DH-Videoclip Adventskalender – Tür 6

Grau und kalt ist das Wetter an diesem Nikolaustag – Zeit für ein Video aus südlicheren Gefielden. Die Universität La Sapienza in Rom macht zwar mit ihrem Bewerbungsvideo “Sapienza University for Digital Humanities” für die DH 2016  mehr Lust auf Urlaub als auf Arbeit, aber schließlich ist ja Wochenende.

Wer allerdings etwas über die Digital Humanities in Rom / Italien erfahren will, wird leider vor eine kleine Geduldsprobe gestellt, erst kommt ein Sightseeing-Teil (Minute 00:08 bis 01:02) und anschließend ein Image-Teil der Uni (Minute 01:03 bis 02:37).

Für die Bewerbung als Ausrichtungsort der Digital Humanities Konferenz 2016 hat es nicht gereicht, die ADHO hat sich für Krakau entschieden. Aber da ist es ja auch schön.

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4380

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Die Wissenschaft vom Multitask

Wenn ich als Kind gerade nicht Schriftsteller werden wollte, war definitiv Wissenschaftler mein Berufswunsch. Ich weiß nicht, ob es euch auch so ging, aber ich hatte da einen verschrobenen Geist vor Augen, der sich 24 Stunden täglich und an sieben Tagen in der Woche um eine Forschungsfrage kümmern kann, die er dann irgendwann löst. Und wenn ich mir jetzt meine tägliche Arbeit so anschaue, muss ich feststellen, dass die Wirklichkeit bei mir - wie bei eigentlich allen Kolleg|inn|en in meinem näheren Umfeld - doch ein wenig anders aussieht.

Ich will hier jetzt gar nicht das große Klagelied anstimmen, dass ja sowieso immer alles auf den Mittelbau abgewälzt wird, der dazu meist noch unter dem Damoklesschwert der Befristung darbt. Nein, ich glaube, insgesamt geht es sicher auch der Professor|inn|enschaft nicht besser, die zwischen Lehre und administrativen Aufgaben auch um Zeit ringen muss, sich mit der eigenen Forschung beschäftigen zu können (was der PHD-Comic ganz nett einfängt, wobei der eher die amerikanischen Hochschullehrer abbildet).

PHD comics by Jorge Cham
www.phdcomics.com

Da meine Aufgaben in letzter Zeit immer mehr zerfaserten, musste ich eine Organisationsstruktur zurechtlegen, die mich überall einigermaßen auf dem Laufenden halten kann, welche Aufgaben dringend der Behandlung bedürfen, ohne aus den Augen zu verlieren, was noch so alles erledigt werden muss. Was habe ich nicht alles ausprobiert - Tafelbilder auf dem Whiteboard hinter mir oder Task-Listen auf Schmierzetteln vor mir festgehalten, e-Mails sortiert, zweistellige Zahlen von Google-Docs angelegt und dazu To-Do-Listen auf unterschiedlichen Plattformen ausprobiert. Momentan bin ich dabei angekommen, auf Evernote je eine Notiz zu allen verschiedenen Aufgaben, die ich im Moment betreue, anzulegen und dort wichtige Termine und ToDos festzuhalten. Momentan liegen in dem Ordner zehn dieser gegliederten Notizzettel. Über jeden dieser Zettel könnte ich eigentlich mal einen Blogpost schreiben, es sind durchweg interessante Aufgaben, denen ich aber leider immer nur einen Teil meiner Zeit opfern kann.

