Meine eigenen Erfahrungen mit Crowdsourcing: Achtung, Crowdsourcing kann gefährlich sein!
Wie teils in den vorangegangenen Artikeln dieser Serie beschrieben, gibt es vielfältige Anwendungen für Crowdsourcing:
- Lösung von naturwissenschaftlichen Problemen (z.B. foldit),
- Verschlagwortung kunstgeschichtlicher Bilder (z.B. ARTigo),
- Erfindungen neuer Produkte (z.B. Tchibo),
- Design von T-Shirts (z.B. Spreadshirt)
- Die crowdbasierte Kunst von Aaron Koblin
- Etc.
Das crowdgesourcte Design in der Titelzeile
In der wechselnden Titelzeile dieser Seite können Sie sehen, dass es vier verschiedene, von Kindern gestaltete Schriften gibt, die den Namen meines Blogs „Computerspiel und Ästhetik“ darstellen. Ich hatte an der Aktiven Schule Petershausen, an der ich als Lernbegleiterin für das Fach Kunst tätig bin, zu einem kleinen Crowdsourcing-Design „contest“ aufgerufen. Vier Kinder haben sich beteiligt, Janika, 9 Jahre, Lili, 11 Jahre, Antonia, 10 Jahre und Jamie, 10 Jahre. Nun ja, ich habe zu dieser Crowd Zugang und meine Designer sind halt 9 bis 11 Jahre alt. Also – Crowdsourcing kann man auch mit Kindern machen .
Crowdsourcing-Verfahren zur individuellen Leistungssteigerung
Weitere Projekte, die ich im Crowdsourcing-Bereich initiiert habe, hatten folgende Intentionen:
- Erweiterung des Fokus durch Entspannung, dadurch Verbesserung der Arbeitsleistung (siehe auch Naheliegende Assoziationen oder warum denken viele Menschen bei „blau“ auch an „Himmel“?)
- Anfachung der Kreativität und damit Ermöglichung von Transferleistungen,
- ein visuelles Ergebnis, das in einer kleinen Ausstellung präsentiert wurde.
Insgesamt habe ich drei solcher Projekte angestoßen:
- Mit Kühlschrankmagneten konnten Worte und Sätze gelegt werden. Material: Magnetwörter (Zeitraum: August bis Dezember 2009).
- Pixeln mit bunten Quadraten (Zeitraum: Juni bis September 2012). Material: Bunte magnetische Quadrate, Kamera. In meinem Blogpost Ein Haufen bunter Magnete und was daraus geworden ist, habe ich bereits früher darüber berichtet.
Ich stellte jeweils die Materialien zur Verfügung. Beim ersten Projekt (Worte und Sätze legen) habe ich noch selbst fotografiert. Später habe ich eine Kamera bereitgestellt und die Teilnehmer haben die Fotos selbst gemacht.
Fazit:
Diese Art von Crowdsourcing ist ein Wagnis; das Resultat oder Ergebnis kann man allenfalls erahnen. Das ganze entwickelt eine Dynamik, die man nicht vorhersagen kann.
- Macht jemand mit und wie ist die Resonanz?
- Wie wird das Projekt aufgefasst/verstanden?
- Welche Ideen entstehen?
- Welche Wirkung hat es?
Insgesamt war die Resonanz positiv und solche Projekte haben zudem das Potential, Gemeinschaften zu stärken. Es kann auch sein, dass Probleme aufgedeckt werden.
Dabei ist zu beachten, dass diese Projekte nur sinnvoll sind, wenn Kreativität wirklich angefacht werden soll, und dies von Seiten des Arbeitgebers auch erwünscht ist. Nicht jeder Arbeitgeber möchte kreative Arbeitnehmer. Diese bergen schließlich auch Gefahren, weil sie dann dazu angeregt werden, z.B. auf eigene, neue Lösungen zu kommen. Man befürchtet in dem Fall, dass die Kosten steigen; und diese Sorge ist nicht unberechtigt:
Neulich wurde eine Lieferung Zucker feucht. Die Pakete lagen in der Küche der Firma zum Trocknen zunächst nebeneinander auf der Arbeitsfläche. Irgend jemand hat sie dann zu kunstvollen Türmen verbaut. Die Kollegin, die sie zum Trocknen hingelegt hatte, zerstörte die Bauten mehrfach, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen, aber immer wieder wurde mit den Zuckerpaketen etwas konstruiert.
