Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022220792/
#wbgavie | Esther-Julia Howell: AMUC – Das Gemeinschaftsblog der Münchener Archive
Gastbeitrag von Esther-Julia Howell (Archiv des Instituts für Zeitgeschichte, München) anlässlich des Workshops „Bloggen in Geschichtswissenschaft und Archivwesen“, der am 10. November 2014 in Wien stattfindet.
Schon vor mehreren Jahren haben sich die Münchener Archive zu einem lockeren Arbeitskreis zusammengeschlossen, um ihre Aktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit rund um den alle zwei Jahre stattfindenden bundesweiten Tag der Archive zu koordinieren. Dabei entstand unter dem Namen „Archive in München“ auch ein gemeinsamer Internetauftritt, auf dem die zahlreichen kleinen und großen Archive und archivähnlichen Einrichtungen der bayerischen Landeshauptstadt sich und ihre Bestände vorstellen konnten.
Diese Website war ein erster richtiger und wichtiger Schritt des Arbeitskreises in die digitale Welt. Die Weiterentwicklung des Internets zum dynamischen und interaktiven Web 2.0 ließ den Auftritt jedoch innerhalb weniger Jahre statisch und veraltet wirken. Das lag auch daran, dass Veränderungen jeweils von einer Agentur vorgenommen werden mussten; Informationen zu Ansprechpartnern, Öffnungszeiten und Ähnlichem wurden daher nur selten auf den aktuellen Stand gebracht. Wegen des relativ hohen organisatorischen und finanziellen Pflegeaufwands wurde die Seite bald nur noch alle zwei Jahre als Werbeplattform für die Veranstaltungen zum Tag der Archive genutzt. Entsprechend gering war die Zahl der Seitenaufrufe.
Der Arbeitskreis entschloss sich daher im Frühsommer 2014, die Gestaltung des gemeinsamen Internetauftritts zu überdenken. Die dafür eingerichtete Arbeitsgruppe entschied sich sehr schnell, mit der Zeit zu gehen und statt einer aufwändigen und womöglich kostenintensiven Überarbeitung der klassischen Website, auf ein Gemeinschaftsblog umzusteigen.
Die Vorteile eines Gemeinschaftsblogs lagen für die Arbeitsgruppe auf der Hand: Es ist in der Regel kostenlos und kann auch ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse relativ einfach selbst gestaltet und gepflegt werden. Statt Änderungen mühsam koordinieren zu müssen, kann jede Einrichtung ihre Informationen über einen Autorenzugang selbst aktuell halten. Auch thematische Beiträge, Veranstaltungs- und Publikationshinweise können die Institutionen selbständig erstellen und veröffentlichen. Da das Blog von vielen Beiträgern befüllt wird, ist der Arbeitsaufwand für die einzelnen Institutionen weitaus geringer, als wenn sie ein eigenes Blog betreiben würden. Die Pflege des Blogs insgesamt, also die Erstellung neuer Seiten oder Kategorien und die Verwaltung der Autorenzugänge, kann mit überschaubarem Arbeitsaufwand durch ein mehrköpfiges Redaktionsteam erfolgen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Anbieter wurde die Arbeitsgruppe dank eines Kontaktes zu Maria Rottler schnell fündig: de.hypotheses.org ist ein seriöses und nicht-kommerzielles Blogportal, das ausschließlich geistes- und sozialwissenschaftliche Blogs versammelt und sogar einen wissenschaftlichen Beirat unterhält – alles wichtige Argumente, um die dem Web 2.0 teilweise zurückhaltend gegenüberstehenden Archivträger von der Idee eines Blogs zu überzeugen.
Das Redaktionsteam hat in den letzten Monaten die Grundstruktur für das Blog erarbeitet und es mit ersten Inhalten befüllt. Das Blog soll dazu dienen, einen Einblick in die reiche Münchener Archivlandschaft zu geben. Ein wichtiges Anliegen ist dabei, den kleineren, finanziell und personell weniger gut aufgestellten Archiven und solchen ohne eigenen Internetauftritt die Möglichkeit zu bieten, sich und ihre Arbeit ohne unverhältnismäßigen Arbeitsaufwand einem breiteren Interessentenkreis zu präsentieren. Über die Kommunikation mit den Nutzerinnen und Nutzern hinaus soll das Blog auch dem fachlichen Austausch zwischen den Münchener Archiveinrichtungen dienen. Zur Mitarbeit eingeladen sind daher Archivare und Archivarinnen, Historiker und Historikerinnen, Studierende, Archivnutzer und Archivnutzerinnen sowie alle historisch und stadtgeschichtlich Interessierten. Seit Kurzem ist das Blog nun online und wird dank der zahlreichen Kollegen, die sich bereits für ihre Institution als Autor oder Autorin angemeldet haben, in den nächsten Wochen hoffentlich weiter mit Leben erfüllt werden.
