Projekt Julia Rössel: Wechsel der Mediensysteme – Graphische Sammlungen und ihre digitale Erweiterung #dhmasterclass

Gegenstand meiner Forschungen sind graphische Sammlungen als Mediensystem. Derzeit werden viele Sammlungen digitalisiert und parallel dazu wird diskutiert, mit welchen Ansprüchen und methodischen Grundlagen bei diesem Prozess eigentlich vorgegangen werden soll. Es zeigt sich, dass der Medienwandel und die digitale Kultur nicht allein museale Institutionen vor die Problematik stellen, ihre bisherigen Methoden und Vermittlungsstrategien zu überdenken und Ziele, Kriterien und Möglichkeiten neu ausloten zu müssen, sondern auch für die kunstwissenschaftliche Forschung neue Potentiale mitbringt.

Mein Vorhaben untersucht die Reproduktion eines materialgebundenen Mediensystems und seine so entstehende Erweiterung um ein materialunabhängiges, global zugängliches System, mit dem Ziel Charakteristika, Funktions- und Wirkungsweisen des Übersetzungsmomentes vom einen ins andere System zu erschließen. Dafür gilt es in einem interdisziplinären Ansatz, die historischen und aktuellen technischen Grundlagen der Bildproduktion, die Konzepte und Praktiken des Sammelns und der Wissensproduktion in graphischen Sammlungen sowie deren digitaler Erweiterung unter Einbeziehung kultur- und medienwissenschaftlicher Ansätze zu analysieren.

Ziel der Arbeit ist es, den Übergangsprozess und die Mechanismen der Medialisierung von epistemischen Bildsystemen herauszuarbeiten, um dem aktuellen Diskurs über die Zukunft graphischer Sammlungen im digitalen Zeitalter eine solide Material- und fundierte Theoriebasis zu geben.

Innerhalb der Arbeit wird das Themenfeld über zwei Ebenen erfasst: Eine nimmt das Mediensystem als Ganzes in den Blick, wobei – im Sinne Bruno Latours – menschliche und nicht-menschliche Akteure, Praktiken und Raumkonzepte mit eingeschlossen werden.

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Quelle: http://dhdhi.hypotheses.org/2862

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