Universität Göttingen gründet eResearch Alliance

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Unterstützung von Forschung und Lehre mit digitalen Infrastrukturen am Standort Göttingen

Als erste deutsche Universität baut die Georg-August-Universität Göttingen eine eResearch Alliance auf, um eine institutionelle Unterstützung für ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Standort Göttingen zu bieten. Aus der Pressemitteilung:

“IT- und Informationsinfrastrukturen sollen danach campusweit koordiniert, angepasst, zukunftsorientiert weiterentwickelt und kosteneffizient sowie nachhaltig bereitgestellt werden.
Geleitet wird die eResearch Alliance gemeinsam von der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) und der Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG).  Die SUB und die GWDG verbindet eine langjährige Kooperation, die sich durch zahlreiche erfolgreiche Projekte im Bereich eResearch zeigt. Die gemeinsamen Angebote werden in enger Abstimmung mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Göttingen Research Campus (GRC) ausgebaut und etabliert. Dem GRC gehören neben der Universität Göttingen acht außeruniversitäre Forschungseinrichtungen am Wissenschaftsstandort Göttingen an.
„Bei wachsendem Bedarf an IT- und datengestützten eResearch-Diensten und einer zunehmenden Durchdringung von Forschungsdisziplinen mit digitalen Forschungs- und Informationsinfrastrukturen ist die eResearch Alliance ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Wissenschaftsstandortes Göttingen“, betont Prof. Dr. Norbert Lossau, zuständiger Vizepräsident für Infrastrukturen der Universität Göttingen. Zu den Angeboten, die die eResearch Alliance in den kommenden Jahren entwickelt, gehören der Aufbau von digitalen Infrastrukturen für die Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Außerdem sollen Beratungen und Schulungen angeboten und Dienste für das Forschungsdatenmanagement aufgebaut werden. Weitere Informationen sind im Internet unter www.e-research.uni-goettingen.de zu finden.”

 

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3591

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Elisabeth Steiger: “Crowdsourcing, Online-Präsentationen und -Ausstellungen. Zur Nutzung von Flickr im Stadtarchiv Speyer”

 

 

 

 

Crowdsourcing, Online-Präsentationen und -Ausstellungen. Zur Nutzung von Flickr im Stadtarchiv Speyer

 

Ich werde Ihnen heute einen kleinen Einblick in die Arbeit des Stadtarchivs Speyer mit Flickr geben.
Seit Juni 2011 betreibt das Stadtarchiv Speyer einen eigenen Flickr-Account. Wir gehören damit immer noch zu den ganz wenigen Archiven hierzulande, die Flickr institutionell einsetzen.

Seit dem Sommer 2011 haben wir zu Crowdsourcing-Zwecken, vor allem aber auch für Online-Präsentationen und Online-Ausstellungen ca. 1550 Fotos in 38 verschiedenen thematischen Alben auf Flickr präsentiert. Wir nutzen Flickr daneben auch für fotografische Impressionen von Veranstaltungen.
Zunächst ein kurzer Überblick über den Fotobestand unseres Archivs: Die Fotosammlungen des Stadtarchivs Speyer sind sehr umfangreich. Alleine die „alte“ Fotosammlung auf Karteikarten umfasst ca. 40.000 Fotos, dazu kommen diverse Foto-Nachlässe, z.B. der Nachlass von Karl Lutz aus dem 2. Weltkrieg oder auch die Negative des wichtigen Speyerer Pressefotografen Fred Runck mit einer stattlichen Anzahl von 180.000 Negativen. Weiterhin sind natürlich zahlreiche Aufnahmen vorhanden, die uns nur digital vorliegen. Zusammengefasst befinden sich also insgesamt weit über 200.000 Fotos im Stadtarchiv Speyer. Leider muss man sagen, dass davon mindestens 75 % noch ohne Erschließung sind.
Seit dem Jahr 2013 helfen dem Stadtarchiv Speyer mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter, die intensiv mit den Fotonachlässen und deren Digitalisierung und Erschließung beschäftigt sind. So wird beispielsweise der genannte Nachlass Runck durch ehrenamtliche Mitarbeiter identifiziert und digitalisiert. Ebenso verhält es sich zum Beispiel mit dem Nachlass Lutz, der Stück für Stück in einem eigens dafür vorgesehenen Weblog präsentiert wird. Auch auf Flickr befinden sich digitalisierte Beispiele aus diesem Nachlass.

Doch was genau ist eigentlich Flickr?

Flickr ist ein Portal, das besonders für digitale oder digitalisierte Fotografien geeignet ist. Außerdem können Videos bis zu drei Minuten mit Kommentaren und Notizen auf die Website geladen werden. Dies kann über den „herkömmlichen“ Weg, aber auch durch E-Mail oder vom Mobiltelefon aus geschehen. Die Fotos auf Flickr können in Kategorien oder in Tags, also in Schlagwörter, sortiert werden. Es ist möglich, nach Stichworten zu suchen, Fotostreams anderer Benutzer anzusehen, Fotos zu teilen und Bilder mit Bildausschnitten zu kommentieren. Weiterhin wird das Einbetten und die Darstellung auf beliebigen Webseiten oder das finden neuer Bilder zu einem bestimmten Thema durch zahlreiche RSS-Feeds vereinfacht. Durch eine spezielle Suchfunktion kann der Nutzer Bilder mit Creative-Commons-Lizenzen finden, also Bilder, die der Gemeinfreiheit und somit keinem Urheberrecht unterliegen, das eine Weiterverarbeitung verbieten würde. Beim Stichwort „Commons“ muss man kurz auf die Flickr-Commons hinweisen: Das eigentliche Ziel von „The Commons“ ist, verborgene Schätze der öffentlichen Fotoarchive auf der ganzen Welt allgemein verfügbar zu machen. Dazu soll der Flickr-User Tags und Kommentare zu den Fotos hinzufügen, die das Foto erläutern und identifizieren – nutzergenerierte Erschließung sozusagen. Teilnehmer an Flickr Commons sind teils namhafte Institutionen wie zum Beispiel das Nationalmuseum von Dänemark, das Nationalarchiv der Niederlande oder auch die U.S. National Archives.
Im Februar 2012 begann Flickr, seine Seite umzugestalten. Das Ziel war eine einfachere Navigation, weniger Weißflächen im Layout, erweiterte Social-Features und ein besserer Austausch zwischen den Mitgliedern der Flickr-Community. Wir haben damals von unserem erweiterten kommerziellen Account auf einen „normalen“ wieder umgestellt, da uns der „neue“ kommerzielle (mit Kosten von 24,95 Dollar pro Jahr) unnötig teuer erschien. Unser jetziger Account umfasst Daten in maximaler Höhe von einem Terabyte.

