First Announcement
The Fourteenth International Congress for Eighteenth-Century StudiesOpening Markets, Trade and Commerce in the Eighteenth Century
Erasmus University Rotterdam, July 26-July 31, 2015
The Congress of the International Society for Eighteenth-Century Studies (ISECS) is the world’s largest Eighteenth-Century meeting, and takes place every four years. Recent ISECS congresses have been held in Dublin (1999), Los Angeles (2003), Montpellier (2007) and Graz (2011).
The 2015 ISECS Congress will be organized in Rotterdam, the Netherlands, from 26 to 31 July 2015. The Congress is organized by the Organizing Committee of Dutch-Belgian Society of Eighteenth-Century Studies (DBSECS -Werkgroep 18e Eeuw) and is hosted by the Erasmus University Rotterdam on Campus Woudestein. We can welcome more than thousand participants.
The theme of the fourteenth ISECS Congress is Opening Markets. The Congress will include theme-related sessions as well as plenary sessions featuring invited speakers. Besides the theme-related sessions, panel sessions will be organized on all topics relevant and related to the long Eighteenth-Century.
The Congress will be organized into parallel sessions and round tables with keynotes elaborating on the subtopics. The Congress will facilitate poster presentations. An International Committee made up of members of the Organizing Committee and scholars from scientific institutes and universities in the world coordinates the scientific program.
We are looking forward to intense and inspiring discussions and debates around the theme and related topics. Discuss with colleagues from all over the world and beyond your perspective and research – don’t miss the chance!
The online registration is divided into three phases:
- Submission of proposals for panel sessions and round table sessions,
- Submission of proposals for individual papers or poster presentations,
- Individual registration of participants.
In this First Announcement we invite you, your organization, society or institute to propose online Panel sessions and Round Table sessions.
In May 2014 we shall distribute our Second Call and invite individual scholars and experts to submit online proposals for papers and poster presentations and for pre-registration for the Congress.
In August 2014 we shall distribute our Third Call and open the online Registration for all persons interested to participate in the program of the ISECS 2015 Congress.
Do not hesitate to distribute this call among interested colleagues and networks!
ICH MUSS ALLES WISSEN … ICH MUSS IN SEIN GEHEIMNIS DRINGEN
Olaf Brill räumt in seinem Buch „Der Caligari-Komplex“ im Keller des sagenumwobenen Films auf.
Ein Beitrag von Franziska Stenzel
Als der Film Das Cabinet des Dr. Caligari am 26. Februar 1920 im Marmorhaus am Kurfürstendamm in Berlin seine Uraufführung feierte, ging der Premiere des Films eine neuartige Werbekampagne voraus: Du musst Caligari werden stand an den Litfaßsäulen der Stadt geschrieben. 94 Jahre später wurde erneut eine Premiere gefeiert: Eine digital restaurierte Fassung des Caligari-Films gelangte am 9. Februar auf der Berlinale 2014 zur Aufführung. Doch während sich 1920 noch niemand etwas unter dem Titel vorstellen konnte, ist Das Cabinet des Dr. Caligari heute aufgrund seiner Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte und der Legenden, die sich um ihn ranken, ein weithin bekanntes und erforschtes Werk der Filmgeschichte. Die Widersprüchlichkeit der Legenden und Zeitzeugenberichte werfen indessen auch Jahrzehnte nach der Entstehung des Films viele Fragen auf, denen Olaf Brill mit seinem Buch „Der Caligari-Komplex“ (München: Belleville, 2012) auf den Grund gegangen ist.
„Ich kannte Das Cabinet des Dr. Caligari schon lange und war immer von diesem Film fasziniert gewesen: Diese unheimliche Geschichte um den mordenden Somnambulen und den Jahrmarkts-Hypnotiseur, die im Wahnsinn endet. Die aufregende Zeit, in der der Film entstanden ist. Die Legenden. Und die fortwährende Diskussion um die Interpretation des Films.“ – So beschreibt der Autor sein leidenschaftliches Forscherinteresse für den Film im Interview auf www.filmportal.de[1].
Brill gliedert sein Buch in drei Teile: 1. Filmanalyse, 2. Entstehungsgeschichte und 3. Wirkung. Im ersten Teil, der Filmanalyse, untersucht er die Frage, warum der Film als Schlüsselwerk der Filmgeschichte gilt. Er bettet den Film in den Kontext der Filmgeschichte ein und untersucht, wie die Malerei in den Film gekommen und inwiefern der Film ein genuin expressionistischer Film ist. Dabei geht Brill besonders auf die Erzählstrategien des ausdrucksstarken Gruselfilms ein. Der Autor setzt den Film in Zusammenhang mit den Schauerromanen der damaligen sowie den Psychothrillern der heutigen Zeit wie z.B. Martin Scorseses Psychothriller Shutter Island aus dem Jahr 2010.