Diese Transferleistung im analogen Bereich ist harmlos. Fühlen sich Mitarbeiter aber ermutigt, Transferleistungen auf ihre Arbeit an realen Arbeitsprojekten zu beziehen, dann geraten Vorgesetzte, die Kreativität grundsätzlich mit Argwohn betrachten, in für sie unkalkulierbare Situationen.
Zur Wissenschaftlichkeit kreativitätsfördernder Crowdsourcing-Maßnahmen
Förderung der Kreativität heißt: dazu anregen, etwas zu tun, was man bisher noch nicht getan hat, was neu ist, was unüblich ist, was auch in einer bestimmten Arbeitsumgebung nicht alltäglich ist. Denn: Neue, aufmerksamkeitsgesteuerte Erfahrungen in positiver Atmosphäre führen zu einer neuroplastischen Reaktion unseres Gehirns, d.h. in den Bereichen, die das neue Tun steuern, entstehen neuronale Verbindungen, die jetzt „benutzt“ werden können [1].
Ich bin daher überzeugt, dass Kreativität auch mit Crowdsourcing-Verfahren angeregt werden kann. Diese Überzeugung beruht auf Beobachtungen und auch Gesprächen, die ich mit den Beteiligten geführt habe. Für eine wissenschaftliche Betrachtungsweise solcher Projekte müsste der kreativitätsfördernde Effekt gemessen werden. Ich würde das gerne machen, bin aber derzeit mit meiner Diss ausgefüllt. Wer die Wirksamkeit feststellen möchte, der darf sich bei den o.g. Ideen gerne bedienen.
Weitere Artikel dieser Serie:
- Auftakt zur Artikelreihe: Was macht Crowdsourcing erfolgreich?
- Crowdsourcing: Definition und Prozessbeschreibung
- Die Auswirkung von Kontrolle und Orientierung auf Crowdsourcing
- Die Auswirkung von Gemeinschaft auf Crowdsourcing
- Die Auswirkung von Selbstwerterhöhung auf Crowdsourcing
- Die Auswirkung von Lustgewinn und Unlustvermeidung auf Crowdsourcing
- Crowdsourcing – ein Prinzip mit eingebauter Erfolgsgarantie
- Meine eigenen Erfahrungen mit Crowdsourcing
- Crowdsourcing – was ist das und was macht das (15.3.2013)
- Crowdsourcing in der Renaissance? Aber Ja! (23.3.2013)
Literatur
[1] Spitzer, Manfred: Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens, Heidelberg 2006
Quelle: http://games.hypotheses.org/1590
Booksprint #CoScience: erste Einblicke hinter die Kulissen
Gemeinsam in wenigen Tagen ein Buch schreiben: geht das? Auf Einladung von Lambert Heller und dem Open Science Lab der Technischen Informationsbibliothek (TIB) fuhr ich an diesem Montag nach Hannover, um dort mit weiteren zwölf Wissenschaftler/innen (siehe unten) innerhalb von wenigen Tagen ein Handbuch zu verfassen zum Thema “CoScience: Forschen und Publizieren mit dem Netz”. Thema und Art der Entstehung entsprechen sich hier. Ein Experiment für uns alle, so viel stand fest.
Die ersten beiden Tagen, in denen ich vor Ort mitgearbeitet habe, sind gerade vorbei, der Sprint geht aber noch weiter. An Tag drei schreiben wir an verteilten Orten virtuell auf der eingerichteten kollaborativen Plattform weiter. Zeit jedoch, für ein kurzes Zwischenresümee sowie für erste Einblicke hinter die Kulissen dieses Booksprints.
Ein Buch entsteht – oder was schreiben wir noch gleich?
