Das Nekrolog des Franziskanerklosters St. Anna in Bamberg und andere wappengeschmückte Franziskaner-Nekrologien

Neu im Netz ist die Pergamenthandschrift der Staatsbibliothek Bamberg, Msc. 302 des Historischen Vereins, das um 1490 angelegte Nekrolog des Franziskanerklosters St. Anna in Bamberg. Leider verlinkt die Bibliothek bei Handschriftendigitalisaten nicht auf online vorliegende Beschreibungen in den Metadaten.  Karin Dengler-Schreiber beschrieb die Handschrift 1985 im Katalog der Vereinshandschriften. Sie enthält nach ihren Angaben 200 kolorierte Wappenzeichnungen, ohne dass dies in den Metadaten des Digitalisats vermerkt ist. Dringend wünschenswert wäre es, wenn ergänzend zur Handschrift die leider noch nicht online verfügbare Edition des Nekrologs [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/5168

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aventinus recensio Nr. 38 [31.07.2013]: Helmut Krasser u.a. (Hrsg.): Triplici invectus triumpho. Der römische Triumph in augusteischer Zeit, Stuttgart: Franz Steiner 2008

Rom zelebrierte kollektive Macht und formierte sein kollektives Gedächtnis. In dieser Funktion war der Triumphzug ein fester Bestandteil der republikanischen Ordnung. Daher stellt die Etablierung des Prinzipats auch einen fundamentalen Wendepunkt in der Triumphpraxis dar. http://bit.ly/16njG4o

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2013/07/4622/

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“From Lesser to Tanya Ury: German-Jewish Artists 1890-2010” – Ein (subjektiver) Bericht

In seinem Gastbeitrag gibt Oliver Sukrow einen Überblick über den ersten Teil des Konferenzpanels „From Lesser to Tanya Ury: German-Jewish Artists 1890-2010“, das während des College Art Association Annual Meeting 2013 gehalten wurde. Im Rahmen des diesjährigen Treffens der College … Weiterlesen

Quelle: http://musermeku.hypotheses.org/482

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Der Zukunftsstaat und seine Landwirtschaft

Ich lese gerade – zur Vorbereitung auf das kommende Semester – einen Klassiker der Lebensreform: Friedrich Eduard Bilz: Der Zukunftsstaat, aus dem Jahr 1904. Bekannt ist vor allem die Farblithographie, die dem Buch beilag (aber offenbar nur in bestimmten Ausgaben, die von mir benutzte Version nicht illustriert). Dort stellt er das „Volk im heutigen Staat“ dem „Volk im Zukunftsstaat“ gegenüber.

Das Volk im Zukunftsstaat

Farblithographie aus Bilz: Der Zukunftsstaat. By Friedrich Eduard Bilz [Public domain], via Wikimedia Commons.

Das Buch ist ein ganz schöner Schinken, auf 800 Seiten in rund 477 (aber zum Teil doch sehr kurzen) Kapiteln legt Bilz sehr eklektisch und etwas naiv seine Vorstellungen davon dar, wie die Welt verändert werden müsse, um den Menschen wieder in Einklang mit der Natur zu bringen. Das Spektrum der Maßnahmen ist breit – es reicht von der Naturheilkunde (Bilz war ein bekannter Heilpraktiker) über die Abschaffung der Vivisektion bei Tieren und das Verbot von Korsetts bis hin zu Ratschlägen für die Kindererziehung, den Weltfrieden und die Religion. Er setzt dabei vor allem auf ein Umdenken („müssen wir der Menschheit erst eine naturgemäßere Denkweise wieder beibringen“, S. 5), die er allerdings mit einem bunten Strauß staatlicher Interventionen inkl. Verbote kombinieren möchte.

Heute schaue ich mir mal genauer an, was Bilz so über die Landwirtschaft schreibt. Sie spielt keine besonders hervorgehobene Rolle in seinem Text, aber ist durchaus zentral für seine Idee vom „Zukunftsstaat“, also der bis zum Jahr 2000 zu verwirklichenden Gesellschaftsform, die auf das „Naturgesetzes“ gegründet werden soll.

