Roth, On the British Loss of Antique Works of Art from Benin (1903)

Die Eroberung und Plünderung des Königreichs Benin durch britische Truppen 1897 brachte dessen Kunstschätze gewaltsam und konzentriert auf den Markt, viele wurden sehr rasch vornehmlich von europäischen Museen angekauft. Wie dabei die meist als „Benin-Bronzen“ summierten Werke als ein Instrument im innereuropäischen Konkurrenzkampf um wissenschaftliche Vormachtstellung dienten, verdeutlicht dieser Text, der vom britischen Anthropologen und Museumskuratoren Henry Ling Roth veröffentlicht wurde.

kommentiert von Johanna Wolz

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Quelle: http://translanth.hypotheses.org/442

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Quatremère de Quincy, Lettres à Miranda (1796)

Der französische Gelehrte und Schriftsteller Quatremère de Quincy veröffentlichte 1796 anonym eine Schrift, die binnen weniger Wochen in ganz Europa zirkulierte und Widerhall fand: Es handelte sich um einen flammenden Appell gegen die von der revolutionären Regierung in Paris angeordneten und vom französischen Militär in Italien durchgeführten Beschlagnahmungen von Meisterwerken antiker und nachantiker Kunst und deren Abtransport nach Frankreich.

kommentiert von Flora Tesch

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Quelle: http://translanth.hypotheses.org/439

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Spielen und Lernen in digitalen Zeiten

Kinder wachsen heute in einer digitalen Welt auf – diese Grundannahme steht im Mittelpunkt eines frisch erschienenen Buches von Christine Stephen und Susan Edwards. Die Annahme mag zunächst trivial anmuten. Doch Stephen und Edwards entfalten auf den gut 150 Seiten des Bandes eine, wie ich finde, lesenswerte und vor allen Dingen bedenkenswerte Argumentation auf der Grundlage dieser Feststellung – einige Kernaussagen möchte ich hier im Blog mit euch teilen:

Stephen, C., Edwards, S. (2018). Young children playing and learning in a digital age. A cultural and critical perspective. Milton Park: Routledge.

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Quelle: https://kinder.hypotheses.org/1518

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Texte des RECS #16: Eine geplante Heirat zwischen Maria Theresia und Friedrich dem Großen?

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Jürgen Luh (RECS)

Dass die habsburgische Erzherzogin Maria Theresia und der preußische Kronprinz Friedrich einmal hatten heiraten sollen, ist nur schwer vorstellbar, vor dem Hintergrund, was beide übereinander sagten und schrieben, und wenn man Maria Theresias Liebe zu ihrem Gemahl Franz Stephan von Lothringen bedenkt und Friedrichs Liebe zu sich selbst und der Männerwelt. Dennoch ist immer wieder einmal von einer ehemals angestrebten Vermählung der beiden die Rede.

Nach Antoine Pesne, Friedrich der Große als Kronprinz, Copyright: SPSG, GK I 9174

Der Vorschlag, den Friedrich Heinrich von Seckendorff, der Vertreter der Wiener Hofburg in Berlin beziehungsweise Königs Wusterhausen, nach Angaben einiger Schriftsteller im Jahr 1726 gemacht haben soll, nach Notizen anderer erst im Jahr 1730, entstammt denn auch – so er wirklich ernsthaft gemacht wurde, was ziemlich zweifelhaft ist – eher einer bierselig-qualmigen Stimmung in König Friedrich Wilhelms I. Tabakskollegium; als kluger Diplomat saß Seckendorff gern in dieser Runde, weil sich der preußische König viel eher hier als in seinem Kabinett für politische Ideen begeistern ließ. Aufgrund seiner „bekannt aufhabenden Geschicklichkeit und der guten Manier“ wusste er, „mit dem Könige umzugehen“.

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Quelle: http://recs.hypotheses.org/2233

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31. DJU-Journalistentag: wenig Frauen, keine Kurden, viel Wirtschaft

Am 20. Januar 2018 lud die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (DJU) zum 31. Journalistentag nach Berlin. Unter dem Motto „Under Pressure. Die Freiheit nehm ich dir” war ein Programm geboten, dass Stoff zur Diskussion bot. Die Konzeption der Veranstaltung wirft jedoch Fragen auf: Wer nimmt wessen Freiheit und wie stellt sich die Gewerkschaft dazu? Warum bekommen Konzernvertreter eine Werbebühne? Und wie arbeiten Reporter ohne Grenzen eigentlich?

 



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Quelle: https://medienblog.hypotheses.org/1156

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Lokalbericht – wie posthum veröffentlichte Werke helfen, die literarische Entwicklung eines Autors zu verstehen.

Private Aufzeichnungen und die gesammelten Werke studieren, das Leben eines Autors hierzu in Bezug setzen und Kritiken analysieren. Dies ist eine Methodik, mit der seit jeher ein Verständnis über einen Autor, sein Werk und dessen Entwicklung gebildet wird. Am 1. Juni, an der Universität zu Köln im Kolloquium “Digital Humanities – Aktuelle Forschungsthemen” stellte uns Peter Dängeli, Mitarbeiter des Cologne Center for eHumanities, mit dem Projekt “Hermann Burgers Lokalbericht – vom Romantyposkript zur digitalen Edition” eine aktuelle digitale Methode hierzu vor. Von einem originalen Dokumentenkorpus, über XML-Daten und hochauflösenden Scans, hin zu interaktiven Bildsegmenten und diversen Darstellungs- und Vergleichsmöglichkeiten der einzelnen Dokumente – dies sind einige der Mittel, mit denen die digitale Edition des Lokalbericht die wissenschaftliche Aufarbeitung von Romanen vorantreibt.

