Konf: Quellen und Methoden der Geschichtswissenschaft im digitalen Zeitalter. Neue Zugänge für eine etablierte Disziplin? – Berlin 25-26.9.17

Leibniz-Wettbewerbsprojekt „Welt der Kinder“ (koordiniert am GEI Braunschweig); Deutsches Historisches Institut Washington, DC (DHIW); Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD); Facharbeitsgruppe Geschichte in CLARIN-D; AG „Digitale Geschichtswissenschaft“ im VHD

25.09.2017-26.09.2017, Berlin, Humboldt-Universität, Friedrichstraße 191-193, Seminarraum 5009, Berlin

Das Projekt „Welt der Kinder. Weltwissen und Weltdeutung in Schul- und Kinderbüchern zwischen 1850 und 1918“ evaluierte in den letzten Jahren digitale Werkzeuge für ihren Nutzen mit Blick auf geschichtswissenschaftliche Fragestellungen. Zum Abschluss organisiert das Projekt in Kooperation mit Vertretern sowohl der digitalen wie der klassischen Geschichtswissenschaften eine Tagung, die über das Projekt hinausreicht und Grundfragen methodenbewusster historischer Forschung adressiert. Führende Vertreter des Faches diskutierten gemeinsam mit jüngeren Historiker/innen Nutzen, Grenzen und Implikationen digitaler Werkzeuge und Methoden für die Geschichtswissenschaft, in der die Diskussion um große Datenmengen und der Umgang mit Methoden und Theorien aus verschiedenen disziplinären Kontexten eine lange Tradition hat.

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Quelle: http://digigw.hypotheses.org/1626

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Texte des RECS #10: Der Salon im Park von Rheinsberg – Zeitspuren einer bemerkenswerten Rheinsberger Gartenstaffage

Dr. Detlef Fuchs (SPSG)

Schon im 19. Jahrhundert verlor das Rheinsberger Gartenreich die Mehrzahl seiner Staffagebauten, sodass an den meisten Stellen die ursprüngliche Struktur und somit auch die Ikonographie des tief in die Landschaft gestaffelten Parks kaum noch ablesbar war. Im Lustgarten in unmittelbarer Nähe des Schlosses blieben einige wenige Gartenarchitekturen erhalten. Zu ihnen zählt der sogenannte Salon (Abb. 1) im Orangerierondell, das mit seinem Namen noch an ursprünglich angedachte Funktionen dieses Gartenorts erinnert. Die umgebenden Marmorstatuen der vier Jahreszeiten, im Auftrag des Prinzen Heinrich von Giovanni Antonio Cybei gefertigt, verkörpern seit 1766 den immerwährenden Rhythmus des Werdens und Vergehens. Noch heute wird der Besucher magisch angezogen, wenn er auf der barocken Hauptachse zum Schloss an das Wegekreuz gelangt und dann die Querallee den Blick nach Westen zum Portal des Salons lenkt. Diese zum Schloss konkurrierende Sichtinszenierung gehört zu den Ursprungsmomenten des Rheinsberger Lustgartens.

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Quelle: https://recs.hypotheses.org/1677

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Ein gesichte Bruder Clausen

Am 13. September 2016 schrieb ich: „Vorlegung gemacht von Bruder Johan Tetzel … (1518) – wie zuverlässig kann man Digitalisate ermitteln?“

Mein Namenspatron Bruder Klaus feiert 2017 ein Jubiläum und der 2017 omnipräsente Luther haben eine Schnittstelle: „Ein gesichte Bruder Clausen ynn Schweytz“. Ich konzentriere mich auf die Wittenberger Ausgabe von 1528 und lasse die Nürnberger aus dem gleichen Jahr beiseite.

Die prägnanteste Information zu der wenig beachteten Textsammlung bietet aus meiner Sicht ein dem Digitalisat der Schweizer Nationalbibliothek beigefügter Eintrag eines Verkaufskatalogs auf Englisch. Abgedruckt ist nicht nur Luthers Stellungnahme in der Weimarer Ausgabe Bd. 26, 1909 (Internet Archive, rasch aufgefunden dank Wikisource). Zum Meditationsbild des Aszeten siehe das Quellenwerk online.