Wie genau nutzt das Stadtarchiv Speyer nun Flickr?

Wie schon erwähnt, verwenden wir Flickr zu mehreren Zwecken: Zum einen stellen wir ausgewählte Bestände darauf online für virtuelle Ausstellungen oder Präsentationen. Dies war und ist immer noch die Hauptaktivität, die auch sehr gut angenommen wird. In ähnlicher Weise nutzen wir außerdem übrigens seit einigen Monaten intensiver Pinterest. Zum anderen verwenden wir Flickr, um in einfacher Weise und mittels klar umrissener kleiner Bestände und Präsentationen nutzergenierte Erschließung zu erhalten, also Crowdsourcing.
Auch für diese Aufgabe ist Flickr ein sinnvoll einsetzbares Medium: Es kommt vor, dass Bilder Motive enthalten, die nicht zuzuordnen sind. Gerade in den Fotonachlässen haben wir es oftmals mit Abbildungen von gewissen Gebäuden oder Landschaften zu tun, die wir nicht kennen. Hier kommt das Online-Publikum ins Spiel: Je mehr Menschen dieses Foto sehen, desto größer ist die Chance, dass jemand das Motiv erkennt und identifiziert. In unserem konkreten Fall wurden auf diese Weise von 88 unerschlossenen regionalen Pfalz-Bildern der 1920er Jahre aus dem Nachlass Arthur Barth immerhin 48 Fotos erschlossen, bei 5 Bildern haben wir eine konkrete Vermutung, um was es sich bei dem Motiv handeln könnte. Aus dem Nachlass Dr. Weisbrod wurden innerhalb von vielleicht 3 Tagen von 103 Fotos 21 Motive erschlossen. Mittlerweile sind wir bei 27 erschlossenen Motiven.
Die genannten Beispiele beweisen, dass sich Crowdsourcing via Flickr durchaus lohnt:
Jedes erschlossene Foto ist ein Gewinn für das Archiv und Erfolgsaussichten von über 50 %, wie im Beispiel Nachlass Barth, sprechen für sich! Das Hochladen auf Flickr dagegen ist keine große Sache. Eher ein Problem ist, dass die Kommentare nicht nur via Flickr selbst kommen (wozu man ja einen Yahoo-Account braucht), sondern auch über diverse andere Kanäle, z.B. über Facebook, Twitter oder E-Mails.
Wir wollen demnächst mit der genannten Fotosammlung Runck über Flickr einen großflächigeren Versuch wagen: Derzeit werden im Stadtarchiv viele Tausend Negative aus den 1970er Jahren digitalisiert, die nur nach Ort, Monat und Jahr beschrieben sind. Hier geht es also um die Identifizierung der Motive, Personen und Veranstaltungen. Da viele Fotos in der Zeitung abgedruckt wurden und die „Zeitzeugen“ heute im „besten Alter“ sind, besteht da eine ganz gute Hoffnung auf gute Ergebnisse.

Ein ähnliches Crowdsourcing – Projekt, wie wir es in Speyer betreiben, ist derzeit vom Staatsarchiv Hamburg geplant, allerdings nicht mit Fotos: Dort lagern Urkunden mit ungeklärter Provenienz, die 1919/1920 aufgekauft wurden. In einer ersten Phase sollen nun 150 dieser Urkunden digitalisiert und online gestellt werden, die dann mithilfe der Kommentarfunktion von Flickr erschlossen werden sollen.
Da Flickr jedoch ein Portal ist, das im Wesentlichen auf Fotos basiert, könnte sich dieses Unterfangen meiner Einschätzung nach als eher schwierig erweisen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass kleinere und überschaubare Sammlungen von der Flickr-Community eher angenommen werden, als große Bestände. Und am besten Fotos, die ein regionales Publikum ansprechen.

