ARTigo: Der Blick der Tagger auf die Bilder von gestern oder gab es 1897 bereits Laptops?

Schaut man sich die Tags der ARTigo-Bilder an, stößt man zwangsläufig auf „falsche“ Tags. Tags also, die den Inhalt des Bildes nicht korrekt benennen. Das aber macht sie interessant, denn es zeigt, wie prägnant bestimmte Aussagen sind, wie z.B. Gesten, die Form oder allgemein das Aussehen von Objekten. Diese Bildaussagen gehören stets in einen bestimmten Kontext. Werden sie aber mit einem anderen Kontext verbunden, wirken sie manchmal komisch und zeigen uns damit um so deutlicher, wie unterschiedlich unsere Sicht von der des zeitgenössischen Betrachters ist und mit welchen anderen Augen wir heute auf die Bilder schauen.

Das Beispiel der Geste Napoleons, der seine Hand in die Jacke schiebt, ist bekannt. In der ARTigo-Datenbank finden sich dazu mehrere Bilder, die das Tag „Napoleon“ tragen, obwohl dieser nicht abgebildet ist. Sogar das folgende ist mit „Napoleon“ getaggt, obwohl der Name des Abgebildeten „Karl Friedrich Ludwig“ gut leserlich darunter steht. Hier bliebe festzustellen, wann die Spieler „Napoleon“ taggen. Geben sie das Tag gleich am Anfang im Moment des ersten Eindrucks ein, noch bevor ihr Blick auf die Schrift gefallen ist, oder eher am Ende der Spielminute, wenn sie den Namen des Porträtierten eigentlich gelesen haben müssten.

Karl Kuntz - Karl Ludwig Erbprinz. v. Baden 1755-1801, 19. Jh.Bild 1

Das folgende Foto von König Ludwig II. ist mit dem Begriff „Arzt“ getaggt worden. Wohl wegen der weißen Jacke, die an einen Arztkittel erinnert.

Joseph Albert - Porträtstudie von König Ludwig II, 1862Bild 2

Das Porträt von Eugène Scribe, einem französischen Dramatiker, wurde mit „Telefon“ getaggt. Auf dem Bild ist ein solches Gerät nicht zu erkennen, wohl aber ordnen wir die Geste der Nachdenklichkeit heute einem telefonierenden Mann zu.

Atelier Nadar, Eugène Scribe, 1856Bild 3

Was sehen Sie auf dem nächsten Bild? Wenn sie hier einen Mann mit einem Cowboyhut und Laptop erkennen, dann sind Sie damit nicht allein, denn diese Tags wurden auch von ARTigo-Spielern für das Bild vergeben.

Es handelt sich um einen Scherenschnitt (?) von Franz Marc, den er 1897 im Alter von 17 Jahren anfertigte und der seinen Vater beim Malen zeigt. Das, was wir heute als Laptop interpretieren, dürfte ein Malkoffer sein.

Franz Marc - Bildnis des Vaters beim Malen, 1897Bild 4

Während des Spiels werden dem Spieler keine Meta-Daten, wie Titel, Künstler oder das Entstehungsjahr angezeigt, so dass er wirklich frei assoziieren kann und seine Tags nicht von den darin enthaltenen Informationen abhängig macht.

„Falsche“ Tags beruhen immer auf einem Vorwissen über andere als im Bild gezeigte Inhalte. Das Vorwissen heutiger Kunstbetrachter ist verschieden von dem des zeitgenössischen Publikums. Wie groß die Unterschiede sind, bemerken wir vermutlich in den meisten Fällen nicht, nur in wenigen Ausnahmefällen, wie den hier gezeigten.

Digitale Bildquelle: www.artigo.org

Bild 1: Karl Kuntz: Karl Ludwig Erbprinz. v. Baden 1755-1801, 19. Jh.
Bild 2: Joseph Albert – Porträtstudie von König Ludwig II, 1862/64
Bild 3: Atelier Nadar, Eugène Scribe, 1856/58
Bild 4: Franz Marc – Bildnis des Vaters beim Malen, 1897

Quelle: http://games.hypotheses.org/1843

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Interview: Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch zu “Materialität und Produktion”

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© Miriam Leopold, Düsseldorf

In den nächsten Monaten werden hier in regelmäßiger Folge Interviews veröffentlicht, in denen die Mitglieder des GRK1678 Einblicke in ihr wissenschaftliches Schaffen geben. Den Auftakt bildet das Interview mit der Sprecherin des Graduiertenkollegs und Professorin für Kunstgeschichte an der HHU Düsseldorf, Prof. Dr. Andrea von Hülsen-Esch, die über die Geschichte des GRK 1678, ihren eigenen wissenschaftliche Zugang zu Materialität und Produktion sowie die länderübergreifende anthropologie historique berichtet.

 

Frau Professorin von Hülsen-Esch, Sie sind Sprecherin des Graduiertenkollegs und gehören zu den AntragstellerInnen der ersten Stunde. Können Sie uns von der Vorgeschichte des GRK 1678 erzählen? Wie entstand die Idee eines Graduiertenkollegs zu Materialität und Produktion?

Ein Großteil der Antragsteller arbeitet seit langen Jahren im Forschungsverbund FiMuR (Forschungsinstitut für Mittelalter und Renaissance) zusammen, dessen jährliche Ringvorlesungen immer wieder im Vorfeld zu Diskussionen über relevante Themen geführt haben. Aus diesem “Kern”, der bereits einige Antragsteller in einem vorhergehenden Graduiertenkolleg (“Europäische Geschichtsdarstellungen”) vereint hatte, ist auch die Diskussion über “Materialität und Produktion” hervorgegangen, zwei Begriffe, denen sich einige von uns immer wieder durch eigene Forschungen von verschiedenen Seiten angenähert haben. Vorlesungen und Kolloquien zu diesem Themenfeld, aber auch die sehr positive Erfahrung der intensiven Zusammenarbeit mit Promovierenden aus dem ersten Graduiertenkolleg haben dann dazu geführt, ein Graduiertenkolleg zum Themenfeld “Materialität und Produktion” zu konzipieren.

Mit “Materialität” und “Produktion” beschäftigen sich im GRK 1678 verschiedene kultur- und geisteswissenschaftliche Disziplinen, die jeweils unterschiedliche Zugänge zum Thema haben. Können Sie die Relevanz der Leitkonzepte für Ihre eigene Forschung, die sich oft zwischen Kunstgeschichte und Geschichte ansiedelt, in einigen Sätzen schildern?

