Wer erschlägt hier wen? Historisch-politische Bildung

 

Dass Geschichte und politische Bildung harmonischen Geschwistern gleichen, scheint in der Öffentlichkeit weitgehend unwidersprochen. Unter BildungsexpertInnen an Schule und Universität wird diese Meinung aber keineswegs geteilt, ganz im Gegenteil erscheinen sie dort fast als die biblischen Brüder Kain und Abel. Vonseiten der Geschichtsdidaktik wird befürchtet, dass Geschichte auf Politik verkürzt werde. Die politische Bildung sieht in einer zu starken Annäherung wiederum eine Verengung des Politikbegriffs. Es scheint eindeutig: Geschichts- und Politikdidaktik mögen sich zwar hin und wieder ergänzen, kurzfristige Sympathien sind erlaubt. Ein längerfristiges Zusammenrücken beider Disziplinen ist aber undenkbar und wird abgelehnt.

 

Ein österreichisch-schweizerischer Virus?

Trotz der genannten Einwände tritt nun aber ein Blog Journal, „Public History Weekly“, als Mediatorin auf? Hat gar ein österreichisch-schweizerischer Virus die Redaktion und die AutorInnen befallen? Keine unberechtigte Frage, besteht doch in beiden Ländern traditionell eine enge und zudem nicht immer ruhmreiche Verbindung von Geschichte und politischer Bildung. Die Gründe für diese schwierige Liaison sind vielfältig: In beiden Ländern erschien nach 1945 ein eigenes Fach „Politische Bildung“ nicht so dringlich – die Schweiz hatte ja angeblich mit dem Nationalsozialismus ohnehin nichts zu tun, und Österreich verstand sich bekanntlich als ein „Opfer“ nationalsozialistischer Expansionspolitik. Nach dem Krieg sollte die nationale Integration vorangetrieben und das Bekenntnis zur Demokratie in den Köpfen der Bürger und Bürgerinnen verfestigt werden. Nicht der „Citoyen“, der oder die kritische „AktivbürgerIn“, war gefragt, sondern die Ein- oder auch Unterordnung in die Republik. In diesem Zusammenhang ließ sich Geschichte lange Zeit für nationale Manipulation und Indoktrination instrumentalisieren.

Gefahr der Mythenbildung?

In der Schweiz dienten etwa die Legende des Rütlischwurs und der Bundesbrief von 1291 zur Begründung eines demokratischen Mythos und zur Beschwörung einer vermeintlichen nationalen Harmonie. In Österreich war es wiederum der Opfermythos, der seine Begründung in der angeblichen Friedfertigkeit der österreichischen Bevölkerung bzw. überhaupt im „österreichischen Charakter“ fand. Die habsburgische „Macht des Herzens“ und die große kulturelle Vergangenheit stünden den nationalsozialistischen Verbrechen im Wege. Daher seien die ÖsterreicherInnen während der nationalsozialistischen Diktatur offenbar auch jeglicher Handlungsfähigkeit beraubt worden.

Kulturwissenschaft als Ausweg

Ein solcher Missbrauch von Geschichte liegt Public History Weekly selbstverständlich fern. Ganz im Gegenteil wird historisch-politische Bildung im kulturwissenschaftlichen Sinne verstanden. Herrschafts- und Machtverhältnisse, soziale Strukturen, hegemoniale kulturelle Praktiken oder unterschiedlichen Kategorien wie „Freiheit“ oder „Gerechtigkeit“ sind immer auch historisch zu begründen. Nur mit dem Überschreiten der von den wissenschaftlichen (Teil-)Disziplinen gesetzten Grenzen, durch das Suchen politischer Implikationen in den kulturellen Praktiken oder besser: das Verstehen des Politischen selbst als einen kulturellen Habitus können diese historischen Dimensionen verdeutlicht werden.
Als „liaison dangereuse“ kann historisch-politische Bildung daher nur dann verstanden werden, wenn ein enger Politikbegriff vertreten wird. Eine moderne, kulturwissenschaftlich orientierte historisch-politische Bildung hat sich dagegen mit dem Bewusstseinsbegriff auseinanderzusetzen. Sie beschäftigt sich, wie etwa der Beitrag von Monika Fenn in diesem Blog Journal sehr anschaulich zeigt, mit Geschichtskultur und politischer Kultur. Zu ihren Themen zählen Identitätsbildung, Sozialisationsprozesse und kollektive Gedächtnisse, sie betreibt Ideologiekritik und untersucht die individuelle Deutung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Geschichte und politische Bildung lassen sich hier nicht getrennt denken. Ganz im Gegenteil wäre eine Vernachlässigung dieser Verbindung geradezu bedenklich oder gar sträflich.