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/66644

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Informationspolitik

Im Zuge der Vorwürfe gegenüber dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil, hat Spiegel Online am sechsten August einen Artikel veröffentlicht, in dem auf die Passagen, die letztendlich auf Vorschlag von VW verändert wurden, eingegangen wurde (hier ist der Artikel zu finden). Wie oft in politischen Angelegenheiten, habe ich zu diesen Themen keine Meinung, die es wert wäre, öffentlich geteilt zu werden, da ich oft ohnehin das Gefühl habe, dass schon genug Meinungen im Umlauf sind. Was mich aber erstaunt hat, war die Unübersichtlichkeit, in der auf die geänderten und nicht geänderten Textstellen in der Rede eingegangen wurde. Was die Autoren uns, die wir den Text lesen, vorlegen, ist eine unübersichtliche Liste von Bullet-Points, die sporadisch auf Unterschiede eingehen und in Prosa auf geänderte und nicht geänderte Punkte hinweisen. Das, soweit ich das verstehe, von Weil selbst veröffentlichte PDF-Dokument ist in dieser Hinsicht schon viel übersichtlicher, wurde in dem Artikel von Spiegel Online allerdings leider nicht verlinkt.

Auch die PDF-Datei ist jedoch schwer zu lesen, weil wir uns genau alle Kommentare anschauen müssen, die an den Rand geschrieben wurden. Was mich in diesem Zusammenhang wundert, ist, dass weder die Urheber der PDF-Datei noch die Redakteure von Spiegel Online sich die Mühe machten, die Unterschiede zwischen Urfassung, Änderungsvorschlägen, und Endfassung zufriedenstellend aufzubereiten, und zwar in einer Form, die es uns Leserinnen und Lesern ermöglicht, schnell und verlässlich einen grundlegenden Überblick über die Änderungen und Unterschiede zu erlangen. Es ist vor allem deshalb verwunderlich, weil es in diesen digitalen Zeiten denkbar einfach ist, dies zu tun: Mit Hilfe von Textalinierungen, die ein Dokument Satz für Satz vorstellen, und jeweils zeigen, wo Änderungen in den drei Versionen zu finden sind.



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Quelle: https://wub.hypotheses.org/128

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Freiheitsüberdruss in Erfahrung bringen

Alexander Jakobidze-Gitman Reflexionen nach der Lektüre von David Engels, Auf dem Weg ins Imperium: Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der Römischen Republik. Historische Parallelen. Europa Verlag, 2014, 2. Aufl. 2017 „Die Analogie ist auch in den kompliziertesten Fällen nur eine Regeldetri, die in dem empfindlichen Instrument vollzogen wird.“ (Denis Diderot, „Unterhaltung zwischen d’Alambert und Diderot“, in: Ders., Philosophische Schriften, Europäische Verlagsanstalt, 1967, 1. Bd., S. 511-524, hier S.

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Quelle: http://kure.hypotheses.org/302

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Leo Fischer über das Zeit-Magazin

Schöne Charakterisierung des Zeit-Magazin durch den kurzzeitig dafür twitternden Leo Fischer im ND:

Eigentlich nur eine Beilage der renommierten »Zeit«, vereint es auf seinen paar Dutzend Seiten erstaunliche Widersprüche. Neben Kochrezepten und Modestrecken gibt es luzide Aufsätze zu nationalen Fragen, wie etwa Mode und Kochen. Als Fokuspunkt eines liberal-urbanen Bürgertums lässt es gleichzeitig immer auch den rechtsnationalen Schwaller Harald Martenstein zu Wort kommen. Als labbriges Heftchen aus billigstem Pausenbrotpapier ruft es Anzeigenpreise von bis zu dreißigtausend Euro auf - die von verrückt gewordenen Juwelieren und Uhrmachern auch noch bezahlt werden.
Aus all diesen Gründen gehörte das »Zeit«-Magazin zu den Topquellen des Satiremagazins »Titanic«, wenn man sich die neuesten Infamien der Bourgeoisie antun wollte. Hier stehen ästhetisch ansprechende Fotografien über das Elend in der Welt neben Anzeigen der Leute, die für es verantwortlich sind; hier wird der Studienrat mit Kreuzworträtseln und Ratespielen bedient wie nur von irgendeiner Frauenzeitschrift, allerdings ohne dabei seinen Standesdünkel aufgeben zu müssen. Wo also anders findet man derart konzentriert und auf den Punkt gebracht wieder, was die Kritische Theorie »falsches Bewusstsein« nannte?

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022630134/

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Juxtapose: Afrikahaus, Hamburg

Das Afrikahaus in Hamburg vor etwa hundert Jahren und heute. Viel hat sich am Gebäude scheinbar nicht getan und doch liegen Welten zwischen den beiden Bildern. Das Kontorhaus in der Große Reichenstraße 27 wurde 1899 gebaut und verweist, wie so vieles in Hamburg, auf die koloniale Vergangenheit der Stadt. Hamburg spielte eine besondere Rolle und profitierte erheblich durch den Handel von den kolonialen Bestrebungen. Neben Berlin gilt Hamburg daher als „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“.

Das Haus wurde als Firmensitz für C. Woermann, die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie gebaut und ist noch immer im Familienbesitz. Gegenwärtig versucht die Stadt Hamburg das koloniale Erbe aufzubereiten: 2014 beschloss der Hamburger Senat, sich dem kolonialen Erbe zu stellen.