Brill untersucht im ersten Kapitel ebenso Ästhetik und Filmstil. Detailliert beschreibt er einzelne Einstellungen des Films und welche Filmfehler, zum Beispiel in Hinsicht auf die Requisiten sie verraten (z.B. trägt Franzis den Hut in der nächtlichen Büroszene zunächst auf dem Kopf, später hält er ihn in der Hand). Weitere Aspekte von Brills Untersuchungen betreffen die Bewegungsrichtungen oder die räumliche Anordnung der Figuren in den Bildkompositionen.
Im zweiten Teil zur Entstehungsgeschichte des Films entdeckt Brill u.a. die wahre Geschichte hinter dem „Mord am Holstenwall“ und geht der über das Buch von Siegfried Kracauer Von Caligari zu Hitler vermittelten Schöpfungsgeschichte auf den Grund. Dabei verfolgt Brill die Rezeptionsgeschichte des Holstenwall-Mordes und erläutert an diesem Beispiel, wie sich eine solche Erzählung zu einer Legende in der traditionellen Filmgeschichtsschreibung entwickelt.
Der dritte Abschnitt des Buches ist der Wirkung des Caligari-Films gewidmet. Olaf Brill skizziert zunächst die Lebensläufe der Schauspieler, Drehbuchautoren, Regisseure und Bühnenbildner nach Caligari: Carl Mayer wurde von Zeitzeugen als ein wichtiger und passionierter Drehbuchautor beschrieben, für den Das Cabinet des Dr. Caligari nur der Einstieg in das Filmgeschäft bedeutete. Hans Janowitz war als Autor bis Anfang der 1920er Jahre noch bei einigen weiteren Filmen tätig, darunter für die heute als verschollen geltenden Filme von Friedrich Wilhelm Murnau Der Januskopf und Marizza, genannt die Schmuggler-Madonna, ließ danach aber nicht mehr allzu viel von sich hören. Werner Krauß und Conrad Veidt einte zunächst der große Durchbruch als Filmschauspieler – nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gingen beide Darsteller allerdings unterschiedliche Wege. Der Werdegang und die Wirkung des Films auf diese und weitere Filmbeteiligte werden von Brill in Form von kleineren Biographien beschrieben. Auch die Nachwirkungen auf den Film an sich (vor allem in Form von Filmnachfolgern) sowie Interpretationsversuche finden in diesem Kapitel ihren Platz.
Den dreiteiligen, reich mit Filmfotos, Plakaten und Schemata bebilderten Hauptteil des Buchs ergänzt Brill mit einem beachtlichen Anhang. Dieser bietet Kritiken der Uraufführung, ein Faksimile des Programmhefts, ausführliche filmografische Daten sowie ein detailliertes Einstellungsprotokoll.
Tatsächlich bilden aber die Beschreibungen des Caligari-Films und seine Nachforschungen den Hauptgehalt des Buches, mit denen Brill die Schaulust und Neugier seiner Leser allemal befriedigen kann: Die genauen Erklärungen des Autors, unterstützt durch zahlreiche Bilder und schematische Darstellungen, nehmen die Leser selbst mit auf Spurensuche. Brill gelingt es, Fachbegriffe der Filmwissenschaft und Grundlagen filmhistorischer Forschung verständlich und anschaulich am konkreten Beispiel zu vermitteln.
Zusammenfassend möchte ich den Caligari-Komplex sowohl Filmliebhabern als auch Experten wärmstens empfehlen. Beeindruckend versteht Brill es, seine Untersuchungsergebnisse stets in einen übergreifenden filmhistorischen Kontext zu setzen und dem Leser seine Theorien über die Entstehungs-, Überlieferungs- und Wirkungsgeschichte des Cabinets des Dr. Caligari zu vermitteln. Seine Resultate verpackt Brill belletristisch sowie fachwissenschaftlich, sodass er jedem Leseranspruch mit seinem Text gerecht wird.
ISBN: 3923646771
Seiten: 426
Verlag: BELLEVILLE
Veröffentlicht: Juni 2012
Sprache: Deutsch
Preis: 38.00 €
[1] Deutsches Filminstitut – DIF e.V.: Filmgeschichte jenseits der Legenden. Interview mit Olaf Brill über “Der Caligari-Komplex”. URL: http://www.filmportal.de/material/interview-mit-olaf-brill [abgerufen am: 14.04.2014]
“Film is keen Bandeisen”
Lutz Henschel, ein älterer Mann mit viel Erfahrung und Weisheit, ist ein Archivar der Stiftung Deutsche Kinemathek in Berlin. Mit typischem Berliner Dialekt lässt er uns seinen Arbeitsalltag sehen.
