„Das Bier ist matt.“


Auswertung der Frage 5 des Fragebogens LVIII aus dem Jahr 1976

Die ersten Erhebungen der Dialekte in Franken unternahm die Kommission für Mundartforschung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 1913. Ihr folgte eine Reihe weiterer Dia­lekterhebungen. Die umfänglichste fand von 1961 bis 2001 statt. In diesem Zeitraum erreichten über 48.000 ausgefüllte Fragebö­gen die Forschungsstelle des Fränkischen Wörterbuchs (WBF).[1] Diese Erhebungsserie wird derzeit elektronisch erfasst und mit dem Ziel ausgewertet, ein Online-Wörter­buch zu erarbeiten.

Ausgehend von der Frage „Welche Leistungen kann ein Online-Wörterbuch anbieten, die über die Beschreibung eines Einzellem­mas hinaus gehen?“ hat man im Online-Wörterbuch „elexiko“ neue Typen von Wortartikeln entwickelt. In den sogenannten „Wortgruppenartikeln“ werden zu einem bestimmten Wort „sinnverwandte Wörter zusammen[ge]fass[t], […] die Stichwörter eines Themenfeldes betrachte[t] und Wortfelder“ erstellt (Klosa 2015:34).

[...]

Quelle: http://fraenkisch.hypotheses.org/15

Weiterlesen

Abwind, Aufwind, oder gar kein Wind? Bemerkungen zur Lage der Area Studies

printsymbol

 

von Andreas Eckert (Humboldt Universität Berlin / Forum Transregionale Studien)

Reimers Konferenzen Revisited

Foto Eckert Jahrestagung

Andreas Eckert Photo: Forum Transregionale Studien under CC.BY.SA.4.0

„Wissenschaftlich aber überholt zu werden, ist“, schreibt Max Weber in Wissenschaft als Beruf  (1919), „nicht nur unser aller Schicksal, sondern unser aller Zweck. Wir können nicht arbeiten, ohne zu hoffen, dass andere weiter kommen werden als wir.

[...]

Quelle: http://trafo.hypotheses.org/4566

Weiterlesen

Hausnummern als Ersatz für den Familiennamen bei den böhmischen „Marokkanern“ 1848/1849

1848/1849 machte in tschechisch- und deutschsprachigen Postillen eine erstaunte Meldung über eine neue, als „Sekte“ bezeichnete politisch-religiöse Bewegung die Runde: „Adamiten“ seien in Böhmen aufgetaucht, die sich selbst „Marokkaner“ nannten, da sie die Ankunft eines marokkanischen Kaisers erwarteten, der den Armen bessere Zeiten bescheren werde; ihr Anführer hieß Felzmann, ein Webergeselle, der eigenwillige Bibelauslegungen und kommunistische Ideen verbreitete. Ein Zeitungsbericht vermerkte des Weiteren:

Die Marokkaner führen keine Familiennamen, sie begnügen sich mit der bloßen Angabe der Hausnummer. Auf eindringliches Verlangen der Behörden jedoch gaben sie ihren Namen an, indem sie gewöhnlich sagen: „Vor Erkenntniß der Wahrheit hieß ich N. N., seitdem habe ich aber mit dem Glauben auch jeden Namen abgelegt.“1

Die sieben Jahrzehnte zuvor nicht zuletzt für militärische Zwecke eingeführte Konskriptionsnummer wurde somit von den „Marokkanern“ als Ersatz für den Familiennamen angeeignet, der Konversion vom christlichen Glauben zur neuen Überzeugung entsprach eine Bewegung vom Namen zur Nummer. Es ist zu vermuten, dass weitere Recherchen in den Textbeständen des 19. Jahrhunderts noch mehr solcher Überraschungen an den Tag bringen werden, der Underground dieses Jahrhunderts2 scheint eine Faszination für die Abstraktheit der Zahl gehabt zu haben.

[...]