Mein sehr persönlicher Zugang zu diesem Themenfeld setzt bereits einige Zeit vor meiner Berufung an die Heinrich-Heine-Universität an. Während meiner Tätigkeit als wissenschaftliche Referentin am Max-Planck-Institut für Geschichte in Göttingen in den 1990er Jahren hat einer meiner Kollegen, Bernhard Jussen, eine Diskussionsreihe mit Künstlern initiiert, die er “Von der künstlerischen Produktion der Geschichte” nannte und mit der er den Umgang mit Geschichte – die Konstruktion und damit auch die Produktion – thematisierte. Künstler wie Anne und Patrick Poirier, Hanne Darboven, Jochen Gerz etc. reflektierten mit und in ihrer Kunst auf eine Weise den gesellschaftlichen Umgang mit Geschichte, bei der viele unserer kollegrelevanten Leitbegriffe und Forschungsthemen bereits aufscheinen: ästhetische Forschung, Konstruktion eines kollektiven, zeitspezifischen Gedächtnisses, Materialisierung von Erinnerung, aber auch das Verschwinden, Vergessen, Verschweigen von Ereignissen, womit die Prozesshaftigkeit des Entstehens ebenso benannt ist wie diejenige des De-Materialisierens, aber auch die Eigendynamik des Ereignisses. Mit meinen ersten Seminaren an der Universität habe ich zunächst diesen Gedanken aufgegriffen und weiter verfolgt, bin dann aber durch die Lehre und die Konzentration auf genuin kunsthistorische Themen in den ersten Jahren an der Universität vermehrt auf die Beschäftigung mit dem Material und die ihm eigene oder zugeschriebene Materialität gekommen. Zugleich stieß ich über meine Beschäftigung mit dem frühen Bühnenbild auf das anscheinende Paradox des immateriellen Raumes, der durch architektonische Versatzstücke im Betrachter zu einem bespielbaren Raum wird und auch in der Dynamik des Stückes weitergedacht wird.

Einer Ihrer Forschungsschwerpunkte ist das mittelalterliche Kunstwerk. “Materialität” und “Produktion” sind aber zwei neuzeitliche Begriffe. Mit welchen Begriffen wurde über das Material und die Herstellungsprozesse von Objekten und Bildern im Mittelalter reflektiert? Existierten diese Konzepte überhaupt zu jener Zeit?

Die gerade beschriebenen Beobachtungen zum frühen Bühnenbild sind bereits in der spätmittelalterlichen Malerei zu finden, ohne dass wir in zeitgenössischen Texten Begriffen wie “Materialität” oder “Produktion” begegnen würden. Konzepte sind Deutungsschemata, mit denen ich grundlegenden Phänomenen auch im Mittelalter näher kommen möchte: Fragen der Materie, des Materials und der Materialität werden beispielsweise in den frühen Etymologien reflektiert, wenn einem Material aufgrund seiner vermeintlichen etymologischen Genese eine bestimmte Wertigkeit zugeschrieben wird, oder wenn in der Liturgie bestimmte Materialien für bestimmte liturgische Geräte vorgeschrieben werden. Zugleich werden immaterielle Prozesse, ein Weg zur Transzendenz beim Betrachten von Kunstwerken ausgelöst, wie Bernhard von Angers oder Suger von Saint-Denis es anschaulich beschreiben. Die chronologisch unterschiedliche Beliebtheit von Materialien, das Phänomen der Imitation von Materialien in anderen Kunstwerken (z.B. von Elfenbein durch Marmorskulpturen und in der Malerei) und der Materialkombinationen lässt mich auch die Frage nach der Produktion von Werten und den dafür verantwortlichen Faktoren stellen, und schließlich gibt es bereits im Mittelalter arbeitsteilige Produktion und Massenproduktion, auch wenn es damals nicht mit diesen griffigen Ausdrücken bezeichnet wurde. Mit “Materialität” und “Produktion” als Leitbegriffen lassen sich sowohl die Erforschung des Verhältnisses von Handwerker und Künstler (im Sinne des Schöpfers von Kunstwerken) wie auch der ästhetischen und materiellen Wertigkeit von Kunstwerken aus einer Perspektive betrachten, die Beschreibung, Kontextualisierung und Historisierung gleichermaßen erlaubt.

Das GRK 1678 ist auf thematischer, personeller sowie institutioneller Ebene international. Was macht “Materialität” und “Produktion” zum länder-, ja kulturübergreifenden Forschungsfeld?

Manche Forschungsthemen scheinen zwar “in der Luft” zu liegen, doch muss es bei Geisteswissenschaftlern auch nicht verwundern, dass Themen, die aktuell diskutiert werden, sich auch länderübergreifend schnell verbreiten. Hier sind ganz sicherlich die akademischen Verbindungen mit entscheidend dafür, dass bestimmte Ansätze sich über Workshops, gemeinsame Forschungsprojekte und große Tagungen verbreiten und in je anderen Ländern bzw. anderen Disziplinen mit der ihnen eigenen Methodik weiterentwickeln. Unsere französischen Partner etwa haben mit der anthropologie historique stets kulturübergreifende Phänomene im Blick; zugleich ist, wenn man etwa an die Materialität von Schrift denkt, ein Grundphänomen einer jeden Gesellschaft, die eine Schriftkultur besitzt, aufgerufen, so dass man gar nicht an Länder (und Disziplin-)grenzen haltmachen kann. Auch der Produktionsbegriff lässt sich auf alle Gesellschaften beziehen, nicht nur, wenn man eine dinghafte Produktion betrachtet, sondern insbesondere, wenn man die spezifischen Bedingungen einer Produktion von Werten erforscht. Insbesondere im kulturellen Vergleich sind die Dynamiken des Entstehens, die Emergenz, interessante Forschungsfelder, aber auch Fragen der Materialgerechtigkeit oder der Materialpräferenz – wobei bereits innerhalb Europas große kulturelle Unterschiede bestehen können.

Quelle: http://grk1678.hypotheses.org/194

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Ein nicht identifiziertes Gesellschaftszeichen auf dem Grabstein des Konrad von Kraig (gest. 1398/1399) in St. Veit an der Glan, Kärnten

Im Auftrag von Prof. Dr. Werner Paravicini (Kiel) und in Anknüpfung an einen ähnlichen Post veröffentlichen wir hier gerne folgende Anfrage in unserer Rubrik “Die digitale Kaffeepause”. Sie dient explizit der Klärung offener Fragen mit Hilfe interessierten Fachpublikums, wie es oft auch die analoge Konferenzkaffeepause auszeichnet. Wer Ähnliches hier vorstellen möchte, wende sich vertrauensvoll an die Blogbetreiber.

Grabstein Konrad von Kraig

Grabstein des Konrad von Kraig in St. Veit am Glarn, Gesamtansicht (Foto: Friedrich Wilhelm Leitner, Klagenfurt)

Auf dem Grabstein des dem Herrenstand angehörenden Konrad von Kraig hängt vom Helm herab eine Kette an deren Ende ein kreisrundes Abzeichen befestig ist [s. Gesamt- und Detailansicht].1 Alle Versuche, dieses Abzeichen zu identifizieren, sind bislang fehlgeschlagen. Leider ist es unvollständig erhalten. Das Zentrum scheint eine Rose auszufüllen, über die ein Vogel (Rabe, Falke?) gelegt ist. Der kreisrunde, breite Rand ist mit einem einzigen Wort belegt, das mit “… em” endet. Es handelt sich also um eine klassische Devise, zusammengesetzt aus Bild und Wort. Keinesfalls handelt es sich um ein Wappen, etwa das seiner ersten oder zweiten Frau. Konrad von Kraig, 1357/1358, 1377 und möglicherweise öfter auf Preußenfahrt, stand 1355 in mailändischem Sold,  trat in österreichische Dienste, wurde gegen Venedig eingesetzt, war Hauptmann in Kärnten, dann auch in Krain. Er diente aber zugleich dem König Wenzel von Böhmen als Hofmeister und begegnet oft als relator in dessenUrkunden. In Wenzels Auftrag verhandelte er die Heirat Annas von Böhmen mit Richard II. von England und hielt sich deshalb in den Jahren 1381-1382 des öfteren in England auf, wobei nicht ausgeschlossen ist, daß er schon früher dorthin gekommen war (1356/1361).

