Philophiso: Lieber Herr Dr. Schmidt, Heideggers Schriften treiben nicht nur Laien regelmäßig Knoten in die Köpfe. Sie haben sich in Ihrem neuen Buch „Grund und Freiheit“ (>>Herbst 2015!!!) aber sogar mit dem komplizierten Begriff der Freiheit auseinandergesetzt, der bei Heidegger definiert wird als „Grund des Grundes“. Wenn Sie aber beispielsweise als Demonstrant für die Freiheit auf die Straße gehen, werden Sie wohl kaum als Begründung für Ihr Tun rufen: „Die Freiheit ist der Grund des Grundes!“ Was meint Heidegger also, wenn er von „Freiheit“ […]
Ein Urlaubsgesuch
Man kann ja nicht nur arbeiten, und jeder muß sich ab und zu um seine privaten Dinge kümmern: Grund genug, einmal Urlaub zu nehmen! Genau dies hatte Christoph von Lerchenfeld vor, der als bayerischer Kriegskommissar im Heer der Katholischen Liga diente. Er hatte seinen Dienstherrn Kurfürst Maximilian von Bayern darum gebeten, für eine gewisse Zeit „heraufreisen“, also zurück nach Bayern kommen zu dürfen. Der Kurfürst antwortete ihm am 1. Februar 1628 (Bay HStA, Kurbayern Äußeres Archiv 2379 fol. 42-43 Konzept).
Bevor sich Maximilian zu diesem Punkt äußerte, ging er zunächst auf eine Reihe von anderen Themen ein: Da gab es noch Versorgungsfragen für die Besatzung der Festung Wolfenbüttel zu regeln, die erst kürzlich, zu Weihnachten 1627 vor den Truppen der Liga kapituliert hatte. Gleichzeitig ging die Belagerung der Festung Stade weiter, und die dort eingesetzten Truppen sollten durch Leistungen der Städte Braunschweig, Hildesheim und anderer unterstützt werden; auch Gelder für die Soldzahlungen sollten – darauf wies der Kurfürst eigens hin – „zu etwas erschonung der cassa“ (gemeint war die Kriegskasse der Liga) von diesen Städten mitaufgebracht werden. Schließlich ging es um die in Wolfenbüttel erbeutete Artillerie: was mit diesen Geschützen zu tun sei und vor allem, wie man sie kostengünstig nach Bayern bringen könnte, war ein noch offenes Thema.
[...]
Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/859
Ein Urlaubsgesuch
Man kann ja nicht nur arbeiten, und jeder muß sich ab und zu um seine privaten Dinge kümmern: Grund genug, einmal Urlaub zu nehmen! Genau dies hatte Christoph von Lerchenfeld vor, der als bayerischer Kriegskommissar im Heer der Katholischen Liga diente. Er hatte seinen Dienstherrn Kurfürst Maximilian von Bayern darum gebeten, für eine gewisse Zeit „heraufreisen“, also zurück nach Bayern kommen zu dürfen. Der Kurfürst antwortete ihm am 1. Februar 1628 (Bay HStA, Kurbayern Äußeres Archiv 2379 fol. 42-43 Konzept).
Bevor sich Maximilian zu diesem Punkt äußerte, ging er zunächst auf eine Reihe von anderen Themen ein: Da gab es noch Versorgungsfragen für die Besatzung der Festung Wolfenbüttel zu regeln, die erst kürzlich, zu Weihnachten 1627 vor den Truppen der Liga kapituliert hatte. Gleichzeitig ging die Belagerung der Festung Stade weiter, und die dort eingesetzten Truppen sollten durch Leistungen der Städte Braunschweig, Hildesheim und anderer unterstützt werden; auch Gelder für die Soldzahlungen sollten – darauf wies der Kurfürst eigens hin – „zu etwas erschonung der cassa“ (gemeint war die Kriegskasse der Liga) von diesen Städten mitaufgebracht werden. Schließlich ging es um die in Wolfenbüttel erbeutete Artillerie: was mit diesen Geschützen zu tun sei und vor allem, wie man sie kostengünstig nach Bayern bringen könnte, war ein noch offenes Thema.
[...]
