Kanonen für katholische Iren

Während im Sommer 1645 immer mehr Gesandte nach Westfalen kamen, um dort endlich über eine Beendigung des Kriegs zu verhandeln, waren andernorts neue Konflikte ausgebrochen. So in Irland, wo seit 1641 ein Aufstand tobte, in dem sich sowohl der englische Konflikt zwischen Royalisten und Parlamentariern spiegelte, aber vor allem auch der konfessionelle Antagonismus eine große Rolle spielte. Vor dem Hintergrund ist ein Briefwechsel aus dem September 1645 zu sehen. Damals wandte sich der kaiserliche Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt an Kurfürst Ferdinand von Köln und bat darum, daß er ihm wieder zwei halbe Karthaunen überlasse. Diese mittelgroßen Geschütze, die 12pfündige Kugeln verschossen, wolle er, Hatzfeldt, nun katholischen Iren „auf deren bewögliches ansuchen“ übergeben – ein kleines Beispiel für die kaum untersuchten Bezüge zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den Konflikten in England und Irland (Melchior Graf von Hatzfeldt an Kurfürst Ferdinand von Köln, Eger 9.9.1645, Schönstein, Fürstlich Hatzfeldt-Wildenburgsches Archiv, Kriegsarchiv Melchior von Hatzfeldt Nr. 236, Konzept mit Verbesserungen; Ferdinands Antwort aus Bonn am 27.9.1645 ebenda.).

Die Geschichte dieser zwei Geschütze reichte bis ins Jahr 1642 zurück, als Hatzfeldt, wie er in diesem Brief berichtete, die beiden Kanonen vom damaligen kurbayerischen Feldmarschall Graf Wahl gekauft hatte. Im Lager bei Zons habe er für beide Stücke, über deren Herkunft man nichts weiter erfährt (waren es vielleicht Beutestücke?), 800 Reichstaler in bar bezahlt. Als bald darauf der Kaiser verfügte, daß Hatzfeldt den Niederrhein verlassen und sich um den Schutz der kaiserlichen Erblande kümmern sollte, wollte er die erhandelten Kanonen dem Kaiser für denselben Wert weitergeben. Dieser Kauf kam jedoch nicht zustande, und die Kanonen verblieben nach Hatzfeldts Abmarsch im Rheinland, wo sie unter die Obhut des Kölner Kurfürsten kamen. An letzteren richtete sich daher nun das „vnterthenigste[.] bitten“, diese Kanonen wiederum nach Köln bringen zu lassen, wo Hatzfeldt begütert war.

Der Kurfürst konnte sich diesem Ansuchen kaum verschließen, nicht nur weil Hatzfeldt der tatsächliche Besitzer war. Auch sein Anliegen, diese Kanonen den konfessionsverwandten Iren zu überlassen, mußte ganz im Sinne Ferdinands von Köln gewesen sein. Offenbar hatte Hatzfeldt schon im Jahr 1642 mit den Vertretern der Irischen Katholischen Konföderation (Konföderation von Kilkenny) Kontakt und war willens, ihnen diese Geschütze zu übergeben. Allerdings hatte es den Iren „damals an gelegenhit ermanglet, selbige fortzubringen“. Doch nun (also im September 1645) hatten sie sich erneut an ihn gewandt, und Hatzfeldt war nach wie vor bereit, ihnen zu helfen. Er knüpfte diese Hilfe jedoch an dieses „beding, das solche [=die Karthauen, M.K.] in Jerrlandt gefüehrt, vnnd daselbsten zu der Cathollischen Religion aufnehmen, vnd bestes amployrt [!] werden sollen“. Deutlich wird daran der konfessionelle Impuls, der Hatzfeldt damals bewegte; immerhin war gegenüber den Iren nicht die Rede davon, daß sie für diese Kanonen Geld zahlen sollten. Der kaiserliche Feldmarschall hatte diese Artillerie (hier ganz Kriegsunternehmer, der auch in Rüstungsgüter investierte) zunächst aus eigenen Mitteln erworben, war aber nun bereit, sie unter Verzicht auf dieses Geld abzugeben – freilich für eine gute Sache, wie er überzeugt war.

Ein Fragezeichen bleibt allerdings bei dem Wert, den diese Karthaunen darstellten. Daß Hatzfeldt sie für nur 800 Reichstaler erwerben konnte, stellt in meinen Augen doch einen sehr günstigen Preis dar. Ob es sich um eher minderwertige Kanonen handelte, die abzugeben vielleicht gar nicht so schwer fiel? In dem Fall relativiert sich auch Hatzfeldts Engagement für die Sache der Irischen Konföderation. Was immer auch aus diesen zwei halben Karthaunen geworden ist, Oliver Cromwell sollte dann die kurze Geschichte der Konföderation im Jahr 1649 beenden.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/455

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Fundstücke

Von Stefan Sasse

- 600 Panzer zu Hitlers Geburtstag

- Die Konquistadoren haben in Peru die Küstenlinie geändert, weil der Massenmord an den Indianern deren Terraforming beendet hat. So zum Thema "primitive Stammeskulturen". (Englisch)

- Die FAZ erklärt die Jugendsprache, 1979

- Einestages hat einen Auszug aus einem Buch, in dem Reisen in den Ostblock in den 1970er Jahren beschrieben werden.

