Das Zusammenleben dieser unterschiedlichen Völkerschaften und das gemeinsame Leben und Arbeiten auf Raumstationen, Raumschiffen und Forschungseinrichtungen wird ermöglicht durch eine grundlegende Toleranz gegenüber anderen Kulturen.  Dieses moralische „Toleranzprinzip“ wird durch die „Oberste Direktive“, die Nichteinmischung in kulturelle Angelegenheiten anderer Völkerschaften, verbindlich. Diese „Oberste Direktive“ führt natürlich immer wieder zu Gewissenskonflikten und wird vergleichsweise häufig gebrochen.[2]

Das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen ermöglicht auch das gemeinsame Forschen in den unterschiedlichen Wissenschaften, zu denen ganz selbstverständlich auch die Archäologie gehört.

Das sogenannte Daystrom-Institut (in der dt. Synchronisation: Daystorm-Institut) auf Galor IV ist eine elitäre Forschungseinrichtung, die die unterschiedlichsten Forschungsinstitute beheimatet. Es gibt dort auch einen Archäologischen Rat. Der leitende Archäologe dort ist Professor Woo, der in der Serie allerding nur einmal genannt wird (DS9: Q-Unerwünscht).

Wie in der Gegenwart werden auch in der fiktiven Zukunft  jährlich stattfindende archäologische Symposien abgehalten (TNG: Gefangen in der Vergangenheit).

Archäologische Forschung findet „planetenübergreifend“ statt und wird deswegen auch Exoarchäologie genannt.

Im Star Trek Universum geben sich nicht alle Individuen mit selbstloser Forschung und purer Selbstverwirklichung zufrieden, sondern streben nach Gewinn, Abenteuer und seltenen Schätzen. Welche Möglichkeit wäre da dramaturgisch geeigneter als im Medium Fernsehen etablierte Schatzjäger und Abenteuerer auftreten zu lassen. In Star Trek sind sie spannenderweise weiblich, attraktiv und sehr ausgefuchst. Vash begegnet Cpt. Picard, einen leidenschaftlichen Archäologie-Amateur, auf dem Urlaubsplaneten Risa (TNG: Picard macht Urlaub) und verwickelt ihn in die Suche nach dem legendären „Tox Uthat“, einen Quantenphaseninhibitor aus dem 27. Jahrhundert. Nach dem überstandenen Abenteuer schließt sich Vash, zum Ärgernis Picards, einem allmächtigen Wesens namens Q an. Diese Partnerschaft dauert nur wenige Jahre und die erbeuteten Schätze dieser Partnerschaft werden auf einer speziellen Auktion an mehr oder weniger dubios wirkende Sammler versteigert (DS9: Q-Unerwünscht). Das Sammeln von antiken Gegenständen, auch aus zweifelhafter Herkunft, ist  in der Zukunft wie in der Gegenwart ein leidenschaftliches Hobby, das in Star Trek moralisch hinterfragt wird (TNG: Der Sammler).

Das Ausplündern von archäologischen Fundstätten wird in Star Trek nicht nur aus persönlicher Bereicherung, sondern auch aus  politisch-terroristischen Motiven heraus praktiziert. In der Doppelfolge TNG: Der Schachzug I & II begibt sich Cpt. Picard auf ein „Raubgräber-Schiff“, das gezielt archäologische Fundstellen anfliegt auf der Suche nach ganz bestimmten Artefakten. Wir erfahren, dass die Forschung so weit ist, dass man aus der Umlaufbahn eines Planeten die Funde in der Fundstätte scannen kann. Diese Funde können aus der Erde heraus auf ein Raumschiff gebeamt werden. Dabei entstehen charakteristische Löcher, die Fundstätte ist dann ganz oder teilweise zerstört. Die Zerstörung der Fundstätte wird in dieser Episode als moralisch verwerflich verurteilt.[3] Ziel dieser Plünderungen ist ein „Psionischer Resonator“, eine antike vulkanische Waffe, die von der „vulkanischen Isolationistenbewegung“ benötigt wird, um die Macht auf dem Planeten Vulkan zu erlangen.