Wie dem auch sei, wir stellen nicht nur „Altes“ auf Flickr: Auch neue Bilder, beispielsweise von aktuellen Ereignissen, an denen das Stadtarchiv beteiligt ist, werden darüber verbreitet. Ganz leicht können unsere virtuellen Besucher so gewissermaßen selbst an den gezeigten Veranstaltungen teilnehmen.
Die Vorteile von Flickr für kleinere Archive sind unbestritten: Auf schnelle, kostensparende und einfache Weise können große Mengen an Bildern publik gemacht und in die Öffentlichkeit getragen werden. Mit wenig Arbeits- und vor allem Personalaufwand kann eine Ausstellung historischer Fotos „aufgebaut“ werden, die nicht nur regional, sondern theoretisch weltweit Besucher erreichen kann.
Abschließend noch ein Hinweis, der allen klar sein muss: Wie viele andere Social-Media-Plattformen ist Flickr ebenfalls ein kommerzielles Produkt, das theoretisch jederzeit wieder verschwinden kann. Es empfiehlt sich daher, nicht den gesamten Fotobestand, sondern nur einzelne Teile davon via Flickr anzubieten und damit sozusagen „frei“ zu geben. Wir laden sämtliche Fotos, die wir auf Flickr zeigen, auch über unsere normale Datenbank ins Netz hoch; die Digitalisierung der Fotosammlungen läuft immer parallel mit. Ergebnisse der Identifizierung werden dann händisch (anders geht es nicht) von Flickr in unser System übertragen.
Unsere Fotos werden unter der folgenden Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht: Eine Namensnennung muss erfolgen, die Bilder dürfen nicht kommerziell genutzt werden. Eine Weitergabe darf nur unter gleichen Bedingungen erfolgen.
Zusammengefasst lässt sich Folgendes sagen: Auch wenn gewisse Dinge bedacht und kritisch beurteilt werden müssen (dies gilt auch für das neue Design, das nicht immer Freude macht), so leistet Flickr doch unbestritten einen guten Beitrag zur Fotoerschließung des Stadtarchivs Speyer. Sowohl in Sachen Crowdsourcing, als auch in Sachen virtuelle Präsentation kann es eingesetzt werden.
Es ist ein wichtiger Bestandteil unserer Web20-Auftritte und Kanäle: Von Facebook angefangen über Twitter, Pinterest, einen Videokanal, natürlich Flickr bis hin zu derzeit sechs verschiedenen Blogs.
Flickr erweist sich vor allem für kleinere und mittlere Archive als sehr einfach zu nutzendes Medium. Man würde dieser Plattform im deutschen Archivwesen gerne mehr Verbreitung wünschen. Betrachtet man sich im konkreten Beispiel des Stadtarchivs Speyer die Zugriffszahlen auf die Fotoalben, so stellt man fest, dass dieser Wunsch durchaus gerechtfertigt ist: Bei einigen Alben können wir über 1000 Zugriffe verzeichnen, teilweise sogar mehr als 2000. Das Album zur Ausstellung „Josel von Rosheim“ ist unser aussagekräftigstes Beispiel – mit mehr als 5100 Zugriffen.
Diese Zahlen sprechen für sich!

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Quelle: http://archive20.hypotheses.org/1718

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Webressourcen aus Nordeuropa – Fundstücke Mai 2014

Die Maifundstücke setzen sich aus drei Bereichen zusammen, nämlich skandinavischen Projekten, die das Portal “Europeana” füttern, einigen neuen Meldungen zu 1814  sowie einigen Einzelmeldungen zu verschiedenen Themenbereichen.

Skandinavien und das Portal “Europeana”

Ein Ziel des Europeana Newspapers Projekts besteht darin, den Zugang zu his­to­ri­schen Zeitungen zu erleich­tern und Millionen Seiten im Volltext durch­such­bar zu machen. Im derzeit zweiten Projektjahr wurde die Betaversion des Zeitungsbrowsers online gestellt, mit dem bereits Metadaten von mehreren isländischen Zeitungen sowie Volltextausgaben aus dem finnischen Bereich recherchiert werden können.

Als fünftgrößter Lieferant von digitalisierten Bildern, Dokumenten, Filmen und  Tondokumenten hat Schweden bereits mehr als 2.5 Millionen Digitalisate in Europeana eingestellt, darunter beispielsweise Jan Troells Kurzfilm Porträtt av Åsa.

Norwegen steht mit 1,3 Millionen veröffentlichten digitaliserten Objekten aus dem norwegischen Kulturerbe an 9. Stelle der beitragenden Länder. Mit der Kampage Krigshistoriens sorte hull sollen Lücken in der Geschichte Norwegens im Bezug auf den Zweiten Weltkrieg geschlossen werden. Dies soll einerseits durch die Bereitstellung bereits vorhandener Digitalisate, die in der Europeana zugänglich sind, geschehen, anderseits möchte man mittels Crowdsourcing Quellenmaterial zusammentragen, das ebenfalls über das Portal zugänglich gemacht werden soll.

Quellen zu 1814:

Das norwegische Digitalarkivet hat zum Grunnlov-Jubiläum das Projekt Det norske folk i 1814 (DNF1814) angestoßen. Es hat zum Ziel alle Geburten, Taufen und Sterbefälle aus den Kirchenbüchern des Zeitraumes 1801–1815 elektronisch zu transkribieren, um ein genaueres Bild über die norwegische Gesellschaft in den Jahren um 1814 zu ermöglichen. Ein Teil der Daten (siehe detaillierte Liste) sind bereits in der Datenbank  recherchierbar.

Auch in dem vom Kulturrat betriebenen Portal Norges dokumentarv sind diverse digitalisierte Quellen zum Thema einsehbar, hier eine Auswahl. Hingewiesen sei auch auf die Quellensammlung der Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet und die Themaseiten des norwegischen Reichsarchivs. Auf der Portalseite Statsmaktene findet sich eine umfangreiche Quellensammlung zum politischen Norwegen. Die darin enthaltenen digitalen Dokumente aus den Bereichen Regierung, Storting und Gericht umfassen beispielsweise die gedruckten Dokumente des Stortings von 1814 bis 2001.

Die norwegische Nationalbibliothek hat in diesem Jahr die Serie NB kilder lanciert, in der wichtige unveröffentlichte transkribierte Quellen aus deren Privatarchiv digitalisiert und in elektronischer Form zugänglich gemacht werden. Die erste Ausgabe enthält Quellenmaterial zum Thema 1814.

Mit der Rolle der Samen und auch der Kvener im Zusammenhang mit dem Grunnlov-Prozess in Nordnorwegen beschäftigt sich folgender NRK-Artikel.

