Auch im symbolischen Bereich gibt es die zeitliche Dimension, gibt es Veränderung und Denken in Bewegung. Der Ansatz, dass Wahrheit wesentlich zeitlich sei, kommt in Hegels dialektischer Auffassung von Philosophie zum Ausdruck. Für ihn ist auch…
Ausstellung: Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg
Das Unrecht geschah inmitten der Gesellschaft. Über 20 Millionen Menschen mussten zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland und in den besetzten Gebieten Zwangsarbeit leisten. Auch in Hamburg wurden Zwangsarbeiter zu Hunderttausenden eingesetzt. Die Wanderausstellung „Zwangsarbeit. Die Deutschen, die Zwangsarbeiter und der Krieg“ stellt erstmals die Geschichte dieses Verbrechens umfassend dar. – Von Marlen Sundermann
Nach Berlin, Moskau, Dortmund, Warschau und Prag macht die Wanderausstellung seit dem 5. November nun auch in Hamburg Station. In seinem dritten Obergeschoss präsentiert das Museum der Arbeit in Barmbek die Ausstellung, die von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora konzipiert und von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ initiiert und gefördert wurde. Während bei früheren Ausstellungen vor allem lokale Aspekte eine Rolle spielten, wird hier die Geschichte der NS-Zwangsarbeit erstmals umfassend dargestellt.
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Schrei nach Gerechtigkeit
Schrei nach Gerechtigkeit. Leben am Mittelrhein am Vorabend der Reformation. Hrsg. von Winfried Wilhelmy (= Publikationen des Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseums Mainz Bd. 6). Regensburg: Schnell & Steiner 2015. 487 S. ISBN 9783795429652 (mit Link zum Inhaltsverzeichnis)
Der opulente Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im im Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz vom 5. September 2015 bis zum 17.
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Mobilität im Alter
Beitrag verfasst von Sina Klimm Teilhabe im Straßenverkehr und Mobilitätsförderung Mit dem Älterwerden kommen Risiken und Chancen für die Senioren auf. Es entstehen neue Freiheiten und Vorteile des Erfahrungsreichtums, jedoch können auch Vereinsamung und…
Open Access und das Autoritative in den Humanities
Das Interessante an Open Access ist die Frage, ob OA uns in den Stand versetzt, sinnvolle Forschungsfragen zu entwickeln, die nicht von der autoritativen Vorstrukturierung eines Faches abhängen, sondern durch die Nutzung des Kreativitätspotenzials, das die Quantität zu eröffnen scheint, bestimmt werden. „Fachidentität“ ist dann obsolet.
Der Beitrag Open Access und das Autoritative in den Humanities erschien zuerst auf Wolfgang Schmale.
„Painting the Map“: Imperiale Herrschaftsräume in den Globalstrategiespielen von Paradox Interactive
Die Globalstrategiespiele von Paradox Interactive
von André Postert
Die Anhänger des schwedischen Entwicklerstudios und Publishers Paradox Interactive sehen sich als „Hardcore-Strategen“. Die historischen Globalstrategiespiele des 1995 gegründeten Studios gelten als komplex und, zumindest im Vergleich zu anderen Vertretern des Genres, als besonders anspruchsvoll. Dabei sind ihre Spiele längst keine Nischenprodukte mehr. Das Mittelalter-Strategiespiel Crusader Kings II ließ sich bis Februar 2015 über eine Millionen Mal verkaufen, auch das 2013 veröffentlichte „Flaggschiff“ Europa Universalis IV ist für das Unternehmen eine erfolgreiche Einnahmequelle; in regelmäßigen Abständen werden die Basisspiele mit kostenpflichtigen Erweiterungen ausgestattet, die zu erwerben bei Fans des Studios als selbstverständlich gilt.[1]
Abgesehen von den unterschiedlichen Spielmechaniken, Epochen und thematischen Settings ist das Grundprinzip sämtlicher Paradox-Titel stets dasselbe: auf einer opulenten und stufenlos zoombaren Weltkarte wählt der Spieler ein beliebiges Land, um es im Lauf der Jahrhunderte mittels Politik, Handel, Kolonialisierung und Krieg zu Größe, Ruhm und Reichtum zu führen. Karten sind für die Genese von Geschichtsbildern von großer Bedeutung. Ute Schneider hat in ihrer epochenübegreifenden Studie „Die Macht der Karten“ 2004 eindrucksvoll gezeigt, dass sie keine objektiven Abbilder der geschichtlichen Welt sein können, sondern in erster Linie gesellschaftliche Weltbilder kartographisch repräsentieren und visualisieren.[2] Dies gilt insbesondere für die politischen Karten, deren Grenzen und territoriale Räume das spezifische Staatsverständnis des europäischen und nationalstaatlich verfassten 19. Jahrhunderts wiederspiegeln.