Da muss ich z.B. meine Lehrveranstaltungen vorbereiten, managen und eventuelle Prüfungsleistungen korrigieren. Mit dem Kollegen dessen Dissertation besprechen. Oder den BA-Studiengang Informationsverarbeitung für die Re-Evaluierung neu strukturieren. Den MA-Studiengang als 1-Fach-Master völlig neu konzipieren, Austauschmodule zu anderen Studiengängen entwerfen und absegnen. Mit meinen Kollegen Überlegungen zur strategischen Ausrichtung des Institutes anstellen, mit verwandten Fachbereichen Kooperationen absprechen, überlegen, wie wir uns besser in das Cologne Center for e-Humanities eingliedern, und ob ich dort meine Pflichten als stellvertretender Sprecher irgendwie besser ausfüllen könnte. Mögliche Forschungsprojekte ausdenken, ausgedachte anschieben, angeschobene beantragen, bewilligte beaufsichtigen, weiterdenken, Zwischen- und Abschlussberichte verfassen, Ergebnisse veröffentlichen, diverse Formblätter zur Drittmittelanzeige, zur Vollkostenkalkulation, zur Rechnungsstellung ausfüllen, vom Justiziariat belehrt werden, was der Unterschied zwischen Auftragsforschung und Kooperationsverträgen ist, Meetings ansetzen mit Projektmitarbeiter|inne|n, mit unseren Admins, mit dem gesamten Lehrstuhl, mit dem gesamten Institut, mit der CCeH-Geschäftsführung. Dazu irgendwie auf dem Stand der Forschung bleiben in so hochdifferenzierten und weitläufigen Bereichen wie der Computerlinguistik, der Softwaretechnologie und der Wissenschaftskommunikation.

Noch einmal: Ich will nicht jammern, im Gegenteil bin ich in meinem Job wirklich glücklich (gut, ohne Befristung schliefe ich besser). Man muss halt Kompromisse oder Synergien finden - eine Lehrveranstaltung bspw. an ein Thema koppeln, zu dem man gerade ein Projekt leitet. Projekte anschieben, die kompatibel mit dem eigenen Forschungsvorhaben sind. Teile der eigenen Forschung in davon unabhängig gestellte Projekte einbringen. Delegieren, netzwerken, den Überblick behalten. Ich war nie ein besonders guter Multitasker und ich werde es vermutlich auch nie werden. Mit der Nutzung geeigneter Software (Evernote für mich, Google Drive für die Bearbeitung gemeinsamer Dokumente, mitunter, wenn viel Kleinkram auf einmal kommt, auch eine ToDo-Liste wie Wunderlist) ist es mir aber in Teilen möglich, die Multitasks auf eine Reihe von Einzeltasks aufzuteilen, die mein Hirn nicht überfordern. Auch wenn ich froh sein werde, wenn die aktuellen Notizzettel weniger werden sollten, kann ich so noch eine Weile produktiv (Selbstbild) arbeiten. Immerhin hatte ich ja Zeit, diesen Blogpost zu schreiben. Und bald sind ja auch Weihnachtsferien, in denen man dann all das, was in den letzten Monaten hinten runter gefallen ist, aufarbeiten kann...

Quelle: http://texperimentales.hypotheses.org/1208

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Bildungsarbeit am Norbert Wollheim Memorial – zur Parallelität von Erfahrungs- und Ereignisgeschichte

Norbert Wollheim steht für den Kampf ehemaliger Zwangsarbeiter um Entschädigung in der frühen Bundesrepublik. Im Jahr 2008 wurde das Norbert Wollheim Memorial direkt neben dem IG Farben Haus eröffnet.

ReferentIn: 
Dagi Knellessen
Datum: 
7 Januar, 2015 - 17:00

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Quelle: http://lernen-aus-der-geschichte.de/Online-Lernen/content/12151

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Blutiges Russland

1„Ein großartiger Sensationsroman aus der Russischen Revolution von Graf Pavel Bobrinski ... ein Roman, der bereits ganz Europa aufgerüttelt hat.„

So titelt der Herausgeber des von März bis Mai 1928 im Belgrader Verlag „Ilustracija“ erschienenen Fortsetzungsromans „Krvava Rusija“, der die Liebesgeschichte einer Gräfin und eines Proletariers inmitten der Wirren der Oktoberrevolution erzählt.