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2014/06/fundstucke.html

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Mai:publica oder mein Social Mai. Teil I – die re:publica

ein passendes Motto für die re:publica

ein passendes Motto für die re:publica

Wenn re:publica und MAI-Tagung zusammen kommen (vor allem nach einem schönen langen Ostsee-Wochenende), ist nicht nur garantiert der Winter vorbei. Frühlingsgefühle mit bester Laune, kribbeliger Aufregung und vielen Social-Input-Schmetterlingen sind garantiert. Ich gebe mir alle Mühe, die Anregungen in den nächsten Wochen ausprobieren und verbloggen zu können. Vorher aber die wichtigsten Eindrücke der beiden Mailights. Zuerst – und endlich – die der re:publica, die vom 06. bis 08. Mai in der Station in Berlin stattfand.

Re:publica – Snowden und Gesellschaft

In meinem zweiten re:publica-Jahr war ich auf das, was da kommen sollte, etwas besser vorbereitet. Da das „Klassentreffen der Nerds“ aber im achten Jahr wieder gewachsen ist, hieß es bei 6000 Teilnehmern und 250 Speakern: Don’t panic, App durchforsten, Favoriten wählen und notfalls alles über den Haufen werfen – die Sessions landen ja alle als Video im Netz.

Eigentlich ist „Treffen der Nerds“ eine ziemlich unpassende Bezeichnung für eine bunte Mischung aus Marketing-Menschen, Fachkommunikatoren, Wissenschaftlern verschiedenster Fachrichtungen, Medienmachern, Kreativen und natürlich auch Programmierern. In der Zwischenzeit trifft es Netzgemeinde besser – auch wenn Sascha Lobo bezweifelt, dass es diese gibt – denn die Besucher der re:publica haben gemeinsam, dass sie kaum mehr zwischen on- und offline trennen und sich der Risiken und Möglichkeiten des Netzes bewusst sind. Auch der Name (lat. res publica – öffentliche Sache) zeigt, dass hier eine Verbindung zwischen Internet und Gesellschaft geschaffen werden soll. Nach den Enthüllungen Snowdens wurde nun auch der zentrale Blick auf die größeren Kontexte wie Netzpolitik, die digitale Gesellschaft (spannend die evolutionspsychologische Perspektive darauf von Frank Schwab und Astrid Carolus) und natürlich Big Data gerichtet. Aspekte, die das private Leben genauso betreffen, wie das berufliche und gesellschaftliche. Eng daran geknüpft ist die neue Vielfalt der (Fach-)Kommunikation – mein Lieblingsthema und einer der Gründe, die re:publica wieder zu besuchen.

Special Interests und gute Geschichten

Science-Fiction - nicht nur für die "Nerds" unter den Historikern spannend

Science-Fiction – schöne erzählte Wissenschaftsgeschichten, nicht nur für die “Nerds” unter den Historikern spannend

Oft ist das tiefergehende Interesse für Wissenschaftsthemen bei denen, die sich nicht beruflich damit beschäftigen, ein Hobby. Im Netz lassen sich für solche Special Interests leicht Gleichgesinnte finden. Ein schönes Beispiel war die zu recht hochgelobte Session zum Twitter-Projekt „@9Nov38“ von Charlotte Jahnz und Moritz Hoffmann. Sie konzipierten für den 75. Jahrestag der Reichskristallnacht anhand von Originaldokumenten eine Geschichte in Tweets, die über 11.000 Follower erreichte. Sie und das große Medienfeedback sind eine wunderbare Motivation, sich an solche Projekte zu speziellen Themen heranzutrauen. Die Leidenschaft dahinter eignet sie sich besonders, um Begeisterung auch bei anderen zu wecken. Im Fall von 9Nov38 war es gerade die Verknüpfung gut erzählter Geschichten mit originalen Dokumenten und den dahinter stehenden Personen, die Authentizität, die den Lesern besonders gefallen hat.

Geschichten gehören zu den grundlegenden Kulturgütern der Menschen, wenn sie gut erzählt sind, vermitteln sie Werte und Wissen in einer Form, die man sich leicht auch über lange Zeit merken kann. Das hat seine Wirkung heute nicht verloren, wie man an guten Büchern, Filmen, Serien oder auch im Journalismus sieht. Neue digitale Erzählmöglichkeiten, wie das sogenannte Scrollytelling, können auch historische anspruchsvolle und kritische Inhalte so aufbereiten, dass sie als empfehlenswert wahrgenommen werden: längere Texte, angereichert mit Bildern, Tönen und Videos, eingeteilt in Kapitel mit verschiedenen Kapiteln. Näher kann man einem multimedialen Buch derzeit kaum kommen. Schön ist das Beispiel Killing Kennedy. Als neues kostenloses Tool hierfür stellten auf der re:publica Stefan Domke und David Ohrndorf das vom WDR entwickelte Pageflow vor.

Auch die Entwicklung der Forschung selbst war Thema. In „Hacking History“ beispielsweise sprach Oona Leganovic davon, dass sich durch die Vielzahl der Daten weder die Fragestellungen, noch die Auswertungen oder gar die Vermittlung entsprechender Erkenntnisse bisher wirklich verändert haben. Sie entwarf ein Zukunftsszenario, indem auch die Öffentlichkeit leicht an der Generierung entsprechender Daten teilhaben kann, zum Beispiel durch die intensive Beschäftigung mit einem Hobby erlangten Fachwissens. Dem nahm sich auch das science:lab an, dass u.a. von Wissenschaft im Dialog mit einem eigenen Stand betreut wurde, oder Martin Ballaschk, der einen guten Einblick in die Zielgruppe und Möglichkeiten von Wissenschaftsblogs bot.