Blog: http://amuc.hypotheses.org
Facebook-Seite: https://www.facebook.com/pages/Archive-in-M%C3%BCnchen/254315181287132?fref=ts
Twitter: @amucblog
Dr. Esther-Julia Howell ist seit 2014 stellvertretende Archivleiterin am Archiv des Instituts für Zeitgeschichte München.
Quelle: http://bioeg.hypotheses.org/468
Leiterin/Leiter der Abteilung „Digitale Informations- und Forschungsinfrastruktur“
Das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) sucht zum 1. Januar 2015 eine Informationswissenschaftlerin/einen Informationswissenschaftler als
Leiterin/Leiter der Abteilung „Digitale Informations- und Forschungsinfrastruktur“.
Die Aufgaben umfassen:
- Leitung der Abteilung „Digitale Informations- und Forschungsinfrastruktur“ und ihren Projekten inkl. Budgetverwaltung
- konzeptionelle und strategische Weiterentwicklung der Forschungs- und IT-Infrastruktur
- Anforderungsanalyse und benutzerzentrierte Entwicklung sowie Evaluation von Softwarearchitekturen und Informationssystemen
- Auf- und Ausbau digitaler Forschungsinfrastrukturen in enger Kooperation mit bibliothekarischen und geisteswissenschaftlichen Partnern
- Auf- und Ausbau von Angeboten für die Digital Humanities
- Beantragung von Drittmittelprojekten
- Management von (IT-)Projekten
- enge Kooperation mit der Forschungsbibliothek und den überwiegend forschenden Abteilungen
- strategische Vernetzung des GEI
Erwartet werden:
- „Master of Arts“ oder Diplom für Informationswissenschaft oder gleichwertiger Abschluss
- Erfahrung in der Softwareentwicklung in wissenschaftlichen Kontexten
- Kompetenzen in der Anforderungsanalyse und benutzerzentriertem Design
- Erfahrungen im Projekt- und IT-Management
- Erfahrungen bei der Beantragung und Leitung von Drittmittelprojekten
- Vernetzung auf dem Gebiet (geisteswissenschaftlicher) Forschungsinfrastrukturen
- Vermittlungskompetenz zwischen Informatikern, Bibliothekaren und Geisteswissenschaftlern
- Erfahrungen und Kompetenzen im Bereich Urheberrecht, Open Access und Forschungsdatenmanagement. Verständnis für gute wissenschaftliche Praxis
- Leitungserfahrung/Führungskompetenz, kooperativer und integrierender Führungsstil
- Teamfähigkeit, Engagement und Belastbarkeit
Weitere Informationen zur Bewerbung finden sich unter: http://www.gei.de/stellenangebote/stelle-details/news/detail/News/eine-informationswissenschaftlerin-einen-informationswissenschaftler.html
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4192
DHd-Tagung 2015: CfP verlängert bis 10.11.14
Die Einreichfrist für Beiträge zur zweiten Jahrestagung des DHd-Verbands 2015 in Graz wurde vom 2.11.2014 auf den 10.11.2014 verlängert.
Den aktuellen Call for Papers gibt es unter der URL: https://dig-hum.de/aktuelles/cfp-dhd2015-daten-zu-erkenntnissen
Weitere Informationen zur Konferenz finden sich auf der offiziellen Seite der DHd 2015.
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=4189
Geheimdienst-Dokumente zu Eric Hobsbawm und Christopher Hill
Pech also für jene HistorikerInnen, die sich nicht in der britischen KP betätigten!