Quelle: http://dkblog.hypotheses.org/859
Verborgene Zimelien? Zu einer unbekannten Gymnasialbliothek im Bergischen Land
Ein kleiner Wikipedia-Artikel, erstellt im Jahr 2005, verweist auf eine gymnasiale Buchsammlung. Der Artikel über das Gymnasium Velbert-Langenberg, in dem der Anstalt das Gründungsdatum 1711 zugeschrieben ist, zeigt das Foto eines Bibeleinbands aus dem 17. Jahrhundert.
Der Link zum Uploader bringt den neugierigen Leser zu weiteren Fotografien aus dem Buchbestand des Gymnasiums, eins zeigt einen Stempel: „Höhere Bürgerschule Langenberg“.1
150 Jahre IHK Braunschweig: Personen machen Geschichte: Teil 1: Max Jüdel, der Präsident
Max Jüdel wurde als Sohn des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Salomon Jüdel und seiner Ehefrau Julia, geb. Oppenheimer, am 10. Oktober in Braunschweig geboren. Nach dem Schulbesuch trat er in das väterliche Geschäft ein. Ab 1870 leitete er dann die Manufaktur- und Modewarenhandlung am Braunschweiger Kohlmarkt. Bereits 1873 übernahm Jüdel – von den Perspektiven und Möglichkeiten des Eisenbahnwesens überzeugt – gemeinsam mit Heinrich Büssing die Eisenbahnsignal-Bauanstalt Büssing & Ungnade, die als Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. anfangs an der Wolfenbütteler Straße, ab 1874 an der … 150 Jahre IHK Braunschweig: Personen machen Geschichte: Teil 1: Max Jüdel, der Präsident weiterlesen →
150 Jahre IHK Braunschweig: Personen machen Geschichte: Teil 1: Max Jüdel, der Präsident
Max Jüdel wurde als Sohn des wohlhabenden jüdischen Kaufmanns Salomon Jüdel und seiner Ehefrau Julia, geb. Oppenheimer, am 10. Oktober in Braunschweig geboren. Nach dem Schulbesuch trat er in das väterliche Geschäft ein. Ab 1870 leitete er dann die Manufaktur- und Modewarenhandlung am Braunschweiger Kohlmarkt. Bereits 1873 übernahm Jüdel – von den Perspektiven und Möglichkeiten des Eisenbahnwesens überzeugt – gemeinsam mit Heinrich Büssing die Eisenbahnsignal-Bauanstalt Büssing & Ungnade, die als Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co. anfangs an der Wolfenbütteler Straße, ab 1874 an der … 150 Jahre IHK Braunschweig: Personen machen Geschichte: Teil 1: Max Jüdel, der Präsident weiterlesen →
Umberto Eco und die Comics
Vor zehn Tagen, am 19. Februar 2016 ist Umberto Eco verstorben. Der italienische Schriftsteller, Semiotiker, Philosoph und Kulturwissenschaftler wird – nicht erst in den Nachrufen – als universeller Geist, als „wiedergeborener Renaissance-Gelehrter“1 bezeichnet. Und das zu Recht – hat er sich mit seinen Arbeiten doch auf einem unheimlich breiten Gebiet bewegt. Dabei verstand er es „souverän[,] Hoch- und Populärkultur“2 zu verbinden und setzte sich nicht zuletzt auch mit der Kunstform des Comic auseinander.
Umberto Ecos Beschäftigung mit dem Comic setzte in einer Zeit ein, zu der von einer Comicwissenschaft noch keine Rede sein konnte.
Bereits 1962 veröffentlichte er den Aufsatz Il mito di Superman e la dissoluzione del tempo, der zehn Jahre später auch in englischer Sprache publiziert wurde: The Myth of Superman.3 Eco geht vom Zwiespalt aus, den die Figur des Superman mit sich bringt, die in ihren zwei Identitäten zwei verschiedenen Konzepten entspricht: Superman mit seinen übermenschlichen Kräften und schieren Unbesiegbarkeit gehört in den Bereich des Mythos, während sein Alter Ego, der Reporter Clark Kent, in den Bereich des Romanhaften zu zählen ist.
[...]