Los ging es am Montag Morgen mit einer Vorstellungsrunde. Nicht alle kannten sich, manchen war man bisher nur virtuell begegnet. Auch das eine neue Erfahrung: Zusammenarbeit von Personen, die sich nicht kennen und trotzdem versuchen werden, einen einheitlichen “Sound” für ein Buch zu finden. Dann die Frage nach der Ausrichtung des Buches: Während Titel und Thema mit dem Stichwort “CoScience” vorgegeben waren, stand die Struktur des Buches zur Diskussion. Sehr gut gefiel mir dabei, dass dies ergebnisoffen und damit tatsächlich kollaborativ und nicht anhand von vorgegebenen Parametern geschah. Schnell einigten wir uns darauf, dass es ein Handbuch werden sollte, eine Art Nachschlagewerk oder Hilfestellung, in erster Linie für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie für all diejenigen, die mit den neuen kollaborativen Werkzeugen forschen und publizieren möchten und einen Überblick über das große Angebot, Anleitungen dazu und Beispiele benötigen. Das Ganze natürlich kurz und knackig, denn es ist ein Booksprint und wir haben kaum Zeit.
Also wenig Meta, aber viel Praxis. Nur, was genau wollen wir schreiben? Eine Art Kochbuch vielleicht? Oder ein Tag im Leben der Forscherin X, die verschiedene Aufgaben erledigt, wobei unterschiedliche Tools zum Einsatz kommen? Wie bekommt man beim kollaborativen Schreiben, bei dem man gleichzeitig an verschiedenen Ecken arbeitet, einen roten Faden hin? Spätestens hier wurde deutlich, dass es zwei Arten von Booksprintern gibt: die, die gleich loslegen und schreiben wollen im Vertrauen, dass dann schon etwas dabei herauskommt, und diejenigen, die erst Struktur und Planung möchten, weil das Schreiben dann schneller geht. Ich gebe zu, dass ich zur letzteren Fraktion gehöre.
Dieser Prozess der Festlegung der wichtigsten Parameter (Sprache des Buches, Länge der Beiträge etc.) geschah im Pad, in dem auch durchaus eifrig über Metathemen (sowie Essen und Trinken) diskutiert wurde. Um Themencluster zu bilden, verließen wir dann jedoch den digitalen Raum und schrieben unsere Vorschläge: auf Kärtchen! Ein interessanter Mix an Methoden also, um zu einer Gliederung bzw. zu Themenbereichen zu kommen. Warum auch nicht, erlaubt ist, was funktioniert.
Danach ging es endlich ans Schreiben: Die ersten Entwürfe entstanden in Pads, wo es zu der typischen Mischung aus farblichen Textstücken kam. Diese wurden dann auf die Plattform übertragen, ein Wiki-ähnliches Werkzeug eingerichtet vom Open Science Lab. Den Nachmittag verbrachten wir schreibend, zumeist in kleinen Gruppen an einem Thema. Das Buch entstand von den Rändern her, zerfaserte dabei allerdings auch. Schrieben wir überhaupt ein Buch, oder war es doch ein Wiki? Ein Gedanke, den die Software vielleicht nahe legte. In der ersten Manöverkritik am Abend versuchten wir, uns noch einmal das Spezifische am Thema – also CoScience -, am Booksprint, an der Kombination der Autoren vor Ort vor Augen zu führen. Was ist das Besondere an diesem Buch? Wie kann man verhindern, dass wir nicht ein Wiki schreiben, nur schlechter als das große Vorbild, weil in kurzer Zeit entstanden?
In der weiteren Manöverkritik am nächsten Tag einigten wir uns nach eingehender Diskussion darauf, den Artikeln eine gemeinsame Struktur zu geben. Den “echten” Sprintern dauerte diese Diskussion natürlich zu lange, sie wollten schreiben. Aber wir Sprint-Planer waren glücklich, dass unser Handbuch dadurch ein eigenes Gesicht bekam und die anschließende Redaktion der Beiträge leichter fiel (bilde ich mir zumindest ein).