[via FB/Kritische Geschichte]
Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/1022220484/
Interview mit Udo Thiedeke (JGU Mainz)- Über das Leben und Werk des Soziologen Rainer Lepsius
Die Redaktion des Soziologiemagazins hat als Nachruf zum Tode des Soziologen Prof. Dr. Dr. hc. Rainer Lepsius ein Interview mit Prof. Dr. Udo Thiedeke geführt, der während seiner Studienzeit und Promotion einer der bedeutendsten deutschsprachigen Soziologen der Gegenwart kennengelernt … Continue reading
Quiz zur Informationskompetenz und Internetrecherche
Ein Quiz von Klaus Graf Vor zwei Tagen ging das folgende Quiz über die Mailingliste von Inetbib. MIt freundlicher Genehmigung von Klaus Graf geben wir den Text seiner Mail hier wieder und rufen alle Francofil-Leser/innen zum Mitmachen auf! Die Ergebnisse … Weiterlesen →
Rencontre de traducteurs en sciences humaines et sciences sociales / Symposium geistes- und sozialwissenschaftlicher Übersetzer (Paris, Fondation de la Maison des Sciences de l’Homme, 18-19-20/03/2015)
Das Symposium geistes- und sozialwissenschaftlicher Übersetzer, das vom 18. bis 20. März 2015 in Paris stattfinden wird, möchte deutsch- und französischsprachigen Übersetzern ein Forum bieten, um sich über inhaltliche Schwerpunkte ihrer Arbeit und aktuelle Fragen ihres Berufsstands auszutauschen. Da Übersetzer geistes- und sozialwissenschaftlicher Texte in besonderem Maße auf den Austausch mit Übersetzerkollegen und Fachwissenschaftlern angewiesen sind, aber kaum entsprechende Netzwerke bestehen, soll dieses Symposium als Plattform für den Diskurs über Übersetzungsfragen dienen, aber auch Anstöße für nachhaltige Kooperationen liefern. Neben einem öffentlichen Rahmenprogramm mit Vorträgen und Diskussionsrunden sollen in einer Reihe von Ateliers in kleinen Gruppen konkrete Fragestellungen zur Sprache kommen, die für die eigene Tätigkeit relevant sind und nach gemeinschaftlicher Diskussion verlangen. Alle Teilnehmer sind dazu eingeladen, in diese Ateliers Arbeitsproben und konkrete Fragestellungen mitzubringen, um tatsächlich gemeinsam in einen produktiven Ideenaustausch zu treten.
La rencontre de traducteurs en sciences humaines et sciences sociales qui se tiendra à Paris du 18 au 20 mars 2015 a pour ambition d’offrir aux traducteurs de langue française et allemande un cadre de travail stimulant afin de discuter des difficultés rencontrées dans leur travail et des tendances actuelles, culturelles et politiques, relatives à leur profession. Puisque les traducteurs travaillant dans le domaine des sciences humaines et des sciences sociales ont particulièrement besoin d’échanger avec d’autres traducteurs et chercheurs, mais qu’il n’existe pas suffisamment de réseaux établis, ce colloque se propose d’ouvrir une plate-‐forme de débat sur les problèmes de traduction mais aussi d’initier des coopérations à plus long terme. Outre les conférences et les tables rondes ouvertes à l’ensemble des participants, la manifestation mettra également l’accent sur le travail en ateliers. Les participants sont invités à discuter, en petits groupes, de questions d’application concrète dans leur travail. Lors de ces séances d’atelier, les participants sont invités à apporter des échantillons de travail et des questions concrètes pour qu’un véritable échange d’idées puisse se développer.
Hier die komplete Ausschreibung und das Bewerbungsformular / Vous trouverez ici l’appel et le formulaire d’inscription
Weiße Creative Commons/Public Domain-Flecken im kollektiven Bildgedächtnis zur Zeitgeschichte | Wer kann sie füllen?
Vor allem dank Wikimedia gibt es für den Geschichtsunterricht inzwischen eine Fülle von Bildmedien – sowohl Zeichnungen, Gemälde oder Fotos – die unter CC (Creative Commons-Lizenz) stehen oder gemeinfrei (Public Domain, PD) sind. Solche Bildmedien können mit entsprechendem Bildnachweis auf Internetseiten urheberrechtlich problemlos veröffentlicht werden und sind für die Erstellung von Lernmaterialien
z.B. als Open Educational Resources von großer Bedeutung.
Ein besonderes Problem sind Fotos (auch Karikaturen, Werbung, Portraits etc.) zur Zeitgeschichte. Zwar gibt es – beispielsweise im Bildbestand des Bundesarchivs, das der Wikimedia über 80.000 Fotos unter CC-Lizenz zur Verfügung gestellt hat - einen großen Fundus fotografischer Quellen zur Geschichte von Bundesrepublik und DDR. Zu einer Vielzahl bedeutender zeitgeschichtlicher Ereignisse finden sich aber keine Bildmedien unter CC-Lizenz oder PD. Es handelt sich dabei insbesondere um Pressefotos, bei denen die Urheberrechte i.d.R. beim jeweiligen Fotografen oder den jeweiligen (Zeitungs-) Verlagen oder Medienanstalten liegen.