Wir sehen, das gesamte Star Trek Universum ist voll von Spezies, deren Vergangenheit archäologisch erforscht werden muss. Auffällig dabei ist, dass die Spezies dem Menschen sehr ähnlich sind, also jeweils zwei Arme und Beine und einen Kopf mit Augen, Nase und Mund haben. Es gibt ebenfalls meist zwei Geschlechter und erfolgreiches Paaren ist untereinander möglich und wird auch praktiziert. Wie dies möglich ist, wird in der Folge TNG: Das fehlende Fragment erläutert. Der Archäologe Prof. Galen, Lehrer Cpt. Picards, hat sich auf seine alten Tage dann doch noch mal der Anthropologie verschrieben, und sucht im gesamten Weltraum nach Fragmenten eines uralten Geheimnisses, welches sich in der DNA versteckt.  Auf diese Forschungen werden auch die Geheimdienste der feindlich gesinnten Romulaner und Klingonen aufmerksam, die die Entwicklung einer zerstörerischen Waffe vermuten. Des Rätsels Lösung ist aber eine verschlüsselte Botschaft an die Bewohner des Star Trek Universums, dass sie alle von einem Ur-Humanoiden abstammen, die ihre DNA in die „Ursuppen“ der verschiedenen Heimatplaneten verteilten. Diese Ur-Humanoiden wünschen sich eine friedliche Koexistenz ihrer „Nachkommen“ im Universum. Die klingonischen und romulanischen Nachkommen halten das für einen schlechten Scherz.

Neben der verblüffenden Ähnlichkeit entwickeln sich auch die humanoiden Spezien alle in ähnlichen Evolutionsstufen. Dieses Geschichtsbild bezeichnet Gene Roddenbery  höchstselbst, als „parallele Evolution“ und ist eine Konstante im Star Trek Universum.[4] „Ungläubige“ halten das Auftreten von so viel humanoiden Außerirdischen für eine Folge begrenzter Produktionskosten.

Auf den unterschiedlichen Planeten sind diese Entwicklungsphasen auch auf unterschiedlichem Stand. Die Mintakaner (TNG: Der Gott der Mintakaner) sind  eine proto-vulkanische Gesellschaft auf dem Niveau der Bronzezeit. Daraus können wir schließen, dass dem auch eine Steinzeit vorausgeht und eine Eisenzeit folgt. Eine mutmaßliche Jäger und Sammler Gesellschaft begegnet uns im  jüngsten Spielfilm „Into Darkness“. Die vorindustrielle Gesellschaft, die Data in TNG: Radioaktiv besucht, befindet sich ganz offenbar vom Übergang des Späten Mittelalters zur Renaissance. Nicht bei allen Gesellschaften ist eine so eindeutige Zuordnung möglich. Die Bevölkerung auf Boral II (TNG: Die oberste Direktive) beispielsweise lebt wie amerikanische Siedler auf dem Weg nach Westen, allerdings auf dem Niveau des Hohen Mittelalters. Eine Auflisung sogenannter Präwarp-Zivilisationen ist hier zu finden.

Ethisch moralische Grundlage des Zusammenlebens und der wissenschaftlichen Forschung ist die „Oberste Direktive“, die Nichteinmischung in kulturelle Angelegenheiten anderer Spezies. Dies betrifft auch die Archäologie. Die bereits erwähnte Schatzjägerin Vash teilt ihrem Geliebten Picard mit, dass sie als nächstes vielleicht die Ruinen von Tagus III besuchen möchte (TNG: Gefangen in der Vergangenheit). Picard ist entsetzt und hält ihr vor, dass die Tagusianer das Betreten ihrer Ruinenstätten verbieten,  was diese Fundplätze auf Gefahrensucherinnen wie Vash eher anziehend als abschreckend wirken lässt.  Funde aus Tagus III haben auf dem Antiquitätenmarkt wohl einen gewissen Preis.

Alles in allem sehen wir, dass auch in der utopischen Welt des Star Trek Universums in Sachen Archäologie sich vieles ähnlich verhält wie heute. Es gibt eine organisierte archäologische Forschung, aber der illegale Antiquitätenhandel ist einfach nicht in den Griff zu bekommen.

Fortsetzung folgt!

Weitere verwendete Literatur hier.