Das Gesellschafts- oder Ordenzeichen könnte ihm also verliehen worden sein:

  • vom Deutschen Orden, denn er saß dort am Ehrentisch.
    ….
  • von einem Herzog von Österreich, Albert III. oder Leopold III.
  • von Wenzel von Böhmen.
  • vom einem König von England, vermutlich Richard II., aber auch Eduard III. käme in Frage, oder ein Mitglied der königlichen Familie, oder englischer Hochadel.

    Devise im Detail

    Detailansicht der Devise (Foto: Friedrich Wilhelm Leitner, Klagenfurt)

  • von einem Mitglied des Hauses Rosenberg in Böhmen (der heraldischen Rose wegen).
  • Es könnte sich aber auch um eine eigene, Kraigsche Kreation handeln.
  • Oder um einen ganz anderen Zusammenhang.

Diese Devise paßt nicht zu den Zeichen, die vom Deutschen Orden oder von den genannten Fürsten und Herren bekannt sind.

Wer kennt das Zeichen, wer kann es einordnen?

Mit Dank im Voraus für Rückmeldungen über die Kommentarfunktion.

Werner Paravicini

  1. Vgl. Leitner, Friedrich Wilhelm, Die Herren von Kraig. Eine genealogische Skizze zu den Erbtruchsessen in Kärnten, in : Archiv für Diplomatik 46 (2000), S. 225-275, hier  S. 245 u. S. 268, Abb. 1 = Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten. Teil 2: Die Inschriften des Politischen Bezirkes St. Veit an der Glan, bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner [Die Deutschen Inschriften, 65 = Wiener Reihe 2/2], Wien 2008, S. 62, n° 71 und Abb. 61

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/4551

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Ausstellungsbesprechung: “Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser!” (Bayerische Landesausstellung 2014, Regensburg)

Das offizielle Plakat der Bayerischen Landesausstellung 2014 (Quelle: HDBG)

Das offizielle Plakat der Bayerischen Landesausstellung 2014 (Quelle: Haus der Bayerischen Geschicht, fortan: HDBG)

Die Schlagzeile der BILD-Zeitung anlässlich der Wahl Benedikts XVI. 2006 war wohl eher gesamtdeutsch gemeint. Die Bayerische Landesausstellung 2014 lässt kaum einen Zweifel: Wenn ‚wir‘ im 14. Jahrhundert Kaiser waren, dann dürfen sich Nicht-Bayern davon kaum angesprochen fühlen. Und ob die Titelwahl durchgehend als ironische Bezugnahme auf die Schlagzeile von 2006 einzustufen ist, wie etwa die gleichnamige Sendung des ORF, bleibt zweifelhaft. Doch es wäre falsch, die Irritation über den Titel nicht zurückzustellen, denn eine bemerkenswerte historische Ausstellung wird einem in Regensburg zweifellos geboten. Sie ist in mancher Hinsicht ein Kontrastprogramm zu den Staufer- oder Wittelsbacher-Ausstellungen etwa im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum. Insofern bietet das federführende Haus der Bayerischen Geschichte eine willkommene Abwechslung zu monumentalen Vorhaben der letzten Jahre. Die folgende Besprechung will sich einzig mit der Ausstellungsgestaltung und Konzeption beschäftigen, nicht aber mit dem Katalog samt zugehörigem Aufsatzteil1 oder dem separat erschienen wissenschaftlichen Begleitband2.

Innovative Gestaltung

Auf drei Standorte verteilt sich die Landesausstellung: die Minoritenkirche, St. Ulrich am Dom und den Domkreuzgang. Der erste Standort widmet sich ganz dem bajuwarischen Heroen auf dem Kaiserthron, in St. Ulrich erwartet den Besucher eine unorthodoxe Filmvorführung zur Geschichte des Regensburger Doms, der Kreuzgang ist selbst mittelalterliches Exponat.

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Die Anordnung der Ausstellungsebenen in der Minoritenkirche von Regensburg im Modell (Quelle: HDBG)

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Die Schlacht von Mühldorf als bewegtes Schattenspiel (Quelle: HDBG)

Doch auch das Ausstellungsdesign vermittelt eine Botschaft. Besonders deutlich wird dies in der Minoritenkirche: Auf fünf ansteigenden, in rot gehaltenen Ebenen folgt der Besucher dem als Aufstieg dargestellten Lebensweg Ludwigs vom kleinen Herzogssohn zum gebannten Ketzer und Kaiser. Ausdrücklich wird von den Ausstellungsmachern der Vergleich zum Computerspiel gezogen, immer sind Gegner benannt, die der Wittelsbacher am Ende eines Levels bezwungen hat. Dies mag für seinen Bruder und Friedrich den Schönen noch angehen, für diverse Päpste und den Gegenkönig Karl von Mähren geht das Konzept wohl nicht mehr auf. Statt einer abschließenden Station zum Nachleben werden auf jedem Level sogenannte Spiegelmodule installiert, verspiegelte Quader, die die Rezeption der jeweiligen Herrschaftsphase Ludwigs in den Augen der Nachwelt in fast postkartengroßen Reproduktionen zeigen. Einzelne inhaltliche Aspekte werden nicht nur mit Originalen und Reproduktionen, sondern auch mit cleveren Inszenierungen visualisiert: So zeigt nicht nur ein Wall von Lanzen und Hellebarden die Schlacht bei Mühldorf an, sondern ein an die Wand geworfenes Schattenspiel von Modellrittern bringt Bewegung in die Szenerie; und das Ganze wirkt keineswegs  so albern, wie es klingen mag. Wirklich gelungen ist die Inszenierung der Heiltumsweisung, die Ludwig 1330 in Regensburg vornehmen ließ. In innen verspiegelten Guckkästen werden Bilder der Reichsinsignien eingeblendet, wie in einem Diorama des 19. Jahrhunderts, zugleich kann der Betrachter über Kopfhörer eine beeindruckende Vertonung des unter Karl IV. für die Ostensiones geschaffenen Lanzenoffiziums hören. Auch das Schaffen der ludovicianischen Kanzlei mit ihren besonders eindrucksvollen Miniaturen innerhalb der Initialen wird geschickt und anschaulich präsentiert. Trotz gelegentlicher Bedenken bezüglich der Kongruenz von Form und Inhalt: Ästhetisch ist dieser Aufbau zweifellos mutig und in den Augen des Rezensenten insgesamt gelungen; auch wenn die Minoritenkirche bis auf die rekonstruierten Glasfenster nur eine Kulisse ist, so ist es doch eine ansprechende.