Die Erfahrung des kollaborativen Schreibens
Gemeinsam mit Lambert arbeitete ich vorwiegend am Kapitel Wissenschaftskommunikation und hier vor allem an den Teilen Bloggen und Twitter (klar). Wer schon mal gemeinsam zeitgleich an einem Text gearbeitet hat, wird diese Form des kollaborativen Schreibens zu schätzen wissen: Es ist schön und in gewisser Weise beruhigend zu sehen, wie der Text an vielen Stellen gleichzeitig wächst. Für uns Einzelkämpfer Wissenschaftler, die wir oftmals alleine an Texten arbeiten, ein motivierendes Erlebnis. Überhaupt sitzt man beim kollaborativen Schreiben nicht alleine mit seinem Text da: Rückmeldungen gibt es über Anmerkungen und Kommentare, kleine Fehler, die anderen auffallen, werden sofort ausgebessert, Ergänzungen vorgenommen, so dass der Text auch durch andere stetig in Bewegung ist. Beim Booksprint, so wie er hier die ersten zwei Tage durchgeführt wurde, gibt es zudem den Vorteil, dass die Co-Autoren im gleichen Raum sitzen und man sich jederzeit unterhalten und Einzelfragen diskutieren kann. Dies kann man über einen Chat sicherlich auch tun, jedoch ist die spezielle Art, mit der digitale Methoden gemeinsam im analogen Raum eingesetzt werden, ein besonderes Erlebnis, vielleicht mit einem Tweetup vergleichbar.
Einige neue Fragen, die mit dem kollaborativen Schreiben entstehen, müssen beantwortet werden: Was bedeutet ein Begriff wie “Autor”, wenn man zu viert einen Text schreibt, einige viel schreiben, andere nur hier und da ein Komma ergänzen? Reicht dafür die Unterscheidung zwischen “Autor” und “Beiträger” (Contributor)? Was passiert, wenn der Text in einer zukünftigen Version so verändert wird, dass ich als Autorin mit dem Inhalt nicht mehr einverstanden bin?
Eine interessante Erfahrung ist auch der Zeitmangel beim Booksprint. Es muss schnell gehen, eine Schreibblockade kann man sich nicht erlauben. Vielleicht verhindert das Format, das soetwas überhaupt entsteht: Die Zeit ist so sehr reduziert, dass jeder Einwurf “aber dies fehlt und das hättet Ihr noch” ohnehin deplaziert wirken würde. So schreibt man einfach befreit darauf los, ein bisschen, wie beim Bloggen manchmal. Und der Zeitmangel hat in unserem Fall auch bewirkt, dass alle konzentriert arbeiteten. So wurde beispielsweise kaum getwittert, was mich, ehrlich gesagt, durchaus erstaunt hat.
Wie geht es weiter?
Dies ist wohlgemerkt nur ein Zwischenbericht. Der Booksprint läuft noch, eine Evaluation wird es sicherlich noch geben. Das Buch soll als Print- und Online-Ausgabe erscheinen und wird beim Konferenzforum Future Talk der CeBIT (Halle 9, Stand F44) am 11. März 2014 um 13.30 Uhr vorgestellt. Damit soll das Projekt jedoch nicht abgeschlossen sein, vielmehr soll das Handbuch danach zu einer liquid-Publication und nach seiner schnellen Entstehung durch die Fachcommunity ständig erweitert und aktualisiert werden. Dafür werden in Kürze Autoren gesucht!
Inwiefern die Methode auf andere Themen, beispielsweise historische, übertragbar ist, bleibt offen. Ich könnte mir vorstellen, dass man im Bereich der Geschichtswissenschaft ein Booksprint nach einer gemeinsamen Tagung veranstaltet und damit ein neues Format für die obsolet werdenden Tagungsbände schafft. Das müsste man vielleicht einfach mal ausprobieren.
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Weitere Informationen
Nachtrag vom 17.6.2014: Hier geht’s zum Handbuch: http://handbuch.io/w/Handbuch_CoScience
Booksprint #CoScience, vom 3.-5. März 2014.
Autor/innen vor Ort: Ina Blümel, Stefan Dietze, Martin Fenner, Sascha Friesike, Christian Hauschke, Christian Heise, Lambert Heller, Robert Jäschke, Mareike König, Martin Mehlberg, Janna Neumann, Heinz Pampel, Marco Tullney. Von Zuhause arbeitet Daniel Mietchen mit.
Über den Booksprint im Blog der TIB: http://blogs.tib-hannover.de/tib/2014/02/07/book-sprint-coscience/
Pressemitteilung TIB: CeBIT 2014: TIB präsentiert das Open Science Lab, http://www.tib-hannover.de/de/die-tib/aktuelles/aktuelles/id/496/.
