durchsichten: Transnationalität populärer Jugendkultur. Jugendmedien in der BRD, Großbritannien und Frankreich, 1964-1981
Wie politisch war die Subkultur in Ost und West? Ein Streitgespräch (Podcast)
Cold War Nightlife – The Sound of Cold War Berlin
Podiumsdiskussion, Sage Club Berlin, 9. Juli 2015, 18-20 Uhr
Am Ende klang es fast wie Streit. Als Zeitzeugen aus Ost und West am Pool des Berliner Sage Clubs über die Sound-Geschichte des Kalten Krieges und das Nachtleben der geteilten Stadt diskutierten, lebten alte Gegensätze wieder auf. Einer Berichterstatterin erschien die Diskussion zeitweise wie “ein Wettbewerb zwischen Ost- und West-Punks”. “Der Osten war immer vorbereitet auf den Westen, der Westen aber – und das sieht man auch heute hier – nicht auf den Osten”, kritisierte etwa der Ost-Punk Henryk Gericke, verteidigte die DDR aber gleichzeitig gegen pauschale Kritik des West-Zeitzeugen Dr. Motte.
In einer ungewöhnlichen Kooperation haben der Sage Club gemeinsam mit der Berliner Humboldt-Universität, der University of North Carolina at Chapel Hill, dem Berliner Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen und der Robert-Havemann-Gesellschaft ein Programm zusammengestellt, dass insbesondere interessierten Jung- und Neu-Berlinern einen Einblick in die aufregende Musikgeschichte der geteilten Stadt bieten sollte.
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Sind Videogames ein Thema für Zeithistoriker*innen?
Erste Überlegungen
Bislang hat sich die Geschichtswissenschaft erst sehr wenig mit Videogames beschäftigt. Seit einigen Jahren gibt es Versuche, die Frage zu beantworten, wie Geschichte in Computerspielen dargestellt wird – vor allem aus dem Wissen heraus, dass viele Schüler*innen Videogames spielen und einen Teil ihres historischen Wissens aus diesem Medium beziehen.
Darüber hinaus gibt es aber1 noch keine originär geschichtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit Computerspielen. Ist das eine Forschungslücke? Oder reicht es, sich lediglich mit der Vermittlung historischer Inhalte in Videogames zu beschäftigen?
Wenig überraschend ist wohl unser Ansatz: Wir glauben, das ist nicht genug, und ja, es handelt sich um eine veritable Forschungslücke, die natürlich in erster Linie die gerade erst entstehende Forschung zu den 1980er und 1990er Jahren betrifft. Die bisherige Vernachlässigung von Videogames schon länger nicht mehr zeitgemäß; zudem ist sie, so meine These, Ausdruck dessen, welche weiteren Themenfelder in der neuesten Zeitgeschichte noch der Bearbeitung harren.
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Ein Anfang fast von Null für das DHI Moskau
Im Gespräch mit Michail Bojcov und Nikolaus Katzer
In der Nacht zum 31. Januar 2015 wurde das Deutsche Historische Institut (DHI) Moskau durch einen Großbrand schwer beschädigt. Es gab keine Personenschäden, große Teile des Gebäudes, in dem auch die Bibliothek für Gesellschaftswissenschaften der Russischen Akademie der Wissenschaften (INION) untergebracht war, wurden jedoch zerstört.
Wie ist die Situation des DHI Moskau vor Ort, welche Auswirkungen hat der Brand auf den laufenden Betrieb und die aktuellen Forschungsschwerpunkte des Instituts? Und wie sehen Ihre weiteren Planungen für das DHI aus?
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Quelle: http://mws.hypotheses.org/27459
“Wer nicht mehr befreit werden konnte”
Ansprache von Katrin Stoll anlässlich der Eröffnung der Ausstellung “Niemandsorte” am DHI Warschau.
“Schritte –
In welchen Grotten der Echos
seid ihr bewahrt
den ihr den Ohren einst weissagtet
kommenden Tod?
[…]
Schritte –
Urzeitspiel von Henker und Opfer,
Verfolger und Verfolgten,
Jäger und Gejagt –
[…]”
Nelly Sachs‘ Werk gehörte nicht zur Pflichtlektüre des Deutschunterrichts des Gymnasiums in Ost-Westfalen, an dem ich vor 20 Jahren mein Abitur ablegte. Damals, 50 Jahre nach Kriegsende, hielt der leitende Lehrer meines Jahrgangs auf unserer Abschlussfeier eine bewegende, emotionale Rede, in deren Mittelpunkt er die von Deutschen verübten Verbrechen in ganz Europa stellte und uns unsere politische Verantwortung vor Augen führte.
