Zwischen Nationalstolz und Ideologie

Abb. 115 aus: Heinrich Schepelmann, Aufgaben und Organisation der Luftwaffe, in: Johannes Poeschel (Hrsg.), Ins Reich der Lüfte. Einführung in die Luftfahrt, 4. völlig neubearbeitete Auflage, Leipzig 1936.

Nach dem Ersten Weltkrieg gründeten ehemalige Militärpiloten und Beobachter[1] private Luftbildfirmen, um einerseits dadurch der drohenden Arbeitslosigkeit zu entgehen, andererseits die in der Bevölkerung und der Wissenschaft größtenteils unbekannte fotografische Sichtweise von oben kommerziell zu verwerten. 1919 entstanden die Luftbild G.m.b.H. sowie eine spezielle Abteilung innerhalb der Deutschen Luft-Reederei G.m.b.H., beide in Berlin.[2]

Anfänglich, aufgrund der Konfiskation der technischen Ausstattung durch die Alliierten, lediglich zu theoretischen Arbeiten gezwungen, konnten die Unternehmen erst mit der allmählichen politischen und wirtschaftlichen Konsolidierung – letztere vor allem durch die Währungsreform Ende 1923 bedingt – zur praktischen Betätigung übergehen. Folgend sollen hier die nichtwissenschaftliche Verwertung der entstandenen Schrägluftaufnahmen[3] in den Fokus gerückt und anhand von exemplarisch ausgewählten zeitgenössischen Publikationen die Entwicklungstendenzen dargestellt werden.[4]

Die Luftbild G.m.b.H. publizierte als Erste im hier betrachteten Zeitraum ein Album mit zwölf Kupfertiefdrucktafeln, das unkommentiert bekannte Bauwerke Berlins aus der Luft präsentierte.[5] 1924 erschien ein Buch, herausgegeben von Paul Kaufmann, in dem erstmals Luftbilder illustratorisch den Text über die zu diesem Zeitpunkt noch besetzten Westgebiete an Rhein, Ruhr und Saar ergänzten.[6] Die vier Aufnahmen sollten zusammen mit dem auf die Hervorhebung der gemeinsamen Geschichte abzielenden Text sowie weiteren 24 Fotografien die kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Regionen für Deutschland vor Augen führen. Deshalb zeigten drei der Luftaufnahmen als Symbole für den umfassenden Wandel und das einende, das identitätsstiftende Charakteristikum dieser Regionen moderne Zechen (Abb. 1).

Tafel 6 aus dem Werk: Paul Kaufmann (Hrsg.), 1000 Jahre Deutschtum an Rhein/ Ruhr/ Saar, Berlin 1924.

Tafel 6 aus dem Werk: Paul Kaufmann (Hrsg.), 1000 Jahre Deutschtum an Rhein/ Ruhr/ Saar, Berlin 1924.

Ebenso wie das Werk „Deutschland aus der Vogelschau“[7] von Erich Ewald mit 250 Luftaufnahmen wollte auch Kaufmanns Publikation vermitteln, wie stolz die Deutschen auf diese von ihnen geschaffenen Landschaften sein konnten. Diese Bücher lassen sich somit als Versuch interpretieren, den deutschen Lesern ihren Nationalstolz zurückzugeben. Schließlich hatten die hohen Reparationsforderungen und die Demütigung des verlorenen Kriegs Spuren am Selbstwertgefühl der Bevölkerung hinterlassen.

Zur emotionalen Stärkung zielten die Ausführungen Ewalds daher auf die Vermittlung eines gemeinsamen historischen Erbes: „Auch in unserer Zeit soll der Gedanke lebendig bleiben, daß eins uns alle zusammenschließt: Heimat und Volk.“[8] Vor allem das Wesen des Deutschen und seine kulturellen Ambitionen hätten in Jahrhunderten zu den morphologischen Veränderungen der Landschaften geführt, die geografisch bedingt unterschiedliche Resultate zeitigen würden. Durch diese Kontextualisierung protestierte man in den Büchern metaphorisch gegen die fremden Besatzer sowie den Deutschland auferlegten Versailler Vertrag und appellierte an den Durchhaltewillen der Bevölkerung. Gleichzeitig wurden die Fotografien durch die Verknüpfung mit pathetischen Texten in der redaktionellen Gestaltung stark emotionalisiert: „Eine riesenhafte Aufgabe wächst aus diesen Bildern hervor in unser Herz: Deutschland!“[9]

Jahre später versuchte der Kulturphilosoph Eugen Diesel, die deutsche Landschaft auf sachlicher Ebene zu erfassen.[10] Die von ihm gewählten Aufnahmen sind unprätentiös und werden von Bildunterschriften begleitet, die meist nur eine knappe Beschreibung der Motive darstellen (siehe die Bildunterschrift unter Abb. 2). Diesel betonte wie Ewald die historischen Zusammenhänge, ging aber noch einen Schritt weiter: „Ich glaube, daß meine Arbeit als ein Beitrag zu den Bestrebungen angesehen werden darf, unser Land nicht nur als geographische Tatsache, als wirtschaftlichen und politischen ‚Lebensraum‘ zu sehen, sondern auch als ein durch Wesen und Willen formbares Gebilde von höherem Rang.“[11]

Die Abbildung mit der Nummer 172 aus dem Buch: Eugen Diesel, Das Land der Deutschen. Mit 2 Karten und 481 Abbildungen vorwiegend nach Luftaufnahmen von Robert Petschow, Volksausgabe, Leipzig 1933.