In der utopischen Gesellschaft, die Bilz beschreibt, wird dem „Boden“ wieder seine ursprüngliche Bedeutung zugewiesen: „Der Grund und Boden ist gewissermaßen der Urquell menschlichen Lebens und menschlicher Tätigkeit.“ (S. 92) Sein Ruf „Zurück zur Natur“ bedeutet also – ganz typisch für die Lebensreformer – eine Abwendung von der städtischen Lebensweise. Das will er mit unterschiedlichen Maßnahmen erreichen.
Zum einen soll diejenige Arbeit privilegiert werden, die in seinen Augen nützlich ist – also diejenige, die Naturprodukte gewinnt, vor allem Landwirtschaft und die Herstellung einfacher Gebrauchsgegenstände sowie geistige Arbeit. Alle Mitglieder der Gesellschaft, so Bilz‘ Vorstellung, sollen in der Landwirtschaft tätig sein, zumindest im Sommer. Das habe positive Wirkungen auf die Gesundheit jedes Einzelnen. Mit guten Augen kann man diesen landwirtschaftlichen Pflichtdienst übrigens auf der Lithographie erkennen: ganz rechts, ein kleines Bild mit vergnügten Männern (!) auf dem Feld. Der Untertitel ist beim besten Willen hier nicht lesbar; es soll heißen “3stündige Arbeitszeit”.

Diese Idee eines landwirtschaftlichen Pflichtdienstes koppelt er an zu erwartende Effekte: Zum einen sei die Landbevölkerung gesünder und heiterer als die Stadtbevölkerung. Das ist eine ganz typische Sichtweise dieser Zeit, man findet das in vielen Texten zum Bevölkerungsproblem um 1900. Bilz führt auch die weitverbreitete Vorstellung aus, die Stadtbevölkerung könne sich nicht selbst reproduzieren, sei also ständig auf den Zuzug vom Lande angewiesen (S. 98). Die neue Hinwendung zur Landwirtschaft würde also sicherlich positive biologische Auswirkungen auf die Bevölkerung als Ganze haben.
Zum anderen aber geht Bilz auch davon aus, dass die öffentliche Wertschätzung, die mit dieser Reform einhergehe, eine Image-Kur für die landwirtschaftlichen Berufe sein werde: Die Landwirtschaft werde sich früher oder später vor Bewerbern nicht mehr retten können, und wenn jeder junge Mensch (gemeint: Mann) bereits in jungen Jahren in der Landwirtschaft tätig gewesen sei, dann sei das Arbeiten selbst überhaupt kein Problem: „Unendlich einfacher, ja spielend leicht gestaltet sich dieser ländliche Beruf, wenn die Menschen in der Jugend ihm zugewiesen werden.“ (99) Woher er diese naive Vorstellung von landwirtschaftlicher Arbeit hat, wüsste ich gerne – vor allem, da er selbst in einem landwirtschaftlichen Betrieb (wenn auch einer Gärtnerei) aufgewachsen ist.

Jenseits dieser interessanten Verquickung unterschiedlichster Vorstellungen vom landwirtschaftlichen Arbeiten (absolut einfache Tätigkeit, erhoffte höhere Wertschätzung, biopolitische Effekte) finde ich aber auch spannend, wie sich Bilz konkret (oder: annähernd konkret) die betriebliche Seite der Landwirtschaft vorstellt. Er ist nämlich keineswegs ein Befürworter von einfacher Handarbeit, kleinbäuerlicher Arbeitsweise usw.
Bilz war Anhänger der Bodenbesitzreform und forderte die Verstaatlichung allen Besitzes. Der landwirtschaftliche Boden sollte in seiner Vorstellung von den Gemeinden bewirtschaftet werden. Das sollte nicht nur gemeinschaftlicher und grundsätzlich antikapitalistisch sein, sondern auch dazu dienen, die Landwirtschaft insgesamt effizienter zu gestalten.

„Auch wird man größere Parzellen schaffen, überflüssige Wege, Raine, Hügel und Hecken urbar oder doch nützlicher machen; einmal, um mehr ertragsfähiges Land zu gewinnen, und dann auch, um landwirtschaftliche Maschinen besser anwenden zu können […]. Ferner könnte man auch viele Löcher und Gräben ausfüllen, viele Wege, Flüsse und Bäche gerade legen, schlechte Bodenarten durch Zutat von gutem Boden ergiebiger gestalten usw.“ (S. 83)

Möglichst große Parzellen, rationell-wissenschaftliche Anbaumethoden (138f.) und vor allem der Einsatz von großen Maschinen und effizienten Transporttechnologien schwebte Bilz vor, um die gesamte Menschheit gesund ernähren zu können. Das, was wir heute als Bioland- oder Demeterbetriebe mit lebensreformerischer Tradition kennen, sieht anders aus, oder?