Ob es sich – was angesichts des Autorennamens denkbar wäre – um eine Übersetzung aus dem Russischen handelt, wer der Graf Pavel Bobrinski gewesen ist bzw. wer sich eigentlich hinter dem Namen des Verfassers versteckt – all diese Fragen konnten leider bislang nicht beantwortet werden. Denn weder der Autor noch der Titel figurieren in irgendeiner der gängigen Bibliographien. Weltweit ist das Werk in keinem Bibliothekskatalog nachgewiesen – im Katalog der Serbischen Nationalbibliothek in Belgrad ist der Titel lediglich als ein Desideratum verzeichnet.

3 Die Bayerische Staatsbibliothek konnte kürzlich 52 der insgesamt 60 erschienenen Folgen des 722 Seiten langen Kolportageromans erwerben (Signatur Res/81.8955). Das Deckblatt eines jeden Oktavheftchens, die 1928 innerhalb eines Viertel Jahres drei- bis viermal die Woche erschienen, ziert jeweils eine andere, inhaltsbezogene, Schwarz-Weiß-Zeichnung. Das dünne, saure Zeitungspapier ist zwar seinem Alter entsprechend vergilbt, sonst aber in einem recht guten Zustand.

Filip Hlušička

 

Krvava Rusija 1c

Quelle: http://ostbib.hypotheses.org/636

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DH-Videoclip Adventskalender – Tür 5

Tür Nummer 5 des Adventskalenders tut sich auf und zeigt Eindrücke von der Re:Humanities-Konferenz 2014, “the first national digital humanities conference of, for, and by undergraduates.” (Quelle: http://youtu.be/X_umVfCuQrg)

Pfiffige Studierende der Colleges Haverford, Bryn Mawr und Swarthmore im US-Bundesstaat Pennsylvania haben bereits zum vierten Mal dieses Event ausgerichtet. Und die Planungen für Re:Humanities 2015 laufen :-)

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4363

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Das Siegel der Universität Oxford an einer Urkunde des 18. Jahrhunderts

Oxford_Siegel_klein

 

Interessant sieht das Siegel aus, das die engliche Ehrendoktorwürde der Universität Oxford eines westfälischen Adeligen aus dem 18. Jahrhundert beglaubigte. Erstaunlicherweise hat es mit dem heutigen " Siegel" bzw. Logo der Universiät visuell kaum etwas zu tun (http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Uni_oxford_logo,.svg&filetimestamp=20081116171714&).

Es zeigt im Bild die Universität des Mittelalters: In der Mitte übergroß der  Professor, der seinen Studenten eine Vorlesung hält. Die Studenten sitzen auf einem typisch mittelalterlichen Holzgestühl rund um ihren Professor gescharrt. Ob es sich bei dem abgebildeten Professor um einen Heiligen handelt, wird nicht deutlich. Er ist in jedem Fall, wie die sichtbare Tonsur erkennen lässt Mönch. Die Umschrift lautet: "+Sigill[um] cancellarii  et universitatis Oxoniens". Auch der Ochse, der sprechend in späterer Zeit im Siegel eine Rolle spielt. (Vgl. z.B. das Siegel von 1433:http://archives.balliol.ox.ac.uk/Archives/stcross01.asp)

Es ist tatsächlich zur Mitte des 18. Jahrhunderts das älteste Siegel der Universität Oxford, das an die Urkunde mit der Ehrendoktowürde gehängt wird. Es stammt nachweislich aus dem Jahr 1300.  Trotz anderer Siegel und eines schon füh aufkommenden Wappens (http://www.oua.ox.ac.uk/enquiries/arms.html), das in späterer Zeit als Siegel, bzw. Symbol der Universität genutzt wurde, griff man zu diesem besonderen Anlass auf das älteste Siegel zurück. Es wurden also zeitgleich mehrere Siegel gleichzeitig genutzt. Dies tat man einerseits aus legitimatorischen Gründen, anderseits aus traditionellen. Auf diese Weise wurde die lange Geschichte der Universität, die bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht hervorgehoben und die Würde und Bedeutung der Ehrendoktorwürde betont. Vermutlich wurde es in der frühen Neuzeit für diese besonderen Zwecke genutzt, ähnlich wie in mittelalterlichen Städten das sogenannte "große Stadtsiegel". Die älteste Siegel an dieser Stelle hat damit in doppelter Weise beglaubigende Funktion, einmal in rechtlicher und dann in historischer Art und Weise.