Wie sich Fachwissen und Geschichten gut vereinen lassen, zeigte schließlich der überfüllte Publikumsraum beim ScienceSlam, einem Wettkampf um die publikumsnahe Vermittlung eigener Forschungsthemen (leider mit nur einem Geisteswissenschaftler), bei dem sich die Besucher mit Sprachspielen und Wortwitz auch an eher trockenen Themen erfreuen. Gleiches gilt für die Session von Wibke Ladwig, „Ein blindes Huhn ist kein Ponyhof“. Sie machte Lust auf Literatur, Sprachgeschichte, Goethe, Shakespeare und die unterhaltsame Auseinandersetzung mit Wortschatz im Netz.

Die auf der re:publica vorgestellten Tools helfen nicht nur, Menschen zu begeistern, sondern auch, die eigene Arbeit mit neuen Augen zu sehen. Das gilt auch social Frühlingsgefühle dank Vernetzung und schönen Fachsimpeleien im re:publica-Innenhof mit netten Menschen wie Iris Wessolowski, Sascha Förster, Marc Scheloske, Thorsten Witt oder Ines Dorian Gütt bei Kaffee und Sonnenschein.

Und als kleines Schmankerl am Schluss: Wer findet den Fehler? :)

eine herrliche Lektüre nicht nur live on stage: der Bildblog

eine herrliche Lektüre nicht nur live on stage: der Bildblog

Quelle: http://kristinoswald.hypotheses.org/1301

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Mittelalterliche Pfarrgeschichte – eine erste Bilanz

Bevor ich über die frühneuzeitliche Pfarrgeschichte von Ockenheim zu schreiben komme, einige einführende Worte zu den vorherigen Jahrhunderten. Die heutige Ockenheimer Pfarrkirche, gut erkennbar an ihrer gelben Farbe, wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaut. Im Mittelalter befand … Continue reading

Quelle: http://ockenheim.hypotheses.org/391

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Virtuelle Spurensuche: Web-App “Kaiser Ludwig in München”

Im Rahmen der Veranstaltung anlässlich des 700-jährigen Jubiläums der Krönung Ludwigs des Bayern zum deutschen König und zur Eröffnung des Kaiser-Ludwig-Jahres wurde am Montag, den 28. April 2014, unter anderem die Web-App “Kaiser Ludwig in München” präsentiert.

Die Web-App “Kaiser Ludwig in München” ist das Ergebnis eines gesamten Semesters und wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Dr. Hubertus Seibert von Studierenden erarbeitet.

Sinn und Zweck der App

Die Web-App hat das Ziel, einem möglichst breiten Publikum interaktiv das München Kaiser Ludwigs IV., genannt Ludwig der Bayer, näherzubringen. Dabei sollen sowohl noch vorhandene Erinnerungsorte aus seinem Leben vorgestellt werden als auch solche, die zeigen, wie Ludwig IV. in späterer Zeit rezipiert worden ist. Auf der virtuellen Spurensuche Kaiser Ludwigs in München werden für die Benutzer nicht mehr sichtbare und zugängliche Orte interaktiv erfahrbar.

Aufbau

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Hier sieht man die Startseite mit der ältesten Stadtansicht Münchens aus der Schedelschen Weltchronik. In der Menüleiste kann man unter den einzelnen Menüpunkten noch einmal gezielt Informationen zur Intention der Web-App, der Kurzbiographie des Kaisers und zu seiner Epoche nachlesen.

Screenshot_2

Screenshot_3

Über den Button „Start“ geht es dann sofort zur Übersichtskarte, von der aus man dann beliebig an jedem Ort einsteigen und den Rundgang beginnen und auch wieder beliebig beenden kann, ohne jegliche Vorkenntnisse. Geführt wird man durch die rechts unten zu findende Legende, die die vier verschiedenfarbigen Icons näher erklärt.

 Ein gelber Wappenschild steht hier zum Beispiel stellvertretend für Kirchen. Über den Button „Standort“ lässt sich ganz leicht der eigene Ausgangspunkt orten für den Fall, dass man den virtuellen Stadtrundgang auf Ludwigs Spuren mit seinem Smartphone erkunden möchte.

Funktionsweise

Screenshot_4An zwei Beispielen lässt es sich ganz leicht zeigen, wie die Web-App funktioniert: Durch einen Klick auf ein Wappenschild öffnet sich zunächst ein Pop-up-Fenster mit einer Auflistung an Kurzinformationen. Über den blauen Button „Mehr Lesen“ gelangt man dann zum Hauptartikel des betreffenden Erinnerungsorts. Ruft man sich nun den heutigen Max-Josephs-Platz vor Augen, sind jedoch vom ehemaligen Franziskanerkloster, das hier bis 1803 stand, heute keinerlei Spuren mehr erhalten. In solchen Fällen wurden möglichst authentische Darstellungen zurückgegriffen, die zusammen mit einem erläuternden Text einen Eindruck des mittelalterlichen Stadtbildes vermitteln sollen.

Alle Texte der Web-App sind durch Verlinkungen miteinander verbunden, was sich besonders gut am Beispiel des Alten Hofes zeigen lässt. Das Wappenschild des Alten Hofes ist farblich dreigeteilt, weil sich in seinen Mauern sowohl historische Bausubstanz, ein Museum als auch ein modernes Denkmal befindet. Im Haupttext dazu finden sich nun zahlreiche Verlinkungen zu allen relevanten Erinnerungsorten an Ludwig den Bayern innerhalb des Alten Hofes, sowie zum Beispiel zur Lorenzkapelle und zum Stifterrelief, das heute im Bayerischen Nationalmuseum gezeigt wird.

 

Team

Hinter dem Menüpunkt „Team“ finden sich die Leute hinter der Web-App: die Gruppe der Studierenden des Historischen Seminars der Ludwig-Maximilians-Universität München und Dr. Hubertus Seibert, ohne dessen Engagement dieses Projekt gar nicht erst zu Stande gekommen wäre.