[1] K. Steinmüller, Beinahe eine sozialistische Utopie, in: K. U. Hellmann- A. Klein (Hrsg.), “Unendliche Weiten…”. Star Trek zwischen Unterhaltung und Utopie (Frankfurt 1997)80-90/

s.a.: R. Saage, Utopie und Science-fiction. Versuch einer Begriffsbestimmung, in: K. U. Hellmann- A. Klein (Hrsg.), “Unendliche Weiten…”. Star Trek zwischen Unterhaltung und Utopie (Frankfurt 1997) 45-58

[2] R. Bausch, Assimilation – Koexistenz – Unzugänglichkeit. Soziologische Betrachtungen des Fremden in Star trek, in: N. Rogotzki- T. Richter- H. Brandt- P. Friedrich- M. Schönhoff- P. M. Hahlbohm (Hrsg.), Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften 2 (Kiel 2003) 26

[3] H. Brandt-F. Schindel-J. Wellhöner, Indiana Jones im Weltraum? Das Bild der Archäologie in Star Trek, in: N. Rogotzki- T. Richter- H. Brandt- P. Friedrich- M. Schönhoff- P. M. Hahlbohm (Hrsg.), Faszinierend! Star Trek und die Wissenschaften 2 (Kiel 2003) 143

[4] L. Russell, Archaeology and Star Trek: Exploring the past in the future, in: M. Russell (Hrsg.), Digging Holes in popular culture. Archaeology and science fiction, 2002, 19-29

S.E. Whitfield-G. Roddenbery, The making of Star Trek (New York 1968) 207

 

Quelle: http://minuseinsebene.hypotheses.org/541

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Tilmann von Grünberg (nicht: Dulmaniensis), der erste Prior der Windesheimer Reform in Ravengiersburg, als geistlicher Autor

 

Bei Recherchen zur Rezeption deutschsprachiger Literatur in mittelrheinischen Frauenkonventen des Spätmittelalters [1] stieß ich auf einen umfangreichen Eintrag von Gisela Kornrumpf vom Juli 2007 im Handschriftencensus [2]. Leider ist die Handschrift der Zaluski-Bibliothek in Warschau, die nach St. Petersburg gelangte und in den 1920er Jahren an Polen zurückgegeben wurde (Warschau, Nationalbibliothek, Hol. Q. I.1), 1944 vernichtet worden. Man muss sich also aus gedruckten Beschreibungen und Erwähnungen und einer handschriftlichen Beschreibung für die Bibliotheca Neerlandica Manuscripta, die Kornrumpf vorlag, ein Bild vom Inhalt zu machen [...]

 

 

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4503

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re:publica 2013 – Nerds im Elfenbeinturm


Vom 6.-8. Mai waren Charlotte Jahnz und Sascha Foerster für die Max Weber Stiftung in Berlin bei der Konferenz re:publica 2013. Sie begann vor 7 Jahren als Blogger-Treffen und hat sich mittlerweile zur wichtigsten europäischen Internet-Konferenzen mit über 5000 Teilnehmern und mehreren hundert Rednern entwickelt. 

Session "Geschichte des Computers" (CC-BY 3.0 Sascha Foerster)

Session “Geschichte des Computers” (CC-BY 3.0 Sascha Foerster)

Aus der Fülle des Programms möchte ich einige interessante Vorträge, Projekte und Themen der Konferenz vorstellen und persönlich kommentieren, besonders in Hinblick darauf, wie die digitalen Entwicklungen Wissenschaft verändern. Falls entsprechende Aufzeichnungen vorhanden sind, werden diese verlinkt. Weitere Themen, Thesen und Zusammenfassungen von Vorträgen können gerne in den Kommentaren ergänzt werden. Mehr Informationen zur Konferenz gibt es unter http://re-publica.de. Dies ist natürlich eine persönliche Auswahl aus der Vielzahl der Themen, die bei der Konferenz behandelt wurden. Wer Konferenzmitschnitte anschauen möchte, findet hier eine Übersichtsseite mit den Sessions und den entsprechenden Videos zum Anschauen.

Open Data, Open Access und Digital Humanities

Nicht nur in der Verwaltung sondern auch in der Forschung fallen viele Daten an, die oft nach Abschluss des Projekts verloren gehen. Im Vortrag “Die maschinenlesbare Regierung” wurde gefordert solche Daten, die bei öffentlich geförderten Projekten anfallen, unter einer verbreiteten freien Lizenz, zum Beispiel “CreativeCommons” (bzw. ähnliche) und maschinenlesbar zugänglich zu machen. Zum einen ermögliche dies die genauere Replikation und Überprüfung von Studien, zum anderen könnten diese Daten für weitere innovative und gesellschaftsdienliche Zwecke genutzt werden. Persönliche Daten sollen dabei geschützt bleiben und nicht veröffentlicht werden.