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Der ethnografisch-anthropologische Blick
Das 19. Jahrhundert war ein Zeitalter der technischen und wissenschaftlichen Innovation. Besonderer Popularität unter den Erfindungen jener Epoche erfreute sich die Fotografie: Mithilfe des neuen Mediums ließ sich nicht nur ein anschauliches Bild von den Gesellschaften der europäischen Metropolen entwerfen, sondern auch von den überseeischen Kolonien und ihren indigenen Bewohnern. Fotografien schienen ganz besonders geeignet, um visuelle Einblicke in exotische Welten zu liefern und das Verlangen der Europäer nach Wissen über fremde Völker und Kulturen zu stillen.
Auch in Russland geriet die Auseinandersetzung mit dem Eigenen und dem Fremden zunehmend in den Fokus der imperialen Öffentlichkeit. In der zweiten Jahrhunderthälfte begannen russische Fotopioniere, die imperialen Randgebiete zu bereisen und die beeindruckende Diversität der indigenen Bevölkerung zu dokumentieren. Gegenüber ihren westeuropäischen Kollegen hatten die russischen Fotografen einen klaren Vorteil: Auf ihrer Suche nach „exotischen“ Motiven brauchten sie keine Ozeane zu überqueren, denn „Russlands Orient“ begann im kontinentalen Vielvölkerimperium nur einige Tagesreisen südöstlich von Moskau.
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Quelle: https://www.visual-history.de/2016/03/10/der-ethnografisch-anthropologische-blick/
Der kleine Unterschied – Deutsche Einheit in weiter Ferne
Am 3. Oktober letzten Jahres wurde landesweit der 25. Jahrestag der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland gefeiert. Vieles ist in den 25 Jahren passiert. Angefangen von einer euphorischen Begrüßungswelle, der Einigung per Staatsvertrag, der…
Renten für die Rente – Private Altersvorsorge im Spätmittelalter
10.03.2016 Anja Zawadzki
Als am 23. Februar 2016 der Paritätische Wohlfahrtsverband seinen neuesten Armutsbericht veröffentlichte, bestätigte sich, was viele im Vorfeld bereits zu wissen glaubten: Trotz einer guten Wirtschaftslage gelten erschreckend viele Menschen in Deutschland als arm. Besonders alarmierend erscheint dabei die Entwicklung der Altersarmut. Während die Anzahl der auf Grundsicherung angewiesenen Rentner im Jahr 2003 noch bei 258 000 Menschen lag, stieg die Zahl bis zum Jahr 2014 fast auf das Doppelte an. Der Verbandsgeschäftsführer warnt, dass sich dieser Zustand in den nächsten 20 Jahren noch weiter verschlechtern werde und spricht sogar von einer „Lawine der Altersarmut“.1
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5 Fragen an… die Geschlechter-, Arbeits- und Organisationssoziologin Brigitte Aulenbacher (Uni Linz)
Brigitte Aulenbacher ist Professorin am Institut für Soziologie der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Johannes Kepler-Universität in Linz. Zu ihren Schwerpunkten gehören die Gesellschaftstheorie und Sozialanalysen, die Geschlechter- und Intersektionalitätsforschung sowie die Rationalisierungs-, Arbeits-, Organisationsforschung. Zuletzt erschien von ihr im Jahr 2015 (gemeinsam mit Birgit Riegraf und Susanne Völker) ein Buch zum Thema „Feministische Kapitalismuskritik, Einstiege…