Wiederbelebung eines alten Diskurses

Der Diskurs über eine Zusammenführung oder besser: über eine Synthese beider Disziplinen, der bereits in den 1960/70er Jahren geführt wurde, sei daher unter neuen kulturwissenschaftlichen Voraussetzungen wiederbelebt. Damit werden keine alten Gräben aufgerissen, sondern Perspektiven geboten, die dem Geschichts- und Politikunterricht letztlich bereichern können. Provokant sei gefragt: Kann moderner Geschichts- und Politikunterricht denn letztlich etwas anderes sein als historisch-politische Bildung?

 

Literatur

  • Hedtke, Reinhold: Historisch-politische Bildung – ein Exempel für das überholte Selbstverständnis der Fachdidaktiken. In: Politisches Lernen, 21/1-3 (2003), S. 112-122.
  • Hellmuth, Thomas: Politische Bildung als historisch-politische Sinnstiftung: Überlegungen zu einem historisch-politischen Kompetenzmodell. In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaften, 38/4 (2009), S. 483-496.
  • Lange, Dirk: Historisch-politische Didaktik. Zur Begründung historisch-politischen Lernens, Schwalbach/Ts. 2004 (Studien zu Politik und Wissenschaft).

Externe Links

 

Abbildungsnachweis
(c) The Courtauld Gallery, London. Peter Paul Rubens, 1608, Kain erschlägt Abel, Abbildung gemeinfrei.

Empfohlene Zitierweise
Hellmuth, Thomas: Wer erschlägt hier wen? Historisch-politische Bildung. In: Public History Weekly 1 (2013) 5, DOI: dx.doi.org/10.1515/phw-2013-278.

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Bibliothek und Archiv der Benediktinerabtei Muri-Gries in Bozen

Dank der freundlichen Vermittlung von Hannes Obermair nahm sich der liebenswürdige Bibliothekar und Archivar der Benediktinerabtei Muri-Gries, Pater Placidus Hungerbühler viel Zeit, um mich durch das Kloster zu führen und mir Archiv und Bibliothek zu zeigen. Ich durfte auch Fotos anfertigen. Herzlichen Dank auch hier für den lehrreichen Vormittag! Seit 1845 wird die monastische Tradition des 1027 von den Habsburgern im Aargau gegründeten und 1841 aufgehobenen  Klosters Muri in Gries, heute ein Stadtteil von Bozen, weitergeführt. Der Abt der Gemeinschaft ist kirchenrechtlich Abt von Muri und [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/6022

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Stimmen der Kulturwissenschaften | Podcasts II

[Autor: Jürgen Wollenhaupt | Studierender | Universität Duisburg-Essen]

Die Stimmen der Kulturwissenschaften (SdK) werden mit großem persönlichen Engagement von Daniel Meßner in Zusammenarbeit mit Martin Gasteiner, beide als Historiker an der Universität Wien beheimatet, produziert. Das Projekt wird nur teilweise von der Universität gefördert und finanziert sich ansonsten über Spenden. Daniel Meßner promoviert an der Universität Wien über die Einführung der Biometrie Ende des 19. Jahrhunderts anhand der Techniken Polizeifotografie, Anthropometrie und Fingerabdruckverfahren.

Meßner erklärt zu seinem Projekt, dass es „viele spannende Forschungsprojekte im Umfeld der Geistes- und Kulturwissenschaften [gibt]. Einige davon möchte ich in der Gesprächsreihe Stimmen der Kulturwissenschaften (SdK) vorstellen. Die Resonanz dieser Untersuchungen ist in der Öffentlichkeit und den Mainstream-Medien gering, nur selten werden sie außerhalb des Wissenschaftsraumes wahrgenommen und werden gesellschaftspolitisch wirksam.