Bilz, Friedrich Eduard: Der Zukunftsstaat. Staatseinrichtung im Jahre 2000. Neue Weltanschauung. Jedermann wird ein glückliches und sorgenfreies Dasein gesichert, Leipzig o. J. [1904].
Kerbs, Diethart: Die Welt im Jahre 2000. Der Prophet von Oberlößnitz und die Gesellschafts-Utopien der Lebensreform, in: Buchholz, Kai u.a. (Hg.): Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900, Bd. 1, Darmstadt 2001, S. 61-66.

Quelle: http://uegg.hypotheses.org/86

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Die Publikationsreihen des DHIP bei academia.edu

phs_academiaDas akademische soziale Netzwerk academia.edu erfreut sich unter Geisteswissenschaftlern steigender Beliebtheit. Das Netzwerk hilft dabei, die eigenen Forschungsergebnisse zu verbreiten und sich mit Fachkollegen zu vernetzen: Reger Austausch und Diskussionen, wie man sie beispielsweise als Nachlese einer Tagungsteilnahme kennt, können auch via academia.edu entstehen.

Für eine bessere Sichtbarkeit sind nun die folgenden DHIP-Reihen bei academia.edu mit eigenen Reihenprofilen vertreten: Ateliers des DHIP, Beihefte der Francia, discussions, Deutsch-französische Geschichte, Instrumenta, Pariser Historische Studien und Studien und Dokumente zur Gallia Pontificia. Auch die perspectivia.net-Reihe Scholar Guide, zu der das DHIP die erste Ausgabe lieferte, hat ein eigenes Profil bei academia.edu.

Das DHIP möchte mit dieser Präsenz auf academia.edu Forschende insbesondere auf die Zweitveröffentlichungen von DHIP-Publikationen nach dem Open-Access-Prinzip auf der Publikationsplattform perspectivia.net aufmerksam machen sowie auf seine genuin elektronischen Publikationen auf dieser Plattform. Ferner sollen nach und nach Rezensionen zu diesen Publikationen hinzugefügt und Titel in Planung angekündigt werden.

Die Reihenprofile sollen die Gemeinschaft der DHIP-Autoren virtuell enger zusammenrücken lassen und die Besonderheit jeder einzelnen Reihe hervorheben, auch für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diese Publikationen bisher noch nicht mit dem Deutschen Historischen Institut Paris in Verbindung gebracht haben.

academia.edu – wie und wozu?

Eine praktische Anleitung und eine sehr gute Beschreibung der wichtigsten Funktionen von academia.edu hat Maria Rottler im Gemeinschaftsblog Ordensgeschichte  gepostet[1]. Wer Französisch kann, für den ist ebenso der Beitrag von Christophe Benech im Blog ArchéOrient-Le Blog zu empfehlen[2]. Hier sei nur kurz auf die wichtigsten Ziele und Prinzipien des Netzwerks hingewiesen.

Steigerung der Sichtbarkeit und Vernetzung

Das akademische soziale Netzwerk academia.edu bietet in erster Linie Forschenden die Möglichkeit, eigene Profile mit ihren Publikationslisten und Vorträgen anzulegen. Academia.edu steigert so die Webpräsenz der Forschenden − die Sichtbarkeit eines Academia.edu-Profils ist oft weit höher als diejenigen mancher Institutshomepages − und erlaubt eine Aktualisierung nach Bedarf. Bei institutionellen Wechseln sichert academia.edu eine konstante Präsenz mit vollständigen Angaben zu den eigenen Publikationen und Vorträgen.

Für Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden, die noch keine oder wenige Publikationen vorzuweisen haben, eignet sich academia.edu, um andere Wissenschaftler auf ein entstehendes Forschungsprojekt hinzuweisen. Jedes Forscherprofil kann ausführen, welche Interessenschwerpunkte vorliegen. Alle bereits gemeldeten academia.edu-Mitglieder mit den gleichen Interessenschwerpunkten erhalten in ihren „Newsfeeds/Timeline” eine Meldung über neue Beiträge aus dem Themenkreis. Ebenso wird mit den eigenen Einträgen verfahren (Publikationen, Vorträge usw.): Diese können mit „Research Interests” versehen werden, und erscheinen so in den Newsfeeds anderer Forscher.

Für Hochschullehrer stellt academia.edu eine Möglichkeit dar, auf Nachwuchswissenschaftler mit (ähnlichen) Forschungsinteressen aufmerksam zu werden.