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Auf dem roten Teppich nach Rom. Der Aufstieg Ludwigs des Bayern, ein wenig glatter als in der historischen Realität. Blick von der untersten Ausstellungsebene in der Minoritenkirche von Regensburg (Quelle: HDBG)

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Ab in die Donau mit dem päpstlichen Boten! Christoph Süß illustriert episkopales Krisenmanagement in Interdiktsfragen (Quelle: HDBG)

Durch die Verfremdung des ansteigenden Fußbodens ergeben sich jedenfalls bemerkenswerte Perspektiven, denen man das geschulte Auge der Ausstellungsdesigner anmerkt. Nur beim Entwurf des Ausstellungslogos und der Plakate wird es eine Spur zu psychedelisch, aber das ist natürlich Geschmacksache.
Bei der zweiten Station der Ausstellung in St. Ulrich beim Dom wechselt der Protagonist: Sie besteht vor allem aus einem ca. 20-minütigen Film mit 3D-Effekten, bei denen Christoph Süß, der BR-Moderator und Kabarettist, in einer Monty-Python-artigen Collage Informationen zu Regensburg und seinem Dom präsentiert. Mit klarer dialektaler Grundierung und landestypischem Hintersinn moderiert und schauspielert Süß – teilweise in drei Rollen zugleich zu sehen – die Ereignisse der Jahre 1300 bis 1350, unterstützt von wirklich beeindruckenden 3D-Simulationen. Der Rezensent hat sich köstlich amüsiert, wenn auch die Hälfte der Gags ausgereicht hätte, um die Unterschiede zu pathosgeladenem ZDF-Geschichtsfernsehen à la „Die Deutschen“ zu markieren. Tatsächlich wurde gelegentlich die Grenze zum Klamauk hart gestreift, wenn nicht überschritten: Ein Faktum, das beim tendenziell älteren Publikum eher weniger gut ankam. Fraglich auch, wie viel ein fachlich nicht vorgebildeter Besucher inhaltlich mitnehmen konnte, wurde er doch nicht nur mit Informationen, sondern auch Kabaretteinlagen im Minutentakt bombardiert.
Die dritte Station war der Domkreuzgang, seit kurzem erst für Besucher erschlossen und in seiner Dichte an Kunstwerken höchst beeindruckend. Nicht immer war es für die Ausstellungsmacher hier einfach, den Bogen bis in die Zeit Ludwigs des Bayern zurückzuschlagen. Doch durch eine konzise Auswahl weniger Grabsteine und anderer Kunstwerke, die angemessen kontextualisiert wurden, konnte auch die letzte Station der Ausstellung überzeugen. Über alle drei Stationen verteilt fanden sich ansprechende Installationen der Museumspädagogen: Auf einer Waage ließen sich im Kreuzgang Sünden und Bußakte gegeneinander aufrechnen und gaben so einen anschaulichen Einblick in die Heilsökonomie. Moderne Steinmetzwerkzeuge illustrierten die Arbeitschritte vom rohen Fels zur geglätten Oberfläche in der Ulrichskirche. Der in Ausstellungen fast schon obligatorische Topfhelm zum Aufsetzen für Besucher macht das Sichtfeld eines Ritters in der Schlacht von Gammelsdorf sinnlich erfahrbar; am Abguss des Wachsiegels kann man riechen und es auch berühren. Das ist alles sehr gelungen, aber ohne Bauchschmerzen ist der Rezensent nicht durch die Ausstellung gegangen, wie im Folgenden gezeigt werden soll.

 

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1913 noch der Held von Gammelsdorf. Was aber ist Ludwig IV. im Jahr 2014? (Quelle: HDBG)

„Hingegen breitet sich der Ruhm des erlauchten Herrn Herzog Ludwigs ins Unermessliche aus…“ (Die Chronik Kaiser Ludwigs IV., Kap. 7)

Die Bayerische Landesausstellung will unterhalten, und sie will eine Geschichte erzählen. Die Unterhaltung gelingt, aber das angebotene Narrativ ist stellenweise bedenklich: Der Aufstieg Ludwigs aus angeblich kleinen Verhältnissen zum „Helden von Gammelsdorf“, dann zum römisch-deutschen König, dann zum Kaiser gegen den Papst bis hin zu seinem Tod, „unbesiegt“, wie uns die Begleittexte wissen lassen. Hier droht einerseits die Playstation-Metaphorik, andererseits eine überwunden geglaubte heroisierende und herrscherzentrierte Landesgeschichtsschreibung das Ruder an sich zu reißen. Große Männer machen bayrische Geschichte und schreiten siegreich von Level zu Level. Dazu passt die Absenz von Quellenkritik im Umgang mit den Ludwig positiv darstellenden Zitaten; dem fachlich nicht beschlagenen Besucher präsentieren sich diese Auszüge v.a. aus der Chronik Ludwigs IV. als historische Fakten.

Ausgerechnet in Bayern: Ein Mangel an Originalen

Auf den ersten Blick ist es entspannend, dass die Landesausstellung ihre Besucher nicht mit 500 Exponaten erschlägt, wie andere Veranstaltungen dieser Art. Insbesondere die Stauferausstellung in Mannheim 2010 war so reich an Originalen, dass selbst der interessierte Fachbesucher irgendwann innerlich abschaltete. Insofern versprach der Regensburger Ansatz eine Konzentration auf das Wesentliche. Mit Verwunderung stellt der Besucher dann aber fest, dass er sehr, sehr häufig – Urkunden ausgenommen – vor Reproduktionen, Gipsabgüssen und anderen Repliken der Originale steht. Im Extremfall erhöht sich also der Pulsschlag, meint man aus der Ferne die Kurfürstenfiguren vom Mainzer Kaufhaus zu entdecken – und zwar alle – und stürmt voller Begeisterung auf sie zu. Auf dem Weg schleicht sich schon die Frage ins Gehirn: Wie können diese schweren Sandsteinblöcke so locker im Raum drapiert werden? Aus der Nähe ist dann die etwas ernüchternde Antwort: Abgüsse aus Kunststoff, datiert auf 1980. Nun kann man Repliken im Einzelfall akzeptieren, wenn die Originale kaum transportabel sind wie die genannten Mainzer Kurfürstenfiguren oder mutmaßlich besonders empfindlich wie die Koblenzer Handschrift über „Kaiser Heinrichs Romfahrt“. Unbefriedigend ist es, wenn Originale aus Münchener Beständen, wie etwa die Madonna aus dem dortigen Anger-Kloster oder das Stifterrelief aus der Lorenzkapelle im Alten Hof zu München nur als Abgüsse vorhanden sind. Es ist die Häufung an Repliken, die hier irritiert: Niemand kann erwarten, dass die Reichsinsignien der Schatzkammer der Wiener Hofburg entleihbar sind. Aber so sehr auf innovatives Ausstellungsdesign zu setzen, darf nicht den vielfach zu bemerkenden Verzicht auf die Faszination des Originals bedeuten. Am dritten Ausstellungsort, dem Domkreuzgang, wird eindrucksvoll deutlich, was in der Minoritenkirche zu kurz kommt.