Screenshot_5

 

Die Web-App lebt aber nicht nur von den wissenschaftlichen Texten. Die technische Umsetzung erfolgte durch Herrn Dr. Gasteiger von visonbites GmbH. Als ein ehemaliger Absolvent unserer Fakultät hatte er auch ein ganz besonderes Gespür für das historische Flair dieser App. An dieser Stelle gilt es vor allem auch dem Historischen Seminar der LMU für die finanzielle Unterstützung zu danken. Genauso danken wir auch all unseren Kooperationspartnern, allen voran dem Münchner Stadtarchiv, dem Bayerischen Nationalmuseum und dem Stadtmuseum München.

 

Für alle, die es nun nicht mehr erwarten können, auf Ludwigs Spuren in München zu wandeln, hier der Link zur kostenfreien Web-App: http://www.kaiser-ludwig-in-muenchen.de/

 

On the occasion of the 700thanniversary of the coronation of Ludwig the Bavarian as German King on Monday 28th of April, the web app “Emperor Ludwig in Munich” was presented to the public. This web app is the result of an entire semester and has been developed as part of a seminar by Dr. Hubertus Seibert. The aim of the web app is to present the Munich of Ludwig the Bavarian to a wide and varied audience. It focusses on sights of Ludwig’s activities in Munich, but also on places and memorials in remembrance of Ludwig the Bavarian after his death. No longer visible and accessible places can be explored interactively by the user on the virtual track in search of Emperor Ludwig in Munich. The menu bar of the app offers background information on Ludwig the Bavarian and additional facts on the development of the city of Munich under Ludwig’s reign. The start button leads to an interactive map of the city where all the places connected to Ludwig the Bavarian are marked by a coat of arms. The key to the different colours of the coat of arms is explained under the button “Legende”, e.g. yellow represents churches. All sights of the Ludwig the Bavarian tour can be visited in any order and without any background knowledge. By clicking on “Standort”, a smartphone user is enabled to mark his own position on the map. Each coat of arms presents some pieces of basic information and additional informative texts and related links to other texts in the app, including picture material, via pop-up windows. Places which are no longer visible like the former Franciscan monastery at the Max-Josephs-Platz, are represented by authentic prints or paintings.

The web app can be freely accessed on http://www.kaiser-ludwig-in-muenchen.de/

Quelle: http://histbav.hypotheses.org/2347

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Sekundarstufe III

Ein deutsches College ist unausweichlich” – unter dieser Überschrift wirbt Jürgen Kaube in der FAZ vom 15.05.2014 für eine an der Universität zu organisierende Vorbereitung auf die Universität. Damit reagiert er auf die Bologna-Kritik von Dieter Lenzen. Lenzen kommt u.a. zu der Einschätzung, in Zeiten der Bachelorstudiengänge sei die Hochschule eine neue gymnasiale Oberstufe geworden, die statt des Abiturs den Bachelorabschluss verleihe. Kaube hält dem entgegen, dass es kein deutsches College gebe, das als Teil oder Vorstufe der Hochschule die nachträgliche Hochschulreife verleihe. Daher fordert er einen konsequenten Umbau der Hochschulen:

“Sollen die deutschen Hochschulen jene Allgemeinbildung nachholen, die ein stark inklusives Gymnasium im Durchschnitt nicht mehr leistet, werden sie sich vielmehr umgekehrt in ihrem Eingangsbereich von der Formel ‘Einheit von Forschung und Lehre’ verabschieden müssen. Denn die wirkliche Forschung – beispielsweise in Gestalt von Sekundärliteratur – wirft keinen pädagogischen Mehrwert ab, wenn es darum geht, junge Leute zum Denken zu bringen. Man braucht dazu auch nicht unbedingt Spitzenathleten aus den Hochdruckgebieten des wissenschaftlichen Publizierens. Es genügen intelligente Lehrer, die man um der Lehre willen dann gerade von Forschung entlasten und jedenfalls nicht allein nach ihrer Forschung beurteilen sollte.”

Diese Absage an die klassische Idee der Universität ist atemberaubend – und verschleiert, dass es auch andere Stellschrauben gäbe. Wo steht denn geschrieben, dass die Schulen ihrem Auftrag nicht mehr gerecht werden? Den subjektiven Eindruck, dass dem so sei, teilen sicher viele. Empirisch gesichert ist das keineswegs. Ebenso wenig ist die Überzeugung, Bachelorstudiengänge seien nur ein verlängertes Abitur, zu halten. Auch Bachelorstudiengänge gibt es in der Variante “wissenschaftlich”, und genau so lassen sich gute Schulen und gute Lehrer/innen finden, die durchaus studierfähige junge Menschen zum Abschluss bringen. Die Einrichtung einer Sekundarstufe III an Hochschulen, die bisher nur in einzelnen Fächern zur Kompensation von Lücken in Form von Vorkursen existiert, wäre jedenfalls eine vorzeitige Aufgabe im Ringen um eine universitäre, wissenschaftliche Bildung.

Das Bild zeigt Wahlkampfplakate aus den laufenden StuPa-Wahlen an der JGU Mainz.