Die Abbildung mit der Nummer 172 aus dem Buch: Eugen Diesel, Das Land der Deutschen. Mit 2 Karten und 481 Abbildungen vorwiegend nach Luftaufnahmen von Robert Petschow, Volksausgabe, Leipzig 1933.

Mit seinem Werk kritisierte Diesel aber gleichzeitig die aktuelle Entwicklung in der Gesellschaft, die von einer immer stärker divergierenden Kluft zwischen reichen und den armen Schichten geprägt sei, was wiederum zu kritischen Auseinandersetzungen mit der zunehmenden Technisierung und dem Wirtschaftssystem führe. Immer wieder wurde daher in den Luftbildbänden an ein geeintes Bewältigen der Probleme appelliert. Karl Scheffler, der wie Ewald stärker die emotionale Ebene betonte, fasste es 1933 wie folgt zusammen: „Das ist der Sinn dieses Buches: es will dem Gedanken der geistigen, der kulturellen Einheit dienen – im vielfältig gestalteten deutschen Vaterlande und im vielfältig bewegten deutschen Menschen. Es will die Liebe zu Deutschland vertiefen durch den Blick aus der Höhe.“[12]

Mit der Regierungsübernahme der NSDAP bekam die militärische Komponente in der Verwendung der Luftbilder eine stärkere Bedeutung. So sollte vor allem die Jugend mit Hilfe der Literatur und entsprechenden Luftaufnahmen an das Flugwesen herangeführt werden.[13] Neben den fortgesetzten Protesten gegen den Versailler Vertrag propagierte man in den Publikationen, dass nur ein intaktes, selbstbestimmtes und kraftvolles Volk in der Lage sei, sich selbst zu helfen und mit seiner Willensstärke die Zukunft gewinnbringend zu beeinflussen.

In den kommenden Jahren wurden wiederholt diese Sujets aufgegriffen und um „die großen Aufgaben, die durch die Neuordnung des deutschen Wirtschaftsraumes im Rahmen des Aufbauwerks des Führers gestellt sind“,[14] erweitert. Parallel demonstrierte man nun auch – nach der Offenlegung der militärischen Luftrüstung – ganz offen militärische Stärke (Abb. 3).

Abb. 115 aus: Heinrich Schepelmann, Aufgaben und Organisation der Luftwaffe, in: Johannes Poeschel (Hrsg.), Ins Reich der Lüfte. Einführung in die Luftfahrt, 4. völlig neubearbeitete Auflage, Leipzig 1936.

Abb. 115 aus: Heinrich Schepelmann, Aufgaben und Organisation der Luftwaffe, in: Johannes Poeschel (Hrsg.), Ins Reich der Lüfte. Einführung in die Luftfahrt, 4. völlig neubearbeitete Auflage, Leipzig 1936.

Dies gipfelte zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in aerofotografischen Gegenüberstellungen der eroberten mit den deutschen Gebieten in Fachzeitschriften, um die Veränderungen durch die „deutsche Kulturarbeit“ zu dokumentieren.[15] Dieselben Charakteristika, die zur wissenschaftlichen Verwertung der Luftaufnahmen dienten, führten nun zur Instrumentalisierung für die Ziele des NS-Regimes.

Deutlich wird anhand der oben angeführten Beispiele, dass Fotografien oft erst im Zuge ihrer Verwertung mit einer Bedeutung aufgeladen werden. Ein ursprünglich nicht für die Kunst entwickeltes Medium etablierte man nach dem Ersten Weltkrieg in ästhetisch ansprechenden Publikationen für unterschiedliche Zwecke, die mit wissenschaftlichen, emotionalen, künstlerischen oder politisch-ideologischen Zielen verknüpft sein konnten. Durch die Zusammenstellungen kontextualisierten die Autoren die Bilder mithilfe der dazugehörigen Texte neu und kreierten das imaginäre Bild von Deutschland, das ihren jeweiligen Wünschen entsprach.

 

Institution: Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte, Bildarchiv Foto Marburg / Kunstgeschichtliches Institut der Universität Marburg
Betreuer: Prof. Dr. Hubert Locher
Kontakt: marco.rasch(at)hotmail.com


[1] Unter „Beobachter“ verstand man zunächst das Personal in der Maschine, das nach dem Flug über das Gesehene berichtete. Nach der Einführung der fotografischen Luftaufklärung waren sie für die Erstellung der Aufnahmen zuständig.

