„Wir wollen freie Menschen sein!“ Film zum 17. Juni 1953 von Freya Klier

Lange Zeit war ein wirkliches Erinnern an den Volksaufstand von 1953 in der DDR, in der BRD und auch später nicht möglich. Der Aufstand wurde von Politikern aller am Kalten Krieg beteiligten Seiten so gedeutet, dass er sich für ihre jeweiligen Zwecke instrumentalisieren ließ. Im Ostblock sprach man vom „faschistischen Putschversuch“, den man erfolgreich in den Griff bekommen habe. Im Westen dagegen unterstellte man, es sei den Demonstranten vorrangig um die Wiedervereinigung Deutschlands gegangen. Lange hielt sich auch die Sichtweise, es habe sich um einen Aufstand der Berliner Arbeiter gehandelt. Fast auf den Tag genau 60 Jahre danach ist es überfällig, endlich einmal auf die menschlichen Schicksale einzugehen, die mit diesem Volksaufstand und seinem tragischen Ausgang verknüpft sind.

Dieser Aufgabe widmet sich Freya Klier auf engagierte Weise in ihrem Film „Wir wollen freie Menschen sein!“. Eingeordnet in die historischen Hintergründe schildert sie die Schicksale zweier Leipziger Zeitzeugen und ihrer Familien am 17. Juni 1953 ebenso wie die Konsequenzen, die dieses Ereignis für ihren weiteren Lebensweg hatte. Lebendig gestaltet wird der Film durch zeitgenössische Bilddokumente, Spielfilm-Szenen und Aufnahmen von den Originalschauplätzen. Der Zuschauer wird dabei mit auf eine Reise in das Jahr 1953 genommen.

Brigitte Dienst ist die Schwester des jüngsten Todesopfers bei der Niederschlagung des Volksaufstandes, dem damals 15-jährigen Paul Ochsenbauer. Peter Schmidt geriet als 10-jähriger zufällig in die Tumulte des 17. Juni und erlitt dabei einen Bauchschuss. Auf einfühlsame Weise bringt der Film den Zuschauern die Belastungen näher, mit denen die Opfer und ihre Familien in den Jahren danach fertig werden mussten. In der DDR durften sie nicht über ihr Schicksal sprechen und mussten den damit verbundenen Schmerz auf sich gestellt aushalten. Peter Schmidt durfte in der Schule nie die wahren Gründe für seine Verletzung nennen und Brigitte Diensts Familie konnte den Tod des Bruders nicht betrauern. Dass die Zeitzeugen 60 Jahre danach den Mut haben, offen vor der Kamera über ihr schweres Schicksal zu sprechen, ist zutiefst beeindruckend.

Freya Klier, die am eigenen Leib den Terror des SED-Regimes erlebt hat, leistet mit diesem Film einen entscheidenden Beitrag zu einer würdevollen Erinnerung an den 17. Juni 1953 und seine Opfer. Die Zuschauer – auch und gerade junge Menschen – erhalten hier durch die schonungslos offene Schilderung persönlicher Schicksale einen realistischen Einblick in die Lebenswirklichkeit in der DDR-Diktatur vor 60 Jahren. Der Film wird am 16. Juni 2013 um 22:45 Uhr im Fernsehsender RTL ausgestrahlt. Darüber hinaus finden zum 60. Jahrestag des 17. Juni zahlreiche weitere Vorführungen in Deutschland statt.

Quelle: http://de.hypotheses.org/71689

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Mit Fürsterzbischof Franz Anton durch das Kirchenjahr – 4. Sonntag nach Pfingsten

den 13. dito in Dominica 4ta post Pent. in festo sancti Antonii de Padua, umb 8 Uhr seyn Ihro hochfürstl. Gnaden etc. in langen Klaydern, in Bedienung dero Hoffstadt, und Einem hochwürdig dom-Capitel von dero Zimmer aus über dem Ritter. und Carabiniers Saal zu denen R. R. P. P. Franciscanern in alldorthiges oratorium Bae. Virg. Mariae gangen, und seyn daselbst bey der Predig und hochambt verblibn, auch daselbst die heylige Mess celebrirt, dabey haben aufgewarth dero beede Hoff-Caplänn. Eodem Nachmittag seyn höchst-gedacht Ihro Hochfürstl. Gnaden etc. durch dero Zimmer zu denen R. R. P. P. Franciscanern gangen, und haben von dem oratorio Bae. Virg. Mariae auss, der Predig, Litney, und hierauf-volgendem Umbgang aldorth beygewohnt.