Dänemark

Die lokalen handgeschriebenen Volkszählungslisten aus der Zwischenkriegszeit sind in der Datenbank des Archivs Silkeborg online gestellt worden. Neben den Angaben zu 50.000 Bürgern aus den Jahren 1915, 1917, 1923, 1929 og 1937 ist die Recherche in folgenden Quellengruppen möglich: Kriegsveteranen, Kataster- und Stadtregister, Unternehmens-, Personen- und Vereinsarchive.

Die dänischen Bibliotheken “Det Administrative Bibliotek” (DAB) und “Det Kongelige Bibliotek”  ermöglichen mit dem Portal Statens Netbibliotek einen Zugang zur den historischen wie auch aktuellen digitalen Dokumenten der staatlichen Verwaltung.

In der Datenbank Danske Herregårde des Zentrums für Gutshofforschung kann man die historische Entwicklung der (ca. 700) Gutshöfe Dänemarks über einen Zeitraum von 500 Jahren recherchieren. Neben Angaben zum Grundbesitz und den Eigentums- und Produktionsverhältnissen finden sich Literaturhinweise sowie ein umfangreiches Bildarchiv.

Schweden/ Norwegen

Die im Post vom März 2014 angekündigte Datenbank zum Projekt “Work with sound” ist jetzt online und auch die im im letzten Monat vorgestellten Digitalisate des Flugfotoarchivs Widerøe sind in der Datenbank der norwegischen Nationalbibliothek recherchierbar.

Quelle: http://nordichistoryblog.hypotheses.org/2346

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Stellenausschreibung: WiMi-Stelle im Projekt “Beethovens Werkstatt”

In dem neuen, unter der Trägerschaft der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz am Beethoven-Haus Bonn (Dienstort: Bonn) und an der Universität Paderborn (Dienstort: Detmold, Musikwissenschaftliches Seminar der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Paderborn) eingerichteten Projekt Beethovens Werkstatt: Genetische Textkritik und Digitale Edition ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Stelle zu besetzen:

1 Wissenschaftliche/-r Mitarbeiterin/Mitarbeiter

(Vollzeit, Musikwissenschaftler mit Schwerpunkt Editionsphilologie, Dienstort Bonn)

In dem auf 16 Jahre angelegten Projekt wird die hochkomplexe Dynamik im Kompositionsprozess bei Beethoven in neuartiger Weise erforscht, dokumentiert und in exemplarischen digitalen Editionen wieder­gegeben. Dabei werden zwei neue, wechselseitig aufeinander bezogene Forschungsansätze – die genetische Textkritik und die Digitale Edition – erstmals miteinander verknüpft, um ein differenziertes Bild der Textbewegungen digital sichtbar zu machen. Das Vorhaben versteht sich als Beitrag zur musikwissenschaftlichen Grundlagenforschung.

Voraussetzung zur Einstellung sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium im Fach Musikwissenschaft (vorzugsweise Promotion) und Erfahrungen im Bereich der Editionsphilologie. Die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation ist gegeben, wobei diese im Bezug zum Inhalt des Projekts stehen sollte.

Erwünscht sind Erfahrungen im Bereich der Musikedition und die Bekanntschaft mit digitalen Editionsmethoden und -tools. Die Bereitschaft zum Umgang mit digitalen Editionstools bzw. zur eigenständigen Weiterqualifikation in diesem Bereich wird erwartet.

Bewerbungen von Frauen sind ausdrücklich erbeten und werden gem. LGG bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Ebenso ist die Bewerbung geeigneter Schwerbehinderter und Gleichgestellter im Sinne des Sozialgesetzbuches Neuntes Buch (SGB IX) erwünscht.

Bewerbungen werden ausschließlich in elektronischer Form (PDF) unter Beifügung der üblichen Unter­lagen bis zum 27. Juni 2014 erbeten an:

Prof. Dr. Bernhard Appel,
Leiter des Beethoven-Archivs
und des Verlags Beethoven-Haus
Bonngasse 24-26
D-53111 Bonn
Mail: bernhard.appel@beethoven-haus-bonn.de

Bewerbungen bitte im CC an:
Prof. Dr. Joachim Veit
Mail: jveit@mail.uni-paderborn.de

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3585

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Rezensions-Digest Mai 2014

Die Links zur Historischen Zeitschrift sind nicht Open Access, sondern nur über Institutionen mit einem Abonnement aufrufbar.

Thomas Töpfer: Rezension zu: Christine Absmeier: Das schlesische Schulwesen im Jahrhundert der Reformation. Ständische Bildungsreformen im Geiste Philipp Melanchthons (Contubernium, Bd. 74). Stuttgart 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 492-493

doi:10.1515/hzhz-2014-0164

Mark Häberlein: Rezension zu: Oswald Bauer: Zeitungen vor der Zeitung. Die Fuggerzeitungen (1568–1605) und das frühmoderne Nachrichtensystem (Colloquia Augustana, Bd. 28). Berlin 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 488-490

doi:10.1515/hzhz-2014-0162

Gabriele Haug-Moritz: Rezension zu: Wolfgang Behringer / Milo Halvelka / Katharina Rheinholdt (Hgg.): Mediale Konstruktionen in der Frühen Neuzeit. Korb 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5, 15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/23465.html

Sabine Holtz: Rezension zu: Kirsten Bernhardt / Barbara Krug-Richter / Ruth-E. Mohrmann (Hgg.): Gastlichkeit und Geselligkeit im akademischen Milieu in der Frühen Neuzeit. Münster 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5, 15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/22541.html

Tim B. Müller: Rezension zu: Peter Burschel / Alexander Gallus / Völkel (Hrsg.): Intellektuelle im Exil. Göttingen 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 432-434

doi:10.1515/hzhz-2014-0126

Bernd Wunder: Rezension zu: Joachim Brüser: Herzog Karl Alexander von Württemberg und die Landschaft (1733 bis 1737). Katholische Konfession, Kaisertreue und Absolutismus (Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, Rh. B: Forschungen, Bd. 180). Stuttgart 2010, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 502-503

doi:10.1515/hzhz-2014-0170

Dietrich Ebeling: Rezension zu: Thomas Freller: Die Geschichte Mallorcas. Ostfildern 2013, in: H-Soz-u-Kult, 28.05.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-2-143