[2] 1921 kam der Vorläufer der späteren Junkers Luftbild-Zentrale hinzu; 1924 bildete sich die Aerokartographisches Institut A.G. in Breslau. Die Betrachtung der weiteren Entwicklung dieser in den 1920er- und frühen 1930er-Jahren vier größten Luftbildfirmen in Deutschland würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen.

[3] Im Gegensatz zu den für die militärische Luftaufklärung relevanteren Senkrechtaufnahmen sind Schrägluftaufnahmen durch ihre analoge Sichtweise (wie von einem hohen Berg oder Turm aus) einfacher zu lesen und eignen sich daher besser für eine kommerzielle Verwertung in Büchern oder Postkarten.

[4] Diese Betrachtung präsentiert einen Aspekt meines Dissertationsprojektes.

[5] Berlin im Luftbild, Berlin [1921].

[6] Paul Kaufmann (Hrsg.), 1000 Jahre Deutschtum an Rhein/ Ruhr/ Saar, Berlin 1924.

[7] Erich Ewald ‒ Heinrich de Fries, Deutschland aus der Vogelschau. Landschaft und Siedlung im Luftbild, Berlin 1925.

[8] Ebd., S. 31.

[9] Ebd., Vorwort von de Fries.

[10] Eugen Diesel, Das Land der Deutschen. Mit 2 Karten und 481 Abbildungen vorwiegend nach Luftaufnahmen von Robert Petschow, Volksausgabe, Leipzig 1933.

[11] Ebd., S. 6

[12] Deutsches Land in 111 Flugaufnahmen, Die blauen Bücher, Königstein im Taunus 1933, S. 8.

[13] Wulf Bley (Hrsg.), Volk, flieg du wieder! Das Buch der deutschen Luftfahrt, 2. Aufl., Berlin 1933.

[14] Erich Ewald, Das Luftbild, in: Johannes Poeschel (Hrsg.), Ins Reich der Lüfte. Einführung in die Luftfahrt, 4. völlig neubearbeitete Auflage, Leipzig 1936, S. 290.

[15] Vgl. Erich Ewald, Einsatz des Luftbildes für die Aufgaben der Wirtschaft und Vermessung. Organisation des Luftbildwesens, Luftbild und Luftbildmessung 18, 1940, S. 9-14.

Quelle: http://www.visual-history.de/2014/07/28/zwischen-nationalstolz-und-ideologie/

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Emser Depesche: Bismarcks Redaktion

Die provokative Verkürzung des Originaltexts durch Bismarck macht den besonderen Charakter der Emser Depesche als Geschichtsquelle aus. Den entscheidenden Bearbeitungsschritt haben wir in der Form dünner Bleistiftmarkierungen auf der Berliner Entzifferung von Abekens Drahtbericht identifiziert. Damit sind wir aber noch nicht am Ende.

Die Frage nach der Verantwortlichkeit ist eine Triebfeder der Aktenkunde. Dass die politische Verantwortung für das Manöver, eine redigierte Version zu veröffentlichen, letztlich bei Bismarck lag, ist unbestreitbar. Aber natürlich hatte der Fürst für die Einzelheiten seine Leute. Wer hat aus den Bleistiftmarkierungen den neuen Text destilliert, also die Angabe des Fürsten zum Entwurf extendiert?

1. Expedition des redigierten Depeschentexts (PA AA, R 11674)

1. Expedition des redigierten Depeschentexts, unten Paraphe “vBu”
(PA AA, R 11674)

Der redigierte Text wurde mit drei Schreiben verbreitet, die als 1., 2. und 3. Expedition bezeichnet wurden:

  1. Expedition um 23.15 Uhr an die preußischen Gesandten an anderen deutschen Hofen, sowohl innerhalb des Norddeutschen Bundes als auch in den süddeutschen Staaten,
  2. Expedition, ebenfalls um 23.15 Uhr, an die Regierungen norddeutscher Bundesstaaten, bei denen Preußen keine Gesandtschaften unterhielt,
  3. Expedition um 2.30 Uhr, also bereits am 14. Juli, an die preußischen bzw. norddeutschen Botschafter und Gesandten bei den Regierungen der europäischen Mächte.
2. Expedition: Verteiler

2. Expedition: Verteiler

Der Empfängerkreis ist jeweils als durchnummerierte Büroverfügung oben rechts auf den Rand der halbbrüchigen Konzeptbeschriftung gesetzt.

3. Expedition: Verteiler (PA AA, R 11675)

3. Expedition: Verteiler
(PA AA, R 11675)

Systematisch betrachtet, sind die 1. und 3. Expedition Runderlasse der Zentrale des Auswärtigen Amts des Norddeutschen Bundes (des Preußischen Ministeriums des Auswärtigen) an nachgeordnete Auslandsvertretungen. Dagegen verkörpert die 2. Expedition Mitteilungsschreiben an (nominell) gleichgestellte Regierungen. Man kann das unmittelbar an dem Zusatz “Theilen Sie dies dort (unverzüglich) mit” am Ende von 1 und 3 ablesen.