Er möchte mit seinen Interviews Geistes- und Kulturwissenschaftlern die Gelegenheit geben ihre Forschungen angemessen darzustellen. Ohne Zeitvorgabe dauern die Gespräche zwischen 30 und 90 Minuten. Meßner stellt nur wenige strukturierende Zwischenfragen, der Rede- und Ideenstrom des Interviewten kann frei fließen. Damit ist ein einzigartiger „Blick in die akademische Werkstatt“ möglich, den man sonst wohl nur im persönlichen Gespräch erleben kann.

Mittlerweile sind über 60 Interviews abrufbar. Die Bandbreite reicht von den typischen universitären Themen, wie z.B. „Zeitkonzepte in der Frühen Neuzeit“, „Geschichte des Hörspiels“ oder österreichischen Besonderheiten wie „Fragämter und Hausnummern“ sowie Medien- und Internetthemen. Themen der Populärkultur wie Fußball oder Horrorfilme sind ebenfalls vertreten.

Der generelle Anspruch Meßners an die SdK zu zeigen, wie „digitale Techniken die historische Arbeitspraxis verändern“ wird meines Erachtens aber selbst in den Beiträgen, die sich explizit mit Themen des digitalen Zeitalters befassen, nicht eingelöst.

Das Logo der SdK verweist jedoch auf ein anderes, weniger offensichtliches Ziel. Nämlich eine Kultur des Hörens und Zuhörens aus der Zeit vor den visuellen Medien ins digitale Zeitalter zu übertragen. Daniel Meßner beschreibt ausführlich mit welchen Geräten die Aufnahmen gemacht werden. Die technische Qualität in schwierigen Aufnahmeumgebungen – die Interviews werden meist in den Arbeitsräumen der Gesprächspartnern oder bei Tagungen geführt – ist ein wichtiger Bestandteil seines Konzeptes. Für den Hörer bedeutet das die Möglichkeit der differenzierten Wahrnehmung. Sprachduktus, Dialektfärbung und Wiederholungen ermöglichen es über das Hören ein persönliches „Bild“ des Interviewten zu entwickeln, denn bei vielen Beiträgen gibt es kein Porträtfoto des Interviewten, das erste Anhaltspunkte liefern könnte.

Es ist sicherlich nicht überzogen, den acoustic turn in den Kulturwissenschaften, über den Daniel Meßner im Beitrag SdK 60 mit Hans-Ulrich Wagner spricht, als maßgeblichen Antrieb für Meßners Arbeit zu sehen. Leider gibt es keinen Hinweis auf dieses Thema in der Beschreibung der Folge. Dort liest man „SdK 60: Hans-Ulrich Wagner über Klangarchäologie.“ Hans-Ulrich Wagner rekonstruiert in einem archäologischen Prozess vergangenes Hören aus einer Fülle von Materialien. Trotz einer Übersicht mit Zwischenkapiteln ist es für den interessierten Hörer bei der Sichtung der Beiträge im Internet schwierig zu erkennen, was ihn erwartet. Die Beschreibungen der einzelnen Interviews geben nur Anhaltspunkte, im Gesprächsverlauf können andere Themen eine wichtige Rolle spielen.

Bei der allgemeinen Suche im Internet über eine Suchmaschine nach Themen mit denen sich die SdK befassen, landen diese auf den hinteren Plätzen. Es bleibt also nur die Möglichkeit die Beiträge als feed oder über iTunes zu abonnieren.

Quelle: http://zwopktnull.hypotheses.org/87

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Deutsch-französisches Kolloquium zum 1. Weltkrieg

 

Menschen im Krieg. 1914-1918 am Oberrhein

Vivre en Temps de Guerre: De deux côtés du Rhin 1914-1918

Deutsch-französisches Kolloquium in Freiburg

23./24.10.2013

Link zum Veranstaltungsflyer.