Quelle: http://de.hypotheses.org/72042

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Nützliche Software Teil 1: digitale Notizbücher, Evernote und Zotero

Wer kennt nicht folgende Situation: man surft im Internet, findet mehrere gute Artikel und hat nicht die Zeit alle zu lesen. Woche später würde man dann gerne die eine oder andere Information daraus verwenden, leider sind die entsprechenden Artikel aber in den Weiten des Netzes verschollen. Natürlich könnte man sich einfach die URL aufschreiben, aber das artet oft in komischen Wordtabellen aus und wer will schon lange URLs in ein Notizbuch schreiben? Aber keine Sorge, der digitale Mensch hilft sich auf seine eigene Weise: Er greift zur Software, um seine Anregungen und Gedanken zu ordnen. Wie angekündigt möchte ich euch in meiner ersten Softwarebesprechung für Historiker zwei Programme vorstellen. Für  technikaffine Leser sind die Programme mit Sicherheit kein Neuland, aber ihre Nützlichkeit ist doch ein Grund sie ausführlicher zu erwähnen. Es handelt sich zum einen um Evernote und zum anderen um Zotero.

Evernote

Was soll man zu diesem Programm noch sagen? In den letzten Jahren hat das “virtuelle Gedächtnis” zweifelsohne einen Siegeszug hingelegt. Evernote hat heute über 60 Millionen Nutzer und im Juni letzten Jahres immerhin 1,4 Millionen Premiumkunden. Sprich diese Leute geben Geld für ein eigentlich kostenfreies Angebot aus. Aber was ist der Sinn und Zweck von Evernote? Laut der Homepage soll das Programm: “Festhalten, Abrufen und schnell Finden” können. Dabei ist es zunächst nicht mehr als ein Notizbuch, in welches man selbstgeschriebene Texte oder Bilder speichern und überall abrufen kann. Evernote gibt es für Windows, Mac und Android. Durch die Cloudfunktion können sie zu Hause, an einem anderen PC oder über ein Smartphone jederzeit auf ihr Archiv zugreifen. Jetzt fragt sich der ein oder andere Historiker sicher: Was bringt das mir?

In meinem Alltag ersetzt Evernote ein Moleskine Notizbuch. Mit Hilfe des Programms und meines Smartphones (oder PC bzw. Tablet) kann ich Gedanken schnell aufzeichnen. Ich speichere zum BeispieVollbildaufzeichnung 14.06.2013 161021
l Literaturlisten oder Buchbestellungen ab oder mache mir to-do Listen, die ich ohne Probleme in der Bibliothek einsehen kann. Mit der Premiumvariante kann man sogar ganze Worddateien  oder PDFs in Evernote ablegen. Anschließend hat man die Möglichkeit, alle Notizen zu durchsuchen oder mit Schlagwörter zu versehen. Einzelne Beiträge kann man für andere User oder extern per Link freigeben und dadurch mit anderen teilen. Eine weitere sinnvolle Funktion ist der “Web Clipper”. Dieses Addon gibt es für alle Browser (Safari, IE, Firefox, Chrome). Der Clipper erlaubt das Sichern ganzer Internetseit oder lediglich eines einzelnen Artikels auf diesen. Dazu klickt man einfach auf ein kleines Icon am Browser und wählt die entsprechende Option aus. Die Artikel lese ich später meist in aller Ruhe offline durch oder bearbeite sie zu Hause nach. Dies ist möglich, weil innerhalb von Evernote alle Notizen als Texte angezeigt werden. Für mich ist das Programm ein elektronischer Helfer, durch den ich weder orts- noch gerätegebunden bin. Durch die Synchronisierungsfunktion kann ich nämlich von überall auf meine Notizen zugreifen. Wenn die entsprechenden Notizen vorher online aktualisiert wurden, muss man dafür noch nicht einmal online sein. Auch wenn das Programm nicht für Wissenschaftlicher entwickelt wurde und ich damit sicherlich keinen wissenschaftlichen Texte schreiben würde, ist der schwarze Elefant auf grünem Grund ideal, um Artikel zu speichern, Gedanken festzuhalten oder kleinere Listen zu erstellen. Für Bastler sei noch erwähnt, dass Evernote mit “Skitch” ein internes Zeichenprogramm anbietet. Ich selbst habe diesen Zusatz jedoch noch nicht getest.

