Die erfundene Stadt (Teil II)

Mit Versailles wurde die dreiflügelige Schlossanlage zum Role Model für den Herrschersitz. Aus der rundum geschlossenen Befestigungsanlage entwickelte der sich hofseitig öffnende Repräsentationsort. Auch die Residenz des Sonnenkönigs ging im Übrigen aus einer Jagdanlage hervor.

In der Rige der nach diesem Vorbild absolutistischer Herrschaftsarchitektur europaweit entstandenen Barockschlösser nimmt Karlsruhe eine Sonderstellung ein. Denn entlang der ersten und der neunten Achse des zugrundeliegenden sternförmigen Layouts rotiert das Schloss seine beiden Flügel windmühlenartig nach außen. Dazwischen öffnet sich der Fächer. Das Schloss umarmt also die Stadt.

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Abb.

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Quelle: http://artincrisis.hypotheses.org/1186

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„Projekt Putin“ – Piraterie und Bibliotheken

Das Phänomen „Giftschrank“ in Bibliotheken ist bekannt – der Giftschrank beherbergt Bücher und Dokumente, die nicht jedermann zugänglich gemacht werden dürfen oder sollen – sei es, weil sie gesetzlich verboten sind, sei es, weil ihre Inhalte extremistisch sind oder aus anderen Gründen im jeweiligen Umfeld als politisch oder moralisch bedenklich eingestuft werden. Die Inhalte von Giftschränken ändern sich mit der Zeit – Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind sie auf Antrag in der Regel zugänglich.
Anders steht es mit Büchern, die aus Urheberschutzgründen nie hätten erscheinen dürfen – so z.B. die jüngst beim Moskauer Verlag Algoritm publizierte Serie „Projekt Putin“: Es handelt sich um eine Reihe von Büchern über den russischen Präsidenten, als deren Urheber bekannte westliche Autoren genannt sind – meist prominente englischsprachige Journalisten und Analysten, so z.B. Donald Jensen und Luke Harding. Die Autoren selbst wussten nichts von diesen russischen Übersetzungen ihrer Werke. In einigen Fällen gibt es gar keine Originale zu den vorgeblichen Übersetzungen, sondern die Bücher wurden von Algoritm offenbar aus verschiedensten Quellen zusammengestückelt.
Der 1996 in Moskau gegründete Verlag (http://algoritm-izdat.

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Quelle: http://ostbib.hypotheses.org/921

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Zur visuellen Geschichte bewegter Jugend im 20. Jahrhundert

Walter Nies, Junge Radfahrer

Archiv der deutschen Jugendbewegung in Kooperation mit dem LWL-Medienzentrum für Westfalen

30.10. – 1.11.2015, Burg Ludwigstein bei Witzenhausen, Archiv der deutschen Jugendbewegung

Walter Nies, Junge Radfahrer

Junge Radfahrer Ende der 1940er-Jahre, Fotograf: Walter Nies/Stadtarchiv Lippstadt © mit freundlicher Genehmigung

Visuelle Überlieferungen formen Wahrnehmungen, transportieren Erinnerungen, beeinflussen den Blick auf die Geschichte „bewegter Jugend“ im 20. Jahrhundert. Sie sind niemals einfach „Abbildungen“ von Realität, sondern transportieren immer eine Deutungsabsicht, dienen der sozialen Selbstvergewisserung und der historischen Sinnstiftung.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/08/06/zur-visuellen-geschichte-bewegter-jugend-im-20-jahrhundert/

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“Neuburgs Odysseus”. Eine biographische Annäherung an Karl “Carlos” Schott (1897-1969)

Karl Schott, Uhrmacher, Faltbootpionier, Weltreisender, Reichsbannerführer und ins Exil vertriebener NS-Gegner war während des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts in jeder Hinsicht eine auffällige, sich vom kleinstädtischen Mainstream abhebende Erscheinung. In der Neuburger Lokalgeschichte und der öffentlichen Erinnerung der Stadt ist er unverständlicher- und unverdienterweise bis heute nicht präsent. Eine biographische Studie unternimmt den Versuch dies zu ändern.

Quelle: http://neuburg.hypotheses.org/328

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Ambivalente Bilder: Fotografien und Bildpostkarten aus Südamerika im Deutschen Reich

Buenos Aires 1914

Das von Hinnerk Onken bearbeitete und von der DFG geförderte Projekt zu den „ambivalenten Bildern“ aus und von Südamerika im Deutschen Reich zwischen 1880 und 1930 geht der Frage nach, welche Vorstellungen sich die Menschen im Deutschen Reich anhand von Fotos und Bildpostkarten von dem fremden Kontinent gemacht haben. Die Bildmedien zeigten einerseits Eisenbahnen und Bahnhöfe, Stadtansichten, Parlamente, Regierungspaläste, Banken und andere (öffentliche) Gebäude, Häfen, Zoos und Fabriken. Ein ganz anderes Bild zeichneten dagegen Ansichten von Indigenen und Ruinen.