Eine Landesausstellung zwischen Inszenierung und Identitätsbildung

Ludwig der Bayer hat endlich seine erste, nur ihm gewidmete große Ausstellung bekommen. In Sachen Ausstellungsdesign ist sie bemerkenswert innovativ, vom technischen Niveau der Präsentation sicher die eindrucksvollste Mittelalterausstellung der letzten Jahre, die den neuen Standard definiert. Sie zeigt, dass Multimedia mehr ist als Schwenkfahrten über 3D-Animationen historischer Gebäude, und sie hat den Mut, etwa in dem Film mit Christoph Süß die Erwartungen bierernster Geschichtsvermittlung zu unterlaufen (man sollte allerdings den Humor von Monty Python mögen). Gelegentlich lassen die Ausstellungsmacher die Zügel in dieser Hinsicht etwas locker, und wenn beim Bild der Nürnberger Heiltumsweisung die dargestellten Kleriker wie animierte Comicfiguren Augenbrauen lüpfen, blinzeln, runde Münder machen – dann fühlt man sich wie bei Herrn Müller-Lüdenscheid in der Badewanne. Doch macht nur der keine Fehler, der nichts wagt: Diese Monita sind verzeihlich, denn die Verantwortlichen haben sich wirklich auf ihr Publikum einzustellen versucht; diese in verschiedenster Hinsicht besucherfreundliche Konzeption ist nicht genug zu loben. Bedauerlich ist die Entscheidung, sich vielfach mit Repliken statt Originalen zufriedenzugeben; in dieser Hinsicht mögen künftige Ausstellungen dem Regensburger Vorbild bitte nicht folgen. Erst recht nicht gilt dies für die bedenkliche und keineswegs avantgardistische Heroisierungstendenz des Kaisers aus dem Hause Wittelsbach. In ihrem Bemühen um Stärkung regionaler Identitäten ist die Landesausstellung in Regensburg der Stuttgarter Stauferausstellung von 1977 näher als manch andere Veranstaltung der letzten Jahre: Eine Präsentation kritischer Wissenschaft, gar die Dekonstruktion von Mythen kommt zu kurz. Den päpstlichen Spottnamen Bavarus zum Ehrentitel umzudeuten ist kein Vorgehen des 14., erstaunlicherweise aber des 21. Jahrhunderts. Insofern ist die historische Figur Ludwig IV. noch lange nicht auserzählt, und sein Infarkttod auf der Jagd 1347, eine gewisse Konstante der bayerischen Geschichte, wohl kein Game over, sondern ein Beginn von vorn, ein zweites, drittes, viertes Leben nicht nur als Held von Gammelsdorf. Wenn man im Titel der Landeausstellung aber einen wirklich mutigen Gegenpunkt zum Papa emeritus aus Regensburg hätte setzen mögen: Wir sind Ketzer. Obwohl auch das nicht mehr gilt, denn am Ende der Ausstellung informiert ein Schreiben von Kardinal Wetter an einen besorgten Heimatverein, dass die Exkommunizierung Ludwigs mit dessen Tod erloschen sei. Das mag tröstlich für manch modernen Beobachter sein, dem Wittelsbacher hat es nicht mehr geholfen.

  1. Wolf, Peter u.a. (Hgg.), Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser! Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2014, Regensburg, Minoritenkirche – St. Ulrich am Dom – Domkreuzgang, 16. Mai bis 2. November 2014, Regensburg 2014
  2. Seibert, Hubertus (Hg.), Ludwig der Bayer (1314-1347): Reich und Herrschaft im Wandel, Regensburg 2014

Quelle: http://mittelalter.hypotheses.org/4497

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Farbe vermittelt Spannung. Was sagen die ARTigo-Tags dazu aus?

DaumierGemälde sind statische Gegenstände und als Betrachter können wir sie über einen längeren Zeitraum studieren, den Blick darin schweifen lassen oder Objekte fixieren.

Schauen wir für einen längeren Zeitraum auf einen gleichmäßigen Farbfleck, kann dieser sich in unserer Wahrnehmung verändern und erscheint weniger gesättigt. Vertiefen wir uns in Linienzeichnung, erhält diese bei intensiver Betrachtung neue Aspekte. Ebenfalls tritt dieser Effekt bei der Betrachtung von vielschichtigen Formen auf. Daraus kann man schließen, dass Kunstbetrachtung im Betrachter psychologische und dynamische Prozesse auslöst.

Theorie3

In dem Artikel Das Psychologische in der Kunst: Über Spannung und Entspannung beim Kunsterlebnis habe ich bereits über die Spannung, die Kunstwerke vermitteln, berichtet. Ich möchte wissen, ob eine solche Spannung bei ARTigo-Spielern feststellbar ist. In der obigen Darstellung, die die These von Kreitler & Kreitler verdeutlichen soll, habe ich den für mich relevanten Anteil an Spannung mit einer grünen Ellipse gekennzeichnet. Den Grad dieser Spannung möchte ich ermitteln.

Die These von Kreitler & Kreitler besagt, dass ein Kunstwerk Spannung (grün) vermittelt, was dann dazu beiträgt, dass eine im Betrachter bereits bestehende Spannung (rot) ihre Auflösung findet, was von einem Lustempfinden begleitet ist.

Die Farbtags der Kategorie Landschaft

Bei der Betrachtung der Auswertungen für Landschaftsbilder fällt auf, dass der Anteil der Gelb-, Orange- und Rot-Tags in impressionistischen Bildern höher liegt als in Bildern des Klassizismus. Gleichzeitig ist der Wert für die braunen Farbtags für den Impressionismus deutlich niedriger. Das dürfte daran liegen, dass die impressionistische Malweise weitestgehend auf Zwischentöne verzichtet, was zur Steigerung der Spannung durch Farbe beiträgt. Der Anteil der braunen Farbtags, der zur Vermittlung zwischen Farbkontrasten den Ausgleich in diesen Farbtönen sucht, wurde weniger häufig getaggt als bei den Bildern des Klassizismus.

Impressionismus-LandschaftKlassizismus-Landschaft

Die Farbtags der Kategorie Porträt

Auch die Porträts der Impressionisten haben mehr Farbtags als die Porträts der Klassizisten. Im Gegensatz dazu ist aber die Differenz der Tags aus dem Beige-Braun-Ocker-Bereich bei weitem nicht so groß wie bei den Landschaftsbildern. Meine Erklärung hierfür wäre, dass Porträts insgesamt näher an der Realität orientiert sind als Landschaftsbilder und dass dafür mehr ausgleichende Farbtöne von den Malern verwendet wurden, deren Vorkommen dann mit den entsprechenden Farbtags aus dem Braun-Bereich getaggt wurden.