Ferner können einzelne Forscherprofile, deren wissenschaftliche Arbeit besonders relevant erscheint, abonniert werden. Die Aktivierung der Follow-Funktion hat im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken wie Facebook den Vorteil, dass die Interessenbekundung eindeutig wissenschaftlich motiviert ist. Derjenige dem man folgt, ist in keiner Weise verpflichtet, dies zu erwidern – tut es jedoch häufig.

Gestaltung der Profile

Profile können individuell gestaltet werden. Vorgeschlagen werden Sektionen wie „Books”, „Papers”, „Talks”, „Conference Presentations”, „ Book Reviews” (Rezensionen zu Publikationen anderer Wissenschaftler) und „Teaching Documents”. Man kann aber auch eigene Sektionen erstellen, z.B. „Blogs”, „Reviewed” (Rezensionen zu eigenen Publikationen) oder inhaltliche Sektionen zu epochalen oder thematischen Schwerpunkten. Für vielseitige Forscher ist das sicherlich ratsam.

Ein Beispiel: Das Profil von Prof. Dr. Hubertus Kohle bei academia.edu mit der Angabe von thematischenSchwerpunkte.

Ein Beispiel: Das Profil von Prof. Dr. Hubertus Kohle bei academia.edu mit der Angabe von thematischen und epochalen Schwerpunkten.

Statistiken

Academia.edu-Profile sind öffentlich und können ohne eigene Anmeldung eingesehen werden. Ebenso ist für alle sichtbar, wie oft auf einen Eintrag bzw. auf eine Datei zugegriffen wurde. Das gilt auch für die Besuche auf dem eigenen Profil. Über die „Analytics” kann man die Herkunftsländer der Besucher des eigenen Profils überblicken, die Einträge, die diese konsultiert haben und, falls sie nicht als academia.edu-Nutzer, sondern infolge einer Suche via Suchmaschinen, zum Profil gekommen sind die Stichworte ihrer Suche. Die Analytics sind ein interessantes Barometer dafür, welche Beiträge die Fachcommunity interessieren.

Weitere Tipps und Tricks

Nicht nur die Oberfläche ist englischsprachig, die academia.edu-Community kommuniziert mehrheitlich auf Englisch: Das spiegelt sich in den Research Interests wieder. Es empfiehlt sich, die eigenen Schlagwörter in englischer Sprache zu vergeben. Aber es spricht nichts dagegen, dies zusätzlich in anderen Sprachen zu tun.

Einträge sollten sehr breitflächig mit Research Interests versehen werden. Hier gelten andere Prinzipien als bibliothekarische. Es kommt auf eine breite Streuung an, um möglichst viele academia.edu-Mitglieder zu erreichen. Es sollten bei der persönlichen Verschlagwortung von Beiträgen auch Randthemen berücksichtigt werden. In der Maske, die ermöglicht „Research Interest” einzutragen, erscheint automatisch eine Dropdown-Liste (automatische Vervollständigung) mit einer Angabe über die Häufigkeit des Schlagworts. Hier sollte man sich bei zwei gleichlautenden Schlagwörtern prinzipiell eher den meistbietenden Mitgliedern anschließen − bzw. beide Schlagwörter vergeben.

DHIP-Autoren, deren Publikationen unter perspectivia im Open-Access angeboten werden, sollten die Aufforderung von academia.edu, auch die PDF-Dateien ihrer Beiträge dort hochzuladen, besser ignorieren. Die Suchmaschinen reagieren eher benachteiligend auf Publikationen, die zweimal im Web vertreten sind. Damit schadet man möglicherweise dem Ranking des Beitrags in den Suchmaschinen. Unbedingt angeben sollte man hingegen den Link zu perspectivia.net bei dem entsprechenden Eintrag.

Call for Paper der Sommeruniversität "Formen und Möglichkeiten mittelalterlicher Kommunikation" am DHIP im Juli 2013

Call for Paper der Sommeruniversität “Formen und Möglichkeiten mittelalterlicher Kommunikation” am DHIP im Juli 2013

Ein als „Question” gesendeter Call for Paper erreicht mehr academia.edu-Mitglieder, da Sie ihn mit Research Interests versehen können, als ein Post, der nur in den News der  Followers erscheinen wird.

Bei Kollegen der eigenen wissenschaftlichen Einrichtung, die bereits auf academia. edu vertreten sind, kann man Hinweise zur weiteren Nutzung des Netzwerks erhalten. Personen im eigenen wissenschaftlichen Umkreis, die nicht unter academia.edu vertreten sind, können über „Invite” eingeladen werden.