Diese Unterscheidung ist keine Haarspalterei, sondern zeigt an, mit welchem Fortgang zu rechnen ist: Bei 1 und 3 wird die Nachricht im Rahmen einer mündlichen Demarche des preußischen Vertreters bei der jeweiligen Regierung überbracht, über deren Ausführung in den Akten mit einem Bericht zu rechnen ist, der dann Aufschluss über eventuelle Zusatzinformationen aus dem Gespräch geben mag. Bei 2 ist das nicht so, da die fremde Regierung der unmittelbare Empfänger ist. Solche Sachzusammenhänge sind aktenbildende Faktoren und quellenkritisch relevant.

Ernst Engelberg schreibt in seiner meisterhaften Bismarck-Biografie (1985: 724) ganz selbstverständlich: “Wieder zog er seinen Vertrauten Lothar Bucher heran; von seiner Hand liegt auch das Konzept der Bismarckschen Neu-Redaktion der Abekenschen Emser Depesche vor.” In der Tat war Lothar Bucher einer der engsten Mitarbeiter Bismarcks. Es war Bucher, der die Tage zuvor mit Bismarck in Varzin verbracht und dort den Schriftverkehr in der Spanischen Thronfolgekrise erledigt hatte (Nanz 2010: 183). Nun war Bismarck aber wieder in Berlin und hatte den ganzen Beamtenstab des Auswärtigen Amts zur Verfügung.

Walder (1972: 16-19) löst die Paraphe, die alle drei Expeditionen tragen, mit “Bu[=Otto von Bülow]” auf (vgl. die Abb. der 1. Expedition, ganz unten rechts). Beide, Bucher und v. Bülow, waren Vortragende Räte in der Politischen Abteilung und kommen damit als ausführende Hand des Kanzlers infrage.

Das “N. S. E.” vor der Paraphe bedeutet “Namens seiner Exzellenz” und entspricht einem heutigen “im Auftrag”. Die Exzellenz war natürlich Bismarck.

Heiteres Paraphenraten ist aktenkundlicher Breitensport: Bei beiden Kandidaten ist der paläographische Grundbestand “Bu” für eine Paraphe denkbar. Die Vorentscheidung fällt durch den gerundeten Haken in Schreibrichtung vor dem “B” – das sieht nach einem flüchtigen “v” aus.

Gewissheit verschafft der Blick in zeitgenössische Paraphensammlungen. Sie liegen in den “Geschäftsgangsakten” vor, mit denen das Auswärtige Amt seine eigenen Geschäftsprozesse verwaltete. In einer Sammlung von 1877 finden wir beide Kandidaten untereinander (Aktenzeichen IV GG 11 Bd. 7 – freundlicher Hinweis meines Kollegen Dr. Gerhard Keiper).

Lothar Buchers und Otto von Bülows Paraphen PA AA, R 138471

Lothar Buchers und Otto von Bülows Paraphen
(PA AA, R 138471)

Also hat Walder richtig gelesen, aber falsch transkribiert: Otto von Bülow hat die drei Expeditionen mit seinem “vBu” abgezeichnet und trägt damit die formale bürokratische Verantwortung. Das bedeutet aber noch nicht, dass die Konzepte insgesamt von seiner Hand stammen, wie es Engelberg für Bucher insinuiert. Dies war eigentlich die Aufgabe der Sekretäre, in Stoß- und Krisenzeiten konnte der Geheimrat aber durchaus auch selbst zur Feder greifen. Offenkundig ist, dass die drei Expeditionen von drei verschiedenen Händen stammen. Ohne Anspruch auf letzte Gewissheit scheinen mir die 1. und 2. Expedition von der Hand von Sekretären zu stammen, während die Nr. 3 v. Bülow selbst niedergeschrieben haben könnte; der Duktus ist flüchtig, ähnelt aber gesicherten Autographen.

Sehen wir uns an, was geschäftstechnich passiert. Bei Rundschreiben besteht zwischen dem Konzept und den anzufertigenden Reinschriften eine 1:N-Beziehung. Für jeden der listenmäßig aufgeführten Adressaten wird eine Reinschrift erstellt. Durch Randverfügungen können für jeden Empfänger außerdem Änderungen am gemeinsamen Text vorgesehen werden. Das deutlichste Beispiel bietet dafür die 9. Reinschrift der 3. Expedition.

9) An Graf Bernstorff, London. (Londoner Chiffre:) Geben Sie Nachfolgendes via Falmouth an Canitz in Madrid telegraphisch weiter. (Madrider Chiffre:) Inseratur wie oben; zuzufügen in Ziffern: Bismarck.