Twitter: #CoScience
Ergänzungen (22.4.2014)
Markus Trapp, Book Sprint CoScience – Gemeinsam forschen und publizieren mit dem Netz, in: Text und Blog, 12.3.2014, http://textundblog.de/?p=5845.
Lambert Heller, Video und erste Lessons Learned: Der Book Sprint #CoScience geht ins Web und auf der CeBIT weiter, in: TIB Blog, 13.3.2014, http://blogs.tib-hannover.de/tib/2014/03/11/video-und-erste-lessons-learned-der-book-sprint-coscience-geht-ins-web-und-auf-der-cebit-weiter/#comment-27606.
Video über das Schreiben (ohne Ton): TIB|Open Science Lab #BookSprint #CoScience, http://www.youtube.com/watch?v=ftCm6rY2INs&feature=youtu.be.
Video über das Projekt, incl. Vorstellung auf der Messe (mit Ton): TIB|Open Science Lab: Booksprint #CoScience, http://www.youtube.com/watch?v=Hp4v-fz185Y&feature=youtu.be
Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2108
Willkommen!
Liebe Dadasophen, Merzforscher, Avantgarde-Begeisterten,
In diesem Blog werde ich mich mit den typologischen Analysen und Vergleichen der historischen europäischen und slavischsprachigen Avantgarde (mit Schwerpunkt Literatur) mit den gegenwärtigen Erscheinungsformen, Allusionen, Zitaten und Hommagen beschäftigen. Hier möchte ich der akademischen Leserschaft – aber auch allen anderen, die über meinen Blog stolpern – über alles berichten: über die Entdeckungen, Ereignisse, Ressourcen, Veröffentlichungen, Projekte, ach – es gibt noch so viel Themen und so wenig Zeit!
Ich schreibe gegenwärtig Dissertation über die literarische Avantgarde und stosse ständig auf spannende Themen, die jedoch in meiner Arbeit nur am Rande erwähnbar sind. Hier möchte ich aber diese Themen besprechen und fixieren.
Über folgende Themen denke ich u.A. nach: japanische Avantgarde, MAVO-Bewegung etc. / Berichte zu meinen Forschungsreisen, vor allem zu meiner geplannten Arbeit im Schwitters-Archiv (Sprengel-Museum), Erwähnungen und Allusionen auf die historische Avantgarde in Medien der Gegenwart (von Pussy Riot, die beim Gerichtsprozess die russische Avantgardisten zitierten, über die Erscheinungsformen der Avantgarde in Computerspielen bis hin zu Dada in der Popkultur [Stichwort Einstürzende Neubauten]).
Die Themen meines Blogs werden also breitgefächert sein, haben jedoch immer die Blickrichtung auf die historische Avantgarde (Dadaismus, Merzkunst von Schwitters, Zaum’ etc.).
In meinem privaten Blog habe ich bisher diese Themen behandelt, werde sie jedoch hier neu aufrollen, interpretieren und freue mich auf rege Diskussion mit Euch, liebe Leserinnen und Leser!
Lanke trr gll!
Gefühlsräume – Raumgefühle. Zur Verschränkung von emotionalen Praktiken und Topografien der Moderne – Ein Tagungsbericht von Benno Gammel und Rainer Herrn
Die emotionshistorische Forschung hat bisher häufig mit der Bourdieu’schen Begrifflichkeit der emotionalen Praxis operiert und danach gefragt, wie sich historische Aktricen und Akteure Gefühlsmuster habituell aneigneten oder wie ihnen diese eingeprägt wurden. Dabei geriet der transitorische Zusammenhang zwischen Emotionen und … Continue reading
Aktuelles vom PDR
Das Personendaten-Repositorium (PDR) möchte Sie aufmerksam machen, dass
- wir zunehmend auf unserem neuen Wiki die aktuellen Informationen publizieren
- der Quellcode des Archiv-Editors nun auf github verfügbar ist
- die geplante Erweiterung des Datenmodells mit Hilfe der Schema-Dateien gerne mit uns diskutiert werden kann
- sich auf unserem Wiki zunehmend FAQs und Best Practice Empfehlungen für den Umgang mit dem Archiv-Editor finden
- und im Laufe des März die Optimierung unserer Weboberfläche unter personendaten.org freigeschaltet wird.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback!