Neu ist seit einigen Wochen die  Funktion „Share”. Damit können Sie beispielsweise die Einträge aus den von uns angelegten Reihenprofilen in der Newsfeeds/Timelinebei Ihres academia.edu-Profils bzw. auf Facebook oder Twitter posten.

Appell an DHIP-Autoren

Zum Schluss noch ein kleiner Appell: Besuchen Sie die DHIP-Reihenprofile auf academia.edu, und überprüfen Sie bitte, ob die Research Interests, die zu Ihren Publikationen vergeben wurden, treffend und ausreichend breit sind. Über Meldungen, welche Schlagworte ggf. noch fehlen und hinzugefügt werden sollen, freuen wir uns! Melden Sie uns auch die Rezensionen zu Ihren Publikationen, die noch nicht mitgelistet sind − auch diese können gern nachgetragen werden.

Legen Sie sich ein academia.edu-Profil an und abonnieren Sie die DHIP-Reihenprofile: Sie leisten damit einen Beitrag zur Verbreitung Ihrer eigenen Publikationen. Francia-Retro und Francia-Recensio sowie ein allgemeiner Account perspectivia.net und drei Epochenfeeds perspectivia.net (Mittelalter, Frühe Neuzeit und Neueste Geschichte) sind als Journals auf academia.edu vorhanden. Diese können  Sie  abonnieren, um in Ihrem academia-newsfeeds zu erfahren, wenn neue Inhalte auf perspectivia.net veröffentlicht werden. Andere Publikationsplattformen wie La Vie des idées gehen ebenfalls im weiten Sinne als „Journals” in die academia.edu-Welt mit ein.

  1. Maria Rottler, Share and follow research − Academia.edu, in: Ordensgeschichte, 20.2.2013, http://ordensgeschichte.hypotheses.org/2663.
  2. Christophe Benech, Academia.edu: le réseau social scientifique préféré des SHS, in: ArchéOrient-Le Blog, 12.4.2013, http://archeorient.hypotheses.org/792.

Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/1889

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Aktenkunde bei der Tagesschau

Die Tagesschau berichtet heute über Vorwürfe gegen den Bundesminister der Verteidigung, früher als angegeben über erhebliche Probleme bei der Drohne “Euro Hawk” informiert gewesen zu sein. Schon länger ist bekannt, dass dem Minister im Dezember 2012 Gesprächsunterlagen vorgelegen haben, die u. a. das Zulassungsproblem thematisierten und eine Serienbeschaffung in Frage stellten.

Die “Berliner Zeitung” hat jetzt nach eigenen Angaben eine Version dieser Unterlagen erhalten, in der an den entscheidenden Stellen Markierungen mit Grünstift zu sehen sind – in der deutschen Verwaltungspraxis bekanntlich der untrügliche Hinweis auf den Behördenleiter, hier also den Minister, als Urheber. Die “Berliner Zeitung” spricht plastisch, wenn auch nicht ganz korrekt von der “Ministerfarbe”.

Für sich genommen ist dies bereits ein schönes Beispiel für den quellenkritischen Wert von Bearbeitungsspuren auf Aktenschriftstücken und für die unverzichtbare Anforderung an die Arbeit mit moderen Akten, unter den oft zahlreichen Doppeln das für den Geschäftsgang bestimmte Arbeitsexemplar zu ermitteln.

Die Tagesschau will es ihrem Publikum noch genauer bieten, aber sie verschlimmbessert. Da sei der “Berliner Zeitung” das “Original” der Gesprächsunterlagen durchgesteckt worden. Das ließe allerdings Schlimmstes für den materiellen Geheimschutz im Verteidigungsministerium befürchten. Gemeint ist wohl ein Farbscan vom Original.

Als Infokasten findet sich dann folgende Information:

Regeln für Aktenvermerke

Will ein Minister auf einer Akte oder einem Vermerk etwas markieren oder einen Gedanken festhalten, darf er nicht zu einem beliebigen Kugelschreiber greifen. Damit nachvollzogen werden kann, wer welche Anmerkungen hinterlassen hat, ist die Farbe der Stifte genau geregelt. Die “Anlage 2 zu Paragraph 13 Absatz 2″ der “Gemeinsamen Geschäftsordnung der Bundesministerien GGO” legt fest: Der Grünstift ist dem Minister vorbehalten. Streng hierarchisch ist außerdem vorgeschrieben: Parlamentarische Staatssekretäre zeichnen violett, beamtete Staatssekretäre rot, die Abteilungsleitung blau und die Unterabteilungsleitung braun.