Ergänzung: Durch diesen Artikel wurde ich gerade darauf aufmerksam gemacht, dass es die Möglichkeit Notizen untereinander zu verlinken. Das ist sehr hilfreich, wenn man Artikel schreiben will und eine Struktur zwischen den einzelnen Notizen erstellen möchte.

Zotero

Im Gegensatz zu Evernote ist Zotero ein spezifischeres Programm, welches zur Sammlung und Verwaltung von Online- und Offlinequellen dient. Es fällt unter die Kategorie eines Literaturverwaltungsprogramms und wurde zu diesem Zweck seit 2006 am Center for History and New Media der Georg Mason University (USA) entwickelt. Das Programm wurde bewusst für die wissenschaftliche Arbeit geschrieben. Ursprünglich war es eine Erweiterung für den Firefox Browser. Heute gibt es neben einem Standalone Client auch eine Erweiterung für die Browser Chrome und Safari (Apple). Alle Varianten stehen kostenlos zur Verfügung. Das beste ist aber, dass beim Start von Zotero eine automatische Synchronisierung von allen Installationen (egal ob Standalone, auf das Firefox Addon auf dem PC oder dem Laptop) stattfindet. Dadurch seid ihr nicht an eine Installation gebunden. Die Humboldt Universität hat zum Beispiel an ihren Computern das Firefox Addon standardmäßig installiert. Zotero [zoh-TAIR-oh] kommt übrigens aus dem albanischen und bedeutet “etwas schnell erfassen, bewältigen”. Aber nun genug Historie und Wikipediawissen. Wollen wir einmal schauen, was die Anwendung so kann. Ich selbst benutze das Firefox Addon, weil ich mit dem Chrome Addon einige Probleme habe. Jetzt aber zu dem Hauptzweck von Zotero: Das Sammeln, Organisieren und Zitieren von Wissen.

Die für mich mit Abstand wichtigste Funktion ist das Sammeln von Artikeln und der zugehörigen URL. Wenn ihr auf einer Homepage seid und einen interessanten Artikel aufheben wollt, wird euch in der URL Zeile ein Zotero Zeichen angezeigt und mit eineVollbildaufzeichnung 14.06.2013 113321.bmpm einfachen Klick könnt ihr die Homepage eurem Archiv hinzufügen. Ihr könnt sogar PDFs, Bilder oder Audio- und Videodateien speichern. Diese werden in der Regel mit verschiedenen Symbolen angezeigt. Darüber hinaus erstellt euer Archiv automatisch einen Index für die wichtigsten Metadaten (Titel, Autor, Homepage, URL etc.) des Links. Außerdem kann man selbst Schlagwörter (Tags) und Notizen hinzufügen. Für mich als Historiker der Zeitgeschichte mit ihrer Nähe zur aktuellen Politik, ist das Speichern wichtiger Zeitungsartikel eine elementare Funktion. Allerdings habe ich mir angewöhnt alle Artikel erst zu lesen bevor ich sie speichere. Später komme ich sowieso nicht mehr dazu. Das bringt mich zum zweiten Punkt: dem Organisieren des gespeicherten Wissens. Wichtig ist dafür eine gute Verschlagwortung und die ausgiebige Nutzung der Notizfunktion. Für die etwas fauleren unter uns (hier zähle ich mich dazu), erstellt Zotero eigenständig eine Tagcloud mit den wichtigsten Begriffen oder Namen in den gesammelten Artikeln. Außerdem ist es sehr sinnvoll in der Bibliothek eigene Ordner für verschiedene Projekte oder Interessenfelder anzulegen. Dadurch kann man auch leicht sein wissenschaftliches Interesse von den weltlichen Hobbys trennen und die Links separat speichern. Die Bibliothek lässt sich einfach per Suchbegriffen oder den Tags durchstöbern, falls einem der gewünschte Titel der Homepage oder des Artikels entfallen ist. Das Bild unten zeigt euch die Zoterotoolbar mit der Bibliothek, dein einzelnen Einträgen und den Metadaten.