Quelle: http://comics.hypotheses.org/346
Umberto Eco und die Comics
Vor zehn Tagen, am 19. Februar 2016 ist Umberto Eco verstorben. Der italienische Schriftsteller, Semiotiker, Philosoph und Kulturwissenschaftler wird – nicht erst in den Nachrufen – als universeller Geist, als „wiedergeborener Renaissance-Gelehrter“1 bezeichnet. Und das zu Recht – hat er sich mit seinen Arbeiten doch auf einem unheimlich breiten Gebiet bewegt. Dabei verstand er es „souverän[,] Hoch- und Populärkultur“2 zu verbinden und setzte sich nicht zuletzt auch mit der Kunstform des Comic auseinander.
Umberto Ecos Beschäftigung mit dem Comic setzte in einer Zeit ein, zu der von einer Comicwissenschaft noch keine Rede sein konnte.
Bereits 1962 veröffentlichte er den Aufsatz Il mito di Superman e la dissoluzione del tempo, der zehn Jahre später auch in englischer Sprache publiziert wurde: The Myth of Superman.3 Eco geht vom Zwiespalt aus, den die Figur des Superman mit sich bringt, die in ihren zwei Identitäten zwei verschiedenen Konzepten entspricht: Superman mit seinen übermenschlichen Kräften und schieren Unbesiegbarkeit gehört in den Bereich des Mythos, während sein Alter Ego, der Reporter Clark Kent, in den Bereich des Romanhaften zu zählen ist.
[...]
Quelle: http://comics.hypotheses.org/346
Vortrag: “Popgeschichte als Zeitgeschichte” (Audio)
Muss sich die Zeitgeschichte stärker der Sphäre von Pop zuwenden — und wie lässt sich diese umschreiben? Welche etablierten Verfahren stehen bereits zur Verfügung und wo sind noch Blindstellen? Gibt es neue Methoden und Quellen, die zu Rate gezogen werden müssen? Etliche Initiativen haben sich in den vergangenen Jahren dieser Fragen angenommen. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Diskussion, führt in Grundbegriffe wie Volks- und Massenkultur, das Populäre und Pop ein und arbeitet anhand einer Musik-Aufnahme (aus urheberrechtlichen Gründen aus dem Audio herausgeschnitten) die Verschränkungen zwischen Pop und Geschichte beispielhaft heraus.
Eine Aufnahme der Beatles wird mit Schriftdokumenten aus unterschiedlichen Archiven gelesen. Anhand des Beispiels werden Zugänge der Protest-, Konsum-, Wirtschafts-, Sozial- und Politikgeschichte diskutiert. Popgeschichte wird im Kontrast zu diesen etablierten Verfahren als Perspektive vorgestellt, die ästhetische Ereignisse nicht als Nebensache oder „weicher Faktor” der Geschichte marginalisiert, sondern als relevantes Feld für die Zeitgeschichte der Massendemokratien und Mediengesellschaften des 20. Jahrhunderts versteht, das Differenzen konstituierte und Politiken und Ökonomien hervorbrachte.
[...]
Vortrag: “Popgeschichte als Zeitgeschichte” (Audio)
Muss sich die Zeitgeschichte stärker der Sphäre von Pop zuwenden — und wie lässt sich diese umschreiben? Welche etablierten Verfahren stehen bereits zur Verfügung und wo sind noch Blindstellen? Gibt es neue Methoden und Quellen, die zu Rate gezogen werden müssen? Etliche Initiativen haben sich in den vergangenen Jahren dieser Fragen angenommen. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Diskussion, führt in Grundbegriffe wie Volks- und Massenkultur, das Populäre und Pop ein und arbeitet anhand einer Musik-Aufnahme (aus urheberrechtlichen Gründen aus dem Audio herausgeschnitten) die Verschränkungen zwischen Pop und Geschichte beispielhaft heraus.
Eine Aufnahme der Beatles wird mit Schriftdokumenten aus unterschiedlichen Archiven gelesen. Anhand des Beispiels werden Zugänge der Protest-, Konsum-, Wirtschafts-, Sozial- und Politikgeschichte diskutiert. Popgeschichte wird im Kontrast zu diesen etablierten Verfahren als Perspektive vorgestellt, die ästhetische Ereignisse nicht als Nebensache oder „weicher Faktor” der Geschichte marginalisiert, sondern als relevantes Feld für die Zeitgeschichte der Massendemokratien und Mediengesellschaften des 20. Jahrhunderts versteht, das Differenzen konstituierte und Politiken und Ökonomien hervorbrachte.
[...]