Die GGO (S. 59) ist damit richtig zitiert, dabei übersieht die Redaktion aber, dass das “Farbspiel” hier nur für den Geschäftsgangsvermerk zur Festlegung der Bearbeitung von Eingängen festgelegt wird. Die generelle Zuweisung der Farbe Grün ergibt sich aus dem Verwaltungegebrauch und möglicherweise internen Vorschriften des jeweiligen Ministeriums.

Außerdem: Offenbar verwechselt die Redaktion den hier geregelten Geschäftsgangsvermerk, also eine dem Schriftstück aufgesetzte Verfügung und damit ein Element aus der Analytischen Aktenkunde, mit dem Aktenvermerk als Schriftstücktyp aus der Systematischen Aktenkunde. Da die hilfswissenschaftliche Terminologie durch die Mehrfachverwendung des Grundworts “Vermerk” aber selbst nicht konsequent ist, ist das eine lässliche Sünde.

Schließlich noch der Klassiker: Zwischen Aktenvermerken als Schriftstücken und Akten (von der Tagesschau natürlich im Singular gebraucht) als deren Zusammenfassung wird nicht unterschieden; aber diesen Lapsus findet der abgekläre Archivar und Hilfswissenschaftler auch in in der hohen Wissenschaft…

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/75

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EHRI-Stipendien für Holocaust-Studien 2014

EHRI (European Holocaust Research Infrastructure) ruft hiermit zu Bewerbungen für das EHRI-Stipendienprogramm für 2014 auf.

Mit den EHRI-Stipendien soll die internationale Holocaustforschung unterstützt und angeregt werden, indem sie den Zugang zu zentralen Archiven und Sammlungen zum Holocaust ermöglichen. Das Stipendienprogramm richtet sich an sowohl an Forscherinnen und Forscher als auch den wissenschaftlichen Nachwuchs, besonders aber an Doktorandinnen und Doktoranden mit begrenzten Ressourcen. Die Stipendien werden durch die Europäische Union gemäß der Regeln des FP7 Transnational Access (grenzüberschreitendem Zugang) finanziert und stehen daher Antragsstellerinnen und Antragsstellern offen, die an Einrichtungen arbeiten, die in FP7 Mitgliedsstaaten und assoziierten Staaten eingerichtet sind. Besonders Kandidatinnen und Kandidaten aus Mittel- und Osteuropa sind aufgefordert, sich zu bewerben. EHRI setzt sich für Chancengleichheit ein und diskriminiert nicht auf Grundlage nationaler oder ethnischer Herkunft, Alter, Geschlecht, Behinderung, Religion oder sexueller Identität.

Folgenden EHRI-Partner bieten je vier (durch eine Jury vergebene) Stipendien an:

Zwei Stipendien bietet

EHRI-Stipendien beinhalten eine finanzielle Unterstützung für Unterkunft und Lebenshaltung sowie Reisekosten für die Hin- und Rückreise zur gastgebenden Institution. Für die Visa-Beschaffung sind die Stipendiatinnen und Stipendiaten selbst verantwortlich. Sie erhalten Zugang zur Forschungsinfrastruktur des jeweiligen EHRI-Partners inklusive eines Computers. Die durchschnittliche Dauer des Forschungsaufenthalts beträgt vier Wochen, Stipendiatinnen und Stipendiaten können aber auf eigene Kosten und in Absprache mit der jeweiligen Institution ihren Aufenthalt verlängern. Von den Stipendiatinnen und Stipendiaten wird erwartet, dass sie drei Tage in der Woche bei der gastgebenden Institution verbringen, um an ihrem Forschungsprojekt zu arbeiten. EHRI unterstützt ausdrücklich Forschungen in anderen Einrichtungen im Umfeld der jeweiligen einladenden Institution.