Quelle: http://geschichtsadmin.hypotheses.org/232

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Portal für spanischsprachige Kulturzeitschriften der Moderne

von Nanette Rißler-Pipka, Universität Augsburg

Das Augsburger Institut für Spanien-, Portugal- und Lateinamerikastudien (ISLA) hat eine virtuelle Forschungsumgebung für spanischsprachige Kulturzeitschriften der Moderne geschaffen. Im Portal www.revistas-culturales.de können die Bestände der digitalen Sammlung des Ibero-Amerikanischen Instituts Berlin, preußischer Kulturbesitz (IAI), die fortlaufend erweitert werden, betrachtet, durchsucht und mit Metadaten angereichert werden. Letzteres ist nur möglich, wenn sich die Nutzer persönlich anmelden. Mit der Anmeldung besteht auch die Möglichkeit, dem Forschungsnetzwerk beizutreten, Blogs zu verfassen und eigene Studien zu präsentieren.
Außerdem ist der Sammelband “Almacenes de un tiempo en fuga: Revistas culturales en la modernidad hispánica” (hrsg.v. Hanno Ehrlicher und Nanette Rißler-Pipka) hier als Online-Publikation veröffentlicht. Die Print-Fassung ist im Shaker Verlag (Aachen) erhältlich.
Eine weiterführende Linkliste präsentiert und kommentiert die Erreichbarkeit und Qualität weiterer Digitalisate spanischsprachiger Kulturzeitschriften sowie verwandte Projekte auch aus anderen Sprachräumen.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3574

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Die Crowdsourcing-Plattform Velehanden.nl

Eine der zentralen Fragen bei dem Einsatz von Web 2.0 in und für Archive ist die Frage nach dem Nutzen für die Archive. Die Vorstellung etwas online zu stellen, was dann von anderen erschlossen, bzw. bearebitet wird ist eine der Zukunftsvisionen, die viele Archive verfolgen. Scheinbar bieten sich einige Bestände, wie z.B. Fotobestände für das sogenannte “Crowdsourcing” geradezu an. In den Niederlanden läuft schon seit Jahren erfolgreich die Crowdsourcing-Plattform www.velehande.nl Ellen Fleurbaay und Nelleke van Zeeland vom Stadsarchief Amsterdam berichten hier über das Projekt, die Betreuungsaufwände, den Nutzen und die Ergebnisse bis jetzt. Dieser Beitrag in englischer Sprache bassiert auf einem Vortrag, der beim Deutsch-Niederländischen Archivsymposium im Okober 2013 in Arnheim gehalten wurde.

 

Velehanden.nl: what does it take to make a crowd?

Von Nelleke van Zeeland und Ellen Fleurbaay

10_Zeeland_homepage VHVeleHanden, which can be translated as Many Hands, is the online crowdsourcing platform initiated by the Amsterdam City Archives. It is active for almost two years now, so high time to look back, evaluate and value the results. A short history of the Amsterdam City Archives and our online activities will provide the necessary context and background of this project. Then we will focus on how the VeleHanden project was initiated and organised in a public private partnership. Then we will arrive at the most important question of crowdsourcing: how to create and keep a crowd. In conclusion, we will touch upon the results of VeleHanden. What did we accomplish? How is the quality of the work?

A short history of the Amsterdam City Archives

First of all some basic information on the Amsterdam City Archives. Since 2007 we are located in a beautiful building in the heart of the Amsterdam City Centre. We receive an average number of about 100.000 visitors a year. That is a figure we are very happy with, as before 2007, when we were housed in a picturesque little building on the outskirts of the city, we never attracted much more than a quarter of this number. And even this quarter was declining, in an alarmingly rapid pace. At the same time we were amazed to see how many visitors were attracted to our first website in 1998 and how fast the number of web visitors was growing. Without much effort, in a few years the website attracted ten times more visitors than our reading rooms.

The website started in 1998 and, as most websites in those days, it was a sort of online brochure, offering illustrated stories about highlights in our collections, information on opening hours and other practical things. Then we saw an Image database, probably Getty’s. We fell in love with it and wanted one for ourselves. In 2003 we had our own Beeldbank.

10_Zeeland_projectpage VHAbb1. Homepage + Projectpage

 

 

 

 

 

 

Then some visitors asked: ‘Why an Image database? Your core business is archives, so where are the archives? We had to admit that this was an apt remark and we set ourselves to get an overview and catalogue of our archival collections online. We named it: Archiefbank, or Archives Database. Our colleagues said: well done! But our customers were not satisfied and they asked: ‘Where is the button to see those documents? I cannot find it’.

Again an apt remark we thought. So we decided to start scanning. This time our colleagues laughed at us and asked us if, by the way, we had forgotten to calculate how long it would take to scan all those kilometres of documents. Of course we had not forgotten; it is an easy sum: with an average production of 10.000 scans a week it would take about 420 years to scan our collections. But the question is not about how much documents we have in our collections, the question is how much documents our customers ask from us. And that does not outnumber about 15.000 scans a week. That is why we started a ‘scan on demand service’. This works out fine and nowadays we produce 15.000 scans a week. When a request for scans is received it takes three to five weeks to produce the scans and bring them online. A lot better than the calculated 420 years…

However, then came the questions from customers that led to VeleHanden. This time the questions were not as simple as ‘where is the button’. They were more like vague complaints: ‘I cannot find it’, ‘It is too difficult’ or ‘Why is there so much’. It took us some time before we comprehended what was needed. Eventually, we came to the conclusion that our customers do want to find things, but they do not want to have to search for them. They want to know the history of their house, or the history of their family, but they do not want to make a study of how the population was administrated in the past. They just want to type in a name or an address. In short, they want an index to all those documents.

We had some indexes made in India, but even in low-wage-countries, this is rather expensive. The average costs of indexing a scan vary from three to ten times the price of producing a scan. It would be absolutely impossible for us to find the money to pay for indexing on a large scale. What we needed for indexing were volunteers, and not just a few, but lots and lots of volunteers. And that is how the idea for this crowdsourcing project was born.

Can we build it?