Anbei nur einige Beispiele weißer Flecken von Ereignissen zur Zeitgeschichte, zu denen es keine Fotos unter CC oder PD gibt. Dazu drei Fragen:
1. Wer kennt eine CC oder PD-Quelle zu guten Fotos dieser Ereignisse? Dann könnten die weißen Flecken ersetzt werden?
2. Welche Institutionen (staatliche, öffentliche Bildungsträger, Verlage, Medienanstalten) könnte man anfragen, die solche Bildmedien unter CC oder PD stellen könnten?
3. Wer kennt andere weiße Creative Commons/Public-Domain-Flecken im kollektiven Bildgedächtnis zur Zeitgeschichte – gerne zu Ereignissen nicht nur der deutschen Geschichte? Sie können hier ergänzt werden.
Schule – Tablet – Wissenschaft: Was bringt die Zukunft? Ein Denkanstoß.
Gestern Abend hörte ich im Institut für Kunstpädagogik an der LMU den Vortrag „Freeware und Apps in kunstpädagogischen Prozessen“ von Andreas Hintermaier, der sowohl am Pädagogischen Institut der Stadt München als auch als Lehrer an einem Gymnasium arbeitet. Ein Mann der Theorie und Praxis also.
Hintermaier zeigte u.a. den Trend auf, um den es an den Schulen heute geht: weg vom PC hin zum Tablet. Bis ein Schul-PC hochgefahren ist, ist ein guter Teil der Schulstunde vorbei. Tablets zu starten geht einfach schneller. Außerdem sind sie recht robust und die Wartung – wenn erforderlich – im wahrsten Sinne des Wortes, ist kinderleicht. Apps lassen sich in der Regel intuitiv bedienen. Um die Speicherung der Daten braucht sich kein Anwender zu sorgen, die geschieht meist automatisch (aber manchmal weiß man nicht genau wo, was ein Nachteil ist). Die Schüler wertschätzen die teuren Geräte und gehen vorsichtig mit ihnen um. Wer hier genaueres zu Pro und Contra wissen möchte, kann das differenzierter in den Folien des Vortrags nachlesen.
Genau gesagt geht der Trend nicht zum Android Tablet, sondern eindeutig zum iPad. Der Grund liegt darin, dass die Apple-Geräte aus mehreren Gründen für die Schule besser geeignet sind: sehr intuitive Bedienung, deutlich mehr Apps im pädagogischen Bereich als bei Android, Überwachung der Apps von Apple in Sachen Jugendfreiheit. Natürlich gibt es auch Nachteile, wie das Einbinden (verschiedener) mobiler Geräte ins Netzwerk oder der Zugriff auf die von Schülern erstellten Daten innerhalb/außerhalb der Cloud. Trotzdem lässt sich mit einem Satz feststellen:
„Beim digitalen Arbeiten geht der Trend an Schulen hin zum iPad.“
Die folgende Frage schließt sich direkt daran an:
Wenn heutige Schülergenerationen an das Tablet gewöhnt sind, wie sehen dann die zukünfigen Generationen von Wissenschaftlern aus?
Auf der Tagung Rezensieren-Kommentieren-Bloggen, die im Januar 2013 in München stattfand, wurde die Fragmentisierung von Texten – insbesondere im wissenschaftlichen Bereich – thematisiert. Die Fragmentisierung wird nicht allseits begrüßt, macht sie doch vielen “monographieversessenen Geisteswissenschaftlerinnen und Geisteswissenschaftlern” Angst [1].
–snip–
Eine App ist nichts anderes als ein Fragment. Ein überschaubares Maß an Funktionalität – im Gegensatz zu mächtigen Programmen wie Photoshop, von denen der Anwender häufig nur einen Bruchteil der Funktionen nutzt.
Ein Tablet ist ebenfalls eine Art Fragment. Es ist nicht so mächtig wie ein PC, sondern hat seine eigenen Stärken, die durch Reduktion von Funktionalität (z.B. keine Maus, keine Tastatur) und einer daraus entstandenen Neuschöpfung von Funktionen (z.B. Wischen) erlangt wurde. Und jetzt wiederhole ich die soeben gestellte Frage: Wenn heutige Schülergenerationen an das Tablet gewöhnt sind, wie sehen dann die zukünfigen Generationen von Wissenschaftlern aus?
Und:
Wie wird sich das auf die Forschung auswirken?
Happy thinking!
[1] Peter Haslinger: Block und Kugelschreiber oder Twitterwall? Thesen zur Zukunft der Wissenschaftskommunikation in den Geisteswissenschaften
Quelle: http://games.hypotheses.org/1832