Buenos Aires 1914

Bildpostkarte: Buenos Aires – Congreso Nacional, Fotograf und Herausgeber unbekannt, wahrscheinlich Buenos Aires 1914, gemeinfrei

Insgesamt scheinen diese Quellen, die mit bestehenden Vor- und Einstellungen sowie mit Projektionen von Fantasien und Sehnsüchten zusammenwirkten, eine bekannte Dichotomie aus Tradition und Moderne zu bestätigen. Die genauere Untersuchung aber ergibt, dass die Motive besser mit dem Begriff der Ambivalenz zu erfassen sind. Es gab hybride (Re-)Präsentationen – manche Abbildungen „oszillierten“ zwischen verschiedenen Bedeutungen. Methodisch ist dies mit Ansätzen zum Kulturkontakt, zu transferts culturels und zu Transkulturation sowie wissen(schaft)sgeschichtlichen Überlegungen, unter anderem zur Popularisierung von Wissen, zu analysieren. Denn es waren in erster Linie Forscher, die den Menschen im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Südamerika mit Fotos „vor Augen führten“.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/07/27/ambivalente-bilder-fotografien-und-bildpostkarten-aus-suedamerika-im-deutschen-reich/

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Logbuch “Schizophrene Ökologien” 6: Peripatetische Annäherungen an Christian Krachts literarisches Réduit (Fortsetzung)

Martin Bartelmus unterwegs zum Bau, 18:24, Düsseldorf, 07.07.2015, ca. 18:45, aufgenommen mit Iphone 4

Sergej Rickenbacher auf der Suche, Botanischer Garten Düsseldorf, 07.07.2015, ca. 18:45, aufgenommen mit Iphone 4

Der immaterielle Diskurs, der sich z.B. in der Rauchsprache manifestiert, korreliert mit einem Gegenständlich-Werden von Tieren und Sonden, die in der Welt sind, ohne einen Zugang zum Sein zu besitzen. Die Benutzung einer Heidegger’schen Begrifflichkeit geschah nicht zufällig im Gespräch, sondern wird vom Roman aufgegeben. Besonders in der Begegnung des Komissärs mit dem wahnsinnigen Maler Roerich wird eindeutig und zum Teil wortwörtlich auf Heideggers Kunstwerk-Aufsatz Bezug genommen (Entbergen, Kunsthandwerk, Aletheia, Hervorbringen des Nichtanwesenden ins Anwesende etc.).

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Quelle: https://grk1678.hypotheses.org/721

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Open access: Stig Förster rezensiert Literatur zum Ersten Weltkrieg

Der renommierte Historiker Stig Förster, Professor für Neueste Geschichte an der Universität Bern, diskutiert für die „Neue Politische Literatur“ die Veröffentlichungen zum Gedenkjahr 2014. Försters Ziel ist es, die Flut der Neuerscheinungen auf ihre methodischen Innovationen und neu etablierte Forschungsfelder hin zu untersuchen. Dabei leitet ihn die Frage, ob und wieweit die Arbeiten die globale Dimension des Ersten Weltkrieges angemessen berücksichtigen.

Nicht die Frage nach dem Weltkrieg als globalem Ereignis habe allerdings die Wahrnehmung der Forschung bestimmt habe, sondern Christopher Clarks „Schlafwandler“. Das Buch habe die Debatte „Wer war schuld am Ersten Weltkrieg?“ neu belebt. Vor allem in der deutschen Öffentlichkeit sei Clarks Buch als Möglichkeit betrachtet worden, die Schuldfrage demonstrativ zu den Akten legen zu können. Der Freiburger Historiker Gerd Krumeich zeichne anders als Clark auch die innen- und militärpolitische Lage nach und belege eine ad hoc aggressive deutsche Politik, die einen Krieg zwar nicht von langer Hand geplant, aber doch in Kauf genommen habe. So widerlege er eindrucksvoll Clarks These, die Führungen in Berlin und Wien seien unglückliche Opfer einer von Serbien befeuerten, europäischen Machtpolitik.

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Quelle: http://mgtud.hypotheses.org/298

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Panoramafreiheit

Brandenburger Tor in Farbe, Berlin 2009
Brandenburger Tor in Farbe, Berlin 2009

NervousEnergy (Foto), Brandenburger Tor illuminiert, Berlin 23.10.2009. Quelle: Flickr  CC BY-SA 2.0

„Könnten Sie vielleicht ein Foto von mir machen? So dass die Reichstagskuppel hinter mir auch zu sehen ist?“ Diese oder ähnliche Fragen hat vermutlich jeder schon einmal gehört oder selbst ausgesprochen. Im Urlaub möchte man seine Erlebnisse festhalten – und am liebsten als Selfie: ich mit meinen Lieben vor den berühmten Gebäuden dieser Welt.

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Quelle: https://www.visual-history.de/2015/07/09/panoramafreiheit/

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Die Untergrundpresse aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs auf Gallica (Mittwochstipp 67)

Das Blog von Gallica hat im Mai anlässlich der Überführung  der Widerstandskämpfer Geneviève de Gaulle-Anthonioz, Germaine Tillon, Pierre Brossolette und Jean Zayin in das Pantheon die digitalisierten Bestände der Untergrundpresse aus der Zeit des 2. Weltkriegs vorgestellt, welche über Gallica … Weiterlesen

Quelle: http://francofil.hypotheses.org/3388

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