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Der letzte Schritt ist die Erstellung einer Zitatsammlung. Dadurch könnt ihr eure Artikellisten problemlos in Hausarbeiten oder Papers integrieren. Zotero bietet die Auswahl aus 12 verschiedenen Zitationsstilen. Ich muss leider gestehen, dass die meisten aus den USA kommen und ich für die typische deutsche Zitation in der Geschichtswissenschaft noch keinen sinnvollen Stil gefunden habe. Deshalb muss man die Liste noch ein wenig nachbearbeiten. Aber ein Hauptteil der Arbeit wird einem definitiv abgenommen.

Für weitere Fragen zu den Programmen oder wenn ihre bessere Alternativen kennt, schreibt einfach in die Kommentarspalte. Im nächsten Teil werde ich mich entweder Citavi oder dem pfiffigen Präsentationswerkzeug Prezi zuwenden.

Quelle: http://de.hypotheses.org/71690

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Kathrin Michels, Das Angebot der Freiwilligenzentralen im Kulturbereich

Seit 16 Jahren gibt es Freiwilligenzentralen in Deutschland, die Menschen, die sich engagieren möchten aber auch Institutionen, die ehrenamtliche Tätigkeiten anbieten möchten Hilfestellung durch Beratung und Vermittlung bieten. Zu den Aufgaben gehören die Öffentlichkeitsarbeit und die Beteiligung an der politischen Diskussion der untereinander gut vernetzten Freiwilligenzentralen.

Unterschieden werden die drei Begriffe des Ehrenamts, des bürgerschaftlichen Engagements und als modernster Variante die Freiwilligenarbeit. Für den kulturellen Bereich ist das ehrenamtliche Engagement die übliche Form. Entscheidend  ist, dass die Tätigkeit unentgeltlich erfüllt wird, auch wenn eine Kostenerstattung selbstverständlich ist. Ehrenamtler dürfen keine Tätigkeiten übernehmen, die vorher von bezahlten Kräften erledigt wurden.

Der Eindruck, dass ehrenamtliche Arbeit rückläufig ist, kann objektiv nicht bestätigt werden, aber die Fluktuation der Interessenten ist gewachsen.

Um die ehrenamtlich Tätigen bei der Stange zu halten, sollten bestimmte Rahmenbedingungen auf Seiten des Anbieters erfüllt sein. Dazu gehören die Regelung der Versicherungsfrage, die Kosten- und Sachmittelerstattung und die Bestimmung eines festen Ansprechpartners.

Es gibt ca. 2 Mio Menschen, die ehrenamtlich im Kulturbereich engagiert sind. Damit liegt der Kulturbereich gemeinsam mit dem Sozialbereich auf dem 4. Platz der verschiedenen Engagements. Insgesamt sind mehr Männer als Frauen ehrenamtlich tätig, wobei Männer sich eher für Sachen und Frauen eher für Menschen einbringen.

