Wolframs Widersetzlichkeit oder: die Vetomacht des Materiellen

Koinzidenzen begründen noch lange keine Kausalitäten. Sie bezeichnen vielmehr gefährliche Untiefen historischer Erkenntnissuche. Dem Navigator auf dem “ungeheuren Meere der empirischen Tatsachen”[1] setzen sie indes zugleich nützliche Orientierungsmarken, indem sie Indizien für potentielle Zusammenhänge liefern. Ein solches zufälliges zeitliches Ineinanderfallen…

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/8825

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Von Wasserbrennern, Rauchfangkehrern und Frauenzimmerhaubenmachern – Bürgerbücher als Quelle zur städtischen Migration Verwaltungstätigkeit

Beitrag von Michael Prokosch

Einleitung[1]

Bürgerbücher sind von vielen Städten überliefert, sie sind der Ausdruck städtischer Verwaltungstätigkeit in Bezug auf Neuaufnahmen von Stadtbürgern. An dieser Stelle soll versucht werden, einen Einblick in ein besonderes Bürgerbuch zu geben, nämlich das früheste aus der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz. Aus Linz an der Donau sind seit Mitte des 17. Jahrhunderts mehrere Bücher erhalten, die die Aufnahmen neuer Bürger beziehungsweise Mitbürger verzeichnen. Diese umfassen verschiedene Zeiträume, wobei sich die Bücher, allesamt erhalten im Stadtarchiv Linz[2], mitunter allerdings auch zeitlich überschneiden und auch formal anders angelegt sind. Gerade weil in diesem Aufsatz nicht alle Details besprochen werden können – nicht einmal all jene, auf die schon Otto Kurzbauer[3] mehr oder weniger genau hingewiesen hat, will diese Untersuchung ein wenig über den Tellerrand blicken und einen Vergleich mit Bürgerbüchern aus anderen zeitlichen Epochen und anderen Städten wagen.

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Quelle: http://dighist.hypotheses.org/1158

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Eine bürgerliche Inszenierung? – Bild des Monats September


Beschäftigt man sich mit Herrscherporträts des 19. Jahrhunderts, kommt man meist nicht um die Frage herum, ob und warum sich die Monarchen bürgerlich darstellten. Die ältere Forschung ist dabei meist von einem Kopieren bürgerlicher Ideale und Vorstellungen ausgegangen, welches zum Ziel hatte, das Bürgertum für die Monarchie zu gewinnen. Vergleicht man nun gewisse Porträts des 19. Jahrhunderts mit älteren Bildern, ist eine eindeutige Tendenz zu Darstellungen von Einfachheit, Familienzusammenhalt sowie von (auch bürgerlichen) Tugenden wie Gelehrsamkeit, Strebsamkeit und Arbeitsethos nicht zu verkennen. Allerdings greift die Vorstellung, dass die Monarchen sich ihren Bürgern anpassten oder diese gar imitierten, zu kurz und ist von heutigen Sehgewohnheiten geprägt. Dies kann man gut an einem Porträt des späteren sächsischen Königs Johann (1801-73) darstellen, welches ihn als Prinz bei seiner Arbeit im Finanzkollegium zeigt.

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Carl Christian Vogel von Vogelstein: Prinz Johann als Vorsitzender des Geheimen Finanz-Kollegiums, 1832.

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Quelle: http://monarchie.hypotheses.org/115

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Postdisziplinäres Soziologisieren. Ein Zwischenschritt im Prozess der Undisziplinierung – von Aline Groh

[S]ociology […] is a discipline meant to live outside of the academy, but there’ always been a disjuncture between that goal and the reality of how research has been conducted and disseminated. (Patricia Leavy, im Interview mit Carrigan 2016). Dieser Draht zum alltäglichen Leben außerhalb der Wissenschaft,…

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/9888

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(Musik-)Wissenschaftsforschung im Zeichen des Digitalen

Mit einigen KollegInnen durfte ich vor etwa anderthalb Jahren eine Tagung organisieren, aus der mittlerweile eine Buchpublikation entstanden ist. Wissenskulturen der Musikwissenschaft. Generationen – Netzwerke – Denkstrukturen versammelt Beiträge aus dem Bereich der musikwissenschaftlichen Wissenschaftsforschung. Der Band, der neben fachhistorischen … Weiterlesen

