Der Historikertag 2012 ist thematisch im High-Tech-Kapitalismus angekommen
Ich hätte ja nicht geglaubt, dass ich das noch jemals über einen Historikertag sage (und ich war wirklich auf einigen), aber die Panels sind dieses Jahr thematisch ausgesprochen spannend. Unter dem Leitthema “Ressourcen – Konflikte”, gibt es ein Programm, dass sich lohnt, genauer studiert zu werden. Für mich ist dieses Programm ein Zeichen, dass auch in der wissenschaftlichen Forschung die Fragestellungen des globalen High-Tech-Kapitalismus angekommen sind. Ich überlege ernsthaft, ob ich hinfahre.
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Tagungsreisen
Was mache ich eigentlich, wenn ich nicht brav an der Diss arbeite?
In den letzten Monaten war ich in erster Linie viel unterwegs! Bei 6 Ländern in 5 Monaten (inkl. Deutschland) bedauere ich, dass man innerhalb der EU nicht mehr diese Stempel in den Reisepass bekommt, so dass ich dann jetzt doch nur einen ach-so-wichtigen Stempel vorweisen kann (USA stempelt noch! Und kontrolliert auch wirklich gründlich, dass man keinen fremden Apfel o.ä. importiert).
Urlaub war bei diesen ganzen Reisen leider keiner dabei – aber dann doch der Nachweis, dass Reiselust und Academia gut zusammen passen.
Also: von den Recherchen in der British Library habe ich ja hier schon etwas berichtet, und danach ging es direkt weiter zu einer spannenden Tagung in L.A. (organisiert von Heidelberg aus) und später zur Projektarbeit in Finnland. Leider kann ich von allem noch nicht allzu viel berichten, sondern verweise ganz unbescheiden auf zukünftige (sprich: 2013/14) Veröffentlichungen.
Ein bisschen berichten kann ich vom Kulturgeschichtetag in Innsbruck, auf dem ich als eine Autorin unter vielen des Handwörterbuchs zu Praktiken, Räume, Stil meinen Artikel vorgestellt habe: Bloggen als wissenschaftliche Praxis. Besonders gefreut hat es mich, dass das Interesse am Bloggen auch auf einer nicht genuin webaffinen Tagung da ist, und auch inzwischen scheinbar die Vorkenntnisse gewachsen sind. Genaueres wird demnächst auch bei den Stimmen der Kulturwissenschaften nachzuhören sein – Daniel Messner war nämlich auch da und hat fleissig interviewt, so dass ich nun wieder einiges zum Hören habe! Kann die Reihe nur empfehlen.
Und jetzt? – Nach all den Reisen habe ich erstmal genug und freue mich darauf, mich den Sommer über auf meine Quellen und die Diss zu stürzen und endlich mit dem Schreiben anzufangen. Das ist nämlich immer das besonders schöne an den Reisen – unglaublich interessante Begegnungen und Gespräche und viel Input für die eigene Arbeit!
Max Weber nach Amerika: Die Amerikareise und die »Protestantische Ethik«

Prof. Dr. Lawrence Scaff
Abstract des Vortrags von Lawrence A. Scaff.
Max Weber traveled to America twice: the first time in person with Marianne Weber and colleagues attending the Congress of Arts and Science in St. Louis, the second time in spirit with avid readers of his work like Frank Knight and Talcott Parsons. The Amerikareise covered nearly three months in 1904, whereas the American reception started twenty years later and lasted for decades, persisting to this day. The actual journey to the New World stirred Weber’s imagination and provided substance for his inquiries; it became a turning point in the biography of the work. The subsequent »spiritual« appropriation in America consolidated, extended, and institutionalized the work in the human sciences; it became the essential condition for Weber’s world-wide reputation.
In what sense might these two moments in the genealogy of Weberian thought – the Amerikareise and the subsequent Rezeptionsgeschichte – be related to each other? How can Weber’s America sojourn inform us about the later attractions of his thought for American scholars of the interwar and postwar generations? Why did the work hold such fascination? What is it about this particular historical configuration or »Verkettung von Umständen« that encouraged the reconstitution of Weber as a »classic« of enduring contemporary significance?
The answer to these questions must begin with the subject foremost in Weber’s mind in 1904: his cultural-historical investigation of the »Protestant Ethic« and the »capitalist spirit«. Weber used the journey to observe both sides of the relationship: on the one hand numerous expressions of the spiritual life in social communities, educational institutions, and religious services; on the other the ethos and culture of modern capitalism in its most massive and unconstrained forms. The dual theme was never far from his consciousness: an American culture filled with »secularisierte Sprößlinge des alten puritanischen Kirchentums«, but also a world in which is »mit geradezu rasender Hast […] alles, was der kapitalistischen Kultur im Wege steht, zermalmt«. Stated concisely, the problematic of Weber’s work then reproduced the contradictions of the journey, while the paradoxes of the culture were represented in the dynamics of the text. Weber’s American readers could not miss the points of reference: the work conveyed an analysis of themselves and their culture. But it offered more than this: Weber’s thinking was also a commentary on the coming of the modern world, a potent narrative with the possibility of universal appeal.