Nach Möglichkeit sollen bekannte und verbreitete freie Lizenzen für die Datenveröffentlichung verwendet werden. Maschinenlesbar bedeutet, dass diese Daten nicht als PDF “ausgedruckt” (Zitat: “Schnarchdaten”), sondern in Rohformaten veröffentlicht werden, die automatisiert gelesen und weiterverarbeitet werden können. PDF-Dateien sind für solche Zwecke denkbar schlecht geeignet, da die Rohinformationen dort erst wieder aufwendig extrahiert werden müssen.

Es wurden Forderungen gestellt, die Veröffentlichung von Verwaltungs- und Forschungsdaten gesetzlich verpflichtend zu machen. Entsprechende Gesetze sollen baldmöglichst “installiert werden”.

Links:

re:publica 2013 Session: Die maschinenlesbare Regierung – Eine kritische Analyse zur Gegenwart von Open Data und Open Goverment in Deutschland

Definition von “Offenes Wissen”
http://opendefinition.org/okd/deutsch/

http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Data

re:publica 2013 Aufzeichnung: How radical are Open Access and the Digital Humanities?
http://www.youtube.com/watch?v=-9d0KM1I0aw

re:publica 2013 Aufzeichnung: OpenData, was hat das mit mir zu tun?
http://www.youtube.com/watch?v=QBSNr6UXIJg

re:publica 2013 Aufzeichnung: Datenbeifreiung, selbst gemacht. (Tools für Open Data)
http://www.youtube.com/watch?v=vWerZQFj4Xc

Crowdfounding, Crowdsourcing und Wissenschaftskommunikation

Ein Beispiel für gute Wissenschaftskommunikation war die Session zur Grundlagenforschung des CERN. Im Vortrag zeigten Henning Krause (Helmholtz-Gemeinschaft) und seine Kolleginnen und Kollegen vom CERN, wie es zur Entdeckung des Higgs-Teilchens kam. Fast alle Institute nutzen die Kanäle Blogs, Facebook, Twitter, teils auch Podcasts oder öffentliche Google Hangouts zur Wissenschaftskommunikation. In der Diskussion wurde später kritisch nachgehakt, ob die Entdeckung des Higgs-Teilchens den enormen finanziellen Aufwand von 6 Milliarden Euro für den Teilchenbeschleuniger LHC rechtfertige. Gerade wegen des hohen finanziellen Aufwands spiele es eine wichtige Rolle, der Öffentlichkeit die Forschungsergebnisse zu vermitteln und so weiter für die Notwendigkeit der Grundlagenforschung zu werben, wurde erwidert. Da am CERN durch Tim Berners-Lee auch die Grundlagen für das WWW geschaffen wurden, konnte man mit Verständnis unter den technikbegeisterten Zuschauern rechnen. Die enorme Datenverarbeitungskapazität, die nur durch ein weltweites Cluster von Rechner bereit gestellt werden können, zeigten auch, dass durch Grundlagenforschung aktuelle technische Entwicklungen voran gebracht werden können.

Zwischen den Sessions gab es immer wieder Gelegenheit persönlich mit Kollegen zu sprechen, unter anderem habe ich mit Thorsten Witt gesprochen, der für “Wissenschaft im Dialog” das Projekt www.sciencestarter.de leitet. Crowdfounding fordert Wissenschaftler/innen dazu auf, sich und ihre Forschung aktiv zu präsentieren, um so Forschungsgelder von einer interessierten Öffentlichkeit zu sammeln. Einerseits gibt es Befürchtungen der Popularisierung von Forschung, andererseits wird so von Anfang an die Wissenschaftskommunikation gefördert. Auch kleinere Projekte bekommen so eine Chance auf Förderung. Neue Projektvorschläge werden gesucht, besonders auch aus den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Eine weitere Möglichkeit, die Crowd für die Forschung zu nutzen, besteht darin, ähnlich wie bei der Wikipedia, Forscher/innen dazu zu animieren, sich gegenseitig bei der Lösung von Forschungsproblemen zu unterstützen bzw. Freiwillige zu animieren bei einem interessanten Projekt zu helfen. Ein vergleichsweise einfacher Weg dazu kann eine offene wissenschaftliche Frage in einem Blogbeitrag sein (siehe z.B. die offene Frage und folgende Diskussion im dk-blog), die von anderen Lesern beantwortet wird. Es kann sich aber auch im Großprojekte wie die Digitalisierung historischer Werke handeln, die auch von Nicht-Experten unterstützt wird. Auch hier sind noch Experimente nötig um die entsprechenden Möglichkeiten und Risiken auszuloten.