Quelle: http://nummer.hypotheses.org/249

Weiterlesen

Bericht: Workshop „Karte“, 18.-19.05.2016, HHU Düsseldorf

IMG_20160621_160731799Rund um das Thema „Karte“ setzte sich am 18. und 19. Mai 2016 ein von David Magnus, Sergej Rickenbacher und Aude-Marie Certin organisierter Workshop am GRK 1678 mit Fragen der Kartographie und der Diagrammatik und nicht zuletzt auch deren Verhältnis zu verschiedenen Formen von Sinneseindrücken auseinander. Die Diskussionsgrundlage lieferten dabei Texte von Sybille Krämer und Mădălina Diaconu. Der Workshop knüpfte unmittelbar an vorhergegangene Veranstaltungen am Kolleg an: insbesondere an einen Workshop mit Erhard Schüttpelz (Siegen), in dem die medienhistorische Relevanz der Kartographie deutlich wurde, und an einen „Netzwerk“-Workshop mit Julia Gelshorn (Fribourg), aus welchem unter anderem die Frage nach der Kartografie des Netzwerks – ist die Karte ein Netzwerk, und ist das Netzwerk kartierbar? – noch nachhallte.

Der Workshop begann mit einem komprimierten Überblick über die historische Entwicklung der Kartographie, beigesteuert von Aude-Marie Certin, beginnend bei der ptolemäischen Geographie über (westliche) mittelalterliche Radkarten bis hin zu zeitgenössischen Atlanten. Insbesondere stachen dabei sich verändernde Vorstellungen von Zweck und Präzision kartographischer Bemühungen heraus (von enzyklopädischer Darstellung der Totalität der Welt zur ‚objektiven‘ Wiedergabe spezifischer geographischer Gegebenheiten).



[...]

Quelle: http://grk1678.hypotheses.org/904

Weiterlesen

Unwörter in der archivischen Erschließung

Wer kennt sie nicht: Archivalientitel in Findbüchern, deren Wortlaute nur den Sinn zu erfüllen gedacht sein können, der Anzeige einer Bestellnummer den Schein einer inhaltsbezogenen Legitimation zu verleihen (etwa: „Diverse Listen“)? Und wer kennt nicht die Füllwörter, die entweder komplett redundant sind oder dem Versuch entspringen, die Erschließungsrichtlinien zu vergewaltigen (z.B. „Schriftwechsel …“ oder „Verschiedenes über …“)? Man könnte nun hergehen, solche Vorkommen listen und kategorisieren, traditionellen Verzeichnungsdogmata unterwerfen und die absoluten Non-Goes (rot) von den Goes-Grad-Noch (gelb) und den So-Must-Goes (grün) scheiden. Keine Angst, das kommt hier nicht!

Die folgende Liste ist eine subjektiv gefärbte Sammlung von Begriffen, die man sich in Archivalienbeschreibungen / Findbuchtiteln und Enthältvermerken eher nicht wünscht. Vorgeschlagen wurden sie von Mitgliedern der Facebookgruppe „Archivfragen“. Unter ihnen sind nicht nur Archivarinnen und Archivare!

[...]

Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/57355

Weiterlesen

Vom Lektor zum Geschäftsführer – Über die verschiedenen Anwendungsbereiche einer geisteswissenschaftlichen Ausbildung

von Yasemin Diedenhofen (Master of Arts | Geschichte) „Du studierst Geschichte? Wieso?“ – Eine Frage, gefolgt von betretenem Schweigen und einer Stille, die oft sehr viel klarer ausdrückt, was das Gegenüber denkt: „Wie langweilig!“, „Hast wohl keine Ahnung gehabt was du studieren sollst!“ – „Alles klar, du wirst also Lehrer.“ Das Studium der Geschichte kann jedoch viel mehr sein als eine Notlösung: Für Dr. Burkhard Beyer, den Geschäftsführer der Historischen Kommission für Westfalen, war es geradezu eine Befreiung. Zwar hatte auch er zunächst das Lehramt … Vom Lektor zum Geschäftsführer – Über die verschiedenen Anwendungsbereiche einer geisteswissenschaftlichen Ausbildung weiterlesen

Quelle: https://beruf.hypotheses.org/544

Weiterlesen

#75JahreDanach – Online-Kampagne zum Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion


Die Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945“ (VEJ) veröffentlicht seit 20. Juni im Internet wichtige Dokumente zur Judenverfolgung.

Mit dem Editionsprojekt, das vom Insitut für Zeitgeschichte gemeinsam mit dem Bundesarchiv und dem Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Freiburg verantwortet wird, werden in insgesamt 16 territorial gegliederten Bänden zentrale Quellen  und Dokumente zur Geschichte der Judenverfolgung und des Holocaust zusammengestellt und vielfach erstmals publiziert.