Quelle: http://musicviews.hypotheses.org/74

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FaMI im LWL-Archivamt IX neu: Praktikum bei den Historischen Archiven der Europäischen Union

Neben Praktika in Einrichtungen der anderen Fachrichtungen des Ausbildungsberufs Fachangestellte/r für Medien und Informationsdienste absolvieren die Archiv-Auszubildenden gerne auch Praktika bei Archiven anderer Sparten. Im Folgenden berichtet Tim Odendahl über sein Praktikum in einem Staatsarchiv der etwas anderen Art. Vom … Weiterlesen

Quelle: http://archivamt.hypotheses.org/3963

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Regensburg 1653: Ein Schreiben an den Kaiser

Die Krönung von Kaiserin Eleonora Gonzaga-Nevers Anfang August 1653 erfolgte kurz nach der Eröffnung des Reichstages in Regensburg. Dies dürfte einer der Gründe dafür gewesen sein, dass sich etliche Reichsfürsten und Reichsgrafen mit ihren Gemahlinnen, zum Teil auch in Begleitung weiterer Familienmitglieder, in der Stadt aufhielten. Damit verbunden war ihre Einbeziehung in Alltag und Fest des kaiserlichen Hofes, insbesondere aber in die zeremonielle Inszenierung des Krönungsaktes. Die mögliche Teilhabe an der Krönung von Ferdinand IV. sowie der Kaiserin dürfte wiederum für die Reise manches Regenten nach Regensburg nicht unwesentlich gewesen sein, konnte man sich doch so auf großer Bühne als selbständiger Reichsstand zeigen und an der Darstellung des Reiches mitwirken. Vor allem der Zug zur Kirche und von dort in die kaiserliche Residenz zum abschließenden Krönungsmahl war dabei bedeutsam, und um diesen Zug bei der Krönung der Kaiserin ergaben sich im Vorfeld ernsthafte Konflikte.

Aus diesem Kontext stammt das unten wiedergegebene Schreiben, in dem mehrere Reichsfürsten gegen eine Entscheidung Kaiser Ferdinands III. hinsichtlich des Platzes ihrer Gemahlinnen, vor allem aber ihrer Töchter in Bezug auf die Obersthofmeisterin der Kaiserin Einspruch erhoben.

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Quelle: http://kaiserin.hypotheses.org/114

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Vorlegung gemacht von Bruder Johan Tetzel … (1518) – wie zuverlässig kann man Digitalisate ermitteln?

Der reformationsgeschichtlich bedeutsame, gegen Martin Luther gerichtete Druck ist mehrfach digitalisiert: in München bzw. Augsburg, Paderborn, Jena (Exemplar aus dem Stadtarchiv Kamenz), London und Atlanta. Wie findet man die Digitalisate? Als Anleitung empfiehlt sich Wikisource:Bibliographieren. Dort heißt es:

Es gibt immer noch keine One-Stop-Solution, das DFG-Projekt Zentrales Verzeichnis Digitalisierter Drucke http://www.zvdd.de ist gescheitert, da eine Bewältigung der vorliegenden Digitalisate offenbar nicht realisierbar ist.

Die erfolgreichste Suchstrategie ist daher: Nutzen von a) Google/Google Book Search/Internet Archive, b) Metasuchen (BASE, KVK, Europeana) und c) Überprüfen einschlägiger digitaler Sammlungen auf Verdacht.

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Quelle: http://archivalia.hypotheses.org/59120

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Soziologisches Methodenwissen zwischen Rekonstruktion und Konstruktion – von Andreas Bischof und Vivien Sommer

Wenn insbesondere qualitativ-empirisch forschende Soziologinnen und Soziologen an den Rändern der Soziologie arbeiten, geschieht das meist in einer Art Dienstleistungsverhältnis: als Lehrkraft in benachbarten Disziplinen an der Philosophischen Fakultät oder als empirisch Forschende in (Technik-) Entwicklungsprojekten. Die Begriffswahl „Dienstleistungsverhältnis“ spielt dabei auf zwei häufig auftretende Probleme an:…

Quelle: https://soziologieblog.hypotheses.org/9885

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