Enno Bünz: Rezension zu: Germania Sacra, Germania Sacra. Die Kirche des Alten Reiches und ihre Institutionen. 3. Folge, 5: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Das Bistum Konstanz, 6: Das Reichsunmittelbare Prämonstratenserstift Marchtal. Im Auftrage der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen bearb. v. Wilfried Schöntag. Berlin/Boston 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 428-430.

doi:10.1515/hzhz-2014-0123

Ulrich Niggemann: Rezension zu: Frank Göse: Friedrich I. (1657–1713). Ein König in Preußen. Regensburg 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 497-499

doi:10.1515/hzhz-2014-0167

Werner Telesko: Rezension zu: Elisabeth Großegger: Mythos Prinz Eugen. Inszenierung und Gedächtnis. Wien 2014, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5, 15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/24565.html

Andreas Becker: Rezension zu: Jochen Gruch (Bearb.): Die Evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer im Rheinland von der Reformation bis zur Gegenwart. Zusammengest. u. bearb. v. Jochen Gruch im Auftrag der Evangelischen Kirche im Rheinland und des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte. Bd. 1: A–D. Bd 2: E–J (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Bd. 175). Bonn 2011 / 2013, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S.  431-432

doi:10.1515/hzhz-2014-0125

Bernd−Stefan Grewe: Rezension zu: Niels Grüne: Dorfgesellschaft – Konflikterfahrung – Partizipationskultur. Sozialer Wandel und politische Kommunikation in Landgemeinden der badischen Rheinpfalz (1720–1850) (Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte, Bd. 53). Stuttgart 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 434-436

doi:10.1515/hzhz-2014-0127

Sven Externbrink: Rezension zu: Peter-Michael Hahn: Friedrich II. von Preußen. Feldherr, Autokrat und Selbstdarsteller. Stuttgart 2013, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 503-505

doi:10.1515/hzhz-2014-0171

Axel Gotthard: Rezension zu: Mark Hengerer: Kaiser Ferdinand III. (1608–1657). Eine Biographie (Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs, Bd. 107). Wien/Köln/Weimar 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 495-497.

doi:10.1515/hzhz-2014-0166

Klaus Bergdolt: Rezension zu: Sabine Herrmann: Giacomo Casanova und die Medizin des 18. Jahrhunderts. Stuttgart 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5, 15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/22556.html

Robert J. Christman : Rezension zu: Henning P. Jürgens / Thomas Weller (Hgg.): Streitkultur und Öffentlichkeit im konfessionellen Zeitalter. Göttingen 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5, 15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/24655.html

Reinhard Buchberger: Rezension zu: Daniel Jütte: Das Zeitalter des Geheimnisses. Juden, Christen und die Ökonomie des Geheimen (1400–1800). 2. Aufl. Göttingen/Bristol 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 484-485

doi:10.1515/hzhz-2014-0159

Axel Gotthard: Rezension zu: Britta Kägler: Frauen am Münchener Hof (1651–1756) (Münchener Historische Studien, Abteilung Bayerische Geschichte, Bd. 18). Kallmünz, Oberpfalz 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 499-500

doi:10.1515/hzhz-2014-0168

Ulrich Leinsle: Rezension zu: Gerhard Krieger (Hrsg.): Herausforderung durch Religion? Begegnungen der Philosophie mit Religionen in Mittelalter und Renaissance (Contradictio, Bd. 11). Würzburg 2011, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 430-431

doi:10.1515/hzhz-2014-0124

Dirk Brietzke: Rezension zu: Susanne Lachenicht: Die Französische Revolution (Geschichte kompakt.) Darmstadt 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 508-510

doi:10.1515/hzhz-2014-0173

Nina Schweisthal: Rezension zu: Gaby Mahlberg / Dirk Wiemann (Hrsg.): European Contexts for English Republicanism. Farnham 2013, in: H-Soz-u-Kult, 13.05.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-2-106

Ute Lotz-Heumann: Rezension zu: Ricarda Matheus: Konversionen in Rom in der Frühen Neuzeit. Das Ospizio dei Convertendi 1673–1750. Berlin 2012, in: H-Soz-u-Kult, 22.05.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-2-128

Wolfgang Reinhard: Rezension zu: Thomas F. Mayer: The Roman Inquisition. A Papal Bureaucracy and Its Laws in the Age of Galileo. Philadelphia 2013, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 485-487

doi:10.1515/hzhz-2014-0160

Peter Rauscher: Rezension zu: Philipp Robinson Rössner: Deflation – Devaluation – Rebellion. Geld im Zeitalter der Reformation (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beihefte, Bd. 219). Stuttgart 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 493-495

doi:10.1515/hzhz-2014-0165

Daniel Bellingradt: Rezension zu: Massimo Rospocher (Ed.): Beyond the Public Sphere. Opinions, Publics, Spaces in Early Modern Europe (Annali dell’Istituto storico italo-germanico in Trento/Jahrbuch des italienisch-deutschen historischen Instituts in Trient, Contributi/Beiträge, 27). Bologna/Berlin 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 487-488

doi:10.1515/hzhz-2014-0161

Helmut Stubbe da Luz: Rezension zu: Friedrich Wilhelm Schembor: Franzosen in Wien: Einwanderer und Besatzer. Französische Revolution und napoleonische Besatzung in den österreichischen Polizeiakten. Bochum 2012, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5 ,15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/23211.html

