Was bedeutet es, in einem constant state of emergency zu leben? Wie hängt der verinnerlichte Terror einzelner Subjekte mit dem von Nationen geführten Terrorkampf zusammen? Der Philosoph Brian Massumi (vgl. 2010; 2015) versucht Antworten auf diese Fragen zu finden. Den Schlüssel sucht er unter anderem in der…
FES: Die Geschichte der Gewerkschaften, betrb. v. Hans-Böckler-Stiftung i.V.m. Friedrich-Ebert-Stiftung
Ein Jahr NS-Dokumentationszentrum in München – Rückblick auf die wechselvolle Entstehungsgeschichte und Betrachtungen zu ausstellungsdidaktischen Problemlagen
Zum ersten Mal jährte sich am 1. Mai 2016 das Bestehen des Münchener NS-Dokumentationszentrums. In der Presse wurde der Jahrestag unter Verweis auf knapp 220.000 Besucher seit der Eröffnung 2015 durchweg positiv gewürdigt.[1] Auch die an der Barer Straße in München, am historischen Standort des „Braunen Hauses“, der 1945 zerstörten NSDAP-Parteizentrale, gelegene Einrichtung blickte in einer Pressemitteilung zufrieden auf den „Erfolg des ersten Jahres“ zurück. Sie verwies dabei auch auf das „rege Interesse an den Bildungsangeboten“, die mehrmals im Jahr wechselnden Sonderausstellungen sowie neuartige Angebote an digitalen Vermittlungsmedien wie etwa die Smartphone-App „Orte Erinnern“.[2]
Die harmonische erste Geburtstagsfeier des Dokuzentrums könnte fast die Dissonanzen vergessen lassen, die seine wechselvolle Entstehungsgeschichte begleiteten. Nach intensiven Diskussionen in München seit den 1980er Jahren fasste der Stadtrat 2001 den Grundsatzbeschluss, ein Dokumentationszentrum zur nationalsozialistischen Vergangenheit der ehemaligen „Hauptstadt der Bewegung“ aufzubauen.
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Französische Aktenkunde
„Französische“ Unterlagen in deutschen Archiven sind ein interessanter Sonderfall für die Aktenkunde. Dabei muss unterschieden werden zwischen Schriftstücken in französischer Sprache, die vor allem aus der Diplomatie und der fürstlichen Standeskorrespondenz stammen, und echt französischem Verwaltungsschriftgut aus der Zeit Napoleons. Wer sich damit beschäftigen muss oder möchte (es hat seinen Reiz), findet hier eine bibliografische Orientierung.
Handbücher und Tafelwerke
Mit Stüber/Trumpp (1992) gibt es eine sehr gute Einführung in die Gesamtüberlieferung französischer Archivalien von hugenottischen Kirchengemeinden bis zur Alliierten Hohen Kommission nach dem Zweiten Weltkrieg. Das etwas zu stark strukturierte Buch bietet auch eine paläografische Handreichung und Hilfsmittel (Glossar, Abkürzungsverzeichnis). Überhaupt wird das Handwerk betont und Grundsätzliches zur Formalbeschreibung und Regestierung von Schriftstücken vermittelt.
Die Beispiele im Tafelteil sind dem kleinen Format des Bandes angepasst, aber hochwertig und noch gut brauchbar. Bei der Beschreibung der Faksimiles sind die Verfasser nicht einem einheitlichem Schema gefolgt, sondern exerzieren verschiedene Regestierungs- und Abschriftstechniken vor.
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Objekt des Monats Juni 2016/Object of the Month June 2016
Verbot des Schweinefleisches im Koran Museum für Islamische Kunst, Inv. Nr. I. 2343 Ägypten, 13./14. Jahrhundert Stein, heller Anguss, blaue, türkise und schwarze Bemalung unter transparenter farbloser Glasur, schwarze Bemalung Statuette eines liegenden Ebers mit aufgestützten Vorderbeinen aus glasiertem Stein. Die massive und sehr schwere Figur zeigt das Tier auf einer rechteckigen türkisfarbenen Standplatte. Anatomische Einzelheiten wie Ohren, Nase, Schnauze und Hufe sowie die Konturen gegenüber der Platte sind schwarz glasiert; nur die Augen sind nachträglich aufgemalt. Über den Rücken verläuft eine blaue Inschrift, […]
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Objekt des Monats Juni 2016/Object of the Month June 2016
Verbot des Schweinefleisches im Koran Museum für Islamische Kunst, Inv. Nr. I. 2343 Ägypten, 13./14. Jahrhundert Stein, heller Anguss, blaue, türkise und schwarze Bemalung unter transparenter farbloser Glasur, schwarze Bemalung Statuette eines liegenden Ebers mit aufgestützten Vorderbeinen aus glasiertem Stein. Die massive und sehr schwere Figur zeigt das Tier auf einer rechteckigen türkisfarbenen Standplatte. Anatomische Einzelheiten wie Ohren, Nase, Schnauze und Hufe sowie die Konturen gegenüber der Platte sind schwarz glasiert; nur die Augen sind nachträglich aufgemalt. Über den Rücken verläuft eine blaue Inschrift, […]
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Unverhofft kommt oft: Der erste lateinische Druck eines Briefs von Kolumbus 1493 kehrt aus Washington zurück nach Florenz.