“RaderGate” – Was die Debatte um Plagiate aus der Wikipedia übersieht
Vor drei Tagen ging die Nachricht durch die Medien, dass zwei Historiker unter Plagiatsverdacht stehen. Das Buch “Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak” (C.H. Beck Verlag) soll von den Autoren Arne Karsten und Olaf Rader in großen Teilen sogar wörtlich aus der Wikipedia stammen. Näheres zu den Umständen findet man z.B. bei Spreeblick.
Jetzt wird der Fall diskutiert. Vom “Diebstahl geistigen Eigentums” ist die Rede, von Verletzung wissenschaftlicher Standards, man sei “beim Abschreiben aus Wikipedia erwischt worden”. Es ist von einer Rufschädigung der Autoren und des Verlags die Rede. Von “digitaler Denunziation” ist zu lesen. Es geht schon wieder mal wild durcheinander im bürgerlichen Empörungszirkus. Dazu drei Anmerkungen.
1. Man darf von Wikipedia “abschreiben” – auch zu kommerziellen Zwecken
Arne Karsten und Olaf Rader haben erst einmal nichts Verbotenes gemacht. Die Inhalte der Plattform sind freies Wissen und unterliegen der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA 3.0. Diese regelt zwei Dinge: Man darf die Inhalte frei verwenden, wenn man den Namen des Urhebers bzw. Rechteinhabers an entsprechender Stelle in der richtigen Form nennt und die Inhalte unter derselben Lizenz weitergibt. Das bedeutet aber auch, dass die Inhalte verändert, kopiert, in Bücher gepackt und verkauft werden dürfen.
Die Wikimedia Foundation, als Trägerin der Wikipedia, hat diese Lizenz bewusst ausgewählt und eine intensive Debatte der Wikipedia-Community hat vor einigen Jahren noch einmal bestätigt, dass die kommerzielle Nutzung der Wikipedia-Texte nicht ausgeschlossen werden soll. Dafür gibt es eine ganz einfache Begründung: Das Verbot der kommerziellen Nutzung verhindert die Verbreitung freien Wissens, dem Ziel der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekten.
Von “Diebstahl geistigen Eigentums” kann man daher gar nicht so leicht sprechen. Genaugenommen war der Begriff “Diebstahl” im Bereich der Wissensvermittlung immer schon falsch. Aber in jedem Fall – man ahnt es schon – kann man von einem Lizenzverstoß ausgehen. Doch dazu gleich.
2. Die Neuordnung von Wissen ist eine eigene Leistung
Die Scientific Community forciert in der laufenden Diskussion über das Buch “Große Seeschlachten” zwei Fragen: Sind beim “Abschreiben” wissenschaftliche Standards verletzt worden? Und: Hat das vorliegende Werk einen neuen Erkenntniswert?
Die erste Frage ist schnell beantwortet. Es ist zu prüfen, ob die Quellen den allgemeinen Standards entsprechend belegt werden. Ist das nicht geschehen, ist der Fall klar: Standard verletzt. Rüge. Marginalisierung in der Scientific Community. Fertig ist der Lack.
Was die wenigsten wissen: Auch Wikipedia hat über die Jahre sehr strenge Regelungen für Quellenbelege eingeführt. Ihre Einträge sind nicht selten besser belegt als manche Seminararbeit zum selben Thema.
Die zweite Frage, nach dem Erkenntniswert oder dem Wert generell, ist natürlich komplexer. Ob die “Großen Seeschlachten” von Arne Karsten und Olaf Rader ein großer Wurf sind oder zumindest eine gute Einführung können nur die Leserinnen und Leser entscheiden. Es wäre jedoch fatal, wenn der aktuelle Fall dazu benutzt würde, die Arbeit in und mit der Wikipedia wieder einmal so zu drehen, dass am Ende eine akademische Zweiklassengesellschaft herauskommt.
Diese Sorge kommt nicht von ungefähr, denn in der Welt strukturkonservativer Wissenschaftler und Journalisten gibt es bekanntlich zwei Sorten von Akademikern: Die eigentlichen Fach-Wissenschaftler und Experten einerseits und den ganzen Rest von einfachen Vermittlern, Lehrern, Laien und Populärwissenschaftler andererseits. Alle, die nicht für die Scientific Community schreiben, stehen unter Generalverdacht, doch eigentlich keine eigene und wertige Leistung zu bringen. Dasselbe Verdikt trifft konsequenterweise auch gelungene Kompilationen oder Remixes.
Dabei ist die Sicherung, Aufarbeitung und Verbreitung von Wissen eine Kunst, die nicht weniger wichtig ist, als die dann doch oft sehr handwerklich zu bewältigende Forschungsarbeit von Fachwissenschaftlern. Und das gilt nicht zuletzt sondern auch für die Wikipedia. Das kollektive Zusammenstellen von Wissen in über 280 Sprachen und Kulturen ist ein ungeheurer Lern- und Gestaltungsprozess. Ausgeführt von Menschen, die oft selbst einen sehr hohen Bildungsstand haben.