Inken Schmidt−Voges: Rezension zu: Michaela Schmölz-Häberlein: Kleinstadtgesellschaft(en). Weibliche und männliche Lebenswelten im Emmendingen des 18. Jahrhunderts (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Beihefte, Bd. 220). Stuttgart 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 505-508

doi:10.1515/hzhz-2014-0172

Jiří Hrbek: Rezension zu: Arndt Schreiber: Adeliger Habitus und konfessionelle Identität. Die protestantischen Herren und Ritter in den österreichischen Erblanden nach 1620. München 2013, in: sehepunkte 14 (2014), Nr. 5, 15.05.2014

http://www.sehepunkte.de/2014/05/23512.html

Verena Lehmbrock: Rezension zu: Koen Stapelbroek / Jani Marjanen (Hrsg.): The Rise of Economic Societies in the Eighteenth Century. Patriotic Reform in Europe and North America. Basingstoke 2012, in: H-Soz-u-Kult, 27.05.2014

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2014-2-138

Michael Rohrschneider: Rezension zu: Anuschka Tischer: Offizielle Kriegsbegründungen in der Frühen Neuzeit. Herrscherkommunikation in Europa zwischen Souveränität und korporativem Selbstverständnis (Herrschaft und soziale Systeme in der Frühen Neuzeit, Bd. 12). Münster 2012, in: Historische Zeitschrift, 298.2 (2014): S. 490-492. Retrieved 3 Jun. 2014, from

doi:10.1515/hzhz-2014-0163

 

 

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1765

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Neues Verbundprojekt „Humanities Data Centre – Forschungsdatenzentrum für die Geisteswissenschaften“ gestartet

Vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (MWK) ist durch die Bewilligung  einer entsprechenden Designstudie der Startschuss zum Aufbau eines Forschungsdatenzentrums für die Geisteswissenschaften gegeben worden. Sechs Projektpartner werden sich in dem mit 600.000 Euro geförderten Verbundprojekt „Humanities Data Centre (HDC) – Forschungsdatenzentrum für die Geisteswissenschaften (Designphase)“ mit dem Aufbau eines solchen Zentrums befassen, um die langfristige Speicherung und Nachnutzung von geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten sicherzustellen. Diese Initiative stellt ebenso einen wichtigen Baustein im Rahmen des Göttinger eResearch Verbundes dar.

Forschungsdaten sind unverzichtbare Produkte und Grundlage der Wissenschaft, die durch disziplinspezifische Datenzentren bewahrt werden müssen. Auch in den Geisteswissenschaften fallen immer mehr Daten an, für die entsprechende Speichermöglichkeiten und -konzepte entwickelt werden müssen und alle Beteiligten vor große Herausforderungen stellt. Ziel des HDC-Verbundprojektes ist es, in einer Designstudie erste Schritte für den Aufbau eines Forschungsdatenzentrums zu gehen, das im späteren Betrieb die für geisteswissenschaftliche Forschungsdaten notwendigen Aufgaben übernimmt. Ein Großteil der Geisteswissenschaften hat bisher noch keine Forschungsdateninfrastruktur und auch nicht die Ressourcen, eine eigene aufzubauen, oder aber kein Interesse, sie selbst zu betreiben. Die zentrale Aufgabe eines Humanities Data Centre ist es, die Forschungsdaten dieser Disziplinen (z. B. kritische Editionen, Multimedia-Objekte oder 3D-Modelle) langfristig zu sichern und, sofern rechtlich möglich, zur Nachnutzung anzubieten. Wichtige Projekte im Bereich Geisteswissenschaften, wie DARIAH und Textgrid, an denen die GWDG ebenfalls beteiligt ist, verwenden in ihren Forschungsumgebungen bereits erhebliche Datenbestände, für die ein gemeinsamer Forschungsdaten-Service benötigt wird. Das Humanities Data Centre wird somit eine zentrale Datenschnittstelle für virtuelle Forschungsumgebungen in den Geisteswissenschaften darstellen.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) mit der Leitung dieses Projektes einer Designstudie zum Aufbau eines Forschungsdatenzentrums für die Geisteswissenschaften mit einer Laufzeit von zwei Jahren beauftragt. Zu diesem Zweck wurden fast 600.000 Euro an Personalmitteln für die sechs beteiligten Projektpartner aus dem Fördertopf des sogenannten Niedersachsen Vorab bereitgestellt, mit dem Forschungsvorhaben an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Niedersachsen unterstützt werden. Das Projekt startete im Mai 2014.

Neben der GWDG, die die Konsortialleitung innehat, sind im Projekt für die Georg-August-Universität Göttingen die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB) vertreten. Ebenfalls dabei sind die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (AdW) und das Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften in Göttingen (MPI-MMG). Erfreulicherweise wurde auch die Förderung von zwei Berliner Einrichtungen, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) und das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB), in einem geringen Umfang ermöglicht, was die Aufstellung und Wirkung des Projektes wesentlich vergrößert. Als assoziierter Partner konnte zudem das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin (MPIWG) gewonnen werden.

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3500

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Kanonen für katholische Iren

Während im Sommer 1645 immer mehr Gesandte nach Westfalen kamen, um dort endlich über eine Beendigung des Kriegs zu verhandeln, waren andernorts neue Konflikte ausgebrochen. So in Irland, wo seit 1641 ein Aufstand tobte, in dem sich sowohl der englische Konflikt zwischen Royalisten und Parlamentariern spiegelte, aber vor allem auch der konfessionelle Antagonismus eine große Rolle spielte. Vor dem Hintergrund ist ein Briefwechsel aus dem September 1645 zu sehen. Damals wandte sich der kaiserliche Feldmarschall Melchior von Hatzfeldt an Kurfürst Ferdinand von Köln und bat darum, daß er ihm wieder zwei halbe Karthaunen überlasse. Diese mittelgroßen Geschütze, die 12pfündige Kugeln verschossen, wolle er, Hatzfeldt, nun katholischen Iren „auf deren bewögliches ansuchen“ übergeben – ein kleines Beispiel für die kaum untersuchten Bezüge zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und den Konflikten in England und Irland (Melchior Graf von Hatzfeldt an Kurfürst Ferdinand von Köln, Eger 9.9.1645, Schönstein, Fürstlich Hatzfeldt-Wildenburgsches Archiv, Kriegsarchiv Melchior von Hatzfeldt Nr. 236, Konzept mit Verbesserungen; Ferdinands Antwort aus Bonn am 27.9.1645 ebenda.).