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Quelle: https://www.geschichte.fm/juxtapose-afrikahaus-hamburg/

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Juxtapose: Afrikahaus, Hamburg

Das Afrikahaus in Hamburg vor etwa hundert Jahren und heute. Viel hat sich am Gebäude scheinbar nicht getan und doch liegen Welten zwischen den beiden Bildern. Das Kontorhaus in der Große Reichenstraße 27 wurde 1899 gebaut und verweist, wie so vieles in Hamburg, auf die koloniale Vergangenheit der Stadt. Hamburg spielte eine besondere Rolle und profitierte erheblich durch den Handel von den kolonialen Bestrebungen. Neben Berlin gilt Hamburg daher als „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“.

Das Haus wurde als Firmensitz für C. Woermann, die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie gebaut und ist noch immer im Familienbesitz. Gegenwärtig versucht die Stadt Hamburg das koloniale Erbe aufzubereiten: 2014 beschloss der Hamburger Senat, sich dem kolonialen Erbe zu stellen.

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Quelle: https://www.zeitsprung.fm/juxtapose-afrikahaus-hamburg/

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Juxtapose: Afrikahaus, Hamburg

Das Afrikahaus in Hamburg vor etwa hundert Jahren und heute. Viel hat sich am Gebäude scheinbar nicht getan und doch liegen Welten zwischen den beiden Bildern. Das Kontorhaus in der Große Reichenstraße 27 wurde 1899 gebaut und verweist, wie so vieles in Hamburg, auf die koloniale Vergangenheit der Stadt. Hamburg spielte eine besondere Rolle und profitierte erheblich durch den Handel von den kolonialen Bestrebungen. Neben Berlin gilt Hamburg daher als „Kolonialmetropole des Kaiserreiches“.

Das Haus wurde als Firmensitz für C. Woermann, die Woermann-Linie und die Deutsche Ost-Afrika-Linie gebaut und ist noch immer im Familienbesitz. Gegenwärtig versucht die Stadt Hamburg das koloniale Erbe aufzubereiten: 2014 beschloss der Hamburger Senat, sich dem kolonialen Erbe zu stellen.

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Quelle: https://www.zeitsprung.fm/juxtapose-afrikahaus-hamburg/

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Luther-Zyklus der römischen Musikabteilung mit Siegfried Matthus und seinem neuen Werk „Luthers Träume“

Sein Musiktheater bevölkern Protagonistinnen und Protagonisten ganz unterschiedlicher Charaktere und die Sujets entstammen ganz unterschiedlichen Epochen und kulturellen Kontexten. So gehört sich das auch für einen richtigen Opernkomponisten, und Siegfried Matthus, 1934 im damals ostpreußischen Mallenuppen (heute: russ. Sador­oshnye) geboren, ist ein richtiger Opernkomponist. Da gibt es in „Omphale“ (1976), deren Libretto ursprünglich für Henze bestimmt war, einen Herakles in Frauenkleidern und als verweichlichten Sklaven, ergeben der Königin von Mäonien, die ihm Trillinge gebären wird. Da gibt es die biblische Judith in der gleichnamigen zweiaktigen Hebbel-Bearbeitung für die Komische Oper Berlin (1985), eine hochdramatische Charakterfigur vom Schlage der Strauss’schen Salome. Da gibt es den tragisch tief verstrickten Fähnrich Christoph Rilke, mit dessen Schicksal sich Matthus in einem ausgesprochen persönlichen musikalischen Bildnis zur Wiedereröffnung der Semper-Oper 1985 befasste. Es gibt den Grafen Mirabeau aus den Zeiten der Französischen Revolution, dessen private, gesellschaftliche und politische Hintergründe Matthus für eine Oper in Berlin im Jahr des Mauerfalls ausgeleuchtet hat; eine Desdemona, die in einem kammeroperistischen Monolog 1992 in Schwetzingen Worte der Hetäre Megara aus Aristophanes‘ „Lysistrata“ zitierte, aber auch frauenfeindliche Invektiven aus dem Alten Testament, Gedanken der Desdemona Shakespeares und der in Stuttgart-Stammheim durch Selbstmord geendeten Pfarrerstochter und Rote Armee-Terroristin Gudrun Ensslin. Da gibt es in „Farinelli oder die Macht des Gesangs“ (1998) den hochberühmten Kastratensänger als Opernheld, es gibt den Kronprinzen Friedrich, der ob seiner „effeminierten Neigungen“ und Beziehungen von seinem Vater, Friedrich Wilhelm I. hingerichtet wird.



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Quelle: http://musicaroma.hypotheses.org/980

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