 

Literatur: A Short History of the English People by J R Green (Macmillan, 1892).

 

 

 

Quelle: http://siegelblog.hypotheses.org/47

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„Die Halbstarken in der BRAVO“

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Das Poster "Die Halbstarken in der BRAVO. Der Wandel in der Berichterstattung über eine Jugendsubkultur 1956-1959" von Matthias Kerekes entstand im Rahmen des Lehrforschungsprojekt „Eine transnationale Geschichte der Jugendsubkulturen“, das PD Dr. Karsten Uhl im Sommersemester 2014 an der TU Darmstadt angeboten hat. In dem Lehrforschungsprojekt wurde die Vielfalt der internationalen Jugendkulturen des 20. Jahrhunderts behandelt. Dabei kam den Bereichen Musik, Mode und Politik sowie ihrer Interdependenz eine große Bedeutung zu. Die Forschungsergebnisse sollten in Form der international üblichen Präsentationsform des Posters mithilfe von knappen Textpassagen, aussagekräftigen visuellen Quellen und sinnvollen Grafiken dargestellt werden.

Quelle: http://mgtud.hypotheses.org/156

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Als Historikerin im Archiv

von Marc Martin (2-Fach-Bachelor | Geschichte | Kunstgeschichte) „Also wenn ich etwas kann, dann improvisieren“. Mit diesen Worten eröffnete Dr. Antje Diener-Staeckling, als Reaktion auf einen technischen Fehler, die Übung „Berufe für Historiker (und andere Geisteswissenschaftler)“, in der sie einen … Weiterlesen

Quelle: http://beruf.hypotheses.org/109

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DH-Videoclip Adventskalender – Tür 4

Nach der kurzen Stripvisite nach Irland gestern, zeigt das heutige Video des Adventskalenders was sich so auf der Nachbarinsel England in Sachen DH tut, konkret melden sich die KollegInnen der Oxford University zu Wort:

“Specialists in the digital humanities from across the University talk about what this exciting field means to them, and how the use of digital technology in the humanities is allowing whole new fields of research to emerge.” (Quelle: http://youtu.be/zdlOC0sFo5k)

Viel Vergnügen mit dem kurzweiligen Imagefilm der Uni Oxford: “The Digital Humanities in Oxford University

 

 

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4355

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“Unification is a jackpot” – in South Korea!

It was South Korea’s president Park Geun-hye who coined this phrase. On being awarded an honorary doctorate of the Technical University of Dresden Ms. Park delivered a speech outlining her vision …


English

 

It was South Korea’s president Park Geun-hye who coined the Phrase “Unification is a Jackpot.” On being awarded an honorary doctorate by the Technical University of Dresden, Ms. Park delivered a speech outlining her vision and proposals for the unification of North and South Korea. If the North Korean government abandoned its nuclear programme, the Republic of Korea would be willing to improve the living conditions of the people living in the North by promoting infrastructure measures. The focus should be on the people and their needs (e.g., family reunions) as well as on narrowing the cultural distance between the two countries.

 

Unification “Made in Germany”?