Thorsten Witt organisiert übrigens ein SciCamp zum Thema “Wissenschaft im Netz”, das am 1. und 2. Juni 2013 in Berlin stattfinden wird.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: Faszination Grundlagenforschung: Higgs, Big Data und Teilchenphysik
http://www.youtube.com/watch?v=ceARb5FRy8A

http://www.sciencestarter.de

Passend zum Thema Öffentlichkeitsarbeit und Partizipation:
www.hellojed.de: “Public History: Mehr Öffentlichkeit? Bessere Öffentlichkeit?”

Ähnliche Themen:

re:publica 2013 Aufzeichnung: In, Side, Out of Science (Partizipation in der Wissenschaft)
http://www.youtube.com/watch?v=JZI3peYWGUU

re:publica 2013 Aufzeichnung: Horst Zuse, Die Geschichte des Computers
http://www.youtube.com/watch?v=YAh4Jr5dJcQ

Wikipedia und WikiData

Der Vortrag zu Wikipedia und besonders die kritischen Nachfragen aus dem Publikum zeigen, welche Schwachstellen die Wikipedia momentan hat. Einerseits besteht aus Sicht der Administratoren ein Großteil der Arbeit aus Löschung von unsinnigen Beiträgen, Rückgängigmachung von Vandalismus und Entfernung von Fehlern, die besonders gefährlich sind, da viele, besonders Medien aber auch Wissenschaftler, diese Fehler gegenseitig abschreiben und weiterverbreiteten. Dies wurde an verschiedenen Beispielen gezeigt, u.a. an einem Zahlendreher bei der Länge des Rheins oder einem Eintrag zur Berliner Karl-Marx-Allee. Andererseits werden so auch oft Beiträge und Änderungen gelöscht, die korrekt sind, was zu enormen Frust bei den Nutzern und Autoren führt. Gerade Wissenschaftler, die Spezialisten in ihrem Gebiet sind und Spezial-Artikel durch ihre Expertise auf ein höheres Niveau heben könnten, wenden sich aufgrund der langwierigen Diskussionen mit Administratoren um kleine Anpassungen wieder ab. Dabei sind sich prinzipiell alle Seiten einig, wie wichtig das Projekt Wikipedia ist.

Meiner Meinung nach ist es nicht einfach beide Fehlerarten (falsche Informationen, falsche Löschungen) gleichermaßen zu reduzieren, doch das wird die Aufgabe sein, die die Wikipedia zu lösen hat, um weder (freiwillig arbeitende) Administratoren noch qualitativ hochwertige (ebenfalls freiwillig arbeitend) Beiträger/innen  zu verlieren.

Eine interessante Neuentwicklung ist das Projekt “WikiData“, dass eine Datenbank-Infrastruktur für die Wikipedia bereitstellt. Vielverspechend ist die Möglichkeit, Daten über verschiedene Artikel hinweg an einer zentralen Stelle aktualisieren zu können. Welchen Nutzen dies für Wissenschaftler/innen hat und welche Fragen sich mit diesen Datensätzen beantworten lassen, wird sich erst zeigen, wenn mehr Daten zur Verfügung stehen und einige Forscher damit experimentiert haben. Wer sich für WikiData interessiert, kann schon mal die API testen. Beispielsweise lassen sich auch historische Daten und Fakten in der Datenbank festhalten.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: Wikipedia: wo User geblockt, Artikel gelöscht und Reputationen zerstört werden
http://www.youtube.com/watch?v=5iSAl_krauA

http://www.wikidata.org/w/api.php

Digitalisierung und Langzeitarchivierung

Unter dem provokativen aber ernst gemeinten Titel “Das Buch muss überwunden werden – Digitales Utopia oder eher El Dorado?” stand der Vortrag über die “nächste Evolutionsstufe des Buches” und den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung. Die Vortragenden vertraten eine klare Position für eine Digitalisierung bis hin zur Abschaffung des Buches in seiner physischen Form. Es wurden Projekte wie die “Deutsche Digitale Bibliothek” und “Europeana.eu“ vorgestellt und die urheberrechtlichen Hintergründe und Probleme erklärt.