Die Geschichte dieser zwei Geschütze reichte bis ins Jahr 1642 zurück, als Hatzfeldt, wie er in diesem Brief berichtete, die beiden Kanonen vom damaligen kurbayerischen Feldmarschall Graf Wahl gekauft hatte. Im Lager bei Zons habe er für beide Stücke, über deren Herkunft man nichts weiter erfährt (waren es vielleicht Beutestücke?), 800 Reichstaler in bar bezahlt. Als bald darauf der Kaiser verfügte, daß Hatzfeldt den Niederrhein verlassen und sich um den Schutz der kaiserlichen Erblande kümmern sollte, wollte er die erhandelten Kanonen dem Kaiser für denselben Wert weitergeben. Dieser Kauf kam jedoch nicht zustande, und die Kanonen verblieben nach Hatzfeldts Abmarsch im Rheinland, wo sie unter die Obhut des Kölner Kurfürsten kamen. An letzteren richtete sich daher nun das „vnterthenigste[.] bitten“, diese Kanonen wiederum nach Köln bringen zu lassen, wo Hatzfeldt begütert war.

Der Kurfürst konnte sich diesem Ansuchen kaum verschließen, nicht nur weil Hatzfeldt der tatsächliche Besitzer war. Auch sein Anliegen, diese Kanonen den konfessionsverwandten Iren zu überlassen, mußte ganz im Sinne Ferdinands von Köln gewesen sein. Offenbar hatte Hatzfeldt schon im Jahr 1642 mit den Vertretern der Irischen Katholischen Konföderation (Konföderation von Kilkenny) Kontakt und war willens, ihnen diese Geschütze zu übergeben. Allerdings hatte es den Iren „damals an gelegenhit ermanglet, selbige fortzubringen“. Doch nun (also im September 1645) hatten sie sich erneut an ihn gewandt, und Hatzfeldt war nach wie vor bereit, ihnen zu helfen. Er knüpfte diese Hilfe jedoch an dieses „beding, das solche [=die Karthauen, M.K.] in Jerrlandt gefüehrt, vnnd daselbsten zu der Cathollischen Religion aufnehmen, vnd bestes amployrt [!] werden sollen“. Deutlich wird daran der konfessionelle Impuls, der Hatzfeldt damals bewegte; immerhin war gegenüber den Iren nicht die Rede davon, daß sie für diese Kanonen Geld zahlen sollten. Der kaiserliche Feldmarschall hatte diese Artillerie (hier ganz Kriegsunternehmer, der auch in Rüstungsgüter investierte) zunächst aus eigenen Mitteln erworben, war aber nun bereit, sie unter Verzicht auf dieses Geld abzugeben – freilich für eine gute Sache, wie er überzeugt war.

Ein Fragezeichen bleibt allerdings bei dem Wert, den diese Karthaunen darstellten. Daß Hatzfeldt sie für nur 800 Reichstaler erwerben konnte, stellt in meinen Augen doch einen sehr günstigen Preis dar. Ob es sich um eher minderwertige Kanonen handelte, die abzugeben vielleicht gar nicht so schwer fiel? In dem Fall relativiert sich auch Hatzfeldts Engagement für die Sache der Irischen Konföderation. Was immer auch aus diesen zwei halben Karthaunen geworden ist, Oliver Cromwell sollte dann die kurze Geschichte der Konföderation im Jahr 1649 beenden.

Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/455

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Fundstücke

Von Stefan Sasse

- 600 Panzer zu Hitlers Geburtstag

- Die Konquistadoren haben in Peru die Küstenlinie geändert, weil der Massenmord an den Indianern deren Terraforming beendet hat. So zum Thema "primitive Stammeskulturen". (Englisch)

- Die FAZ erklärt die Jugendsprache, 1979

- Einestages hat einen Auszug aus einem Buch, in dem Reisen in den Ostblock in den 1970er Jahren beschrieben werden.

Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2014/06/fundstucke.html

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Mai:publica oder mein Social Mai. Teil I – die re:publica

ein passendes Motto für die re:publica

ein passendes Motto für die re:publica

Wenn re:publica und MAI-Tagung zusammen kommen (vor allem nach einem schönen langen Ostsee-Wochenende), ist nicht nur garantiert der Winter vorbei. Frühlingsgefühle mit bester Laune, kribbeliger Aufregung und vielen Social-Input-Schmetterlingen sind garantiert. Ich gebe mir alle Mühe, die Anregungen in den nächsten Wochen ausprobieren und verbloggen zu können. Vorher aber die wichtigsten Eindrücke der beiden Mailights. Zuerst – und endlich – die der re:publica, die vom 06. bis 08. Mai in der Station in Berlin stattfand.

Re:publica – Snowden und Gesellschaft

In meinem zweiten re:publica-Jahr war ich auf das, was da kommen sollte, etwas besser vorbereitet. Da das „Klassentreffen der Nerds“ aber im achten Jahr wieder gewachsen ist, hieß es bei 6000 Teilnehmern und 250 Speakern: Don’t panic, App durchforsten, Favoriten wählen und notfalls alles über den Haufen werfen – die Sessions landen ja alle als Video im Netz.