To attract a real ‘crowd’ to our project it seemed better to us, not to operate on a local scale. A project where all archives in the Netherlands could benefit from, seemed more appropriate. So in 2011 we invited our colleagues to join us in a nationwide pilot project to index all Dutch Militia registers. As enrolment for the army was obligatory, the name of every Dutch 19-year-old boy is written at least once in these registers. So nowadays every man or woman with Dutch ancestors can find some of them in these registers. An interesting project for a real crowd.

However, a nationwide project costs a lot of money. So the first problem to solve was the funding problem. The solution for this problem was found in a public private partnership. You could call it co-creation, as there were various partners involved in making VeleHanden possible.

The first category of partners are the archival institutions. They were asked to pay for the scanning of their own documents. The Amsterdam City Archives offered to manage the scanning process and we were able to negotiate a very low price per page, simply because of the size of the project. So we as archival institutions gain a lot as we receive high quality and cheap scans plus an index and all we learn from being part of an innovative project.

Secondly, VeleHanden was supported by public funds that want to stimulate people to participate in cultural and socially relevant projects. Two public funds decided to join us: the Mondriaan Foundation and VSBfonds.

The third party that profits from the project are the users of the Militia registers website who like to have a look at, or to download our scans. These users pay € 0,50 per scan. Of course there is an important exception: our crowdsourcers can earn scans for free.

And then there was a very important fourth partner in this project: the company that would own and exploit the crowdsourcing platform. We send out a Request for Proposal in which we offered a fixed price for the company that came up with the best plans. We did not ask for lowest price, but we asked for best quality and best warranties for continuity in the future.

We received seven enthusiastic proposals and we decided to contract two partners: one for the crowdsourcing platform VeleHanden.nl and one for the search system and webshop Militieregisters.nl. Geneabase built and owns militieregisters.nl and Picturae exploits the VeleHanden website. Currently, the crowdsourcing platform facilitates already ten institutions in eleven different projects. When an archive service wants to use VeleHanden, it has to pay a service fee that is related to the size, complexity and duration of the project. If new functionality is required for a particular project, it is up to Picturae to develop this functionality in dialogue with the archival institution. However, the archive service retains control over both the digital images and any metadata created by the volunteers during the project. We believe that the partnership therefore combines a commercial imperative for Picturae to support, develop and sustain VeleHanden with the archival institutions’ mission to promote online access and public engagement with archives.

In the next step of development, the actual creation of the platform for crowdsourcing, we invited a lot of people to help us ‘co-create’ VeleHanden. We realised that we needed to attract a huge and diverse community for crowdsourcing. This meant we had to attract a lot of people that we had never met before. Who are they, why would they participate and what is important to them? We needed to get to know these people a bit better. And we felt they had a right to participate in the development of the platform, as they were going to do the actual work on the website.

So we simply asked in one of the City Archives’ newsletters for volunteers to join the project to help us testing the tools for data entry and for quality checks and to test login procedures and forum facilities. In two days’ time 150 people volunteered and we had to stop enrolment for testing as our software-partner was getting a bit nervous.

We started the test period when the first tool, the tool for data entry was ready to be tested. We organised a meeting to get acquainted with our panel and to explain our ideas. They started the data entry, and at the same time we started developing the tool for control. Six weeks later, we held a second meeting, explained the working of the control tool and in the second test period our testers checked the data they had entered in the first six weeks and by doing this they tested the control tool.

All in all the testing took four months. We held another meeting and we organised several surveys, using Google analytics. Attendance to the meetings varied from twenty to fifty people. Even more important than the meetings and the surveys was the Forum. The Forum was a busy meeting-place for direct contact on a daily basis between testers and the project team. And it continues to be; direct communication is a very important feature of the site and we keep thinking of improvement.

All in all, this co-creation of our platform worked out very well and our software engineer told us she wished all projects could be done in this way. She enjoyed explaining how the site worked not only to us, but also to the actual users of the site. And she said it was very rewarding to be able to fix bugs as soon as people see them and to get a nice ‘thank you’ for it, instead of receiving complaints after you thought you had finished your job. On the other side, the volunteers were very happy to receive answers from the software engineer herself and they experienced that we really paid attention to what they said.

During this testing period the core of our crowd was formed. At November 3rd 2011, when we officially baptised VeleHanden and send it out in the world to grow, the testers transformed to ambassadors of the website. They do all the quality checks and they help new arrivals. At this moment, VeleHanden counts more than 2900 members and it still grows daily. So we can assume we managed to create a crowd.

 

VeleHanden.nl

 The platform VeleHanden.nl consists of several parts that we will briefly describe here. Of course this will make even more sense if one would logon to the website and browse around.

On the home page you will find general information about VeleHanden. What is it? Why should I join in in this project? What kind of projects can I work on? Each project has its own page with more specific information about the source the project is about, the task, the reward, relevant news items et cetera. Per project you can also find statistics on the overall progress of the project and which member entered or controlled most scans. We think this is also an important aspect for motivation of the crowd. Most of the projects are still genealogical projects, initiated by archival institutions, but there are also video tagging and photo tagging projects and even one in which you help determining louses and mites. This shows that VeleHanden is still developing. Abb.  Data entry – photo tagging

On the member page (‘Gebruikers’) you find an overview of all volunteers who work on one or more projects. On the Forum people can ask questions or share interesting information with the crowd. The menu items News and Help (FAQ) speak for themselves.