Impressionismus-PorträtsKlassizismus-PorträtsDie abschließende Auswertung (siehe unten) zeigt den prozentualen Anteil der Farbtags an der Gesamtmenge der Tags für die Bilder eines Künstlers oder einer Gattung bzw. Epoche. Den größten Anteil Farbtags haben die Bilder von Giovanni Giacometti, bei den Bildern Alfred Sisleys ist der Anteil mit 10% am niedrigsten. Schaue ich mir beide Maler in ARTigo an, so komme ich zu dem Schluss, dass im Allgemeinen die Farben der Bilder Giacomettis stark gesättigt sind, die Farben bei Sisley dagegen weit weniger, d.h. er mischte ihnen häufig Weiß bei.

Sättigung ist ein Faktor, der Spannung erhöht

„Sättigung der Farben ist ein Faktor, der die Spannungen einer spannungsgeladenen Farbkombination verstärkt, gleichgültig ob es sich bei den aufeinanderprallenden Farben um komplementäre oder höchst ähnliche Töne handelt. Akzeptieren wir die wahrscheinliche Annahme, dass Sättigung psychologisch mit der Intensität der Farbreize gleichzusetzen ist, so erhalten diese Ergebnisse eine große Bedeutung.“ (Kreitler, S. 54)

Die ARTigo-Spieler versehen Bilder mit gesättigten Farben mit mehr Farbtags. Daher würde ich folgern, dass die durch die gesättigten Farbtöne vermittelte Spannung von den Spielern aufgegriffen wurde und sich im vermehrten Taggen von Farbe ausdrückt.

Farbtags-Gesamt-Außerdem zeigt die Grafik, dass impressionistische Bilder der Gattungen Porträt und Landschaft deutlich mehr Farbtags erhalten haben, als Bilder dieser Gattungen aus der Epoche des Klassizismus. So beträgt der Anteil der Farbtags bei den impressionistischen Porträts 12,7 %, bei klassizistischen Porträts 9,9%. Die Differenz zwischen den Epochen beträgt bei den Porträts 2,8%. Die impressionistischen Landschaftsbilder haben 12,9% Farbtags, die klassizistischen Landschaftsbilder 8.1%. Das macht einen Unterschied von 4,5% zwischen den Epochen dieser Gattung.

„So ist es beispielsweise zu erwarten, daß Gemälde, die bekannte, gewohnte Szenen oder Gegenstände auf herkömmliche Weise darstellen, die Reaktionen auf Farben derart beschränken, daß sie den Assoziationen entsprechen, welche durch die wahrgenommenen Inhalte hervorgerufen werden.“ (Kreitler, S. 83)

Aus der Sicht von ARTigo kann ich diese Annahme bestätigen, denn Bilder aus dem Klassizismus – eine Epoche in der Farben in der „herkömmlichen Weise“ verwendet wurden, erhalten deutlich weniger Farbtags als Bilder aus dem Impressionismus. Impressionistische Bilder vermitteln mehr Spannung, weil in ihnen auf ausgleichende Farbtöne verzichtet wurde und Farbe hier in einer den Sehgewohnheiten heute noch widersprechenden Art und Weise verwendet wird. Zwar sorgen die Bilder nicht mehr wie zu ihrer Entstehungszeit für Skandale. Allerdings ist auch heute noch eine Farbwirkung, die Spannung im Betrachter hervorruft, feststellbar. Dies zeigt der erhöhte Anteil der Farbtags bei den impressionistischen Bildern im Vergleich zu Bildern aus dem Klassizismus.

Die Auswertung der Farbtags ist ein Versuch, die von Bildern erzeugte Spannung erstmals mittels eines quantitativen Ansatzes darzustellen.

Weitere Artikel zum Thema

Die Farbtags des Kunstgeschichtsspiels ARTigo unter der Lupe
Wie ARTigo-Spieler Farbe taggen: Eine abstrakte Betrachtung der Farbtags
Das Psychologische in der Kunst: Über Spannung und Entspannung beim Kunsterlebnis

Literatur:

Hans Kreitler und Shulamit Kreitler: Psychologie der Kunst, 1980

Bild: Honoré Daumier, Triste contenance de la sculpture placée au milieu de la peinture…, 1857, Paris, Bibliothèque Nationale des Arts décoratifs

Digitale Bildquelle: www.artigo.org

 

 

 

Quelle: http://games.hypotheses.org/1779

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Wie ARTigo-Spieler Farbe taggen: Eine abstrakte Betrachtung der Farbtags

Lovis Corinth - Selbstporträt im Atelier - Bayer. Staatsgemäldesammlung - 191412,5% der Begriffe, die die ARTigo-Spieler taggen, sind Adjektive. Davon sind die meisten Farbtags. In ARTigo haben wir also seeehr viele Farbtags. Da die Tags letztlich der Suche nach Bildern dienen sollen, fragt man sich, was man mit soviel Farbbegriffen machen soll. Zur Verbesserung der Suche scheinen sie zunächst nicht besonders wertvoll.  Aber man muss mit dem leben was man hat und deshalb gehe ich diesen Farbtags auf den Grund. Ein paar Erklärungen zur Grundlage dieser Analysen hatte ich bereits hier gegeben.

Wichtig zu erwähnen ist, dass die Farbtags immer auf den Wahrnehmungen der Spieler basieren. Wenn also die Bilder eines Künstlers besonders viele Rot-Tags haben, heißt das zunächst nur, dass die roten Farbbereiche von den Spielern als solche wahrgenommen und getaggt werden.

Ich habe die Farbtags von verschiedenen Künstlern extrahiert und in den folgenden Grafiken dargestellt. Auf der y-Achse ist der prozentuale Anteil der Farbtags von der Gesamtzahl der Tags eines Künstlers aufgetragen. Den Berechnungen liegen nur farbige Abbildungen der jeweiligen Künstler zugrunde. Durch Klicken können Sie die Grafiken vergrößern.

Bei den Farbtags der Bilder von Cézanne kann man eine doch relativ ausgewogene Verteilung von Farbtags feststellen. Die Mengenunterschiede der einzelnen Farbtags sind hier nicht so groß, wie bei den folgenden Künstlern.

Cézanne-FarbtagsDer Anteil der Blau-Tags bei den Bildern von Claude Monet beträgt etwa 20%. Auffällig ist, dass die Werte für die Schwarz- und Weiß-Tags – die zu den Top 10 Tags in der ARTigo-Datenbank gehören – hier doch sehr unterschiedlich stark vorhanden sind. Natürlich taggen die Spieler auch deshalb Farbe, weil sie dafür Punkte bekommen. Und das sind leichte Punkte. Für diese Analysen ist das aber kein Gegenargument sondern ein erfreulicher Umstand, denn ich gehe davon aus, dass die Spieler das taggen, was sie sehen. Dass sie also „rot“ taggen, wenn sie auch mindestens eine rote Farbfläche in dem Bild sehen.