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Quelle: https://mws.hypotheses.org/27404
scienceblogs: Aberglaube und Alternativmedizin in Dachau heute
Befreiung? Sieg? Niederlage? Interviews zum Kriegsende (1): Frankreich
Im Rahmen des 70. Jahrestags des Kriegsendes in Europa eröffnet die Max Weber Stiftung einen Einblick in die Erinnerungskultur der Gastländer ihrer Institute. Neben einer Auseinandersetzung mit dem Gedenken an 1945 geben wir auch einen kurzen Einblick in die jeweiligen Forschungstendenzen zum Zweiten Weltkrieg. Den Anfang macht Stefan Martens, Stellvertretender Direktor des Deutschen Historischen Institut in Paris. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Weimarer Republik, des Dritten Reiches und des Widerstandes, die Geschichte der französischen Dritten Republik und des Vichy-Regime sowie die Geschichte der Internationalen Beziehungen.
Herr Martens, wie wichtig ist der 8.
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Quelle: http://mws.hypotheses.org/26843
Die unwahrscheinlichen Weltkriege
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Hitler in Paris, 1940 |
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Alfred von Schlieffen |
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Abzeichen der französischen Maginot-Besatzung |
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Ebenso möglich wie Pearl Harbor: ein Rückzug aus China |
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Der "Sitzkrieg" im Westen gab Deutschland Zeit |
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Deutsche Soldaten im Winter 1941 |
Quelle: http://geschichts-blog.blogspot.com/2015/04/die-unwahrscheinlichen-weltkriege.html
WAKE UP THE SOULS!
Runde Jahrestage eignen sich dazu, dass Menschen sich an besondere Ereignisse erinnern. Auch wenn das Ereignis kein positives ist. Zum hundertsten Mal jährt sich am 24.04.2015 der Armenische Völkermord.
Aus diesem Anlass hat die Band System Of A Down (in der alle Mitglieder armenischer Abstammung sind) ihre Tour begonnen, die an dieses Ereignis, welches von der Türkei1 immer noch nicht als Genozid anerkannt wurde, erinnern soll. Unter dem Motto: „Wake Up The Souls“ soll die Tour aber nicht nur erinnern, sondern auch mahnen. Dazu der Sänger der Band, Serj Tankian:
“Part of it is bringing attention to the fact that genocides are still happening, whether you use the word ‘genocide,’ ‘holocaust’ or ‘humanitarian catastrophe (…) none of that is changing.”2
In insgesamt drei Einheiten werden während der SOAD-Tourkonzerte kurze Comic-Videos zum Armenischen Völkermord und zum Völkermord im Allgemeinen gezeigt. Die Videos stammen von Josh Blaylock, der das Comicbuch „Operation Nemesis: A Story of Genocide & Revenge“ herausgebracht hat.3
Bei jedem Konzert werden die System-Bandmitglieder zudem von der Initiative „March to Justice“4 begleitet, die sich für die Anerkennung und den Schutz von Armeniern einsetzt. Vor und nach jedem Konzert werden Unterschriften gesammelt, die später in den USA politischen Entscheidungsträgern vorgelegt werden. Dabei erhofft sich die Initative, dass auch die Vereinigten Staaten den Völkermord an den Armeniern von 1915 anerkennen.
Beenden wird die Band ihre Tour in ihrem Heimatland, in Jerewan, Armenien. Zum ersten Mal werden sie dort zusammen als Band auftreten. Bislang hatte lediglich Sänger Serj Tankian einen Soloauftritt in Armenien. Die Show am 23.04.2015 in Jerewan war für jeden Besucher kostenlos und wurde sogar auf einem Live-Stream im Internet übertragen.5
Warum es wichtig ist vergangene Völkermorde anzuerkennen und sie zu analysieren, um aufkeimende Völkermorde zu verhindern, erklärt Serj Tankian:
“We want the recognition of the first genocide of the 20th century to be a renewal of confidence that humanity can stop killing itself.”6
Blümel, Jonathan (2015): WAKE UP THE SOULS In: JBS History Blog.de. URL: http://jbshistoryblog.de [Zugriff: DD:MM:YYYY]
- Auch Länder wie Deutschland oder die USA haben den Völkermord an den Armeniern als solchen noch nicht offiziell anerkannt. ↩
- URL: http://www.rollingstone.com/music/videos/system-of-a-down-armenia-live-stream-20150423 aufgerufen am: 22.04.2015. ↩
- Siehe http://jbshistoryblog.de/2009/12/operation-nemesis-teil-1/ ↩
- Weitere Infos unter: http://www.marchtojustice.org. ↩
- http://www.rollingstone.com/music/videos/system-of-a-down-armenia-live-stream-20150423 aufgerufen am: 22.04.2015. ↩
- http://www.rollingstone.com/music/videos/system-of-a-down-armenia-live-stream-20150423 aufgerufen am: 22.04.2015. ↩