Anlässlich des 75. Jahrestags des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion veröffentlicht das Editorenteam seit dem 20. Juni nun unter dem Hashtag #75JahreDanach auf seiner Webseite, sowie auf Twitter und Facebook täglich ein einschlägiges Dokument zur Judenverfolgung, deren mörderische Dynamik sich mit dem Kriegsbeginn gegen die Sowjetunion noch einmal dramatisch steigerte.  Wie in der gedruckten Edition, wird die Entwicklung auch in der Online-Kampagne aus vielfältigen Perspektiven dokumentiert: Neben Dokumenten der Täter werden auch Zeugnisse der Opfer sowie Quellen von Beobachtern publiziert – darunter Tagebucheinträge jüdischer Opfer, Briefe nicht-jüdischer Zeugen, Befehle von SS und Wehrmacht sowie ausländische Zeitungsberichte.



[...]

Quelle: https://leibnizarc.hypotheses.org/729

Weiterlesen

„Frage nicht, was die Regierung für eine nachhaltige Entwicklung tun kann – frage, was Du für eine nachhaltige Entwicklung tun kannst.“

Nachhaltigkeit – jede_r weiß, dass das aktuell ein ‚richtiges‘ und ‚wichtiges‘ Wort ist. Aber durch die hohe Komplexität des Begriffs und die beim Verwenden stets mitschwingende ‚moralische Keule‘ finden nur wenige wirklich Zugang zu dem Thema. Auf gesellschaftlicher und politischer … Weiterlesen

Quelle: http://hse.hypotheses.org/149

Weiterlesen

Digitale Editionen: Vom Neusten vom Neusten


Digitale Editionen: Vom Neusten vom Neusten

Im Kolloquium vom 2. Juni hielt Dr. Franz Fischer vom Cologne Center for eHumanities (CCeH) einen Vortrag zum „Neuesten vom Neusten“ im Bereich der digitalen Editionen, wobei es kaum möglich ist, über alles zu berichten angesichts der Vielzahl von Projekten, Hilfsmitteln, Erkenntnissen und vor allem Diskussionen und Ideen zu diesem Bereich.

Aber der Einblick, der in die Projekte gewährt wurde, macht unbedingt Appetit auf mehr. „Wir machen am CCeH immer tolle Sachen“ – diesem Zitat von Herrn Fischer wird das Center auf jeden Fall gerecht, wenn man sich die Spotlights auf seiner Homepage anschaut. Die Projekte, die dort aufgelistet werden, haben alle unterschiedliche Rahmenbedingungen, sei es personell, hinsichtlich der Laufzeit oder der Disziplin, der sie sich verpflichteten.[1]

galffy_abb_1
Abb. 1: Webseite des CCeH.

[...]

Quelle: http://dhc.hypotheses.org/108

Weiterlesen

Medialisierung des Militärs

Das Militär ist medialisiert. Studien zeigen, wie sich Akteure und Strukturen verändern, weil auch die Armee im Zeitalter der Mediengesellschaft nach öffentlicher Aufmerksamkeit und Legitimation strebt (vgl. exemplarisch Maltby, 2012). Erstes Indiz dafür: Der Bedeutungszuwachs der PR-Abteilungen, bei der Bundeswehr der Presse- und Informationsstab, bei der britischen Armee die Media Operations Group. Die Abschlussarbeit von Antje Laenen (2015) zeigt, wodurch die Medialisierung der Bundeswehr im Detail gekennzeichnet ist. 

Die qualitative Untersuchung, die sich auf Dokumente und Experteninterviews stützt, bestätigt, dass das deutsche Militär den Massenmedien eine wichtige Rolle zuschreibt und sich in den letzten 30 Jahren auf allen Ebenen (Programme, Ressourcen, Individuen) der massenmedialen Handlungslogik angepasst hat. Kernergebnisse lauten wie folgt (vgl. Laenen, 2015):

  • Die Anzahl der Presse- und Öffentlichkeitsarbeitsarbeiter ist in den letzten 30 Jahren in der Bundeswehr auf das Doppelte angestiegen.

    [...]

Quelle: https://medialogic.hypotheses.org/741

Weiterlesen