Eigentlich ist „Treffen der Nerds“ eine ziemlich unpassende Bezeichnung für eine bunte Mischung aus Marketing-Menschen, Fachkommunikatoren, Wissenschaftlern verschiedenster Fachrichtungen, Medienmachern, Kreativen und natürlich auch Programmierern. In der Zwischenzeit trifft es Netzgemeinde besser – auch wenn Sascha Lobo bezweifelt, dass es diese gibt – denn die Besucher der re:publica haben gemeinsam, dass sie kaum mehr zwischen on- und offline trennen und sich der Risiken und Möglichkeiten des Netzes bewusst sind. Auch der Name (lat. res publica – öffentliche Sache) zeigt, dass hier eine Verbindung zwischen Internet und Gesellschaft geschaffen werden soll. Nach den Enthüllungen Snowdens wurde nun auch der zentrale Blick auf die größeren Kontexte wie Netzpolitik, die digitale Gesellschaft (spannend die evolutionspsychologische Perspektive darauf von Frank Schwab und Astrid Carolus) und natürlich Big Data gerichtet. Aspekte, die das private Leben genauso betreffen, wie das berufliche und gesellschaftliche. Eng daran geknüpft ist die neue Vielfalt der (Fach-)Kommunikation – mein Lieblingsthema und einer der Gründe, die re:publica wieder zu besuchen.

Special Interests und gute Geschichten

Science-Fiction - nicht nur für die "Nerds" unter den Historikern spannend

Science-Fiction – schöne erzählte Wissenschaftsgeschichten, nicht nur für die “Nerds” unter den Historikern spannend

Oft ist das tiefergehende Interesse für Wissenschaftsthemen bei denen, die sich nicht beruflich damit beschäftigen, ein Hobby. Im Netz lassen sich für solche Special Interests leicht Gleichgesinnte finden. Ein schönes Beispiel war die zu recht hochgelobte Session zum Twitter-Projekt „@9Nov38“ von Charlotte Jahnz und Moritz Hoffmann. Sie konzipierten für den 75. Jahrestag der Reichskristallnacht anhand von Originaldokumenten eine Geschichte in Tweets, die über 11.000 Follower erreichte. Sie und das große Medienfeedback sind eine wunderbare Motivation, sich an solche Projekte zu speziellen Themen heranzutrauen. Die Leidenschaft dahinter eignet sie sich besonders, um Begeisterung auch bei anderen zu wecken. Im Fall von 9Nov38 war es gerade die Verknüpfung gut erzählter Geschichten mit originalen Dokumenten und den dahinter stehenden Personen, die Authentizität, die den Lesern besonders gefallen hat.

Geschichten gehören zu den grundlegenden Kulturgütern der Menschen, wenn sie gut erzählt sind, vermitteln sie Werte und Wissen in einer Form, die man sich leicht auch über lange Zeit merken kann. Das hat seine Wirkung heute nicht verloren, wie man an guten Büchern, Filmen, Serien oder auch im Journalismus sieht. Neue digitale Erzählmöglichkeiten, wie das sogenannte Scrollytelling, können auch historische anspruchsvolle und kritische Inhalte so aufbereiten, dass sie als empfehlenswert wahrgenommen werden: längere Texte, angereichert mit Bildern, Tönen und Videos, eingeteilt in Kapitel mit verschiedenen Kapiteln. Näher kann man einem multimedialen Buch derzeit kaum kommen. Schön ist das Beispiel Killing Kennedy. Als neues kostenloses Tool hierfür stellten auf der re:publica Stefan Domke und David Ohrndorf das vom WDR entwickelte Pageflow vor.

Auch die Entwicklung der Forschung selbst war Thema. In „Hacking History“ beispielsweise sprach Oona Leganovic davon, dass sich durch die Vielzahl der Daten weder die Fragestellungen, noch die Auswertungen oder gar die Vermittlung entsprechender Erkenntnisse bisher wirklich verändert haben. Sie entwarf ein Zukunftsszenario, indem auch die Öffentlichkeit leicht an der Generierung entsprechender Daten teilhaben kann, zum Beispiel durch die intensive Beschäftigung mit einem Hobby erlangten Fachwissens. Dem nahm sich auch das science:lab an, dass u.a. von Wissenschaft im Dialog mit einem eigenen Stand betreut wurde, oder Martin Ballaschk, der einen guten Einblick in die Zielgruppe und Möglichkeiten von Wissenschaftsblogs bot.

Wie sich Fachwissen und Geschichten gut vereinen lassen, zeigte schließlich der überfüllte Publikumsraum beim ScienceSlam, einem Wettkampf um die publikumsnahe Vermittlung eigener Forschungsthemen (leider mit nur einem Geisteswissenschaftler), bei dem sich die Besucher mit Sprachspielen und Wortwitz auch an eher trockenen Themen erfreuen. Gleiches gilt für die Session von Wibke Ladwig, „Ein blindes Huhn ist kein Ponyhof“. Sie machte Lust auf Literatur, Sprachgeschichte, Goethe, Shakespeare und die unterhaltsame Auseinandersetzung mit Wortschatz im Netz.

Die auf der re:publica vorgestellten Tools helfen nicht nur, Menschen zu begeistern, sondern auch, die eigene Arbeit mit neuen Augen zu sehen. Das gilt auch social Frühlingsgefühle dank Vernetzung und schönen Fachsimpeleien im re:publica-Innenhof mit netten Menschen wie Iris Wessolowski, Sascha Förster, Marc Scheloske, Thorsten Witt oder Ines Dorian Gütt bei Kaffee und Sonnenschein.

Und als kleines Schmankerl am Schluss: Wer findet den Fehler? :)

eine herrliche Lektüre nicht nur live on stage: der Bildblog

eine herrliche Lektüre nicht nur live on stage: der Bildblog

Quelle: http://kristinoswald.hypotheses.org/1301

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