Menschen im Krieg: Kolloquium in Freiburg

Ort: Freiburg im Breisgau (Vortragssaal Schlossberg, Regierungspräsidium Freiburg, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau, Sautierstraße 26, 79104 Freiburg im Breisgau)

Wegweiser zum Regierungspräsidium Freiburg

Lokale Veranstalter: Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Freiburg; Regierungspräsidium Freiburg, Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit; Landeszentrale für politische Bildung, Außenstelle Freiburg

Programm

23. Oktober 2013

19.00 Uhr: Grußworte
Bärbel Schäfer, Regierungspräsidentin Freiburg
Prof. Dr. Robert Kretzschmar, Präsident des Landesarchivs Baden-Württemberg
Charles Buttner, Président du Conseil Général du Haut-Rhin, Colmar

Vortrag
Prof. Dr. Jörn Leonhard, Freiburg
Der Erste Weltkrieg: Europäische Krise und globaler Konflikt
Danach Empfang

24. Oktober 2013

9.00 Uhr: Eröffnung

Grußworte: Martine Chantrel, Honorarkonsulin der Republik Frankreich, Freiburg

9.15: Einführung (Dr. Kurt Hochstuhl, Freiburg)

Sektion I: Historiographie und Quellenlage

Moderation: Dr. Kurt Hochstuhl, Freiburg

9.45-10.30: Dr. Rainer Brüning, Karlsruhe: “Menschen im Krieg.” Überlegungen zu einer deutsch-französischen Gemeinschaftsausstellung über den Ersten Weltkrieg am Oberrhein

10.30-11.00: Kaffeepause

11.00-11.45: Prof. Jean Noël Grandhomme, Strasbourg: L’historiographie française de la Première Guerre mondiale en Alsace-Lorraine

11.45-12.30: Dr. Christof Strauß: Der Erste Weltkrieg am Oberrhein. Zum Stand der deutschsprachigen Forschung

12.30-13.30: Mittagspause

Sektion II: Wirkung und Folgen

Moderation: Prof. Dr. Gerd Krumeich, Düsseldorf/Freiburg

13.30-14.15: Dr. Susanne Brandt, Düsseldorf: Den Krieg erfahren? Reisen zu den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges

14.15-15.00: Raphaël Georges, Strasbourg: Réconciliation au dessus du front: les anciens combattants alsaciens-lorrains

15.00-15.30: Kaffeepause

15.30-16.15: Prof. Chantal Metzger, Nancy: L’image de l’ennemi dans la France de l’Est

16.15-17.00: Prof. Dr. Gerd Krumeich, Düsseldorf/Freiburg: Zusammenfassung und Schlussdiskussion

Anmeldungen bis zum 10. Oktober 2013 über beiliegende Rückantwortkarte oder per Mail: kurt.hochstuhl@la-bw.de

Réponse jusqu’au 10 octobre 2013 par carte jointe ou par mail:kurt.hochstuhl@la-bw.de

Quelle: http://archives.hypotheses.org/504

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Wahlfazit von Walter Baier

Walter Baier hat für die Rosa Luxemburg Stiftung eine Kurzanalyse der österreichischen Wahlen verfasst und kommt zu folgendem Schluss:
Die ÖsterreicherInnen haben am 29. September tatsächlich paradox gewählt. Sie haben ihre Unzufriedenheit mit der neoliberalen Politik der Koalition durch die Stärkung neoliberaler Parteien ausgedrückt, und werden daher noch mehr neoliberale Politik bekommen. Die deutschnationale, rassistische FPÖ bleibt in Lauerstellung.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/498219961/

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CfP: Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum, 25.-28.3.2014, Passau

Logo des DHd Verbands

Noch bis zum 15.12.2013 können für die im kommenden Frühjahr erstmals in Passau stattfindendene Jahrestagung “Digital Humanities im deutschsprachigen Raum” (wir berichteten) Abstracts für Poster, Vorträge, Sections, Panels und pre-conference Workshops eingereicht werden.

Die Tagung steht unter dem Motto

Digital Humanities – methodischer Brückenschlag oder “feindliche Übernahme”?