Was passiert hier? Graf Bernstorff, der Botschafter in London, ist bereits der Adressat der 1. Reinschrift der 3. Expedition. Für die 9. Reinschrift wird der Sekretär angewiesen,

  • anstelle “Namens seiner Exzellenz: von Bülow” explizit Bismarcks Namen zu setzen (um die Autorisierung der Mitteilung zu betonen),
  • den Text dann in der Chiffre zu verschlüsseln, die für den Telegraphenverkehr mit der Gesandtschaft in Madrid vorgesehen war,
  • die Weisung an London, diesen (dort nicht lesbaren!) Text auf einem bestimmten Weg nach Madrid weiterzuleiten, in der Chiffre der Botschaft in London zu verschlüsseln,
  • und den ganzen Salat im Klartext an Graf Bernstorff zu adressieren.

Der Chiffrieraufwand für diese neuen Reinschrift erklärt, warum die 3. Expedition erst drei Stunden nach den beiden ersten, offen bzw. en clair versandten Expeditionen abging.

Der Sinn dieser Operation war es natürlich zu verhindern, dass das französische Cabinet noir, wie man das einmal nannte, das Telegramm für Madrid auf einem Leitweg durch Frankreich abfängt. Die französische Regierung sollte nicht zu früh im Bilde sein. Darauf kommen wir in der nächsten Folge zurück.

Das Rundschreiben mit Anpassungen für einzelne Empfänger ist ein sehr effektives Werkzeug. Aus 3 Schriftstücken, die den Sachverhalt heute in den Akten der Berliner Zentrale dokumentieren, wurden in der Nacht auf den 14. Juli 1870 22 Reinschriften für das Telegrafenamt (Aufgabetelegramme) und ebenso viele Ankunftstelegramme, die dem Empfänger ausgehändigt wurden. Von den 9 chiffrieren Telegrammen mussten dann die uns als Überlieferungsform bereits bekannten Entzifferungen angefertigt werden. Das sind bereits 56 Textzeugen.

In London wurde aus Nr. 9 der 3. Expedition ein neues telegraphisches Schreiben an die Kollegen in Madrid. Angenommen, des Ankunftstelegramm habe als Entwurf gedient, so wären noch die Londoner Reinschrift, das Madrider Ankunftstelegramm und die dortige Entzifferung hinzugekommen (theoretisch – ich habe es nicht nachgeprüft). Macht 59.

Und das ist nur der Niederschlag, der als Teil von Behördenakten die Chance hat, durch Archivierung zu einer historischen Quelle zu werten. Verloren ist das Zwischenmaterial der Telegrafenstationen: die Endlosstreifen mit den Punkt-Strich-Mustern der Morse-Apparate oder schon dem Typendruck von Hughes-Fernschreibern und die Eingangsbücher, in denen der Text der Ankunftstelegramme vor der Ausfertigung für den Empfänger “zwischengespeichert” wurde. Solches Zwischenmaterial fiel auf einem längeren Leitweg auch bei jeder Zwischenstation an!

Die Zahl der ursprünglich insgesamt erstellten Textzeugen dürfte in die Hunderte gehen.

Für die geschichtswissenschaftliche Quellenkritik reduziert sich dieses Korpus auf “die Emser Depesche”, die dann womöglich noch mit Abekens Konzept und der Berliner Entzifferung nach Art philologischer Textkritik kollationiert wird. Es steht außer Frage, dass die Komplexität der materiellen Überlieferung für historische Untersuchungen auf die relevanten Aspekte und ein handhabbares Maß reduziert werden muss. Am Ende sieht man sonst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Man sollte sich aber des Ausmaßes der Abstraktion von der materiellen Überlieferung bewusst bleiben, um nicht vorschnell relevante Details über Bord zu werfen.

Im letzten Teil der Serie soll es um die Perspektiven gehen, die eine über das rein handwerkliche hinausgehende Aktenkunde für die Interpretation historischer Quellen bietet.

Literatur

Engelberg, Ernst 1985. Bismarck: Urpreuße und Reichsgründer. Berlin.

Nanz, Tobias 2010. Grenzverkehr. Eine Mediengeschichte der Diplomatie. Zürich/Berlin.

Quelle: http://aktenkunde.hypotheses.org/228

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Hot off the press: Erwin Riess‘ Herr Groll und das Ende der Wachau

Frohlocket und suchet die Buchhandlung respektive den E-Book-Shop Eures Vertrauens auf, ein neuer Roman von Erwin Riess ist erschienen:

Riess, Erwin: Herr Groll und das Ende der Wachau. Salzburg/Wien: Otto Müller Verlag, 2014. [Verlags-Info]

Ankündigung:

Eine zweifache Mission führt Groll und den Dozenten in die Wachau und die Werkssiedlung der Hütte Krems: Der Dozent soll seinen Schwager, einen glücklosen Architekten, aus den Fängen einer dubiosen Weinritterschaft retten, und Groll will herausfinden, was mit seiner Jugendliebe geschah, die im August 1968 das Baby eines Werksdirektors entführte und spurlos verschwand. Die beiden forschen auf dem Gelände eines ehemaligen NS-Lagers in Krems, in dem bis zu siebzigtausend Franzosen, Holländer, Amerikaner und Sowjetsoldaten inhaftiert waren, wobei Tausende ums Leben kamen. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf einen ukrainischen Oligarchen, der den Ort sucht, an dem sein Vater, ein Lagerhäftling, erschossen wurde; darüber hinaus kauft der Oligarch einen Betrieb um den anderen auf und plant ein Musterweingut auf der Krim. Rasch müssen Groll und der Dozent erkennen, dass die Vergangenheit in der Wachau lebendig ist und dass sich hinter der Idylle düstere Dinge zutragen. Schrankenlose Geldgier und eine absurde Vergötzung des Weins entladen sich in Betrug und Mord. Schon nach wenigen Stunden beginnt die Jagd auf die Ermittler.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/948989358/

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Hot off the press: Erwin Riess‘ Herr Groll und das Ende der Wachau

Frohlocket und suchet die Buchhandlung respektive den E-Book-Shop Eures Vertrauens auf, ein neuer Roman von Erwin Riess ist erschienen:

Riess, Erwin: Herr Groll und das Ende der Wachau. Salzburg/Wien: Otto Müller Verlag, 2014. [Verlags-Info]

Ankündigung:

Eine zweifache Mission führt Groll und den Dozenten in die Wachau und die Werkssiedlung der Hütte Krems: Der Dozent soll seinen Schwager, einen glücklosen Architekten, aus den Fängen einer dubiosen Weinritterschaft retten, und Groll will herausfinden, was mit seiner Jugendliebe geschah, die im August 1968 das Baby eines Werksdirektors entführte und spurlos verschwand. Die beiden forschen auf dem Gelände eines ehemaligen NS-Lagers in Krems, in dem bis zu siebzigtausend Franzosen, Holländer, Amerikaner und Sowjetsoldaten inhaftiert waren, wobei Tausende ums Leben kamen. Bei ihren Recherchen stoßen sie auf einen ukrainischen Oligarchen, der den Ort sucht, an dem sein Vater, ein Lagerhäftling, erschossen wurde; darüber hinaus kauft der Oligarch einen Betrieb um den anderen auf und plant ein Musterweingut auf der Krim. Rasch müssen Groll und der Dozent erkennen, dass die Vergangenheit in der Wachau lebendig ist und dass sich hinter der Idylle düstere Dinge zutragen. Schrankenlose Geldgier und eine absurde Vergötzung des Weins entladen sich in Betrug und Mord. Schon nach wenigen Stunden beginnt die Jagd auf die Ermittler.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/948989358/

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aussichten. Perspektivierung von Geschichte, July 26, 2014

Neueste Beiträge in ‘aussichten’ Manfred Hettling: Revolution in Deutschland? 1789-1989. Sieben Beiträge, Göttingen 1991. Neuigkeiten zu VABOSH nun auch als Newsletter Online-Petition zur Rettung des Verrückten Alten Bahnhofs Oberschleißheim Ausstellung: “Krieg! Bayern im Sommer 1914” (Bayerisches Hauptstaatsarchiv) Kaiserbiographien: Septimius Severus (193–211 n. Chr.) REVOPO › REVORI › 2010 Digitalisate des Politischen Archivs des Auswärtigen Amtes […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/07/5270/

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Richard-Strauss-Quellenverzeichnis (RSQV)

http://rsqv.gwi.uni-muenchen.de Das Richard-Strauss-Quellenverzeichnis (RSQV) ist ein musikwissenschaftliches Online-Projekt. Unser Ziel ist es, sämtliche weltweit erreichbaren Quellen zum Werk des Komponisten Richard Strauss nach neuesten technischen und wissenschaftlichen Standards zu verzeichnen. Die Quellen werden anhand verschiedenster Kriterien erschlossen: enthaltene Werke, Schreiber, Widmungsträger, Besitzer, Standort, Signatur, Umfang, Format, Datierung u.a. Die RSQV Datenbank ist ein modernes, effizientes […]

Quelle: http://www.einsichten-online.de/2014/07/5244/

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Anna Babka: Reflexion zum Lob der Uni Wien-Vizerektorin für prekäre Arbeitsverhältnisse

Vor ein paar Wochen sang die Vizerektorin für Wissenschaft an der Uni Wien im Standard ein Loblied auf die unsicheren Arbeitsverhältnisse, die junge WissenschafterInnen zu Höchstleistungen anstacheln würden; Anna Babka hat nun darüber im Weblog der Plattform universitäre Mitbestimmung eine Reflexion veröffentlicht.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/948989248/

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Ö1-Radiokolleg zur Feministischen Philosophie zum Nachhören

Diese Woche brachte Ö1 eine vierteilige Radiokolleg-Reihe zur feministischen Philosophie, die noch ein paar Tage nachgehört bzw. bei Abo downgeloadet werden kann:

Teil 1: http://oe1.orf.at/programm/378421
Teil 2: http://oe1.orf.at/programm/378483
Teil 3: http://oe1.orf.at/programm/378536
Teil 4: http://oe1.orf.at/programm/378631

Die Ankündigung:

"Radiokolleg - Feministische Philosophie
Über die Dekonstruktion der Geschlechterrollen.