Besonders Bücher zwischen 1850 bis 1950 seien vom Papierzerfall bedroht. Die Probleme der digitalen Langzeitarchivierung seien viel besser lösbar bzw. bereits gelöst. Alle Bücher zu digitalisieren, würde nach Schätzungen der Vortragenden 120 Millionen Euro kosten. Selbst wenn es viermal so teuer wäre, so wurde argumentiert, würde es immer noch durch die öffentliche Hand zu stemmen sein.

Zwei Nutzungsszenarien böten sich nach der Digitalisierung an: Zum Ersten könne man die Bücher einfach lesen. Zum Zweiten ließe sich erst nach Digitalisierung eine Volltextsuche durchführen, wie sie beispielsweise bereits von Google ngram angeboten wird.

Auch die Langzeitarchivierung von Blogs ist ein bisher nicht wirklich gelöstes Problem. Zwar gibt es die “Wayback Machine” des “Internet Archives”, doch geht dabei der dynamische Charakter der Blogs verloren, da diese ja meist auf ein Datenbanksystem zurückgreifen. Bereits 45% der Blogs aus der Zeit des Irakkriegs seien verloren gegangen – trotz des bestehenden “Internet Archives”. Das EU-geförderte Projekt “Blogforever” soll hier Abhilfe schaffen, indem es die dynamischen erstellten Blogs archivieren hilft. Es soll in Zukunft als OpenSource-Paket und als Webdienst verfügbar sein.

Ein digitales Archiv des analogen Alltags wird im Projekt “digIT – Graben, Retten, Teilen” beim WDR erstellt. Die Mitarbeiter/innen sammeln vor Ort analoge Videos und Fotos ein, digitalisieren diese und stellen eine Kopie auf ihrer Webseite. Als Beispiel wurde ein Video der Brückenverschiebung 1976 in Düsseldorf gezeigt. Im Workshop suchten die Mitarbeiter nach Ideen für ein besseres Tagging des Materials der Offliner, gegebenenfalls mit Hilfe von Onlinern.

Als Nachteil habe ich auch hier empfunden, dass keine freien Lizenzen verwendet werden, sondern eine Eigenentwicklung des WDR, bei der nur nicht-kommerzielle Archive und Bildungsträger das Material nutzen dürfen. Nicht allen Zuhörern war klar, was CC-Lizenzen sind, wie ein nachfragender Nebenmann mir bewies. Bei einer Nutzung von freien Lizenzen könnten die Digitalisate beispielsweise auch in der Wikipedia eingebunden werden. Bei Beendigung des Projekts werden so die Daten vermutlich nur noch für die eigene Mitarbeiter im WDR-Archiv zu finden sein.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: Das Buch muss überwunden werden – Digitales Utopia oder eher El Dorado?
http://www.youtube.com/watch?v=oOcOTE2IP34

re:publica 2013 Session: Blogforever

re:publica 2013 Session: digit.WDR.de – Graben, retten, teilen

Nestor : Digitale Langzeitarchivierung

Internet Archive: Wayback Machine

Best of Blogs, reclaim.fm und Owncloud

Dass Blogs schon lange mehr sind als Online-Tagebücher von Teenager, hat sich noch nicht überall herumgesprochen. Die Best-of-Blog-Awards, vergeben von der Deutschen Welle, zeigen, welche Bedeutung Blogs mittlerweile für die freie Meinungsäußerung weltweit haben. Auch die wissenschaftliche Blogplattform Hypotheses.org, deren deutschen Ableger de.hypotheses.org wir bei der Max Weber Stiftung managen, war nominiert.

Verweisen möchte ich auch auf den Überraschungsvortrag von Sascha Lobo, in dem das Tool reclaim.fm vorgestellt wurde. Es ist noch in der Entwicklung, soll aber dabei helfen die eigenen Daten aus Facebook, Twitter und anderen kommerziellen Diensten zurück in das selbstkontrollierte WordPress-Blog zu bringen, eine Entwicklung, die ich persönlich begrüße. Insgesamt wird immer wieder der Wunsch geäußert aus den kommerziell orientierten sozialen Medien zurück in die Blogosphäre zu kehren. Dort hat man Kontrolle über die eigenen Daten und wird nicht von Großkonzernen für bessere Werbeplatzierungen ausspioniert. Doch vermutlich wird diese Henne-Ei-Diskussion weitergehen, so lange die meisten Kontakte sich in kommerziellen Netzwerken befinden.