Themenschwerpunkte für Einreichungen:

- Geisteswissenschaften und Informatik
- Digitale Infrastrukturen für die Geisteswissenschaften
- Vom analytischen Mehrwert digitaler Werkzeuge für die Geisteswissenschaften
- Digitale Kommunikation in den Geisteswissenschaften.

Keynote speaker sind John Nerbonne, Groningen und Katja Kwastek, Amsterdam; zudem stehen spannende Kontroversdiskussionen zentraler DH-Akteure und -Themen auf dem Programm, die Potential und Grenzen der DH unter verschiedenen Aspekten ausloten.

Weitere Infos zur Tagung: http://dhd2014.uni-passau.de/
CfP: http://dhd2014.uni-passau.de/cfp/

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2345

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Rezensions-Digest September 2013

Bettina Braun: Rezension zu: Nadine Akkerman (Hrsg.): The Correspondence of Elizabeth Stuart, Queen of Bohemia. Volume II 1632-1642. Oxford  2011, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/21956.html

Karl Vocelka: Rezension zu: Guido Alfani / Vincent Gourdon (Hrsg.): Spiritual Kinship in Europe, 1500 1900. Basingstoke 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/alfani_vocelka

Jan Martin Lies: Rezension zu: Sabine Arend (Bearb.): Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts. Begründet von Emil Sehlig. Zehnter Band: Hessen III. Die Grafschaften Nassau, Hanau-Münzenberg und Ysenburg. Tübingen  2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/23069.html

Christiane Wiesenfeldt: Rezension zu: Allan W. Atlas: La musique de la Renaissance en Europe (1400–1600) (Épitome musical). Turnhout 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/atlas_wiesenfeldt

Angela Strauß: Rezension zu: Johannes Birgfeld: Krieg und Aufklärung. Studien zum Kriegsdiskurs in der deutschsprachigen Literatur des 18. Jahrhunderts. Hannover 2012, in: H-Soz-u-Kult, 11.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-145

Ernst Schütz: Rezension zu: Franz Xaver Bischof / Martin Thurner (Hrsg.): Die benediktinische Klosterreform im 15. Jahrhundert (Veröffentlichungen des Grabmann-Institutes zur Erforschung der mittelalterlichen Theologie und Philosophie 56). Berlin 2013, in: ZBLG, 26.09.2013

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2513.html

Iwan-Michelangelo D’Aprile: Rezension zu: Ulf Bohmann / Benjamin Bunk / Elisabeth Johanna Koehn u.a. (Hrsg.): Das Versprechen der Rationalität. Visionen und Revisionen der Aufklärung. München 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/21908.html

Jeremy Black: Rezension zu: Andreas Boldt: Leopold von Ranke und Irland (Historische Mitteilungen – Beihefte, 83). Stuttgart 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/boldt_black

Nicole Strobel: Rezension zu: Almut Bues: Die Apologien Herzog Albrechts (Deutsches Historisches Institut Warschau. Quellen und Studien, 20). Wiesbaden 2009, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/bues_strobel

Arnold Huijgen: Rezension zu: Emidio Campi / Peter Opitz / Konrad Schmid (Hrsg.): Johannes Calvin und die kulturelle Prägekraft des Protestantismus. Zürich 2012, in: H-Soz-u-Kult, 06.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-131

Johannes Hund: Rezension zu: Robert J. Christman: Doctrinal Controversy and Lay Religiosity in Late Reformation Germany. The Case of Mansfeld (Studies in Medieval and Reformation Traditions, 157). Leiden 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/christman_hund

Friedrich Edelmayer: Rezension zu: Ignacio Czeguhn / José Antonio López Nevot / Antonio Sánchez Aranda u.a. (Hrsg.): Die Höchstgerichtsbarkeit im Zeitalter Karls V. Eine vergleichende Betrachtung. Baden-Baden 2011, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/20198.html

Niko Rohé: Rezension zu: John R. Davis / Stefan Manz / Margrit Schulte Beerbühl (Hrsg.): Transnational Networks. German Migrants in the British Empire, 1670–1914. Leiden 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/davis_rohe