Gestaltung: Nikolaus Halmer

Frauen, die die Männerwelt einem intellektuellen Stresstest unterziehen. In seiner Reihe über feministische Philosophie stellt Nikolaus Halmer Denkerinnen vor, die nachhaltig der Hegelschen Behauptung zugesetzt haben, wonach Frauen "nicht für die Philosophie gemacht seien". Als erste kommt die Klassikerin Simone de Beauvoir zu Wort.
Autonomes, kreatives Denken

In der traditionellen Geschichte der Philosophie sind Philosophinnen kaum vertreten. Der männliche philosophische Herrschaftsdiskurs reduziert die Frauen auf ein defizientes Geschlecht. So postulierte Hegel, "dass Frauen nicht für die Philosophie gemacht seien". In den vergangenen Jahrzehnten haben feministische Philosophinnen an der Destruktion der paternalistischen Sichtweise der Philosophie gearbeitet. Sie fühlen sich keineswegs als "das zweite Geschlecht", das sich an chauvinistischen Denkmodellen orientiert, sondern plädieren für ein autonomes, kreatives Denken.

Im Radiokolleg werden Philosophinnen vorgestellt, die das eindimensionale Ideologem der männlich bestimmten Philosophiegeschichte aufsprengen. Zu Wort kommen Simone de Beauvoir - die Klassikerin des Feminismus, die postkoloniale Theoretikerin Gayatri Chakravorty Spivak. Hannah Arendt und Rahel Varnhagen - die Künstlerphilosophin der deutschen Romantik - reflektieren über ihr doppeltes Außenseiterinnen-Dasein als jüdische Frauen. Malwida von Meysenbug und Lou Andreas-Salomé haben im 19. Jahrhundert extravagante feministische Theorien entfaltet, nach denen sie auch größtenteils lebten und die amerikanische Philosophin Judith Butler wird als radikale Dekonstruktivistin der Geschlechterrollen vorgestellt.

Literaturhinweise

Lou Andreas-Salomé: Lebensrückblick - Grundriß einiger Lebenserinnerungen, Insel Verlag

Hannah Arendt: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, Totalitarismus, Piper Verlag

Hannah Arendt: Rahel Varnhagen. Lebensgeschichte einer deutschen Jüdin aus der Romantik, Piper Verlag

Judith Butler: Die Macht der Geschlechternormen und die Grenzen des Menschlichen, übersetzt von Karin Wördemann und Martin Stempfhuber, suhrkamp verlag wissenschaften 1989

Simone de Beauvoir: Das andere Geschlecht, Sitte und Sexus der Frau, Neu übertragen von Uli Aumüller und Grete Osterwald, rororo 22875

Judith Butler: Kritik der ethischen Gewalt, übersetzt von Reiner Ansén, Suhrkamp Verlag

Judith Butler/Athena Athanasiou: Die Macht der Enteigneten, übersetzt von Thomas Atzert, diaphanes Verlag

Judith Butler/Gayatri Chakravorty Spivak: Sprache, Politik, Zugehörigkeit, übersetzt von Michael Heitz und Sabine Schulz, diaphanes Verlag

Malwida von Meysenbug: Ausgewählte Schriften, herausgegeben von Sabine Hering und Karl-Heinz Nickel, Edition Klassikerinnen, Ulrike Helmer Verlag

Gayatri Chakravorty Spivak: Righting Wrongs - Unrecht richten, übersetzt von Sonja Finck und Janet Klein, diaphanes Verlag

Gayatri Chakravorty Spivak: Can the Subaltern Speak? Postkolonialität und subalterne Artikulation, übersetzt von Alexander Joskowicz und Stefan Nowotny, Verlag Turia & Kant

Sekundärliteratur:
"Denken Frauen anders?", der blaue reiter, Journal für Philosophie, Nr. 33

Marit Rullmann: Philosophinnen, Suhrkamp Verlag

Annette Vowinckel: Hannah Arendt. Zwischen deutscher Philosophie und jüdischer Politik, Lukas Verlag

Kerstin Decker: Lou Andreas-Salomé: Der bittersüße Funke Ich, List Verlag

Hannelore Bublitz, Judith Butler zur Einführung, Junius Verlag

Hanna Meißner: Butler, Philipp Reclam Verlag

Paula-Irene Villa, Judith Butler, Campus Verlag"

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/948989246/

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Stellenausschreibung “Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)”

Mitgeteilt von Jürgen Warmbrunn (Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft).