Und wenn jemand aus dem gesammelten Weltwissen Einzelfragen herausgreift und beispielsweise Seeschlachten darstellen und besprechen will, kann das eine eigene Leistung sein. Ob sie das in dem konkreten Fall ist, bleibt zu untersuchen. Doch ohne den Inhalt zu kennen, wird pauschal davon gesprochen, dass Karsten und Rader beim “Abschreiben von der Wikipedia erwischt worden”. Wie ein kleiner Schulbub beim Unterschleif. “Das macht man nicht!”
Doch das kann sehr sinnvoll sein, wenn man es richtig macht und nicht gegen geltendes Recht verstößt.
3. Das Buch ist mangelhaft, weil es einen Rechtsmangel hat
Die Kunden des C.H. Beck Verlags haben ein Buch gekauft. Die Inhalte dieses Buches sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen also nicht ohne Genehmigung des Verlags kopiert, verändert, verbreitet werden.
Sobald die Inhalte des Buches zu großen Teilen aus Inhalten mit einer freien Lizenz bestehen, sieht die Sache anders aus. Diskutiert wird bislang nur, inwieweit Quellen aus wissenschaftlicher Sicht nachgewiesen werden müssen – zum Zweck der Überprüfbarkeit oder zum Nachweise der intellektuellen Eigenleistung. Der Hammer hängt für die Wikipedia aber beim Umgang mit ihren freien Lizenzen.
Es ist legitim, aus Wikipedia in einem kleineren Umfang zu zitieren. Wenn aber größere Teile übernommen werden, muss klar dargestellt werden, welche Teile aus der Wikipedia kommen und demnach frei verwendet werden können. In diesem Fall: Welche Teile stehen unter der Creative Commons CC-BY-SA 3.0? Auf gar keinen Fall, darf der Urheber (in dem Fall die Rechteinhaberin Wikimedia Foundation ) verschwiegen und der Inhalt unter eine andere Lizenz gestellt werden. Der Verlag hat damit ein Produkt mit Rechtsmängeln verkauft und einen klaren Rechtsbruch begangen.
Normalerweise sichern sich hier Verlage über die Autorenverträge ab. Dort ist meist formuliert, dass alle Rechte an den Verlag übergehen und die Autoren bei der Übergabe diese Rechte auch besitzen müssen. Deswegen wird C. H. Beck nun auch Arne Karsten und Olaf Rader mit seinen Anwälten bearbeiten. Das Problem ist damit aber nicht gelöst. Das Werk muss vom Markt. Die Wikimedia Foundation kann abmahnen und klagen. Vielleicht sollte sie das in diesem Fall endlich mal machen, um am Ende die Stellung freier Lizenzen zu stärken.
Und für die Zukunft gilt: Es wird immer weniger Bücher geben, die zu großen Teilen aus Inhalten mit freien Lizenzen bestehen oder noch schlimmer, der Anteil an Büchern, von denen man nicht sagen kann, inwieweit sie aus freien Inhalten bestehen, wird größer. Das hat schlicht mit der Tatsache zu tun, wie sich mit dem Web unsere Arbeitsweise ändert. Und das Risiko für Verlage wird unvermeidlich steigen. Und so wäre es viel einfacher, wenn der C. H. Beck-Verlag seine Buchinhalte generell unter eine freie Lizenz stellen würde. Das wäre auch kein Problem. Man könnte das Seeschlachten-Buch einfach unter die Creative Commons Lizenz stellen und die Welt wäre in Ordnung. Man würde auch keinen Cent weniger verdienen und die Wikipedia-Community hätte nichts dagegen. Doch das wäre zu einfach. Und zu revolutionär.
Deswegen wird weiter rummoralisiert, es werden Qualitätsdebatten geführt und Handlungen kriminalisiert, die es nicht sind. Über relevante Rechtsverstöße bei der kommerziellen Nutzung freien Wissens dagegen wird in den Medien auffällig geschwiegen. Weil alle betroffen sind.
Für Historikerinnen und Historiker bleibt da nur, künftig die richtigen Gewichte zu setzen und einen klaren Blick zu behalten. Sie brauchen ein Umfeld, das gelernt hat, mit freiem Wissen und freien Lizenzen offen und ehrlich umzugehen.
Und sie müssen selbst ihre Lage angesichts der Medienrevolution neu bestimmen und flexibel darauf reagieren. Die Berufe und Arbeitsweisen in den Sozialwissenschaften werden durch das Web verändert. Wir werden zunehmend im Web Wissen zur Verfügung stellen und besprechen um ab und zu ein gedrucktes Buch daraus machen. Hier drehen sich die Verhältnisse zwischen Print- und Digitalmedien um.
Und auch das zeigt “RaderGate” (Klaus Graf): Fachwissenschaftler sind zwar weiterhin nötig, die Qualitätssicherung wird aber künftig in der Weböffentlichkeit organisiert.