Alle Bewerbungsunterlagen müssen in englischer oder deutscher Sprache eingereicht werden. Eine Bewerbung muss folgende Teile umfassen:

  • ein vollständig ausgefülltes Bewerbungsformular;
  • einen Lebenslauf (maximal 2 Seiten);
  • ein ausführliches, vier- bis fünfseitiges (1.250-1.500 Wörter) Exposé eines Projekts zur Geschichte des Holocaust (einschließlich der Vor- und Nachgeschichte), das die Bewerberin bzw. der Bewerber während des Aufenthalts verfolgen möchte, sowie eine Erklärung, bei welcher Institution bzw. bei welchen Institutionen sie bzw. er sich bewirbt; diese Wahl sollte inhaltlich begründet werden;
  • ein Empfehlungsschreiben von einer angesehenen Wissenschaftlerin bzw. einem angesehenen Wissenschaftler, der mit der Arbeit der Bewerberin bzw. des Bewerbers vertraut ist. Das Empfehlungsschreiben sollte eine Bewertung des vorgeschlagenen Forschungsprojekts sowie der allgemeinen wissenschaftlichen Qualitäten der Bewerberin bzw. des Bewerbers enthalten. Der Brief kann entweder zusammen mit der Bewerbung oder direkt von der Gutachterin bzw. vom Gutachter via Email als Scan gesendet werden (einschließlich der Unterschrift sowie des Briefkopfes der Gutachterin bzw. des Gutachters). Der Brief muss bis zum Bewerbungsschluss eingetroffen sein;
  • Zusätzlich muss eine zweite potenzielle Gutachterin bzw. einen zweiten potenziellen Gutachter im Bewerbungsformular benannt werden, die bzw. der gegebenenfalls direkt von EHRI kontaktiert werden kann.

Die Bewerbungsunterlagen können als Emailanhang im DOC- oder PDF-Format an bennett@ifz-muenchen.de gesendet werden. Alle Unterlagen sollten zusammen in einem Email versendet werden. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2013. Spätere Bewerbungen können nicht mehr berücksichtigt werden. Die Entscheidungen über die Stipendienvergabe werden bis einschließlich Dezember 2013 bekannt gegeben.

Mehr informationen:

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=2011

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Die “heiligen Berge” Chinas (I): Der Kult der “Fünf Berge”

Seit dem Beginn der historischen Zeit kam den Bergen in China wiederholt kultische Bedeutung zu.[1] Nach traditioneller Anschauung garantierten bestimmte Berge – in Analogie zu der vom Herrscher ausgeübten Mittlerfunktion zwischen Himmel und Erde “den festen Bestand des Kosmos”[2]. Diese fünf Berge (wuyue 五嶽) standen für die einzelnen Himmelsrichtungen – der Taishan 泰山 im Osten, der Hengshan 衡山 im Süden, der Huashan 華山 im Westen, der Hengshan 恆山 im Norden und der Songshan 嵩山 in der Mitte.[3] Im 1. Jh. v. Chr. wurde das Opfer an die Fünf Berge in die kultischen Handlungen der Herrscher (“Staatskult”) aufgenommen und auch nach dem Ende der Han-Dynastie (220 n. Chr.) beibehalten. Im 5. Jh. nach Chr. befolgten selbst die nomadischen Eroberer Nordchinas diesen Kult.[4]

Dass dem Taishan dabei besondere Bedeutung zukommt, zeigt nicht der Umstand, dass der französische Sinologe Edouard Chavannes (1865-1918) dem Berg bereits 1910 eine Monographie gewidmet hatte[5], sondern auch der Blick in die den Themen Mythologie und Symbolik gewidmeten Nachschlagewerke. Für die Daoisten ist der Taishan Sitz des Dongyue dadi 東嶽大帝, des Kaisers des östlichen Gipfels. Dieser “ist zugleich Lebensspender und Richter, der die Geburt und den Tod jedes Menschen bestimmt. Für die vergeltende Gerichtigkeit verantwortlich, reguliert er entsprechend dem moralischen Verhalten der Menschen deren Lebensspanne und Wiedergeburt”[6] Wie Eberhard schreibt, fand man früher vor Häusern Sandsteinblöcke mit der Inschrift “Der Taishan wagt zu widerstehen” (Taishan shi gan dang 泰山石敢當) – Ziel und Zweck dieser Inschrift war die Abwehr von Gespenstern und Dämonen.[7]

Die Besteigung des Berges galt seit alters her als probates Mittel, um das Schicksal günstig zu stimmen. Es war jedoch nicht allen beschieden, bis zum Gipfel zu gelangen:

“Aber der Berg rächt sich, wenn ein Unwürdiger es wagt, ihn zu besteigen. Qin Shi Huangdi, der unerbittliche Einiger im 2. Jahrhundert v. Chr., wollte den Berg besteigen, um die Anerkennung des Himmels für seine Herrschaft zu erlangen. Er wurde von einem wütenden Gewitter abgewiesen.”[8]