Christian Mühling: Rezension zu: Dominique Ehrmantraut: Livre des délibérations de l’Église française réformée de Frankenthal dans le Palatinat (1658–1689). Livre des délibérations de l’Église française réformée d’Otterberg dans le Palatinat (1659–1689) (Vie des huguenots, 58). Paris 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/ehrmantraut_muehling

Nicole Reinhardt: Rezension zu: Jean-Pascal Gay: Jesuit Civil Wars. Theology, Politics and Government under Tirso González (1687-1705) (Catholic Christendom, 1300–1700). Farnham 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/gay_reinhardt

Marina Heller: Rezension zu: Christina Gerstenmayer: Spitzbuben und Erzbösewichter. Räuberbanden in Sachsen zwischen Strafverfolgung und medialer Repräsentation. Konstanz 2013, in: H-Soz-u-Kult, 03.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-124

Lee Palmer Wandel: Rezension zu: Johanna Haberer / Berndt Hamm (Hrsg.): Medialität, Unmittelbarkeit, Präsenz. Die Nähe des Heils im Verständnis der Reformation. Tübingen 2012, in: H-Soz-u-Kult, 13.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-153

Kurt Andermann: Rezension zu: Johannes Hasselbeck: Die Folgen des deutschen Bauernkrieges im Hochstift Bamberg. Bamberg 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/21997.html

Daniela Baumgartner: Rezension zu: Heinz-Dieter Heimann / Angelica Hilsebein / Bernd Schmies (Hrsg.): Gelobte Armut. Armutskonzepte der franziskanischen Ordensfamilie vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Paderborn 2012, in: ZBLG, 09.09.2013

http://www.kbl.badw-muenchen.de/zblg-online/rezension_2231.html

Werner K. Blessing: Rezension zu: Richard Hölzl: Umkämpfte Wälder. Die Geschichte einer ökologischen Reform in Deutschland 1760–1860 (Campus Historische Studien, 51). Frankfurt a. M. 2010, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/hoelzl_blessing

Angelika Lampen: Rezension zu: Yves Hoffmann / Uwe Richter: Entstehung und Blüte der Stadt Freiberg. Die bauliche Entwicklung der Bergstadt vom 12. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts. Halle/Saale 2012, in: H-Soz-u-Kult, 11.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-144

Markus Wriedt: Rezension zu: Gerlinde Huber-Rebenich (Hrsg.): Lehren und Lernen im Zeitalter der Reformation. Methoden und Funktionen. Tübingen 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22434.html

Jörg Ulbert: Rezension zu: Helen Jacobsen: Luxury and Power. The Material World of the Stuart Diplomat, 1660 1714 (Oxford Historical Monographs). Oxford 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/jacobsen_ulbert

Martin H. Jung: Rezension zu: Anna Marie Johnson / John A. Maxfield (Hrsg.): The Reformation as Christianization. Essays on Scott Hendrix’s Christanization Thesis. Tübingen 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22751.html

Anne Begenat-Neuschäfer: Rezension zu: Marie-Thérèse Jones-Davies (dir.): Le plaisir au temps de la Renaissance (Publications de la SIRIR, 1). Turnhout 2010, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/jones-davies_begenat-neuschaefer

Simone Buckreus: Rezension zu: Katrin Keller: Erzherzogin Maria von Innerösterreich (1551-1608). Zwischen Habsburg und Wittelsbach. Wien 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22560.html

Klaus Unterburger: Rezension zu: Alexander Koller: Nuntiaturberichte aus Deutschland nebst ergänzenden Aktenstücken. Nuntiaturen des Orazio Malaspina und des Ottavio Santacroce. Interim des Cesare dell’Arena (1578-1581). Berlin 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22435.html

Mariusz Kaczka: Rezension zu: Dariusz Kołodziejczyk: The Crimean Khanate and Poland-Lithuania. International Diplomacy on the European Periphery (15th-18th Century). A Study of Peace Treaties Followed by Annotated Documents. Leiden / Boston / Tokyo 2011, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22261.html

Ruth Schilling: Rezension zu: Valérie Leclerc Lafage: Montpellier au temps des troubles de Religion. Pratiques testamentaires et confessionnalisation (1554–1622) (Vie des huguenots, 52). Paris 2010, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/leclerc-lafage_schilling