Auch lesenswert:
- Anton Tantner: Wikipedia in der universitären Lehre, in: Merkur 14. März 2014
- Erik Möller: Freiheit mit Fallstricken: Creative-Commons-NC-Lizenzen und ihre Folgen, in: Lutterbeck u.a. (Hg.): Open Source Jahrbuch 2006, 271-282
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“RaderGate” – Was die Debatte um Plagiate aus der Wikipedia übersieht
Vor drei Tagen ging die Nachricht durch die Medien, dass zwei Historiker unter Plagiatsverdacht stehen. Das Buch “Große Seeschlachten: Wendepunkte der Weltgeschichte von Salamis bis Skagerrak” (C.H. Beck Verlag) soll von den Autoren Arne Karsten und Olaf Rader in großen Teilen sogar wörtlich aus der Wikipedia stammen. Näheres zu den Umständen findet man z.B. bei Spreeblick.
Jetzt wird der Fall diskutiert. Vom “Diebstahl geistigen Eigentums” ist die Rede, von Verletzung wissenschaftlicher Standards, man sei “beim Abschreiben aus Wikipedia erwischt worden”. Es ist von einer Rufschädigung der Autoren und des Verlags die Rede. Von “digitaler Denunziation” ist zu lesen. Es geht schon wieder mal wild durcheinander im bürgerlichen Empörungszirkus. Dazu drei Anmerkungen.
1. Man darf von Wikipedia “abschreiben” – auch zu kommerziellen Zwecken
Arne Karsten und Olaf Rader haben erst einmal nichts Verbotenes gemacht. Die Inhalte der Plattform sind freies Wissen und unterliegen der Creative Commons Lizenz CC-BY-SA 3.0. Diese regelt zwei Dinge: Man darf die Inhalte frei verwenden, wenn man den Namen des Urhebers bzw. Rechteinhabers an entsprechender Stelle in der richtigen Form nennt und die Inhalte unter derselben Lizenz weitergibt. Das bedeutet aber auch, dass die Inhalte verändert, kopiert, in Bücher gepackt und verkauft werden dürfen.
Die Wikimedia Foundation, als Trägerin der Wikipedia, hat diese Lizenz bewusst ausgewählt und eine intensive Debatte der Wikipedia-Community hat vor einigen Jahren noch einmal bestätigt, dass die kommerzielle Nutzung der Wikipedia-Texte nicht ausgeschlossen werden soll. Dafür gibt es eine ganz einfache Begründung: Das Verbot der kommerziellen Nutzung verhindert die Verbreitung freien Wissens, dem Ziel der Wikipedia und ihrer Schwesterprojekten.
Von “Diebstahl geistigen Eigentums” kann man daher gar nicht so leicht sprechen. Genaugenommen war der Begriff “Diebstahl” im Bereich der Wissensvermittlung immer schon falsch. Aber in jedem Fall – man ahnt es schon – kann man von einem Lizenzverstoß ausgehen. Doch dazu gleich.
2. Die Neuordnung von Wissen ist eine eigene Leistung
Die Scientific Community forciert in der laufenden Diskussion über das Buch “Große Seeschlachten” zwei Fragen: Sind beim “Abschreiben” wissenschaftliche Standards verletzt worden? Und: Hat das vorliegende Werk einen neuen Erkenntniswert?
Die erste Frage ist schnell beantwortet. Es ist zu prüfen, ob die Quellen den allgemeinen Standards entsprechend belegt werden. Ist das nicht geschehen, ist der Fall klar: Standard verletzt. Rüge. Marginalisierung in der Scientific Community. Fertig ist der Lack.
Was die wenigsten wissen: Auch Wikipedia hat über die Jahre sehr strenge Regelungen für Quellenbelege eingeführt. Ihre Einträge sind nicht selten besser belegt als manche Seminararbeit zum selben Thema.
Die zweite Frage, nach dem Erkenntniswert oder dem Wert generell, ist natürlich komplexer. Ob die “Großen Seeschlachten” von Arne Karsten und Olaf Rader ein großer Wurf sind oder zumindest eine gute Einführung können nur die Leserinnen und Leser entscheiden. Es wäre jedoch fatal, wenn der aktuelle Fall dazu benutzt würde, die Arbeit in und mit der Wikipedia wieder einmal so zu drehen, dass am Ende eine akademische Zweiklassengesellschaft herauskommt.
Diese Sorge kommt nicht von ungefähr, denn in der Welt strukturkonservativer Wissenschaftler und Journalisten gibt es bekanntlich zwei Sorten von Akademikern: Die eigentlichen Fach-Wissenschaftler und Experten einerseits und den ganzen Rest von einfachen Vermittlern, Lehrern, Laien und Populärwissenschaftler andererseits. Alle, die nicht für die Scientific Community schreiben, stehen unter Generalverdacht, doch eigentlich keine eigene und wertige Leistung zu bringen. Dasselbe Verdikt trifft konsequenterweise auch gelungene Kompilationen oder Remixes.