Dresden, as the location for the speech, was a deliberate choice: it was here, after all, that the German Chancellor Helmut Kohl held his speech on German reunification in 1989. Ms. Park directly referred to Germany’s division and cited the unification of Germany as a good example.[1] North Korea’s reaction to Ms. Park’s speech can only be described as very reserved. Though, at first glance, President Park’s political declarations of intent and principles appear to be very general in nature, they are given substance by a variety of activities, such as anticipating united administrative structures in a single state,[2] searching for ways of creating joint history teacher training programmes, or planning and implementing unification education aimed at preparing students in the Republic of Korea for unification. Since the unification of Germany, a number of conferences involving researchers and academics from the Republic of Korea and Germany have discussed political and history education during Germany’s division, analysed the problems of post-unification education, and identified the possible consequences of Korean unification by examining German history teaching in the two parts of German history. Germany is meant to serve as an example of anticipating potential problems and of finding ways of solving them. Since 2000, there has been unification education at South Korean schools, primarily based on history, but also on social studies and ethics. The German-Korean Educational Forum on the History of Division and Unity (“Deutsch Koreanisches Bildungsforum zur Geschichte von Teilung und Einheit”), held in Berlin in October 2014, critically examined the reality of unification education at schools and the possibility of further developing the concept of such education. At the Berlin conference, a number of South Korean scholars, teachers, and representatives of the Ministry of Education spoke on unification education. I attended the conference and will briefly summarise what I consider to be the most interesting statements.[3] I will also reflect on the conference in terms of the German-German history of division and unification and its teaching at school.

Unification education

To start with, unification is no jackpot for young South Koreans. Instead, they ask what this has got to do with them after almost 70 years of division. Their focus is on the rigorous university entrance examination and their career prospects. Everything not directly relevant to the examination is only of minor importance. Nevertheless, they are interested in the everyday life of their peers in North Korea. This interest could be used as a starting point for promoting the awareness of peaceful unification since, parallel to the crises in North Korea and the possibility of unification, there are increasing doubts and concerns about the financial burden, among other issues, and not only among young people. There is no consensus on the concept of unification education. On the one hand, there is still the old concept of anti-communist education stressing the security of the Republic of Korea and considering North Korea to be first and foremost an enemy. On the other hand, existing unification education stresses mutual trust and a single nation. The latter concept is widely accepted among scholars, but not in society. The concept of unification education and the degree of intensity with which it is followed largely depend on the respective governments.Thus, continuity would be lacking on the one hand, and the influence would be so direct that participants appealed for adopting and adhering to a “Beutelsbach Consensus.” A public dialogue on the question if and why Korea’s unification was a “jackpot” would be important for initiating a process possibly leading to unification. In this context, learning from the example of Germany was mentioned, particularly that unification needs to be understood as a process. Further, the processual nature of unification would need to be implemented more strongly in unification education. Classes, it was argued, would need to be conceptualised in terms of how to best reach a solution than purely in terms of the desired outcome.

The German question … remains unsolved!

The Korean perspective has made me ponder my German historical-didactic outlook: Although no reunification lessons were offered in the Federal Republic of Germany, reunification was an perennial issue, at least for history teachers, for instance, in the shape of a document published in 1978 by the Permanent Conference of the Ministers of Education and Cultural Affairs for the Länder in the Federal Republic of Germany (KMK) on dealing with the German question at school (“Die Behandlung der Deutschen Frage im Unterricht”) or in terms of public debates on historical maps, etc. History and civics classes were often limited to—theoretically—comparing the systems of the Federal Republic of Germany and the German Democratic Republic, omitting the overlaps, the relations and mutual effects, and everyday life. After the collapse of the GDR, we saw a large number of suggestions for dealing with the era of division in a more differentiated way, such as the “asymmetrisch verflochtenen Parallelgeschichte [asymmetrically intertwined parallel history]” (Christoph Kleßmann)[4]. However, these suggestions were not pursued. Reunification is a process and its history is still “smoking,” even 25 years after the fall of the Berlin Wall, as the Schroeder controversy has shown.[5] Most of all, just how the history of division and unification should be taught remains controversial!

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Literature

  • Donald N. Clark, “Korea in world history,” (Ann Arbor, MI: Association for Asian Studies, 2012).
  • Un-suk Han (Ed.), “History Education and Reconciliation. Comparative Perspectives on East Asia,” (Frankfurt a.M.: Peter Lang, 2012). Therein: Sei-yoonChang, “The Current History Education Curriculum and the System of Textbook Authorization in Korea”, pp. 59-80.
  • Sung-Yeun Lim, “Lehrerausbildung und Abstimmungsprobleme des Lehrermarkts: Entwicklungsdynamik in Deutschland und Südkorea,” (Wiesbaden: Springer, 2013).