Archive oder andere kulturelle Institutionen, die mit Ehrenamtlern zusammen arbeiten möchten, sollten ihren Bedarf möglichst genau einschätzen und beschreiben, damit die Einsatzmöglichkeiten deutlich werden. Zitat Frau Michels: „Denken Sie nicht in Geld!“

Zu den Vorüberlegungen gehört allerdings auch die Entwicklung von Ablehnungsstrategien, denn nicht jede Person ist für jede ehrenamtliche Tätigkeit geeignet.

Es sollte berücksichtigt werden, dass das Ehrenamt die einzige selbstbestimmte Arbeit ist, die wir haben, bei der der Spaß nicht auf der Strecke bleiben darf. Es sollten Vereinbarungen getroffen werden, diese sind aber jederzeit kündbar. Das durchschnittliche zeitliche Engagement ist mit ca. 3-5 Stunden pro Woche anzusetzen.

Quelle: http://de.hypotheses.org/71691

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Podiumsdiskussion

Frage an Frau Wiggers: Wie sieht die Finanzierungssituation in den Niederlanden aus? Frau Wiggers erklärt, die staatlichen Archive in den Niederlanden seien nicht so unter Druck. die Einwerbung von Drittmitteln werde aber größeres Gewicht gewinnen und werde ein Lernprozess sein. Es gibt vermehrt Kooperationen zwischen staatlichen und kommunalen Archiven. Die gesetzliche Situation stehe jedenfalls erst einmal für die nächsten 10 Jahre fest.

Herr Fischer erklärt, man müsse sich „gnadenlos darüber im Klaren sein, was man will“. Es sei dann leichter, Gelder für kurzfristige Projekte zu bekommen.

Reaktion von Herrn Bartella: Hinweis auf das immense Fundraising für das Berliner Stadtschloss oder die Dresdner Frauenkirche. Beides sei nur erklärbar durch ein gesellschaftliches Bedürfnis an Historizität. Die Frage sei daher für Archive, wie man seine Belange für die Öffentlichkeit aktivieren könne.

Reaktion von Frau Wiggers, die zustimmt. Die Öffentlichkeitsarbeit werde an Bedeutung gewinnen.

Herr Fischer erklärt, für spektakuläre Aufgaben sei Geld da, aber für alltägliche Bedarfe fehlen die Mittel. Man solle nicht Verlorenes wieder aufbauen, sondern Vorhandenes bewahren.

Herr Bartella: Das breite Interesse an Geschichte sei z. B. an den zahlreichen historischen Filmen der letzten Jahre ablesbar. Dieses Interesse sei nutzbar. Die Profession der Archivare sei hinsichtlich der Nutzbarmachung dieses Interesses noch nicht professionell genug: „Graben Sie ein Loch, kippen Sie ihr Archiv rein, holen Sie’s wieder raus und sehen Sie, wieviel Geld Sie dafür kriegen!“

Frau Wiggers: Die Kooperationen mit fachfremden Partnern könne bei der Nutzbarmachung des vorhandenen Interesses bereichend sein.

Herr Fischer drückt die Hoffnung aus, dass angesichts der Struktur der Gesellschaft die Bedeutung der Geschichte und derer, die sie vermitteln, wachsen.

Herr Soénius: Es gebe Möglichkeiten und Grenzen der Förderung. die Rolle der Fördervereine werde wachsen, es werde aber auch Konkurrenzkämpfe um die Wahrnehmung durch die potentiellen Förderer geben. Einzelne Punkte, z. B. Bestände müssten stärker in den Vordergrund gestellt werden.

Herr Richter: Es gebe den Bundesverband der deutschen Stiftungen mit 3.800 Mitgliedern. Fördermöglichkeiten seien oft nicht bekannt. Vielleicht könne es z. B. von den Städten Hilfestellungen bei der Antragstellung geben.

Herr Fischer: Der Austausch finde auf der Fachbereichsebene statt. Die Findigkeit des jeweiligen Archivars bleibe gefordert. Stiftungen seien aber auch kein Allheilmittel. Es schütteten auch nicht alle Geld aus. Möglichkeiten der Stiftungsförderung seien abrufbar auf der Webseite des Innenministerium mit einem Verzeichnis der Stiftungen.