Dabei ist die Sicherung, Aufarbeitung und Verbreitung von Wissen eine Kunst, die nicht weniger wichtig ist, als die dann doch oft sehr handwerklich zu bewältigende Forschungsarbeit von Fachwissenschaftlern. Und das gilt nicht zuletzt sondern auch für die Wikipedia. Das kollektive Zusammenstellen von Wissen in über 280 Sprachen und Kulturen ist ein ungeheurer Lern- und Gestaltungsprozess. Ausgeführt von Menschen, die oft selbst einen sehr hohen Bildungsstand haben.
Und wenn jemand aus dem gesammelten Weltwissen Einzelfragen herausgreift und beispielsweise Seeschlachten darstellen und besprechen will, kann das eine eigene Leistung sein. Ob sie das in dem konkreten Fall ist, bleibt zu untersuchen. Doch ohne den Inhalt zu kennen, wird pauschal davon gesprochen, dass Karsten und Rader beim “Abschreiben von der Wikipedia erwischt worden”. Wie ein kleiner Schulbub beim Unterschleif. “Das macht man nicht!”
Doch das kann sehr sinnvoll sein, wenn man es richtig macht und nicht gegen geltendes Recht verstößt.
3. Das Buch ist mangelhaft, weil es einen Rechtsmangel hat
Die Kunden des C.H. Beck Verlags haben ein Buch gekauft. Die Inhalte dieses Buches sind urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen also nicht ohne Genehmigung des Verlags kopiert, verändert, verbreitet werden.
Sobald die Inhalte des Buches zu großen Teilen aus Inhalten mit einer freien Lizenz bestehen, sieht die Sache anders aus. Diskutiert wird bislang nur, inwieweit Quellen aus wissenschaftlicher Sicht nachgewiesen werden müssen – zum Zweck der Überprüfbarkeit oder zum Nachweise der intellektuellen Eigenleistung. Der Hammer hängt für die Wikipedia aber beim Umgang mit ihren freien Lizenzen.
Es ist legitim, aus Wikipedia in einem kleineren Umfang zu zitieren. Wenn aber größere Teile übernommen werden, muss klar dargestellt werden, welche Teile aus der Wikipedia kommen und demnach frei verwendet werden können. In diesem Fall: Welche Teile stehen unter der Creative Commons CC-BY-SA 3.0? Auf gar keinen Fall, darf der Urheber (in dem Fall die Rechteinhaberin Wikimedia Foundation ) verschwiegen und der Inhalt unter eine andere Lizenz gestellt werden. Der Verlag hat damit ein Produkt mit Rechtsmängeln verkauft und einen klaren Rechtsbruch begangen.
Normalerweise sichern sich hier Verlage über die Autorenverträge ab. Dort ist meist formuliert, dass alle Rechte an den Verlag übergehen und die Autoren bei der Übergabe diese Rechte auch besitzen müssen. Deswegen wird C. H. Beck nun auch Arne Karsten und Olaf Rader mit seinen Anwälten bearbeiten. Das Problem ist damit aber nicht gelöst. Das Werk muss vom Markt. Die Wikimedia Foundation kann abmahnen und klagen. Vielleicht sollte sie das in diesem Fall endlich mal machen, um am Ende die Stellung freier Lizenzen zu stärken.
Und für die Zukunft gilt: Es wird immer weniger Bücher geben, die zu großen Teilen aus Inhalten mit freien Lizenzen bestehen oder noch schlimmer, der Anteil an Büchern, von denen man nicht sagen kann, inwieweit sie aus freien Inhalten bestehen, wird größer. Das hat schlicht mit der Tatsache zu tun, wie sich mit dem Web unsere Arbeitsweise ändert. Und das Risiko für Verlage wird unvermeidlich steigen. Und so wäre es viel einfacher, wenn der C. H. Beck-Verlag seine Buchinhalte generell unter eine freie Lizenz stellen würde. Das wäre auch kein Problem. Man könnte das Seeschlachten-Buch einfach unter die Creative Commons Lizenz stellen und die Welt wäre in Ordnung. Man würde auch keinen Cent weniger verdienen und die Wikipedia-Community hätte nichts dagegen. Doch das wäre zu einfach. Und zu revolutionär.
Deswegen wird weiter rummoralisiert, es werden Qualitätsdebatten geführt und Handlungen kriminalisiert, die es nicht sind. Über relevante Rechtsverstöße bei der kommerziellen Nutzung freien Wissens dagegen wird in den Medien auffällig geschwiegen. Weil alle betroffen sind.
Für Historikerinnen und Historiker bleibt da nur, künftig die richtigen Gewichte zu setzen und einen klaren Blick zu behalten. Sie brauchen ein Umfeld, das gelernt hat, mit freiem Wissen und freien Lizenzen offen und ehrlich umzugehen.