Biblioteca Riccardiana, Florenz: aus dem Leim gegangene Fälschung des lateinischen Drucks (Rom, 1493) von Christoph Kolumbus‘ erstem Bericht aus der Neuen Welt.
Seit 2004 besaß die Library of Congress (LoC) in Washington ein Exemplar des 1493 in Rom produzierten lateinischen Drucks eines Briefs von Christoph Kolumbus, in dem der Seefahrer bei seiner Rückkehr von der Entdeckung „Indiens“ 1492 über die Neue Welt berichtete. Das Exemplar war Diebesgut.
Der Druck, bestehend in vier 1493 beidseitig bedruckten Blättern aus der Werkstatt des Stephan Plannck (1457-1501) in Rom, wird heute, eingebunden in rotes Leder und ohne jedes auch nur winzigste Stäubchen seiner Vergangenheit, schick präsentiert. Er war der Kongress-Bibliothek 2004 von einem uns nicht genannten Eigentümer1 geschenkt worden. Zuvor sei er, so heißt es, 1990 von einem Schweizer Sammler erworben und 1992 bei Christie’s versteigert worden.2
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Autonomie im Gehorsam – Die dominikanische Observanz in Selbstzeugnissen geistlicher Frauen des Spätmittelalters
1000 Worte Forschung: Dissertation im Fach Theologie, Eberhard Karls Universität Tübingen, verteidigt im März 2016 Die Dissertation „Autonomie im Gehorsam“ beschäftigt sich mit der Frage, wie Dominikanerinnen in Südwestdeutschland die durch die observante Reform veränderten religiösen Werte und Normen akzeptierten,…
Internationale Schwitters-Tagung. Teil 3. Mama-Papa-Dada
- Tobias Wilke (Columbia University New York)
Da-da: Artikulationsgebärden und Affektpoetik bei Kurt Schwitters - Petra Kunzelmann (Coburg)
Text und Rhythmus. Zur rhythmischen Gestaltung in Kurt Schwitters’ Tran-Texten. - Hubert van den Berg (Poznań)
Die große glorreiche Revolution in Revon. Kurt Schwitters als Schriftsteller
Internationale Schwitters-Tagung. Teil 3.
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Kirschblütenfest in Hamburg: Ausdruck einer historischen Verbindung
In der Nacht des 20. Mai leuchtet der Hamburger Himmel wieder in strahlenden Farben: Anlass ist das japanische Kirschblütenfest, bei dem sich die japanische Gemeinde Hamburgs seit nun mehr als 40 Jahren mit einem beeindruckenden Feuerwerk bei der Hansestadt für ihre Gastfreundschaft bedankt. Doch die Beziehung reicht noch viel weiter zurück. – Von Alexander Munz
Der Hamburger Hafengeburtstag ist gerade erst vorbei, da hält die Hansestadt eine weitere Attraktion für Anwohner und Touristen bereit: Mit einem Feuerwerk über der Außenalster wird am Abend des 20. Mai das wohl größte Kirschblütenfest Deutschlands eingeläutet.
Bereits seit 48 Jahren werden mit diesem Fest die deutsch-japanischen Beziehungen in Hamburg gefeiert. Die japanische Gemeinschaft Hamburgs sowie die hier ansässigen Unternehmen setzten im Jahr 1968 ein Zeichen der Beständigkeit und Verbundenheit: Sie spendierten, auf Anregung des damaligen japanischen Konsuls Tani, der Hansestadt knapp 5000 Japanische Blütenkirschbäume. Der Geschichte nach stand jeder Baum für einen japanischen Einwohner Hamburgs – das Generalkonsulat konnte auf Anfrage diese Version aber nicht bestätigen. Seit der Pflanzung findet einmal jährlich im Mai das Kirschblütenfest statt, das inzwischen zu einer Hamburger Frühlingstradition geworden ist.
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