Eine freie Alternative zu Dropbox und Co. ist Owncloud. Man kann damit Dateien auf den eigenen Rechnern belassen und trotzdem über verschiedene Geräte synchronisieren, bzw. im Internet teilen. Es ist also eine selbstkontrollierte Datenwolke, bei der man keine “Allgemeinen Geschäftsbedingungen” zum eigenen Nachteil bestätigen muss, ohne dabei irgendeinen funktionellen Nachteil zu haben.

Links:

re:publica 2013 Aufzeichnung: The Bobs Six Winners
http://www.youtube.com/watch?v=EcsaUnQgvhM

re:publica 2013 Aufzeichnung: Sascha Lobo: Überraschungsvortrag II
http://www.youtube.com/watch?v=Raas1BhSIbs

Passend dazu:
http://schmalenstroer.net/blog/2013/05/reclaim-fm-die-eigene-social-media-sicherung/

re:publica 2013 Aufzeichnung: crushing data silos with Owncloud
http://www.youtube.com/watch?v=CwhKl0qvcfA

Workshops: Content, SocialCRM, Social Media

Im Rahmen der re:publica 2013 wurde auch die Konferenz re:campaign abgehalten, die einen Schwerpunkt auf NGOs legt, aber auch für Stiftungen und anderen Organisationen im Internet waren interessante Anregungen dabei.

Die Erstellung einer Content-Strategie für NGO’s wurde im entsprechenden Workshop mit folgenden Schritten beschrieben: Zuerst muss man die bestehenden eigenen Inhalte der Organisationen kennen lernen. Danach sollten Benutzerprofile der Rezipienten erstellt werden, zum Beispiel durch Interviews oder Umfragen. Die Fragen “Was wollen und was brauchen die Nutzer?” sollen so beantwortet werden. Anhand der Organisationsziele lässt sich dann bestimmen, welche konkreten Botschaften gesendet werden sollen. Damit Inhalte (Content) in Organisationen produziert und verteilt werden können, müssen Prozesse und Arbeitsabläufe geplant und strukturiert werden. Dazu gehören auch Kontrollmechanismen und festgelegte Verantwortlichkeiten. Schließlich wird entschieden, auf welchen Plattformen und wie die Inhalte verbreitet werden. Welche Medienformate eignen sich für welche Plattform? Insgesamt sollte es nicht zu textlastig werden. Einstiegsvideos helfen, Emotionen zu wecken, Storytelling macht die Inhalte interessant.

Im Workshop “Von SocialMedia zu SocialCRM” wurden Anregungen und Ideen gesammelt, wie Organisation besser mit ihrem Umfeld interagieren können. Klassische Instrumente der Kundenpflege greifen oft zu kurz, da sie die Sozialen Medien außer Acht lassen. Schwierigkeiten sind unter anderem, dass sich Organisationsziele nicht eins zu eins in die Sozialen Medien übertragen lassen, dass Soziale Medien heterogene Systeme sind, dass die Erfolgsmessung bei Sozialen Medien schwierig zu definieren ist und dass die Folgen nur schwer messbar sind. Es wurde angeregt, dass Mitarbeiter stärker als Menschen hervortreten und die Impulse aus der Community besser aufgegriffen werden sollen.

Die Folien des Workshops “10 Fehler die wir alle machen!” finden sich zum Nachlesen bei Slideshare. Auch hier waren interessante Anregungen für die Social-Media-Strategie von Organisationen dabei.

Links:

re:publica 2013 Workshop: Content Strategy für NGOs – Webinhalte erst strategisch planen, dann publizieren

re:publica 2013 Workshop: Von Social Media Management zu Social CRM

re:publica 2013 Workshop: 10 Fehler die wir alle machen! – Nonprofits und Social Media Stand 2013

Fazit

Insgesamt meinte ich bei den technologiebegeisterten Vortragenden Ungeduld und Frustrationen zu spüren. Vermutlich kämpfen sie schon lange mit den Widerständen und erreichen doch nur geringe  Fortschritte, sowohl in Forschung als auch in Verwaltung. Deren Vertreter verwiesen in der Diskussion wiederum auf Schwierigkeiten bei der Umstellung, Sorgen über die Folgen oder kritisierten und blockierten insgesamt die digitalen Projekte.