Und sie müssen selbst ihre Lage angesichts der Medienrevolution neu bestimmen und flexibel darauf reagieren. Die Berufe und Arbeitsweisen in den Sozialwissenschaften werden durch das Web verändert. Wir werden zunehmend im Web Wissen zur Verfügung stellen und besprechen um ab und zu ein gedrucktes Buch daraus machen. Hier drehen sich die Verhältnisse zwischen Print- und Digitalmedien um.
Und auch das zeigt “RaderGate” (Klaus Graf): Fachwissenschaftler sind zwar weiterhin nötig, die Qualitätssicherung wird aber künftig in der Weböffentlichkeit organisiert.
Auch lesenswert:
- Anton Tantner: Wikipedia in der universitären Lehre, in: Merkur 14. März 2014
- Erik Möller: Freiheit mit Fallstricken: Creative-Commons-NC-Lizenzen und ihre Folgen, in: Lutterbeck u.a. (Hg.): Open Source Jahrbuch 2006, 271-282
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Auf fünf soziologische Minuten mit Hartmut Rosa (2/2014)
Hartmut Rosa ist Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er ist Begründer der Beschleunigungstheorie und viel gefragter Gesprächspartner im deutschen Feuilleton. Daniel Meyer vom Studentenmagazin Akrützel stellt dem renommierten Gesellschaftstheoretiker nicht nur Fragen rund um seine Person und … Continue reading
Ö1-Feature zur Schreibmaschine
"Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken." Hommage an die Schreibmaschine. Feature von Matthias Haydn
1714 erwarb der britische Erfinder Henry Mill das Patent auf eine Maschine, die Buchstaben fortschreitend einen nach dem anderen drucken kann. Die Patentschrift ist die erste Beschreibung einer Schreibmaschine. Ob Mill jemals seinen Schreibautomaten verwirklichte, ist nicht bekannt. 150 Jahre später zimmerte der Südtiroler Peter Mitterhofer mehrere Schreibmaschinenmodelle aus Holz - sie zählen zu den ältesten ihrer Art. Das Gerät wurde weiterentwickelt, die Technik verfeinert. Es setzte ein Siegeszug des neuen Schreibgerätes in Büros, Schreibstuben und privaten Arbeitszimmern ein.
Die ersten Schreibmaschinen waren dazu gedacht, sehbehinderten Menschen das Schreiben von Texten zu ermöglichen. Doch schon bald wurde das Gerät ein beliebtes Werkzeug für Schriftsteller/innen. Mark Twain gilt als der erste Literat, der einen Roman auf einer Schreibmaschine verfasste. Heute ist die Schreibmaschine von den meisten Schreibtischen wieder verschwunden. Der Computer ersetzte das klappernde Gerät. Nach wie vor gibt es aber Schriftsteller und Schriftstellerinnen, die ihre Manuskripte ausschließlich auf Schreibmaschinen tippen. Einige scheinen eine innige Beziehung zu ihrem Schreibwerkzeug entwickelt zu haben.
Mittlerweile werden Schreibmaschinen nicht mehr produziert, die Ersatzteile, Farbbänder, Tasten, Walzen werden knapp. Für Schreibmaschinen-Literaten ist das eine bedrohliche Situation.
Scientiae. Disciplines of Knowing in the Early Modern World: #Scientiae2014
Vom 23. bis zum 25. April 2014 fand in Wien die Tagung “Scientiae. Disciplines of Knowing in the Early Modern World” statt.
Getwittert wurde unter #Scientiae2014:
Website: Scientiae. Disciplines of Knowing in the Early Modern World
http://scientiae.co.uk/
Die Facebook-Gruppe:
https://www.facebook.com/groups/1378546729027182/
historicum-estudies.net: Studieren — Recherchieren — Publizieren
„Vive la France, vive la République, Mort aux Prussiens“: Deutsche Aufenthaltsgesuche aus Lille (1870/71)
Bei Recherchen für meine Masterarbeit an der Universität Mannheim über die deutschstämmige Familie Kolb aus Lille, habe ich im Archiv des Departments Nord Quellen aus der Zeit des deutsch-französischen Krieges (1870/71) gefunden (Signatur: M176/7), die ich hier kurz vorstellen möchte.
Nach Kriegsausbruch und der Niederlage von Sedan (02.09.1870) wendeten sich zahlreiche Deutsche des Departments Nord nach Aufforderung an die französischen Behörden, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Es wurde versucht, eine kriegsbedingte Ausweisung abzuwenden. In den alphabetisch nach Nachnamen geordneten Akten des Departmentsarchivs Lille findet man entweder ein standardisiertes Formular der Behörden, oder der Antragsteller/ die Antragstellerin wendete sich schriftlich mit einem Brief an die Präfektur. Der Bestand umfasst rund 180 solcher Aufenthaltsgesuche, darunter etwa 50 von Frauen.