Each member can choose a project to work on, and by clicking on the ‘invoeren’-button, you start with the data entry. Data can be entered once or twice, or even more times, if you would like to. For most genealogical projects double data entry is chosen. A volunteer types the requested data and once he finished the scan and saves the data, a new scan immediately appears. We hope this motivates the volunteers and makes VeleHanden almost addictive. While entering data, the participants can use two buttons to contact the project managers. They can mark a scan as unusable (‘onbruikbaar’), for example when it is a cover of a book, or as remarkable (‘opmerkelijk’), if something special is noted. In the Militia registers project for instance we asked the crowd to use the ‘remarkable-button’ when they recognised famous persons. This led to a nice summing up of heroes on Militieregisters.nl.

 

10_Zeeland_data entry photo VH

 

 

10_Zeeland_data entry text VHAbb 2.  Data entry – archival project

 

 

 

 

The control tool is only accessible if you have been appointed controller by a project manager. The data entered by both participants is shown next to each other and next to the scan and differences are highlighted. The controller can see in an instant where he should pay extra attention to. He can choose one of the entries by clicking on it, or if he disagrees with both, he can enter the correct data himself. If he does not know what is right either, he can use the problem button to send an email to an expert, someone from the archival institution. This option is not used by the controllers often though. As a default setting both participants are rewarded with VeleHanden points, but if the controller suspects misuse, he has the power to take points. This is also a rare exception. Abb. Control tool

 

Pleasure, praise, profit

We saw that we have already passed the problem of making a crowd. Now the important challenge is to maintain a crowd. Of course we have thought a lot about it: it started during the development of VeleHanden, but thinking of ways to keep the crowd still continues. We believe the work has to provide three things to the crowd: pleasure, praise and profit.

First of all: it must be a real pleasure to use the website. It must be user friendly and really fast. The task itself must be fun and it must be nice to come into contact with like-minded people that you get to know after a while.

Then you must feel and be told that the work you are doing is appreciated very much, not only by the archives, but by all historical researchers now and in the future. Working on VeleHanden is a socially relevant activity. It may sound obvious, but this is an important feature of all volunteer work: volunteers have to feel appreciated and praise is a simple, but an important reward. Important at this point is also to show the results: as Amsterdam City Archives we weekly add the newly indexed names in a work in progress index on our website. This is great for our crowd, because if a participant enters a name today, he will be able to search and find that name next week. For us as project team it is great as well, because we see our indexes grow with about 15.000 to 20.000 names a week, which is incredible.

And, last but not least, you have to gain something as well. At VeleHanden you receive what we call VeleHanden points, to be compared to Airmiles. These points are not worth a lot; an estimate would be that you earn € 0,50 an hour. But still, it is a sign of appreciation and we learned this is important to our crowd. Each archive can decide how many points they want to reward their volunteers and can decide what kind of ‘products’ they offer. Usually, it is access to scans, which are otherwise only downloadable for money. But we also have sent flowers or chocolates and organised workshops, guided tours and even a lottery. Although it is not the decisive factor to participate, it is important to reward your crowd. An example that illustrates this, is the birthday of the VeleHanden project of the population registers. We decided that on that particular day, people would be awarded five instead of the regular three points for each scan. Where the average of indexed scans was 250 a day, on the birthday it suddenly rose to 591.

These three p’s, pleasure, praise and profit, are the key factors which we will continue to monitor and develop to maintain our crowd, in hope we can keep them as enthusiastic and hard-working as they are now.

 Results

To conclude some more details about the results of crowdsourcing. In almost two years, VeleHanden counts 2900 participants, mainly from the Netherlands, but also from abroad, for example from Brasil, the United States, Sweden, Australia and even Senegal.

Their production is overwhelming. If I take only the genealogical projects into account, there are over 4,5 million names transcribed. Calculated in working hours, this would take us, regular archivists, more than fifty years. And then we would not even take breaks. So that is huge. On top of that, they really seem to like it, because they are also really active on the Forum. In two years they started 1280 forum topics and responded to them more than 5000 times.

What you see in all crowdsourcing-projects: most of the work is done by a small hard core and this is also the case with VeleHanden. Fifteen participants have processed more than an amazingly amount of 10.000 scans each.

But quantity is not as important as quality. The question most asked is: is crowdsourcing prone to error? Last year, Ellen Fleurbaay and PhD researcher Alexandra Eveleigh from University College London, tackled this question in a paper delivered at the ICA conference. They gave a threefold answer to this question, which we will summarise here.

Firstly, support and guidance is essential for crowdsourcing. Instructions are provided in several different places and formats: as a manual, while indexing and in FAQ. People can ask for help on the Forum or use the remarkable button to bring a scan under extra attention of a controller or project leader. These guidelines and communication tools make the crowd confident.

Secondly, VeleHanden uses a double entry system: as we explained earlier two different people independently index the same scan. And then on top of that, a third person checks the data that the first two have entered. This third volunteer can see both the scanned document and the two sets of data that have already been entered. The third person’s job is to check and decide on the right choice. So three independent persons review a scan, something that would be far too costly if you were not to work with a crowd.

And lastly, a question in return is: what do we consider an error? Sometimes an entry in our index looks like a mistake, but eventually turns out to be right. We will show you one example from the Militia registers.

Searching on the impossible year or birth 1, gives 33 results. So you would think these are 33 mistakes. But take for example Hendrikus Ebeling, who cannot have been born on June 12th in the year 1. As he is registered in 1861, and all boys had to sign on at the age of 19, it is obvious that Hendrikus must have been born in 1842, as were all the other boys registered on the same page. But the strict instruction for the volunteers is to copy exactly what they read in the scan and as you can see, according to the scan his date of birth is June 12th in the year 1. So in the index you can find him born in the year 1 and this is not a mistake made during indexing, but an error in the nineteenth century administration.