Lothar Höbelt: Rezension zu: Charles T. Lipp: Noble Strategies in an Early Modern Small State. The Mahuet of Lorraine (Changing Perspectives on Early Modern Europe, 14). Rochester 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/lipp_hoebelt

Michael Maurer: Rezension zu: Antje Losfeld / Christophe Losfeld (Hrsg.): Die Grand Tour des Fürsten Franz von Anhalt-Dessau und des Prinzen Johann Georg durch Europa. Aufgezeichnet im Reisejournal des Georg Heinrich von Berenhorst 1765 bis 1768. Halle/Saale 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22516.html

Ricarda Matheus: Rezension zu: David M. Luebke / Jared Poley / Daniel C. Ryan (Hrsg.): Conversion and the Politics of the Religion in Early Modern Germany. Oxford 2012, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22349.html

Hillard von Thiessen: Rezension zu: Klaus Malettke: Hegemonie – multipolares System – Gleichgewicht. 1648/1659–1713/14. Paderborn 2012, in: H-Soz-u-Kult, 25.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-185

Bettina Severin-Barboutie: Rezension zu: Sandrine Maufroy: Le philhellénisme franco-allemand, 1815-1848. Québec 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/maufroy_severin-barboutie

Julia Heinemann: Rezension zu: Michael Mitterauer: Historische Verwandtschaftsforschung. Wien/Köln/Weimar 2013, in: H-Soz-u-Kult, 25.09.2013

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2013-3-188

Christian Volkmar Witt: Rezension zu: Peter Opitz (Hrsg.): The Myth of the Reformation. Göttingen 2013, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9,15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/23504.html

Viviane Rosen-Prest: Rezension zu: Fiammetta Palladini: Die Berliner Hugenotten und der Fall Barbeyrac. Orthodoxe und »Sozinianer« im Refuge (1685–1720) (Brill’s Studies in Intellectual History, 204). Leiden, Boston 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/palladini_rosen-prest

Silvia Richter: Rezension zu: Charles-Joseph Panckoucke: Prospectus et mémoires de l’Encyclopédie méthodique. Vol. I: Prospectus général, précédé de la »Préface« au »Grand Vocabulaire François« (Lire le dix-huitième siècle). Introduits et annotés par Martine Groult. Saint-Étienne 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/panckoucke_richter

Thomas Weller: Rezension zu: Jorun Poettering: Handel, Nation und Religion. Kaufleute zwischen Hamburg und Portugal im 17. Jahrhundert. Göttingen 2013, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22943.html

Johannes Arndt: Rezension zu: Judith Pollmann: Catholic Identity and the Revolt of the Netherlands, 1520 1635 (The Past & Present Book Series). Oxford 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/pollmann_arndt

Cornel Zwierlein: Rezension zu: Didier Pouilloux: Mémoires d’assurances. Receuil de sources françaises sur l’histoire des assurances du XVIème au XIXème siècle. Paris 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/pouilloux_zwierlein

Siegfried Weichlein: Rezension zu: Helmut Reinalter (Hrsg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der demokratischen und liberalen Bewegungen in Mitteleuropa, Bd. 2/Teil 2: Österreich Schweiz (Schriftenreihe der Internationalen Forschungsstelle »Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770–1850«, 43).  Frankfurt a. M., Berlin, Bern u. a. 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/reinalter_weichlein

Peter Voss: Rezension zu: Guy Saupin (dir.): Histoire sociale du politique. Les villes de l’Ouest atlantique français à l’époque moderne (XVIe–XVIIIe siècle). Rennes 2010, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/saupin_voss

Guido Braun: Rezension zu: Jean Schillinger (dir.): Louis XIV et le Grand Siècle dans la culture allemande après 1715. Nancy 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/schillinger_braun

Jochen Führer: Rezension zu: Monica Stensland: Habsburg Communication in the Dutch Revolt. Amsterdam 2012, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/stensland_fuehrer