External links

 

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[1] http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/rektoratskollegium/stk/sg57/uj/bilder/pdf2014/UJ07-14.pdf (last accessed 27.11.2014).
[2] Cf. http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/oas/korea-studien/forschung/Transfer-Projekt/index.html (last accessed 27.11.2014).
[3] Based on the German translation of the transcripts of the lectures that were provided at the conference. Unfortunately, the transcripts are still unpublished. Deutsch-Koreanisches Bildungsforum zur Geschichte von Teilung und Einheit. Hosted by the Ministry of Education/Korea, the National Research Foundation of Korea, Freie Universität Berlin and the Gyeonggi Provincial Office of Education in Berlin on 16 October 2014.
[4] Kleßmann, Christoph and Lautzas, Peter (Eds.): Teilung und Integration : die doppelte deutsche Nachkriegsgeschichte als wissenschaftliches und didaktisches Problem. Bonn 2005.
[5] Cf. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-9/spaeter-sieg-der-diktaturen-auswirkungen-ergebnisoffenen-geschichtsunterrichts/ (last accessed 27.11.2014).

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Image Credits
© Korean Cultural Center, 2014. For the 25th anniversary of the Berlin Wall, the Cultural Department of the Embassy of the Republic of Korea has planned to set up a unification garden” at the former wall to send a message of hope for the unification of Korea.

Recommended Citation
Alavi, Bettina: “Unification is a jackpot!” – in South Korea! In: Public History Weekly 2 (2014) 42, DOI:  dx.doi.org/10.1515/phw-2014-3047.

Copyright (c) 2014 by De Gruyter Oldenbourg and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact: julia.schreiner (at) degruyter.com.

 

Deutsch

Dieser Slogan wurde von der südkoreanischen Präsidentin Park Geun-Hye geprägt. Park hielt im März 2014 anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Dresden eine Rede, in der sie ihre Visionen und Angebote für eine Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea darlegte: Wenn die Regierung Nordkoreas von ihrem Atomprogramm abrücke, sei die Republik Korea bereit, durch Infrastrukturmaßnahmen die Lebensverhältnisse der Menschen im Norden zu verbessern. Die Menschen und deren Bedürfnisse (z.B. nach Familientreffen) sollten im Mittelpunkt stehen, ebenso wie eine kulturelle Wiederannäherung. 

 

Wiedervereinigung “Made in Germany”?

Dresden als Ort der Rede war mit Bedacht gewählt: In Dresden hielt Bundeskanzler Kohl 1989 seine Rede zur Wiedervereinigung der beiden Staaten; Park nahm direkten Bezug auf die deutsche Teilung und stellte die Wiedervereinigung Deutschlands als positives Beispiel heraus.[1] Die Reaktion Nordkoreas auf Parks Rede kann nur als äußerst unterkühlt beschrieben werden. Diese zunächst sehr allgemein erscheinenden politischen Absichtserklärungen und Prinzipien der Präsidentin werden aber durch vielfältige Aktivitäten konkretisiert, die eine Überführung z.B. von Verwaltungsstrukturen in einen Gesamtstaat vorausdenken,[2] Möglichkeiten erwägen, wie die Geschichtslehrerausbildung vereinheitlicht werden kann oder aber einen Wiedervereinigungsunterricht konzipieren und umsetzen, der SchülerInnen der Republik Korea auf eine Wiedervereinigung vorbereiten soll. So gibt es zwischen WissenschaftlerInnen der Republik Korea und Deutschland seit der deutschen Wiedervereinigung Tagungen, die sich mit der historisch-politischen Bildung während der deutschen Teilung beschäftigen, die Probleme im Bildungsbereich nach der Wiedervereinigung beleuchten sowie die Betrachtung der beiden deutschen Teilgeschichten im Geschichtsunterricht auf ihre möglichen Konsequenzen für die Situation bei der Wiedervereinigung Koreas befragen. Am deutschen Beispiel sollen so mögliche Probleme antizipiert und Lösungsansätze konzipiert werden. Seit dem Jahre 2000 gibt es an südkoreanischen Schulen zudem Wiedervereinigungsunterricht, der insbesondere an das Fach Geschichte, aber auch an Sozialkunde und Ethik angelehnt ist. Auf die Realität dieses Unterrichts und auf seine konzeptionellen Weiterentwicklungsmöglichkeiten wurde insbesondere auf der Tagung “Deutsch-koreanisches Bildungsforum zur Geschichte von Teilung und Einheit” im Oktober 2014 in Berlin ein kritischer Blick geworfen. Auf dieser Tagung trugen mehrere südkoreanische Wissenschaftler, LehrerInnen sowie Vertreter des Unterrichtsministeriums zum Wiedervereinigungsunterricht vor. Ich habe an dieser Tagung teilgenommen und fasse im Folgenden die aus meiner Perspektive bemerkenswertesten Aussagen pointiert zusammen.[3] Abschließend spiegele ich die Tagungserfahrungen in Bezug auf meine Wahrnehmung der deutsch-deutschen Teilungs- und Wiedervereinigungsgeschichte und deren schulische Umsetzung.