Lawrence A. Scaff ist Professor für Politikwissenschaft und Soziologie an der Wayne State University in Detroit. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören »Fleeing the Iron Cage: Culture, Politics, and Modernity in the Thought of Max Weber« und »Max Weber in Amerika« (dt. Fassung in Vorbereitung).
SdK 36: Claus Oberhauser über Verschwörungs-Theorien
Quelle: http://feedproxy.google.com/~r/kulturwissenschaften/~3/9dpYIsdMK9g/sdk36
Netzwerke gelehrter Mönche. St. Emmeram im Zeitalter der Aufklärung, 21./22.9.2012
Netzwerke gelehrter Mönche. St. Emmeram im Zeitalter der Aufklärung
Tagung, Regensburg, 21.-22. September 2012,
Veranstaltungsort: Regensburg, Bertoldstraße 9, Kulturzentrum Leerer Beutel, Saal im Erdgeschoß
Veranstalter: Lehrstuhl für Bayerische Landesgeschichte der Universität Regensburg; Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg; Verein der Freunde und Förderer von St. Emmeram Regensburg e. V.
Das Reichsstift St. Emmeram wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vor allem von Fürstabt Frobenius Forster (reg. 1762-1791) zu einem der oberdeutschen Wissenschaftszentren ausgebaut. Mit ihm, Roman Zirngibl, Johann Baptist Enhuber, Koloman Sanftl, Cölestin Steiglehner und Placidus Heinrich – um nur einige zu nennen – gingen bedeutende Historiker und Naturwissenschaftler daraus hervor, die mit Forschern anderer Klöster, mit katholischen, protestantischen und jüdischen Gelehrten, mit Mitgliedern verschiedener europäischer Akademien in regem Austausch standen. Diese Netzwerke gelehrter Mönche sollen im Zentrum der Tagung stehen.
Anlass der Tagung ist die 250. Wiederkehr der Wahl Frobenius Forsters zum Fürstabt von St. Emmeram. Vor genau 200 Jahren, nach dem Übergang Regensburgs an Bayern, mussten die Emmeramer Konventualen 1812 zudem St. Emmeram verlassen.
Geplant ist eine internationale Tagung mit Experten aus Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik und den USA.
Begleitet werden soll die Tagung von einer Posterausstellung, bei der laufende Projekte und Qualifikationsarbeiten aus dem Bereich der Ordensgeschichte vorgestellt werden können. Die Tagung soll auch zur Vernetzung von Wissenschaftlern aus dem Bereich der Ordensgeschichte der Frühen Neuzeit über Landes- und Disziplingrenzen hinweg beitragen.
“Wie klingt die globale Ordnung? Eine Diskussion über ‘World Music’, Markt und Politik”
In meiner Dissertation geht es um die Diskussion des Fallbeispiels der Herausbildung und Institutionalisierung des „World Music“ Marktes, um soziale Prozesse zu untersuchen, die zur Entstehung und Konsolidierung einer Idee der „globalen Kultur“ beitrugen. Die Forschung wird durch drei Fragestellungen geleitet: Was sind die sozialen Voraussetzungen für die Entstehung eines „World Music“ Marktes?, Wie kann der Prozess der „Kulturglobalisierung“ im „World Music“ Markt nachgewiesen werden? und Warum wurde dieser Markt zum Synonym für globale Kultur?. In meiner Arbeit erforsche ich die Formierung eines bestimmten Netzwerks zwischen England und Deutschland, das sich als Vertreter des „World Music“ Marktes anerkannt wird. „World Music“ geht hier von einer Stelle in den Plattenläden ins Genre über, was die Rolle der Bedeutungen in diesem Markt hervorbringt. Anhand der wirtschaftssoziologischen Theorie analysiere ich, wie diese Bedeutungen und die Praktiken des Musikmarkts sich verflechten, um den „World Music“ Markt herauszubilden.
Die Dissertation wird am Humboldt Center for Social and Political Research der Humboldt-Universität zu Berlin betreut (Prof. Dr. Klaus Eder) in Verbindung mit der Lehrstuhl Theorie und Geschichte der Populären Musik (Prof. Dr. PEter Wicke) entwickelt.
Lexikon zur Computergeschichte: 186er – 80186, 80187, 80188
ViFa Geschichte Nr. 05/06 (2012): chronicon. Die Suchmaschine für historicum.net
Vom Lernen, von Bildern und von ARTigo
Quelle: http://games.hypotheses.org/264