Herr Bartella weist auf die Schrift des Deutschen Museumsbundes hin: Zwischen Akzeptanz und Diskrepanz. Zur Lage der Museen in Deutschland. Hier gibt es eine Bestandsaufnahme und Hinweise dazu, wie sich Akquise und Öffentlichkeitsarbeit darstellen.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/1054

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Rezensionsüberblick 5/2013 | #HistMonast

Seit Dezember erscheint hier auf dem Gemeinschaftsblog “Ordensgeschichte” ein monatlicher Rezensionsüberblick, zu dessen Erstellung alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Für den nun folgenden Überblick über Rezensionen, die im Mai 2013 online erschienen sind, wurden sehepunkte, H-Soz-u-Kult, recensio.net, H-Net Reviews, Francia-Recensio, Reviews in History, H-ArtHist, histara, The Medieval Review, IASLonline, Concilium medii aevi und die Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte ausgewertet; die Zusammenstellung muss sich aber künftig natürlich nicht darauf beschränken. Wer sich in Zukunft beteiligen oder Ergänzungen anbringen möchte, ist herzlich eingeladen. Die Rezensionen wurden auch in die Bibliographie bei Zotero aufgenommen.    Epochenübergreifend Schenk, Tobias: [...]

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/4700

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Gute Kontakte – Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck als wissenschaftlicher Netzwerker

Eine gute Vernetzung in der Scientific Community gilt heutzutage in Wissenschaftskreisen als unentbehrlich. Auch im frühen 19. Jahrhundert spielte der „gute Draht“ zu den Fachkollegen eine entscheidende Rolle bei der Etablierung und Verbreitung neuer Forschungsergebnisse. Joseph zu Salm-Reifferscheidt-Dyck und seine Leidenschaft für das Wissensgebiet der Botanik sind hier ein gutes Beispiel. Die Auswertung der erhaltenen Korrespondenz des Dycker Schlossherrn mit botanischen Einrichtungen und wissenschaftlichen Akademien deutet an, dass er nicht nur Zeit seines Lebens regen Kontakt mit Botanikern und auch Forschungsreisenden in der ganzen Welt pflegte, sondern sich hierüber auch alternative Zugänge zum neusten Wissen seiner Zeit ermöglichte. Für die eigenen Forschungen dürfte ihm dieses – noch mühsam mit Tinte und Feder betriebene – „Social Network“ überaus dienlich gewesen sein.

Martin Otto Braun

Quelle: http://rhad.hypotheses.org/109

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Vier Schätze des Studierzimmers (II)

Während archäologische Befunde den Gebrauch von tuscheähnlichen Substanzen bereits für das Neolithikum belegen, schrieb man die Erfindung der Tusche traditionell dem Kalligraphen Wei Dan 韋誕 (179-253) zu[1]. Das später in der Bedeutung “Tusche” gebrauchte Schriftzeichen mo 墨 bezeichnete ursprünglich eine Methode der Bestrafung, bei der das Gesicht geschwärzt beziehungsweise tätowiert wurde[2].

Zumindest ab der Han- (206. v. – 220 n. Chr.) und bis in die Song-Zeit (960-1279) war der Ruß, den man beim Verbrennen von Kiefernholz gewann, der zentrale Bestandteil chinesischer Tusche. Erst danach wurde auch Lampenruß – der beim Verbrennen tierischer, pflanzlicher und mineralischer Öle entstand – für die Tuscheproduktion verwendet.[3]. Wie Song Yingxing 宋應星 (1587-1666?) in seiner in der ausgehenden Ming-Zeit (17. Jahrhundert) entstandenen technisch-naturkundlichen Enzyklopädie Tiangong kaiwu 天工開物 (“Die Nutzung der natürlichen Vorkommen”) schrieb, wurden damals 90% der Tusche aus Kiefernruß und nur 10 % aus Lampenruß gewonnen[4]

Für die Veredelung der Tusche stand ein breites Repertoire erlesener Ingredienzen zur Verfügung:

Der Abrundung von Farbe und Glanz der Tusche diente die Zugabe von feinst zerstoßenen Perlen, die Beimengung von Schweine- und Karpfengalle sowie von Extrakten aus Galläpfeln, Granatapfelschalen, Päonienrinde usw. Das Rosinchen für den Kenner war die olfaktorische Aufbesserung mit Hilfe von Kampfer, pulverisierten Nelken, Sandelholzaroma, Moschus, etc.[5]

Wie wichtig die Herstellung der Tusche war, spiegelt sich nicht zuletzt darin, dass vor allem ab der Tang-Zeit (618-906) eine ganze Reihe von bedeutenden Produzenten namentlich bekannt sind.[6]

Die Masse, die nach längerem Bearbeiten in einem Mörser entstand, wurde schließlich in Formen gepreßt und getrocknet, so dass feste Tuschestücke entstanden. Vor dem Schreiben mussten diese Tuschestücke – im Laufe der Geschichte zunächst Kugeln oder Halbkugeln, später dann rechteckig – in einem Reibstein unter Hinzufügen von angerieben werden. [7]

  1. Tsien Tsuen-hsuin: Paper and Printing (= Joseph Needham (Hg.): Science and Civilisation in China. Volume 5: Chemistry and Chemical Technology, Part 1; Cambridge 1985) 237 f.
  2. Vgl. ebd., 238.
  3. Vgl. Klaus Flessel: “Die Erfindung des Buchdrucks in China sowie einige Anmerkungen zu seiner frühen Nutzung” In: Archiv für Geschichte des Buchwesens 57 (2003) 267 f.
  4. Tsien: Paper and Printing, 241. Zu Song vgl. Dagmar Schäfer: “Der Außenstehende. Song Yingxing 宋應星 (1587-1666?). In: Heiner Roetz (Hg.): Kritik im alten und modernen China (Jahrbuch der Deutschen Vereinigung für Chinastudien 2, Wiesbaden 2006) 165-178.
  5. Flessel, “Erfindung des Buchdrucks”., 268. Vgl. dazu auch Tsien: Paper and Printing, 246 sowie Thomas O. Höllmann: Das alte China. Eine Kulturgeschichte (München 2008) 219 “Pflanzliche Beimengungen der Tusche (zusammengestellt nach den Erwähnungen im Mopu fashi)
  6. Vgl. dazu Tsien: Paper and Printing, 245 f.
  7. Vgl. Roland G. Knapp (Text), Michael Freeman (Fotos): Things Chinese. Antiques – Crafts – Collectibles (Tokyo/Rutland/Singapore, 2011) 41 f.

Quelle: http://wenhua.hypotheses.org/523

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Abstract zum Vortrag von Dr. Claudia Kauertz: Die Fördergrundsätze des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums für archivische Aufgaben

Die Leiterin des Sachgebiets Archivberatung des LVR-AFZ Dr. Claudia Kauertz erläutert die Grundsätze der Förderung nichtstaatlicher rheinischer Archive im Kontext der Kulturförderung des LVR. Ihr Vortrag beginnt am 14. Juni um 10.00 Uhr.

Mit der Vielzahl seiner Kulturdienststellen in den verschiedenen Regionen des Rheinlandes sowie mit seinen Beratungsleistungen und Fortbildungsangeboten tritt der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als bedeutender Kulturförderer in Erscheinung. Darüber hinaus stellt der LVR finanzielle Fördermittel zur Weiterentwicklung der verschiedenen Kultursparten bereit. Auch die nichtstaatlichen Archive im Rheinland profitieren von den an verschiedener Stelle und in unterschiedlicher Höhe zur Förderung der archivischen Infrastruktur vom LVR bereit gestellten Zuschussmitteln. Allein in den letzten 5 Jahren hat der LVR im Rahmen verschiedener Förderprogramme insgesamt Mittel in Höhe von ca. 1,78 Mill. Euro an nichtstaatliche rheinische Archive ausgegeben.