Monet-FarbtagsDie folgende Grafik zeigt die Farbtags der Bilder von Édouard Manet, dem bewunderten Freund Monets. Die Anzahl der Farbtags bei Manet sind insgesamt ausgewogener, zumindest in Bezug auf Rot, Blau, Grün und Braun. Auch erhielten – wie bei Monet – die Bilder Manets mehr Weiß- als Schwarz-Tags, allerdings ist die Differenz zwischen beiden Farben nicht so stark ausgeprägt.

Manet-FarbtagsAuch bei Alfred Sisley lässt sich eine Häufung von Blau-Tags, ähnlich wie bei Claude Monet beobachten.Hier ist aber der Anteil der Braun- und Grün-Tags im Gegensatz zu Monet höher.

Sisley-Farbtags

Bei Paul Signac wurden vorwiegend die Farben Blau, Gelb und Rot getaggt:

Signac-FarbtagsVerwunderlich ist nicht, dass seine pointillistischen Werke als am buntesten wahrgenommen wurden. „Bunt“ ist keine Farbe, die als solche im Bild vorhanden ist. Hier handelt es sich um einen Eindruck, den die Bilder auf die Spieler gemacht haben.

Die Bilder von Franz Marc, Vertreter des Expressionismus, wurden mit 6% Bunt-Tags versehen. Auch nicht verwunderlich ist, dass die Bilder Édouard Manets mit nur 1% als am wenigsten bunt wahrgenommen wurden.

buntDen weiteren Grafiken liegen noch einmal dieselben Daten zugrunde. Was hier gezeigt wird ist wieder der prozentuale Anteil der entsprechenden Farbtags am Gesamtwerk eines Künstlers, wobei hier mehrere Künstler hinsichtlich einer Farbe miteinander verglichen werden. Achten Sie bitte darauf, dass die Skalierung bei den folgenden Grafiken auf der y-Achse jeweils verschieden ist.

Bei dieser Art der Darstellung wird besser deutlich, dass Manet, dessen Bilder die wenigsten Bunt-Tags erhielten, bei den dunklen Farben wie Schwarz, Grau und Violett weit vorne liegen. Das ist durchaus schlüssig.

schwarz grauViolettbeige-braun-ocker grün rot orange blau gelb weissWorauf deuten viele gleiche Farbtags hin?

Es kann durchaus sein, dass in Bildern mit z.B. vielen Rot-Tags die rote Farbe vorherrscht. Genauso kann es aber sein, dass die Farbe salient ist, d.h. sie wurde so auffällig eingesetzt, dass sie den Spielern ins Auge springt. Und das kann auch eine kleine Farbfläche sein. Im Anschluss würde ich gerne die farbigen Pixel der Bilder zählen und mit den Wahrnehmungen der Spieler vergleichen. Folgende Fragen könnten vielleicht beantwortet werden: Wie ist das Verhältnis zwischen tatsächlicher Farbfläche auf den Bildern und der wahrgenommenen Farbe? Bei welchen Farben und Künstlern gibt es eine große, bei welchen eine kleine Differenz? Welches Ergebnis bringt ein Vergleich dieser Differenzen zwischen verschiedenen Malern? Die Betrachtungen kann man auch auf eine Epoche beziehen. Ziel wäre es, bei verschiedenen Stilen von Künstlern oder Epochen die Verwendung von Farbe in einer bestimmten Art und Weise als charakteristischen Bestandteil zu bestimmen, um so etwas wie ein Farbprofil eines Künstlers oder einer Epoche erstellen zu können. Das Ergebnis würde auf den Wahrnehmungen von vielen Spielern – also Menschen, die Kunstwerke betrachten, beruhen.

Bildquelle:
Lovis Corinth: Selbstporträt im Atelier, Bayerische Staatsgemäldesammlung, 1914

 

Quelle: http://games.hypotheses.org/1718

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Zur Präsenz der Karmeliten in Oberösterreich – Fragen zu einer Bildquelle des frühen 16. Jahrhunderts

An der Fassade eines „Bürgerhauses“ in Steyr (Oberösterreich) findet sich ein Christophorus-Wandbild vom Beginn des 16. Jahrhunderts mit der Darstellung eines knienden Stifters im Habit der Karmeliten. Eine fragmentierte Inschrift an derselben Fassade enthält die Worte „domus fratris“. In meinem Blog Camera Picta habe ich mir letztens Gedanken zu diesem Wandbild gemacht und die Frage aufgeworfen, ob sich daraus möglicherweise auf eine (wie auch immer geartete) Präsenz der m. W. hier sonst nicht nachgewiesenen Karmeliten in Steyr schließen lässt. Denkbar erschiene mir auch eine Verbindung zum Karmeliterkloster im nahegelegenen Mauthausen, nachweisbar ist eine solche, soweit ich sehe, jedoch nicht. Zudem bestand der Konvent in Mauthausen nur wenige Jahre (1494-1507/14), sodass fraglich ist, inwieweit er überhaupt jemals so etwas wie öffentliche Wirkung über die Ortsgrenzen hinweg erzielen konnte.

Nach allem, was ich bisher finden konnte, ist die Literaturbasis sowohl zu dem Wandbild in Steyr als auch zu den Mauthausner Karmeliten, gelinde gesagt, dürftig. Falls jemand mehr weiß oder weiterführende Ideen hat, wäre ich für entsprechende Hinweise daher ausgesprochen dankbar.

Quelle: http://ordensgeschichte.hypotheses.org/7846

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Stellenausschreibung “Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)”

Mitgeteilt von Jürgen Warmbrunn (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft).

In der Abteilung Wissenschaftliche Sammlungen des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft ist frühestens zum 1. September 2014 die Stelle

einer/eines Wissenschaftlichen Mitarbeiterin / Wissenschaftlichen Mitarbeiters zur Projektkoordination und Administration der technischen Infrastruktur (E 13 TV-H, 100%)

befristet für die Dauer von drei Jahren zu besetzen.

Das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung beschäftigt sich mit der Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas und betreibt auf der Basis seiner umfangreichen Sammlungen eigene Forschungen und Projekte im Bereich der Kunst- und Kulturgeschichte sowie der Digital Humanities bzw. multimedialer Wissensportale. Hierzu zählt das im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens der Leibniz-Gemeinschaft im Pakt für Forschung und Innovation eingeworbene dreijährige Projekt “Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)”, das in Kooperation mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO) sowie mit Partnern in Ostmitteleuropa durchgeführt wird.
Ziel des vom Herder-Institut koordinierten Projekts ist der Aufbau einer interaktiv gestalteten kunsthistorischen Forschungsinfrastruktur. Mittels einer transnationalen Zusammenführung von Erschließungsdaten, der digitalen Erschließung neuer Bildbestände und der Generierung neuen standardisierten Materials über Fotokampagnen soll der deutschen wie der internationalen Forschung ein Wissensportal zur Verfügung gestellt werden, in dem die vielfältigen Verflechtungen der Kunstentwicklung in Ostmitteleuropa (im Zeitraum von 1000 bis 1800) ebenso deutlich werden wie die konkurrierenden wissensgeschichtlichen Bezugnahmen.