In der Abteilung Wissenschaftliche Sammlungen des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft ist frühestens zum 1. September 2014 die Stelle

einer/eines Wissenschaftlichen Mitarbeiterin / Wissenschaftlichen Mitarbeiters zur Projektkoordination und Administration der technischen Infrastruktur (E 13 TV-H, 100%)

befristet für die Dauer von drei Jahren zu besetzen.

Das Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung beschäftigt sich mit der Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas und betreibt auf der Basis seiner umfangreichen Sammlungen eigene Forschungen und Projekte im Bereich der Kunst- und Kulturgeschichte sowie der Digital Humanities bzw. multimedialer Wissensportale. Hierzu zählt das im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens der Leibniz-Gemeinschaft im Pakt für Forschung und Innovation eingeworbene dreijährige Projekt “Forschungsinfrastruktur Kunstdenkmäler in Ostmitteleuropa (FoKO)”, das in Kooperation mit dem Deutschen Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg und dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig (GWZO) sowie mit Partnern in Ostmitteleuropa durchgeführt wird.
Ziel des vom Herder-Institut koordinierten Projekts ist der Aufbau einer interaktiv gestalteten kunsthistorischen Forschungsinfrastruktur. Mittels einer transnationalen Zusammenführung von Erschließungsdaten, der digitalen Erschließung neuer Bildbestände und der Generierung neuen standardisierten Materials über Fotokampagnen soll der deutschen wie der internationalen Forschung ein Wissensportal zur Verfügung gestellt werden, in dem die vielfältigen Verflechtungen der Kunstentwicklung in Ostmitteleuropa (im Zeitraum von 1000 bis 1800) ebenso deutlich werden wie die konkurrierenden wissensgeschichtlichen Bezugnahmen.

Aufgaben:

  • Gesamtkoordination des Verbundprojekts mit Geschäftsführung (Workflow, Qualitätsmanagement, Drittmitteladministration) sowie Administration der technischen Infrastruktur (Datenbank, Content-Management-System);
  • projektinterne Kommunikation, Abstimmung mit den Organisatoren der Fotokampagnen sowie Kontaktmanagement mit den Projektpartnern, auch in Ostmitteleuropa;
  • Vorbereitung von Workshops und Veranstaltungen;
  • Erstellung mehrsprachiger Infomaterialien;
  • Erstellung der Grundlagen der Dokumentation (Datenerfassung und Datenredaktion einschließlich Normdaten und Einbindung mehrsprachiger Thesauri, Georeferenzierung) und Anleitung der Hilfskräfte;
  • Koordination der Digitalisierung von archivalischen Bildbeständen in Marburg und bei Partnern;
  • Mitwirkung an der Entwicklung der technischen Infrastruktur (u.a. Funktionsumfang, Schnittstellen, Betriebskonzept) sowie des Webdesigns unter Berücksichtigung von Nutzungsforschung;
  • gegebenenfalls Erprobung in der Lehre;
  • Öffentlichkeitsarbeit und Mitwirkung am Berichtswesen.

Voraussetzungen:

  • Abgeschlossenes Hochschulstudium der Kunstgeschichte oder benachbarter Fächer mit einem Schwerpunkt im Bereich von Kunst und Architektur Ostmitteleuropas und/oder digitaler Infrastrukturen im Bereich der Geisteswissenschaften (Promotion erwünscht);
  • Erfahrung in der Koordination und Administration von (Drittmittel-) Projekten im internationalen Kontext sowie Erfahrung in kunsthistorischer Dokumentation bzw. Inventarisierung;
  • konzeptionelles Interesse am Einsatz von IT und neuen Medien im Bereich von Kunst- und Kulturgeschichte (Digital Humanities);
  • Kenntnisse in der Digitalisierung und Dokumentation von Bildmaterialien, insbesondere im Hinblick auf Bilddatenbanken, Normdaten und Thesauri;
  • sehr gute Kenntnisse des Englischen und möglichst einer ostmitteleuropäischen Sprache;
  • vertiefte landeskundliche Kenntnisse zum östlichen Europa.

Schwerbehinderte Bewerber/innen werden bei gleicher Eignung im Rahmen der geltenden Bestimmungen bevorzugt eingestellt. Das Herder-Institut verfolgt das Ziel der beruflichen Gleichstellung von Frauen und Männern. Entsprechend laden wir Frauen besonders nachdrücklich zur Bewerbung ein.

Für weitere Informationen steht Ihnen gerne Herr Dr. Dietmar Popp zur Verfügung (dietmar.popp@herder-institut.de, Tel. +49 6421 184-146; www.herder-institut.de).

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis zum 10. August 2014 an:

Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung -
Institut der Leibniz-Gemeinschaft
Direktion
Gisonenweg 5-7
35037 Marburg
mail@herder-institut.de

 

Quelle: http://dhd-blog.org/?p=3826

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