Immer, wenn ich mit Menschen außerhalb der re:publica sprach, merkte ich meist schnell, dass die Themen und Stichwörter der Konferenz nur den Wenigsten etwas sagen. Nicht alle wissen, was eine CC-Lizenz ist, und vielen “Nerds” fehlt das Verständnis dafür, das andere nicht genau so gut Bescheid wissen, wie sie selbst, die sie mit mindestens zwei Bildschirmen parallel einem Vortrag folgen. Andererseits gibt es immer noch Vorurteile, wie “Blogs sind doch nur Meinungen von Teenagern” und es wird abgetan, dass dort mittlerweile auch wissenschaftliche Ergebnisse publiziert werden (siehe de.hypotheses.org). Dabei darf man Meinungen keinesfalls gering schätzen, wie man an Beispielen von eingeschränkter Meinungsfreiheit sieht und von Menschen, die sich diese Meinungsfreiheit im Netz, auch gerade durch Blogs, wieder erkämpft haben.

tl;dr: Es bleibt noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten. Nerds, kommt raus aus eurem Elfenbeinturm!

Quelle: http://mws.hypotheses.org/2838

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Ordensgeschichte bei Zotero

Bei Zotero, einem System zur Verwaltung von Literatur, das auch kollaboratives Arbeiten ermöglicht, gibt es nun einen eigenen Account Ordensgeschichte, vor allem aber eine Gruppe „Ordensgeschichte“, zu der ich alle Interessierten herzlich einladen möchte. Gemeinsam erstellte und frei zugängliche Literaturdatenbanken: einige Beispiele Die Anregung kam von Klaus Graf, der auf das Projekt DGUF-zotero (engl.) hingewiesen hat: „Der Arbeitskreis erstellt eine archäologische Literaturdatenbank, die komfortabel ist, auch Aufsätze und Buchbeiträge umfasst, von einer Gruppe kollektiv gefüllt und gepflegt wird und kostenfrei offen im Internet zugänglich [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4479

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Liveblog: „Satt, aber unglücklich? Faktoren der Lebensqualität im Alter“

Am 27. Mai werden wir ab 19 Uhr live von unserer Veranstaltung “Geisteswissenschaft im Dialog” in Mainz bloggen. Wer es also nicht bis in die Akademie der Wissenschaften und Literatur schafft, kann auf diesem Weg die Podiumsdiskussion verfolgen.

Sie haben Fragen zum demographischen Wandel an Stefan Klein, Andreas Kruse, Andreas Mergenthaler, Karlheinz Ruckriegel, Gisela Trommsdorff oder die Moderatorin Doris Maull?

Dann können Sie diese direkt in den Kommentaren oder auf Twitter unter dem Hashtag #gid13 stellen. Dort finden Sie auch alle Tweets zur Veranstaltung. Anregungen gibt es in unserem Linkdossier und den Vorab-Statements von Stefan Klein, Andreas KruseAndreas Mergenthaler, Karlheinz Ruckriegel und Gisela Trommsdorff.

Das Team von Geisteswissenschaft im Dialog freut sich auf Ihre Kommentare und Tweets!

Ab hier wird am 27.05.2013 live gebloggt – kleine Rechtschreibfehler können vorkommen. Direkte Zitate sind markiert, weitere Aussagen paraphrasiert.

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Quelle: http://gid.hypotheses.org/717

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Säkularisation in Bayern: Kommissionsreisen zur Untersuchung der Klosterbibliotheken (1802, 1803, 1811/12): Tagebücher online

Im Zuge der Aufhebung der Klöster in Bayern besuchten 1802, 1803 und 18011/12 Kommissare die aufgehobenen Klöster, um Bücher für die Münchner Hofbibliothek auszuwählen. Tagebücher über diese Reisen wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek digitalisiert; sie sind online zugänglich: BSB A-Reg. B 101, Tagebuch über die Commissionsreise zur Untersuchung der Bibliotheken in den bayerischen Mendikantenklöstern im Jahre 1802, 14.7.-10.11.1802, online: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00054889/image_1 (Bayerische Staatsbibliothek, München) BSB A-Reg. B 102, Tagebuch über die churfürstliche Commissionsreise zur Untersuchung der ständischen Klosterbibliotheken in Bayern 1803, online: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00054890/image_1 (Bayerische Staatsbibliothek, [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4473

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(2) Luhmann: Funktional-strukturelle Systemtheorie – Von Susanne Weiß

Die Systemtheorie des deutschen Soziologen Niklas Luhmann (1927-1998), um die es im zweiten Teil der Blogreihe von Susanne Weiß geht, kann als eine der einflussreichsten und den soziologischen Diskurs höchst inspirierende Theorie innerhalb des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden. Luhmann versteht … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/4931

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