Aufgaben:

  • Gesamtkoordination des Verbundprojekts mit Geschäftsführung (Workflow, Qualitätsmanagement, Drittmitteladministration) sowie Administration der technischen Infrastruktur (Datenbank, Content-Management-System);
  • projektinterne Kommunikation, Abstimmung mit den Organisatoren der Fotokampagnen sowie Kontaktmanagement mit den Projektpartnern, auch in Ostmitteleuropa;
  • Vorbereitung von Workshops und Veranstaltungen;
  • Erstellung mehrsprachiger Infomaterialien;
  • Erstellung der Grundlagen der Dokumentation (Datenerfassung und Datenredaktion einschließlich Normdaten und Einbindung mehrsprachiger Thesauri, Georeferenzierung) und Anleitung der Hilfskräfte;
  • Koordination der Digitalisierung von archivalischen Bildbeständen in Marburg und bei Partnern;
  • Mitwirkung an der Entwicklung der technischen Infrastruktur (u.a. Funktionsumfang, Schnittstellen, Betriebskonzept) sowie des Webdesigns unter Berücksichtigung von Nutzungsforschung;
  • gegebenenfalls Erprobung in der Lehre;
  • Öffentlichkeitsarbeit und Mitwirkung am Berichtswesen.

Voraussetzungen:

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium der Kunstgeschichte oder benachbarter Fächer mit einem Schwerpunkt im Bereich von Kunst und Architektur Ostmitteleuropas und/oder digitaler Infrastrukturen im Bereich der Geisteswissenschaften (Promotion erwünscht);
  • Erfahrung in der Koordination und Administration von (Drittmittel-) Projekten im internationalen Kontext sowie Erfahrung in kunsthistorischer Dokumentation bzw. Inventarisierung;
  • konzeptionelles Interesse am Einsatz von IT und neuen Medien im Bereich von Kunst- und Kulturgeschichte (Digital Humanities);
  • Kenntnisse in der Digitalisierung und Dokumentation von Bildmaterialien, insbesondere im Hinblick auf Bilddatenbanken, Normdaten und Thesauri;
  • sehr gute Kenntnisse des Englischen und möglichst einer ostmitteleuropäischen Sprache;
  • vertiefte landeskundliche Kenntnisse zum östlichen Europa.

Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung im Rahmen der geltenden Bestimmungen bevorzugt eingestellt. Das Herder-Institut verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Entsprechend laden wir Frauen besonders nachdrücklich zur Bewerbung ein.

Für weitere Informationen steht Ihnen gerne Herr Dr. Dietmar Popp zur Verfügung (dietmar.popp@herder-institut.de, Tel. +49 6421 184-146; www.herder-institut.de).

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 10. August 2014 an:

Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung -
Institut der Leibniz-Gemeinschaft
Direktion
Gisonenweg 5-7
35037 Marburg
mail@herder-institut.de

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3826

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Nachlese: Vortrag von Hubertus Kohle zur Digitalen Kunstgeschichte

Es lohnt sich, die Ausführungen von Hubertus Kohle in Zürich zu den Themenfeldern Nachhaltigkeit und Finanzierung, Digitalisierung und Recht, Big data und Archive und Sammlungen noch einmal in seinen Blogbeiträgen nachzulesen:

Kohle: “Letzte Woche hat in Zürich eine Konferenz zum Thema “Digital Art History” stattgefunden. Super Stimmung, tolle Organisation. Vor allem hat mir gefallen, dass diese meist etwas langweilige Reihung von Einzelvorträgen vermieden wurde zugunsten eines workshop-Charakters, bei dem die Verteilung auf Produktion und Rezeption von vorneherein aufgebrochen schien. Am Schluss hat das gesamte Plenum sich an der Formulierung eines Manifestes beteiligt, das demnächst veröffentlicht wird. Das nenne ich kooperatives Arbeiten!

Ganz unbescheiden erlaube ich mir, meinen Beitrag hier zu reproduzieren. Da das weblog ja kurz und knapp strukturiert sein soll, teile ich das Ganze in vier Teile auf. Mal sehen, ob das Sinn macht. Also …”

Quelle: http://dhmuc.hypotheses.org/193

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“Der Kontakt mit anderen Formen des Denkens öffnet den intellektuellen Horizont” – 5in10 mit Monica Cioli

Dr. Monica Cioli ist seit Anfang 2014 als Stipendiatin der Gerda Henkel Stiftung am Deutschen Historischen Institut Rom. Dort forscht sie zum Futurismus und den Avantgarden im Europa der Zwanziger und Dreißiger Jahre mit den regionalen Schwerpunkten Deutschland, Italien und Frankreich.

Cioli

Dr. Monica Cioli (Foto: privat)

Was hat Sie als Kind erstaunt? Was wollten Sie schon immer über die Welt wissen? 

Mich hat als Kind immer die Größe und Vielfalt der Welt fasziniert und die enormen Unterschiede zwischen den verschiedenen Kontinenten und Ländern. Ich fand es stets reizvoll, möglichst viel von der Welt kennenzulernen und in Kontakt mit verschiedenen Kulturen zu treten. Aber auch die Frage, wie die Ungleichheiten in der globalen Verteilung von Reichtum vermindert werden können, hat mich interessiert.

Wie würden Sie Ihre aktuelle Forschung einem Fremden im Fahrstuhl erklären?

Es geht um eine Betrachtung der totalitären Systeme im Spiegel der Kunst und damit auch um die Frage, welche Rolle die Künstler, die Kunsttheoretiker und die Intellektuellen überhaupt für Politik und Gesellschaft spielen und gespielt haben.

Welche Stationen Ihrer akademischen Reise haben Sie besonders geprägt?

Ein für meine intellektuelle Entwicklung entscheidendes Erlebnis war, dass ich am Ende der 1990er Jahre in Berlin mit Prof. Dr. Pierangelo Schiera, der damals am dortigen Italienischen Kulturinstitut tätig war, und auch mit seinen Schülern in Kontakt kam. Einflussreich waren auch die Erfahrungen, die ich erst vor relativ kurzer Zeit als Gastwissenschaftlerin am Deutschen Forum für Kunstgeschichte unter Prof. Dr. Andreas Beyer machen konnte, vor allem im Hinblick auf interdisziplinäre Zugänge zur Geschichte der Kunst, die ich für sehr wichtig halte.

Wie ist es, im Ausland zu forschen? 

Es ist sehr bereichernd, weil man mit anderen Formen des Denkens und Forschens in Berührung kommt, die den intellektuellen Horizont öffnen.

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie sich für die Weiterentwicklung Ihres Fachs wünschen? 

Ich würde mir wünschen, das Themenfeld noch stärker mit NachwuchswissenschaftlerInnen aus anderen Disziplinen erweitern zu können.

Quelle: http://trafo.hypotheses.org/1020

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