Der vorliegende Beitrag informiert über die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die der LVR allen nichtstaatlichen rheinischen Archiven – sowohl Kommunalarchiven wie auch übrigen Archiven – anbietet. Dabei geht er sowohl auf Fördermaßnahmen ein, bei denen die Mittel maßgeblich vom Land bereit gestellt, aber von den beiden nordrhein-westfälischen Landschaftsverbänden bewirtschaftet und vergeben werden, wie auch auf die vom LVR aus eigenem Etat zur Verfügung gestellten Zuschussmittel. Letztere werden den rheinischen Archiven v. a. im Rahmen der allen Kultureinrichtungen zu Gute kommenden Regionalen Kulturförderung vom LVR-Kulturdezernat (Dezernat 9) sowie im Rahmen der spartenspezifischen Archivförderung vom LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrum (LVR-AFZ) zur Verfügung gestellt. Der Fokus liegt dabei auf der Archivförderung des LVR-AFZ, dessen Fördergrundsätze und -kriterien vorgestellt werden.

Quelle: http://lvrafz.hypotheses.org/953

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“…und trageten die blauen Röck so lang, bis sie vom Leib herbfauleten, vor auch wenn einer ohne das ein Schwein ist.” – Eine neue Quelle zur Salzburger Domliturgie


Neuerwerbung im Archiv der Erzdiözese Salzburg – Bemerkungen für den Dom-Ceremoniar Band II.

Vorderdeckel der Bemerkungen für den Dom-Ceremoniar

Vorderdeckel der Bemerkungen für den Dom-Ceremoniar

Im Juni 2013 konnte für das AES eine wichtige Quelle zur Domliturgie erworben werden. Die “Bemerkungen für den Dom-Ceremoniar” enthalten einige Dokumente finanzielle Angelegenheiten die Domkustorei betreffend aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert und dann laufende Bemerkungen über verschiedene Liturgien am Dom und andere Feierlichkeiten in Anwesenheit des Erzbischofs vom beginnenden 19. Jahrhundert bis 1869. Beigefügt sind auch Aufstellungspläne, genaue zeitliche Abläufe und auch persönliche Bemerkungen zur Liturgie und ihren Begleitumständen.

Der gut erhaltene Band mit Lederrücken und schönem Marmorpapier am Vorder- und Hinterdeckel ist 352 Seiten stark und besitzt ein handschriftliches recht ausführliches Register.

Aus diesem Band soll eine besonders bemerkenswerte Mitteilung zur Kleidungsausstattung der Domchoralisten wiedergegeben werden:

Pro memoria

Alle 3 Jahre um das Fest ascensionis D. N. J. Ch. beckommen die Choralisten die blauen Chorröck. anno 1781 haben die Choralisten anstatt die Chorröck anmessen zu lassen, das Tuch in natura nehmen wollen, um ihnen ein Kleid machen zu lassen, welches aber ich Franciscus Moschee als dermahliger Subcustos nicht zugegeben habe, weilen, wann man es denen Choralisten angehen ließe, auch die Meßner und Ministranten, wie auch der Meßner in Mirabell auch practiciren wollten, zu dem ließen, auch die Choralisten den alten Chorrock wenden, und  in Fall, es sterbete einer ein halbes oder Viertljahr nach bekommenen neuen Röcken, so hätte der Nachfolger anstatt eines neuen, den alten umgewendeten, und auf solche Art wurde der Nachfolger defraudiert. Auf dieses sollte der Subcustos sehr bedacht seyn, solches intereßirtes und schmutziges Wesen abzustellen, denn wenn man solches angehen ließe, so wären die Choralisten im Stand, und trageten die blauen Röck so lang, bis sie vom Leib herbfauleten, vor auch wenn einer ohne das ein Schwein ist.

Doppelseite mit Planskizzen zu verschiedenen Feierlichkeiten

Doppelseite mit Planskizzen zu verschiedenen Feierlichkeiten

 

Quelle: http://aes.hypotheses.org/105

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