Robert Bireley: Rezension zu: Damien Tricoire: Mit Gott rechnen. Katholische Reform und Politisches Kalkül in Frankreich, Bayern und Polen-Litauen (Religiöse Kulturen im Europa der Neuzeit, 1). Göttingen 2013, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/tricoire_bireley

Rainald Becker: Rezension zu: Wolfgang Wüst (Hrsg.) / Tobias Riedl / Regina Hindelang (Red.): Policeyordnungen in den Markgraftümern Ansbach und Kulmbach-Bayreuth. Zur frühmodernen Normensetzung in den Kernregionen des Alten Reiches (Die »gute« Policey im Reichskreis, 5). Stegaurach 2011, in: Francia-Recensio 2013/2 | Frühe Neuzeit – Revolution – Empire (1500-1815), 09.09.2013

http://www.perspectivia.net/content/publikationen/francia/francia-recensio/2013-2/FN/wuest_becker

Ruth Slenczka: Rezension zu: Doreen Zerbe: Reformation der Memoria. Denkmale in der Stadtkirche Wittenberg als Zeugnisse lutherischer Memorialkultur im 16. Jahrhundert. Leipzig 2013, in: sehepunkte 13 (2013), Nr. 9, 15.09.2013

http://www.sehepunkte.de/2013/09/22436.html

 

Quelle: http://frueheneuzeit.hypotheses.org/1525

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Liberal wie ein Fürst. Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck und der rheinische Provinziallandtag

Als der ständisch gegliederte rheinische Provinziallandtag im Jahre 1826 erstmals zusammentrat, gehörte ihm Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck als Mitglied des Ersten Standes an. Zwar waren seine Bemühungen um eine Anerkennung als ‘Standesherr’ vergeblich geblieben, doch gewährte ihm Friedrich Wilhelm III., so wie anno 1816 den Fürstentitel, “rein aus Gnade” eine entsprechende Stellung innerhalb des regionalen Vertretungsorgans, einhergehend mit einer Virilstimme. Fürst Joseph nahm bis 1852 an allen Sitzungen dieses in seinen Kompetenzen zwar stark eingeschränkten, allein vom König einzuberufenden und vom landbesitzenden Ritterstand dominierten Provinzialparlaments teil. Doch sollte der Provinziallandtag andererseits zur Bühne zahlreicher vehement geführter politischer Debatten im Zentrum-Peripherie Konflikt der katholisch dominierten, durch ihr französisches Erbe gekennzeichneten Rheinprovinz mit der preußischen Zentralregierung werden.

1830 wurde Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck zum Landtagsvizemarschall ernannt. Doch im Gegensatz zu den meisten seiner hier ebenfalls vertretenen adligen Standesgenossen, die eine letztlich erfolgreiche, auf möglichst weitgreifende Rearistokratisierung gerichtete Standespolitik betrieben, setzte sich Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck für durchaus ‘liberale’ Ziele ein. Er erinnerte immer wieder an das Verfassungsversprechen von 1815, mahnte zur Pressefreiheit und engagierte sich für eine grundsätzliche Emanzipation der Juden in ganz Preußen. Zuvorderst jedoch gehörte er zu den Vorkämpfern einer Erhaltung des ‘Rheinischen Rechts’ bzw. des Code Civil als wesentlichstem Vermächtnis der französischen Herrschaft am Rhein. Nicht zuletzt dies brachte ihm rasch den Ruf eines ‘Franzosenfreunds’ ein.

Die vordergründige Widersprüchlichkeit, die zwischen dem Einsatz für ein auf dem Prinzip der Gleichheit vor dem Gesetz beruhendes Rechtssystem auf der einen, und dem Streben nach teilsouveräner lokaler Herrschaftsausübung als Standesherr auf der anderen Seite zu bestehen scheint, lösen einschlägige Artikel innerhalb der multiperspektivischen Netzbiographie geradezu auf. Sie gewähren darüber hinaus wertvolle Einblicke in die gesellschaftlichen Netzwerke und Einflusssphären eines regionalen Granden, dessen politische Ambitionen insbesondere dann als ‘liberal’ erscheinen, wenn man sie als diejenigen eines “Fürsten” betrachtet.

Florian Schönfuß

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/317

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