So even if you find strange years or dates of birth, you cannot be sure they are mistakes. In the Militia register index of over one million records, there are 316 of these ‘impossible’ years of birth, and this is only 0.027% of the index, a reassuring percentage. Especially if you consider that some of those 316 might even be indexed right.

So all in all we are very satisfied with the development and results of VeleHanden so far. Of course, there are still points of improvement and we still learn every day.

Nelleke van Zeeland
Stadsarchief Amsterdam

nvanzeeland@stadsarchief.amsterdam.nl

 

Ellen Fleurbaay

Stadsarchief Amsterdam

heft 80 - 01-2014 - seiten001-068.inddDieser Beitrag ist ebenfalls inder aktuellen Archivpflege, Heft 80 abgedruckt.

Quelle: http://archivamt.hypotheses.org/759

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Zweitägiger Workshop: Forschungsdaten für Andere. Lizenzen und Werkzeuge für Historiker – Programm veröffentlicht

Das IEG Mainz als Partner in DARIAH-DE (Digital Research Infrastructure for the Arts and Humanities) richtet einen zweitägigen Workshop zur Lizenzierung von Forschungsdaten aus und läd dazu Historikerinnen und Historiker ein, die selbst über Forschungsdaten verfügen, planen diese zu veröffentlichen und nun nach einer geeigneten Lizenz für ihre Daten suchen. Der Workshop findet im Leibniz-Institut für Europäische Geschichte, Alte Universitätsstraße 19 in Mainz statt, beginnt am 12.06. um 10:00 Uhr und endet am 13.06.2014 um 14:00 Uhr. Hier der Link zum Programm!

“Primärdaten als Grundlagen für Veröffentlichungen sollen auf haltbaren und gesicherten Trägern in der Institution, wo sie entstanden sind, für zehn Jahre aufbewahrt werden.” Diese Empfehlung findet sich in den “Vorschlägen für gute wissenschaftliche Praxis” der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Doch allein mit der Archivierung von Daten ist die Nachvollziehbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse nicht gegeben. Daneben ist die Bereitstellung von Daten eine mindestens genauso wichtige wie berechtigte Forderung. Ein möglichst freier, überregionaler und langfristiger Zugriff auf Daten wirft aber eine Reihe von rechtlichen Fragen auf, die mit Hilfe von Lizenzen geregelt werden können. Sie geben u. a. Antworten darauf, was Forschende mit Forschungsdaten anderer tun dürfen und was nicht.

In dem ersten Themenblock werden Experten auf die rechtlichen Grundlagen der Forschungsdatenlizenzierung eingehen und die Themenkomplexe Urheberrechte, Nutzungsrechte und Datenschutz skizzieren. Dabei sollen auch die praktischen Erfahrungen einzelner Projekte und Einrichtungen mit Lizenzlösungen für den internationalen und nationalen Datenaustausch diskutiert werden.
Im Rahmen der zweiten Einheit bekommen die TeilnehmerInnen die Möglichkeit, an einem eigenen Rechner Tools zu testen, die sie bei der Lizenzentscheidung und -erstellung unterstützen sollen. Die Ergebnisse des Nutzerfeedbacks aus dem Workshops werden in die Weiterentwicklung dieser Tools einfließen.
Zwischen diesen beiden Themenblöcken werden die TeilnehmerInnen Gelegenheit dazu haben, von ihren Erfahrungen und Anforderungen über die Bereitstellung von Daten zu berichten.

Anmeldungen sind ab sofort bis zum 04.06.2014 über das Registrierungsformular möglich. Der Workshop ist auf max. 18 Personen beschränkt, die Vergabe der Plätze und eine Zusage über eine Teilnahme erfolgt in der Reihenfolge der Anmeldungen. Die TeilnehmerInnen werden gebeten, Ihren eigenen Computer/Laptop mitzubringen, um an den Hands-On-Sessions aktiv teilnehmen zu können.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3571

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Digitale Schlegel-Edition als Beta-Version online

Schlegel Ab sofort steht die Beta-Version der Digitalen Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels mit umfangreichem Inhalt der Forschung kostenfrei zur Verfügung.

Als erstes Ergebnis des Kooperationsprojekts Digitalisierung und elektronische Edition der Korrespondenz August Wilhelm Schlegels der Partner Trier Center for Digital Humanities, der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und der Philipps-Universität Marburg sind große Teile der umfassenden Briefkorrespondenz des Romantikers bereitgestellt.

Mit etwa 3500 Originalbriefen, fast allen gedruckten 2450 Briefen, 20 Transkriptionen und 20 Kurzbiographien von Korrespondenzpartnern ist bereits ein beachtlicher Umfang zugänglich. Dabei führt die Digitale Edition erstmals Briefe aus verschiedenen Nachlässen, Sammlungen und Briefeditionen in einem frei zugänglichen Portal zusammen und bietet dadurch einen komfortablen und zentralen Zugang zur Korrespondenz August Wilhelm Schlegels.

Als Übersetzer, Kritiker und Philologe spielte August Wilhelm Schlegel eine bedeutende Rolle in der Vermittlung romantischen Denkens und Wissens in die bürgerliche Öffentlichkeit und Wissenschaftslandschaft. Die Digitale Edition seiner Korrespondenz trägt dieser herausragenden Funktion Rechnung und unterstützt dadurch besonders Forschungen im Bereich der Kulturwissenschaft, der (Wissens-)geschichte und der Interkulturalität.

In weiteren Schritten arbeiten die Projektpartner an der Zuordnung, Transkription und kontinuierlichen Einspeisung weiterer Autographen.

Website: http://august-wilhelm-schlegel.de/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3563

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