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3148
Aktuelles vom PDR
Das Personendaten-Repositorium (PDR) möchte Sie aufmerksam machen, dass
- wir zunehmend auf unserem neuen Wiki die aktuellen Informationen publizieren
- der Quellcode des Archiv-Editors nun auf github verfügbar ist
- die geplante Erweiterung des Datenmodells mit Hilfe der Schema-Dateien gerne mit uns diskutiert werden kann
- sich auf unserem Wiki zunehmend FAQs und Best Practice Empfehlungen für den Umgang mit dem Archiv-Editor finden
- und im Laufe des März die Optimierung unserer Weboberfläche unter personendaten.org freigeschaltet wird.
Wir freuen uns auf Ihr Feedback!
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3148
Max meets LISA spezial: Der Erste Weltkrieg. Jenseits von Politik- und Diplomatiegeschichte
Die neueste Ausgabe der Gesprächesreihe ‘Max meets LISA’, die die Gerda Henkel Stiftung und die Max Weber Stiftung gemeinsam durchführen, beschäftigt sich mit dem Thema “Erster Weltkrieg. Jenseits von Politik- und Diplomatiegeschichte”. Isabel V. Hull und Ernst Piper analysieren hier die große öffentliche Resonanz des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg und vergleichen die Erinnerungskulturen in Deutschland und den Vereinigten Staaten. Sie sprechen über den Erfolg aktueller Publikationen und blicken voraus auf die Bücher, die in diesem Jahr noch zu erwarten sind: Welche Themen werden sie in den Blick nehmen? Was muss gesagt werden, was noch nicht gesagt worden ist?
Max meets Lisa spezial: Erster Weltkrieg. Jenseits von Politik- und Diplomatiegeschichte from maxweberstiftung on Vimeo.
Isabel V. Hull ist John Stambaugh Professor of History am Department für Geschichte der Cornell University in Ithaca, USA. Ihre Forschungsinteressen liegen in der deutschen Geschichte seit dem 18. Jahrhundert. Internationales Aufsehen erregte ihr im Jahr 2004 erschienenes Buch „Absolute Destruction: Military Culture and the Practices of War in Imperial Germany“. 2013 wurde Isabell Hull mit dem Internationalen Forschungsförderpreis der Max Weber Stiftung beim Historischen Kolleg ausgezeichnet.
Ernst Piper ist seit 2006 Privatdozent für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u. a. die Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs, die Geschichte des Nationalsozialismus und die Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur nach 1945. In seiner 2013 vorgelegten Monographie „Nacht über Europa“ schildert er den Ersten Weltkrieg aus kulturhistorischer Perspektive. Ernst Piper lebt als Literaturagent in Berlin.
“Traite négrière, esclavage et abolitions” – eine Website über die Bestände zur Geschichte der Sklaverei in den französischen Museen (Mittwochstipp 32)
Die Website Traite nègrière, esclavage et abolitions gibt einen Einblick in das Projekt der Inventarisierung der Museumsbestände zur Geschichte der Sklaverei und der Sklaven, das vom Comité national pour la mémoire et l’histoire de l’esclavage realisiert wird. Dieses Komitee setzt … Continue reading →
Stellenausschreibung im DFG-Projekt “Multimediales Archiv jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933-1945 (AjAB)”
An der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration der Stiftung Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt die Stelle eines/r
Akademischen Mitarbeiters/Mitarbeiterin (Informatikers/in)
(Kenn-Nr.-1350-14-01)
(Entgeltgruppe 13 TV-L,
Arbeitszeit 40 Stunden/Woche)
zu besetzen. Die Einstellung erfolgt befristet bis 31. Dezember 2016 (mit der Option der Verlängerung). Tele-Arbeit sowie Verkürzung der Arbeitszeit auf 75% sind verhandelbar.