Die Schreiben enthalten den vollständigen Namen, den Geburtsort, das Geburtsdatum, den Beruf, den Wohnsitz und seit wann man sich in Frankreich aufhielt. Außerdem wurde gefragt, ob die Person verheiratet war. Dabei wurde besonders hervorgehoben, wenn eine Eheschließung mit einer Französin / einem Franzosen erfolgt war sowie die Anzahl der Kinder genannt. Darüber hinaus mussten französische Gewährspersonen genannt werden. Dadurch konnte es vorkommen, dass dem Antrag patriotische und antipreußische Aussagen hinzugefügt wurden, z. B.: „Vive la France, vive la République, Mort aux Prussiens“ (Charles Birth aus Cateau-Cambrésis, Nord, 18. September 1870). In der Regel wurde jedoch auf gemäßigtere Weise, die Loyalität gegenüber Frankreich betont. Bei den Gewährspersonen handelte es sich beispielsweise um Bürgermeister, Arbeitgeber, Geistliche oder Personen aus dem persönlichen Umfeld. Außerdem befinden sich in den Akten auch Auskünfte der Polizeibehörden.
Auszug aus einem standardisierten Bogen:
„[…] Md. Hartwig Emma, né le 16 avril 1846 à Hagen (Prusse) résident en France depuis le 25 8ten [octobre] 1866 dans la commune de Lille rue de Paris No 99 depuis le 25 8ten [octobre] 1866 profession de femme de chambre, célibataire.
Vu le décret du 16 septembre 1870, concernant les étrangers appartenant aux puissances avec lesquelles la France se trouve actuellement en guerre, a l’honneur de solliciter de M. le Préfet du Nord l’autorisation spéciale prescrite par l’article 2 du décret, pour séjourner en France, dans la commune de Lille, Le 18 octobre 1870
(signature du demandeur)
Emma Hartwig
La demande ci-dessus est appuyée par les soussignés : 1o le sieur Monier-Leclercq, âge de 66 ans, profession de négociant demeurant à Lille rue de Paris No 99 : 2o le sieur Dechin âge de 31 ans, profession commis-négociant demeurant à Lille rue Massena 22 […], qui déclarant, sous leur responsabilité personnelle, bien connaitre la Md. Hartwig Emma et se porter garants de sa conduite. »
Monsieur Monier-Leclercq war Inhaber eines Bekleidungsgeschäftes und Emma Hartwig verwendete bei der weiteren Korrespondenz mit den Behörden auch sein Briefpapier, da sie in seinem Haushalt arbeitete.
Der Quellenfund gibt einen Überblick zu den Herkunftsgebieten, dem französischen Wohnsitz, der Verteilung und der Sozialstruktur der Deutschen des Departments Nord, einer französisch-belgischen Grenzregion. Besonders interessant sind die persönlichen Briefe an die Behörden, die oft über den üblichen Inhalt der standardisierten Bögen hinausgehen. Deutschstämmige Geschäftsleute oder Ladenbesitzer benutzten ihr Firmenbriefpapier und unterstrichen damit ihre Integration in das französische Wirtschaftsleben oder es wurden von den Antragstellern/Gewährspersonen Verbindungen zur französischen Armee betont. Diese Verbindungen zu Frankreich waren auch wichtige Faktoren, die bei einem anschließenden Einbürgerungsantrag ins Gewicht fallen konnten.
Die Schriftstücke verdeutlichen das Identitätsproblem, dem die Deutschen des Departments Nord nach Ausbruch des Krieges ausgesetzt waren. Diejenigen, die sich bis 1870 nicht einbürgern ließen, waren nun der Gefahr einer Ausweisung ausgesetzt und versuchten die Behörden von ihrer loyalen Haltung zu überzeugen.
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Zur weiteren Lektüre:
Dornel, Laurent, Être étranger en France à la fin du Second Empire, Migrance 35 (2010), S. 13-22.
König, Mareike, Les immigrés allemands à Paris 1870/71: entre expulsion, naturalisation et lutte sur les barricades, in: Migrance 35 (2010), S. 60-70. Autorenversion unter: http://halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-00979336
Parisot, Guillaume, De la négociation comme instrument d’occupation pacifiée et d’exploitation économique efficace pendant la guerre de 1870–1871, in: Chanet, Jean-François / Crepin, Annie / Windler, Christian (Hg.), Le Temps des hommes doubles. Les arrangements face à l’occupation, de la Révolution francaise à la guerre de 1870, Rennes 2013, S. 279–302.
Rack, Katrin, Tagungsbericht: La Commune et les étrangers, 29.01.2010, DHI Paris.
—-
Abbildung: Jean-Baptiste-Édouard Detaille, Un officier de cavalerie française garde soldats bavarois capturés (1875) – Wikimedia Commons.