Die Theologie und Religionswissenschaft verbindet eine lange (Fach-)Geschichte, die bis heute – zumindest in Teilen – von Missverständnissen, gegenseitigen Vorwürfen und offensiv vorgetragenen Abgrenzungsversuchen geprägt ist.Aus der Sicht eines Religionswissenschaftlers bzw. einer Religionswissenschaftlerin würden die beiden Disziplinen idealiter wie folgt unterschieden: die Theologie beschäftigt sich aus einer Innenperspektive mit Religion und behandelt dabei, neben vielen anderen Bereichen, auch spezifische Fragen, die nur für Anhänger/-innen der jeweiligen Religion Sinn ergeben, wozu bspw. Glaubensfragen (Dogmatik) oder Fragen der Auslegung der jeweils relevanten Schriften (Exegese) gehören. Die Religionswissenschaft im Unterschied zur Theologie beschäftigt sich hingegen nicht mit dem Wahrheitsgehalt von spezifischen Glaubensvorstellungen (ein Bereich, welcher der Theologie vorbehalten ist) oder von Religion(en) insgesamt (dies wird meist als methodischer Agnostizismus bezeichnet), sondern nimmt eine Außenperspektive ein, indem sie Religionen als gesellschaftliche Phänomene analysiert (z.B. aus soziologischer, psychologischer, philologischer oder historischer Perspektive). Dass die hier angeführte Trennung zwischen Theologie und Religionswissenschaft bis heute problematisch ist und nicht immer stringent eingehalten wird (und zwar von beiden Seiten), zeigen nicht nur theologisch orientierte religionswissenschaftliche Forschung (bspw. in Form der konfessionell ungebundenen Suche nach „der wahren Religion“ oder „der Wahrheit in den Religionen“), sondern auch das Gegenteil, nämlich die dezidierte Kritik an Religion(en) (siehe z.B.
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Quelle: http://marginalie.hypotheses.org/633