Zu Risiken und Nebenwirkungen – Medizin im Mittelalter zwischen Astrologie und Aderlassmännchen
Ohne die detaillierte Darstellung eines Aderlassmännchen wäre der gelehrte, mittelalterliche Mediziner vermutlich aufgeschmissen gewesen. Nur sie verriet ihm garantiert, ob die Sternenkonstellation günstig war, den Körper seines Patienten mittels Aderlass erfolgreich zu entgiften. Ein Blick auf die Anleitungen zur ‚heilsamen Blutspende‘ im Mittelalter.
Auch wenn es in heutiger Zeit kaum vorstellbar ist: Es hat Zeiten gegeben, da brachte ein Arztbesuch den Menschen eher ins Grab anstatt ihm zur Genesung zu verhelfen. Sicherlich, Heilkundler hatten auch zur damaligen Zeit bereits den Anspruch und den Willen das gesundheitliches Befinden ihres Patienten zu verbessern, ja gar ihn zu heilen. Dennoch galt im christlichen Abendland die Grundsatzdevise: Gott hat das Leben gegeben, genauso kann er es wieder nehmen – Krankheit wurde als Mahnung bzw. Strafe Gottes verstanden.1
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Neue Institutionenökonomie: Historiker erklären Wirtschaftsprüfer
Der Beitrag zeigt, dass der Forschungsansatz der Neuen Institutionenökonomie zur Beantwortung der Frage, warum der Wirtschaftsprüferberuf entstand, für deutsche Verhältnisse im 1. Drittel des 20. Jahrhunderts keine ausreichende Erklärung bietet.
Die Theorie
Aus welchen Gründen entstand der Beruf des Wirtschaftsprüfers? Zur Beantwortung dieser Frage nutzten Wirtschaftshistoriker die von anglo-amerikanischen Wirtschaftswis-senschaftlern Ronald H. Coase, Douglas C. North und Oliver Williamson angebotenen Erklärungsansätze, die unter der Bezeichnung „Neue Institutionenökonomie“ (NIÖ) zu-sammengefasst werden: Unternehmen benötigen Kapital (von Investoren), Kredite (von Banken) und Vertrauen (von Kunden, vom Staat, von der Öffentlichkeit). Daher errichten sie, so die Theorie, ein Steuerungs- und Überwachungssystem (neudeutsch: Corporate Governance), um Risiken zu vermeiden, Kosten wirtschaftlicher Transaktionen zu senken und Transparenz herzustellen.
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Identifikation von Schlüsselgesprächen
Die Frage „Muss ich wirklich alle Interviews transkribieren“ ist eine Frage die in meiner Methodenberatung sehr häufig gestellt wird. Darauf gibt es keine eindeutige Antwort und bisher meines Wissens keine klare Anleitung. Dies könnte daran liegen, dass in der qualitativen Forschung dazu angeraten wird alles zu transkribieren, doch gibt es durchaus Gründe für eine selektive Auswahl. Dies ist auch in der Forschung von Ilona Hadasch der Fall, weshalb sie einen angeleiteten Prozess zur Auswahl von Schlüsselgesprächen entwickelt hat. Dieses Vorgehen wurde bei einem Workshop der Mentees des Mentoringprogramms der Gesellschaft für Hochschulforschung diskutiert, den ich leiten durfte. Ich freue mich sehr, dass sich Frau Hadasch bereit erklärt hat, ihr Vorgehen in einem Blogbeitrag zusammen zu fassen.
Ilona Hadasch absolvierte den Studiengang B.Sc. Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar mit einem Auslandsjahr in Schweden und schloss daran den M.
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Canova: Letters to a friend in London (1815)
Nach dem endgültigen Sieg über Napoleon im Sommer 1815 sieht Papst Pius VII. die Möglichkeit gekommen, die bedeutenden Kunstsammlungen des Vatikans nach Rom zurückzuholen. Mehrere Hürden müssen jedoch genommen werden. Diese Aufgabe vertraut er keinem Diplomaten an, sondern dem wichtigsten italienischen Bildhauer seiner Zeit: Antonio Canova.
kommentiert von Martin Glinzer
DH Professor or Associate Professor at the University of Cyprus
Aus dem gerade zirkulierenden EMail:
… a new position in Digital Humanities [was] just announced at the Department of History and Archaeology of the University of Cyprus.