Wiedervereinigungunterricht

Zunächst einmal ist die Wiedervereinigung für die südkoreanischen Jugendlichen kein Hit, sondern sie fragen, was diese nach fast 70-jähriger Teilung mit ihnen zu tun hätte. Ihr Blick ist auf die strenge Universitätsaufnahmeprüfung und die damit verbundene Karriere gerichtet. Alle Inhalte, die nicht direkt für die Aufnahmeprüfung relevant sind, stehen nur am Rande im Fokus der Jugendlichen. Gleichwohl zeigen sie Interesse für das Alltagsleben der Gleichaltrigen in Nordkorea, was als Anknüpfungspunkt für die Förderung des Bewusstseins für eine friedliche Wiedervereinigung genutzt werden könnte. Denn gleichzeitig wachsen mit den Krisen in Nordkorea und der Möglichkeit einer Wiedervereinigungssituation Besorgnis und Bedenken, z.B. im Hinblick auf die finanziellen Lasten – und dies nicht nur bei den Jugendlichen. Über das Konzept des Wiedervereinigungsunterrichts besteht noch kein Konsens. So zeige sich auf der einen Seite noch das alte Konzept der Antikommunismuserziehung, das die Sicherheit der Republik Korea betont und Nordkorea hauptsächlich als Feind ansieht. Auf der anderen Seite stehe die Wiedervereinigungserziehung, die das Vertrauen und die gemeinsame Nation betone. Für letzteres gibt es unter den Wissenschaftlern einen Konsens, nicht aber in der Gesellschaft. Das Konzept des Wiedervereinigungsunterrichts und die Intensität, mit der dieses verfolgt wird, ist stark von den jeweiligen Regierungen abhängig. So ergebe sich auf der einen Seite keine Kontinuität, zum anderen sei der Einfluss so direkt, dass die Verabschiedung und Einhaltung eines “Beutelsbacher Konsenses” angemahnt wurde. Wichtig sei eine öffentliche Diskussion darüber, ob und warum die Wiedervereinigung Koreas ein “Hit” sei, um einen Prozess in Gang zu bringen, der in die Wiedervereinigung münden kann. Hier wurde das Lernen am deutschen Beispiel zitiert, nämlich dass das Ziel der Wiedervereinigung als Prozess verstanden werden müsse. Diese Prozesshaftigkeit der Wiedervereinigung müsse auch stärker in den Wiedervereinigungsunterricht eingehen, der mehr vom Lösungsweg denn vom Resultat her konzipiert werden müsste.

Die Deutsche Frage … bleibt offen!