Zu Ihren Aufgaben gehören:
- Mitarbeit beim Aufbau eines multimedialen Archivs jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933-1945 (AjAB) / DFG-Projekt
- Konzeption und Umsetzung eines Infrastruktur- und Webdesigns sowie Entwicklung eines Metadatenmodelles
- Betreuung des Dateningests (Scans, OCR, XML etc.) und technische Unterweisung der wissenschaftlichen Mitarbeiter
- Technische Betreuung des Archivs, Installation virtueller Webserver und Einrichtungen im CMS, Einrichten der Repositorien, Programmierung und Anpassung von Schnittstellen (z.B. SADE)
- Erweiterung des Portfolios für das Publizieren im Open Access um ein hybrides Publikationsmodell (HTML, PDF, EPUB) für digitale Editionen auf der Basis von TEI
- Wissenstransfer im Projekt (Wiki, Projektdokumentation)
Ihr Profil umfasst:
- Ein abgeschlossenes Hochschul- oder Fachhochschulstudium (vorzugsweise in der Informatik oder in den Digital Humanities)
- Vertrautheit mit Beschreibungssprachen und Metadatenstandards in XML (TEI, METS/MODS, OAI-PMH, LIDO) sowie damit verbundenen Techniken, wie XSLT und Xquery
- Fundierte Kenntnisse von aktuellen Webtechnologien und Erfahrung mit Webentwicklung,
- Versierter Umgang mit relationalen Datenbanken (MySQL), XML-Datenbanken (eXist) und Suchmaschinentechnologie (Lucene, SOLR),
- Bereitschaft, sich in TextGrid und seine API (Web Services, Eclipse-Umgebung) einzuarbeiten
- Erfahrungen in der Administration und dem Betrieb von CMS (z.B. Drupal, Liferay)
- Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität, gutes Zeitmanagement
Wünschenswert wären:
- Erfahrungen in den Digital Humanities (z.B. Digitale Editionen o.ä.),
- Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit
- Kenntnisse in den Programmiersprachen Java und PHP
Wir bieten Ihnen:
- Arbeiten und Leben an einer lebendigen Universität mit internationalem Profil
- Einen stetigen interdisziplinären Austausch, vor allem im osteuropäischen Raum
- Eine familienfreundliche Hochschule mit flexiblen Arbeitszeiten
- Gesundheitsmanagement (Gesundheitskurse oder physiotherapeutische Behandlungen unter Freistellung der Arbeitszeit)
- Zusätzliche Altersvorsorge über die VBL
- Angebote der fachlichen Aus- und Weiterbildung
Die Stiftung Europa-Universität Viadrina hat sich im Rahmen ihres Gleichstellungskonzepts das strategische Ziel gesetzt, den Anteil von Frauen in Forschung und Lehre deutlich zu erhöhen und nimmt an den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG teil. Sie bittet Wissenschaftlerinnen deshalb ausdrücklich um ihre Bewerbung. Bewerberinnen können sich mit der Gleichstellungsbeauftragten in Verbindung setzen (gleichstellung@europa-uni.de). Die Universität ist im “audit familiengerechte hochschule” erfolgreich zertifiziert worden (www.europa-uni.de/familie). Menschen mit Behinderung werden bei gleicher Eignung und Befähigung vorrangig berücksichtigt. Es ist empfehlenswert, auf eine evtl. Behinderung bereits in der Bewerbung hinzuweisen.
Ihre postalische und digitale Bewerbung mit tabellarisch abgefasstem Lebenslauf, Zeugniskopien und den üblichen Unterlagen richten Sie bitte unter Angabe der o.g. Kenn-Nr. bis zum
23. März 2014 an die
Stiftung Europa-Universität Viadrina
Kulturwissenschaftliche Fakultät
Prof. Dr. Kerstin Schoor
Große Scharrnstr. 59
15230 Frankfurt (Oder)
und per E-Mail an: kujau@europa-uni.de
Von einer Zusendung in Heftern oder Bewerbungsmappen bitten wir abzusehen, da die Bewerbungsunterlagen bei Nichtabholung innerhalb von 2 Monaten vernichtet werden. Falls Sie die Rücksendung Ihrer Bewerbungsunterlagen wünschen, bitten wir um Beilage eines ausreichend frankierten Rückumschlages.
Weitere Informationen zum Projekt finden sie unter:
http://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/lw/diaspora/index.html
Diese Stellenausschreibung als PDF-Datei herunterladen.
Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3115