It is a tenured appointment at the rank of Professor or Associate Professor in the field of «Digital Humanities». This is a Chair endowed by the Sylvia Ioannou Foundation (“Sylivia Ioannou Chair in Digital Humantities”)
The post is open to applicants with expertise within one or more of the following research foci:
(a) Design and creation of databases
(b) Digitisation of cultural heritage (tangible and non-tangible, archival material, etc.)
(c) Digital recording and spatial analysis through GIS
(d) Remote Sensing-Geophysics
(e) 3D visualisation
For detailed information please follow the link http://www.ucy.
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Quelle: http://dhd-blog.org/?p=9503
DFG Stelle für eine/n Wissenschaftsmanagerin / Wissenschaftsmanager
im Bereich der Digital Humanities (2 Jahre TVL E13):
Details sind hier zu finden:
http://www.dfg.de/service/stellenausschreibungen/geschaeftsstelle/dfg_22_2018.pdf
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=9498
Feminismus als Aufstand und/oder Marke? Reflexionen zum Business Riot & Rrriot Festival 2018
Von 1. bis 7 März fand in Wien erstmals das RRRIOT FESTIVAL statt, ein Programmfestival, bei dem in zahlreichen Workshops, Panels, Führungen usw. Fragen rund um Feminismen diskutiert wurden, „mal poppig, mal diskursiv, mal theoretisch, mal praktisch“1. Gleich im Anschluss, von 8. bis 10. März, wurden beim BUSINESS RIOT FESTIVAL, das heuer bereits in die dritte Runde ging, Ungleichheiten am Arbeitsmarkt thematisiert. Insgesamt sprechen wir von 10 Tagen, 120 Events, 150 Speakerinnen und 40 Workshops. Ich freue mich sehr, dass ich eingeladen wurde, am Samstag in der Agenda Feminist Publishing über äußere und innere Torwächter*innen am globalen Literaturmarkt zu sprechen; ein Thema, das ich zwar nicht direkt in meiner Dissertation über Chick lit behandle, das aber damit in Zusammenhang steht und mich seit längerem beschäftigt.
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Über Folgekosten digitaler Publikationen
In verschiedenen Umgebungen und Konstellationen begegnet mir diese Frage immer wieder: warum sind die Folgekosten digitaler Publikationen im Open Access (Aufrechterhaltung des Betriebs, Pflege der Daten usw.) so hoch, und da sie es offenbar sind: lohnt sich digitale Publikation dann überhaupt?
Abgesehen davon, daß digitale Publikationen, vor allem im Open Access, weitreichende Vorteile bieten, etwa in Richtung Text und Data Mining, möchte ich fragen: sind die Folgekosten wirklich so hoch?
Meine Behauptung ist: auch die traditionelle Publikationsform (über Buchdruck) verursacht hohe Kosten, um die Publikationen auf Dauer zu erhalten. Sie wurden nur bereits vorab gezahlt. Der langfristige Erhalt digitaler Publikationen kostet relativ gesehen auch nicht mehr. Nur sind diese Kosten als Folgekosten evident und werden uns immer wieder vor unsere Augen geführt, während die traditionelle gedruckte Publikation schnell als abbezahlt gilt.
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Fotoausstellung: „Robert Lebeck. 1968“
Fotokunst. Fotojournalismus. Zeitgeschichte. Keine Frage: Nicht in jeder Fotografie Robert Lebecks findet sich diese Trias gebündelt. Aber selbst auf solchen Aufnahmen, die auf den ersten Blick eher unscheinbar erscheinen, tritt mindestens einer jener drei Teilaspekte hervor. Als Lebeck beispielsweise am 21. Juni 1968 in Wolfsburg ankommt, um anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der einstigen Wirtschaftswunderstadt eine Reportage für den „Stern“ zu realisieren, fotografiert er unter anderem ein Straßenschild. Ist das Fotokunst? Fotojournalismus?
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Quelle: https://www.visual-history.de/2018/03/12/fotoausstellung-robert-lebeck-1968/