 Lokalbericht

So lautet der Titel des ersten Romans von Hermann Burger (1942 – 1989). Burger hat diesen in den Jahren 1970 bis 1972 geschrieben, jedoch nie veröffentlichen lassen. 2008 wurde das Typoskript hierzu im Nachlass Burger’s entdeckt und nach einer ersten Untersuchung seiner Entstehungsgeschichte nach drei Jahren intensiver Forschungsarbeit des Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) in enger Zusammenarbeit mit dem Cologne Center for eHumanities (CCeH) im Oktober 2016 veröffentlicht.

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Quelle: https://dhc.hypotheses.org/546

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„Wo bleibt die Bildung in der Bildungsforschung?“ Prof. Dr. Ulrich Trautwein verteidigt die Empirische Bildungsforschung

Von Veronika Schmid Prof. Dr. Ulrich Trautwein vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Eberhard Karls Universität Tübingen hat am 7. Dezember 2017 im Rahmen des HSE-Expertenforums „Bildung und Identität“ einen engagierten, an einigen Stellen…

Quelle: http://hse.hypotheses.org/817

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Eintagsfliegen

Der britische Fantasyautor und Erfinder der Scheibenweltromane, Terry Pratchett, der vor drei Jahren leider frühzeitig verstorben ist, hat mir unzählige fröhliche Lesestunden beschert. Dabei hat er mich nicht nur unterhalten, sondern oftmals auch informiert und mein Interesse für Wissenschaft im Allgemeinen geweckt. Eine Geschichte aus dem Buch «Alles Sense» (Pratchett 1991[1994]), hat sich mir auf besondere Weise eingeprägt. Sie handelt von jungen und alten Eintagfliegen, die den Sonnenuntergang betrachten und sich dabei unterhalten. Die alten Eintagsfliege beklagen sich bitter über den Zustand der Welt. Die Sonne am Horizont habe in ihrer Jugend noch ganz hoch am Himmel gestanden, und nun sei sie kurz vorm versinken. Es wären doch gar schreckliche Zeiten, in welche die armen jungen Eintagsfliegen hineingeboren worden seien, auch wenn sie sich selber dessen nicht bewusst wären, weil sie ja die gute alte Zeit, wo die Sonne hoch am Himmel stand, nicht hätten erleben können.

Als ich vor kurzem einen Vortrag zum Sprachwandel vorbereitete, in dem ich auch darauf eingehen wollte, wie Menschen, die keine Linguisten sind, Sprachwandel gewöhnlich wahrnehmen, ist mir die Geschichte mit der Eintagsfliege wieder eingefallen. Denn nur allzu oft verhalten wir Menschen uns ähnlich in Bezug auf Veränderungen, die unsere Gesellschaft betreffen.

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Quelle: https://wub.hypotheses.org/181

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Neo-Tribes und TrIBES: Eine Einführung

*Nicht nur im alltäglichen Diskurs und in der Werbung hat es den Anschein, als ob der Individualismus an Strahlkraft verliert. Immer häufiger wird – gerade in medialen Narrationen – das »Ich« durch ein »Wir« mit unterschiedlichen Nuancierungen ersetzt. Auch die sozialwissenschaftliche Forschung konstatiert jenseits dieser eher feuilletonistischen Wir-Erzählung eine »Rückkehr des Kollektiven«, die erklärungsbedürftig ist und eine methodische Herausforderung darstellt (Brühl/Pollozek, 2015). Seit den 1980er-Jahren haben sich unzählige Formen als bedeutsam erlebter Vergemeinschaftung und Gestaltung von sozialen Beziehungen herauskristallisiert, etwa über lebensstil- und konsumorientierte Communitys, kreative Zusammenhänge, Formen der Tauschwirtschaft, berufliche Kollaborationen oder politische Netzwerke. Sie erscheinen flüssiger und provisorischer als Milieus, Subkulturen oder soziale Bewegungen und sind deshalb nicht ohne Weiteres mit diesen etablierten sozialgeschichtlichen Kategorien zu erfassen. Es gilt zu entschlüsseln, wie weit diese Hinwendung der reichen post-industriellen Gesellschaften Europas zu unterschiedlichen Formen neuartiger kollektiver Identität reicht und inwiefern diese als eine Weiterentwicklung von modernen Basisprozessen wie der Individualisierung oder der Pluralisierung »nach dem Boom« aufgefasst werden können.

Bereits Ende der 1980er-Jahre beobachtete der französische Soziologe Michel Maffesoli diese Dynamik und prägte dafür die Metapher des »Neotribalismus«. Damit beschrieb er die Formierung ephemerer sozialer Gebilde, die als vielfältige Netzwerke heterogener Personen existieren. Ihre Vergemeinschaftung vollziehe sich nicht anhand rationaler kognitiver Elemente, sondern aufgrund von ästhetischen, emotionalen oder von Konsum geprägten Bindungen (Maffesoli, 1988).

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Quelle: https://tribes.hypotheses.org/381

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