  1. Zur kulturellen Bedeutung von Bergen in der Geschichte Chinas vgl. u. a. Kap. 1 und 2 bei Thomas H. Hahn: Formalisierter wilder Raum. Chinesische Berge und ihre Beschreibungen (shanzhi 山志). Diss., Heidelberg, 1996. http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:16-opus-72876 . Vgl. ferner Werner Eichhorn: Die Religionen Chinas (Die Religionen der Menschheit 21; ed. Christel Matthias Schröder; Stuttgart: Kohlhammer, 1973) 72-75 („Heilige Berge“) sowie die Karte “Heilige Stätten Chinas” in Metzler Lexikon Religion 1 (1999) 213.
  2. Wolfram Eberhard: Lexikon chinesischer Symbole. Die Bildsprache der Chinesen (München, 5. Aufl., 1996) 35.
  3. Vgl. dazu u.a. Patricia Bjaaland Welch: Chinese Art. A Guide to Motifs and Imagery (Singapore 2008) 240 (“Five Sacred Mountains of Daoism”), UNESCO: “The Four Sacred Mountains as an Extension of Mt. Taishan”. Das Buch von William Edgar Geil: The Sacred 5 of China (Boston/New York 1926), die erste westliche Studie zu allen dieser fünf Berge wurde vor einigen Jahren ins Chinesische übersetzt: Zhongguo wuyue 中國五嶽 (Shandong huabao chubanshe 山東畫報出版社, 2006).
  4. Vgl. dazu Anning Jing: The Water God’s Temple of the Guangsheng Monastery. Cosmic Function of Art, Ritual & Theater (Sinica Leidensia 53; Leiden 2002) 82.
  5. Edouard Chavannes: Le T’ai Chan. Essai de monographie d’un culte chinois (Paris 1910).
  6. Hans Wilhelm Haussig, Egidius Schmalzriedt (Hg.): Wörterbuch der Mythologie. Bd. 6: Götter und Mythen in Ostasien (Stuttgart 1994) 822 (“Taishan”).
  7. Eberhard: Lexikon chinesischer Symbole, 277 (“T’ai-shan”).
  8. Cecilia Lindqvist: Eine Welt aus Zeichen: Die Chinesen und ihre Schrift (München 1990) 56.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/654

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Soziologischer Monatsrückblick Juli 2013

Im Juli hatten wir die Ehre, den Sozblog der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in der Sommerpause mit einigen Beiträgen zu gestalten. Ebenso wie unser derzeitiger Call4Papers drehten sie sich um das Thema „Krisen und Umbrüche“ und handelten von den verschiedensten Aspekten des … Weiterlesen

Quelle: http://soziologieblog.hypotheses.org/5325

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Ö1 zur gesellschaftlichen Rolle von HistorikerInnen

Ö1 sendet kommende Woche (7.8.2013, 21:00-22:00) ein Salzburger Nachtstudio zu folgendem Thema:

Moralische Instanz, engagierter Bewahrer, streitbarer Intellektueller?
Zur gesellschaftlichen Rolle von Historiker/innen
Gestaltung: Tanja Malle

"Die Geschichtswissenschaft ist keine moralische Instanz. Es ist nicht Aufgabe eines Historikers, zu preisen oder zu verdammen", hieß es vor wenigen Jahren in einem Appell Hunderter französischer Historiker/innen, die "Freiheit für die Geschichtswissenschaft" forderten. Der Anlass war ein Gesetz, mit dem der Staat zu regeln versuchte, wie bestimmte historische Ereignisse im Unterricht präsentiert und interpretiert werden sollen. Die Wogen in der französischen Gesellschaft gingen daraufhin hoch. Ein Beispiel das zeigt, wie viel Bedeutung der Lehre und Erforschung von Geschichte beigemessen sind. Doch welche Rolle spielen Historiker/innen heute in der Öffentlichkeit? Wie viel Einfluss hat die Politik auf welche Bereiche der Geschichtswissenschaft? Und welches Selbstbild pflegen die Forschenden? Hier wird bei jenen nachgefragt, die nach der Publikation von kontroversen Büchern mit Bodyguards unterwegs sein mussten; bei solchen, die sich für die Bewahrung der Alltagsgeschichte einsetzen und bei jenen, die sich mit ihren Expertisen aktiv in aktuelle gesellschaftliche Diskussionen einmischen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/444876717/

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