Der koreanische Blickwinkel hat meine deutsche geschichtsdidaktische Sicht ins Nachdenken gebracht über die folgenden Phänomene: In der Bundesrepublik gab es keinen Wiedervereinigungsunterricht, gleichwohl war aber das Thema Wiedervereinigung zumindest für die professionellen GeschichtsvermittlerInnen kontinuierlich präsent, z.B. durch Publikation der Kultusministerkonferenz von 1978 über “Die Behandlung der Deutschen Frage im Unterricht”, durch öffentliche Debatten über Geschichtskarten etc. Der Geschichts- und Politikunterricht erschöpfte sich häufig in einem relativ theoretischen Systemvergleich zwischen Bundesrepublik und DDR, in dem die gegenseitigen Überlappungen, die Beziehungen und gegenseitigen Bedingtheiten und das Alltagsleben häufig ausgeklammert waren. Nach der Wende wurden viele Vorschläge gemacht für eine differenziertere Behandlung der Teilungszeit, z.B. die “asymmetrisch verflochtene Parallelgeschichte” (Christoph Kleßman)[4], die aber nicht konsequent aufgegriffen wurden. Und die Wiedervereinigung ist tatsächlich ein Prozess, wobei deren Geschichte auch 25 Jahre nach dem Mauerfall noch “qualmt”, wie man an der Schroeder-Kontroverse sehen kann.[5] Denn wie die Geschichte von Teilung und Wiedervereinigung unterrichtet werden soll, ist immer noch kontrovers!

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Literatur

  • Clark, Donald N.: Korea in world history. Ann Arbor, MI 2012.
  • Han, Un-suk (Hrsg.): History Education and Reconciliation. Comparative Perspectives on East Asia, Frankfurt a.M. 2012. Darin: Chang, Sei-yoon: The Current History Education Curriculum and the System of Textbook Authorization in Korea, S. 59-80.
  • Lim, Sung-Yeun: Lehrerausbildung und Abstimmungsprobleme des Lehrermarkts: Entwicklungsdynamik in Deutschland und Südkorea. Wiesbaden 2013.

Externe Links

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[1] http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/rektoratskollegium/stk/sg57/uj/bilder/pdf2014/UJ07-14.pdf (letzter Zugriff 27.11.2014).
[2] Vgl. http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/oas/korea-studien/forschung/Transfer-Projekt/index.html
[3] Als schriftliche Grundlage dienen die Langfassungen der Vorträge, die parallel zur Tagung in deutscher Übersetzung – leider bisher unveröffentlicht – vorlagen. Deutsch-Koreanisches Bildungsforum zur Geschichte von Teilung und Einheit. Veranstaltet vom Ministry of Education/Korea, dem National Research Foundation of Korea, der Freien Universität Berlin und dem Gyeonggi Provincial Office of Education am 16.10.2014 in Berlin.
[4] Kleßmann, Christoph / Lautzas, Peter (Hrsg.): Teilung und Integration. Die doppelte deutsche Nachkriegsgeschichte als wissenschaftliches und didaktisches Problem. Bonn 2005.
[5] Vgl. http://public-history-weekly.oldenbourg-verlag.de/2-2014-9/spaeter-sieg-der-diktaturen-auswirkungen-ergebnisoffenen-geschichtsunterrichts/ (letzter Zugriff 27.11.2014).

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Abbildungsnachweis
© Koreanisches Kulturzentrum, 2014. Zum 25-jährigen Jubiläum des Berliner Mauerfalls hat die Kulturabteilung der Botschaft der Republik Korea die Errichtung eines “Gartens der Wiedervereinigung” am ehemaligen Mauerstreifen geplant, um ein Zeichen der Hoffnung auf die Wiedervereinigung Koreas zu setzen.

Empfohlene Zitierweise
Alavi, Bettina: “Die Wiedervereinigung ist ein Hit!” – in Südkorea! In: Public History Weekly 2 (2014) 42, DOI:  dx.doi.org/10.1515/phw-2014-3047.

Copyright (c) 2014 by De Gruyter Oldenbourg and the author, all rights reserved. This work may be copied and redistributed for non-commercial, educational purposes, if permission is granted by the author and usage right holders. For permission please contact: julia.schreiner (at) degruyter.com.

 


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