Rezension von "Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen"

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für Historische Forschung (37.2010/3, S. 555-557, doi: 10.3790/zhf.37.3.463) bespricht Stefan Brakensiek mein Buch Ordnung der Häuser, Beschreibung der Seelen. Sein Fazit lautet:
Die bisweilen überbordende Metaphorik ist nicht nach dem Geschmack des Rezensenten, der eine etwas nüchternere Sprache bevorzugt hätte. Jenseits dieses Geschmacksurteils bleibt jedoch festzuhalten, dass Anton Tantner mit "Ordnung der Häuser" eine lesenswerte Studie über einen wichtigen Untersuchungsgegenstand vorgelegt hat. Wer an der Genese des modernen Staates oder an der Dialektik der Aufklärung interessiert ist, sollte zu dem Werk greifen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/8465841/

Weiterlesen

Hausnummerierung in Füssen

Die Stadt Füssen stellt auf ihrer Homepage Informationen über die dortige Hausnummerierung zur Verfügung:

Nach dem Vorbild Frankreichs erfolgte 1784 eine fortlaufende Häusernummerierung. Angefangen mit dem Rathaus, das die Nummer 1 erhielt und dem Kloster St. Mang mit der Nummer 2 wurde die Nummernfolge in der Rittergasse fortgesetzt, dann in der Hinteren Gasse, in der westlichen Seite der Reichenstraße, in der Schrannengasse usw. In dieser Art erhielten 259 Gebäude ihre Hausnummer.
Mit der Entstehung weiterer Wohngebäude zeigten sich die Nachteile dieses Systems. Der Uneingeweihte konnte anhand der Hausnummer nicht mehr nachvollziehen, wo das Gebäude stand.
(...)
Mit einer ortspolizeilichen Vorschrift, die am 8. April 1909 im Füssener Blatt erschien, führte der Stadtrat eine sinnvollere Hausnummerierung ein. Sie galt jeweils nur für eine Straße. Das Hausnummernschild musste die Größe von mindestens 17x12 cm haben und aus Eisenblech mit Emailüberzug bestehen. Auf blauem Grund mit weißer Farbe standen Straßenname und Hausnummer, wie wir es heute noch kennen.


Zumindest eine der alte Hausnummern hat sich erhalten:

Eine der alten Hausnummern befindet sich heute noch an dem Haus Bahnhofstraße 6, und zwar an der Mauer zur Augustenstraße. Es ist die Nummer 446. Dieses Haus wurde 1908 von Rudolf Leinweber gebaut und 1909 an den Bankier Anton Alletag verkauft. Das Haus mit der Nummer 445 stand in der Theresienstraße, das Haus Nummer 448 dagegen schon wieder in der Ludwigstraße, der heutigen Von-Freyberg-Straße.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6500795/

Weiterlesen

Call for Articles: Special Section on the History of House Numbering for the journal…

Street addressing is one of the most basic strategies employed by governmental authorities to tax, police, manage, and monitor the spatial whereabouts of individuals within a population. Despite the central importance of the street address as a political technology that sometimes met with resistance, few scholars have examined the historical practice of street addressing with respect to its broader social and political implications. We would like to invite those scholars with an interest in this subject to contribute to a peer-reviewed special section of the journal, Urban History, that we are organizing on the histories and geographies of urban house numbering. Articles should be no more than 8,000 words in length, with a preliminary submission deadline of December 15, 2010.

Each paper submission will go through the journal's regular peer review process; however, it will first be submitted to the special section organizers (Reuben Rose-Redwood and Anton Tantner) for an initial screening prior to peer review. We are particularly interested in showcasing recent work that links the history of urban house numbering to broader debates concerning the interrelations of space, knowledge, and power that have animated contemporary discussions in the social sciences and humanities. If you are interested in contributing to this special section, please contact the special section organizers at your earliest convenience and provide a very brief description of the proposed paper topic to be submitted. We look forward to hearing from you.

Sincerely,

Reuben Rose-Redwood, University of Victoria (redwood@uvic.ca)

Anton Tantner, University of Vienna (anton.tantner@univie.ac.at)

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6451299/

Weiterlesen

Hausnummernverordnung für An der Schmücke

In der thüringischen Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke soll laut Ostthüringer Zeitung demnächst eine neue "Ordnungsbehördliche Verordnung über die Abwehr von Gefahren" erlassen werden, die die Hausnummern zum Gegenstand hat. Denn, was musste Holger Häßler, der Vorsitzende der Verwaltungsgemeinschaft, erkennen? Folgendes:

"Auffällig war bei Kontrollen, dass Hausnummern teils nicht zu sehen oder verblasst und unleserlich oder zu klein sind", so Häßler. Jetzt wird verordnet, wo und wie die vergebene Hausnummer anzubringen ist, wie sie auszusehen hat.
Jedes Haus, gegebenenfalls schon die Einfriedung, ist mit einer von der Straße aus erkennbaren, deutlich sicht- und lesbaren Hausnummer zu versehen, diese muss erhalten werden. Kontraste, das deutliche Abheben der Farbe vom Untergrund sind geregelt, ebenso wenn der Eingang nicht zur Straßenseite zeigt. Mindestens zehn Zentimeter hoch und wasserfest muss die Ziffer sein und es müssen arabische und dürfen keine römischen sein. Vorfälle habe es seines Wissens noch nicht gegeben. Vorgebeugt werden soll, dass im Notfall, Rettungsdienst, Polizei, Notarzt nicht lange herumsuchen müssen.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6433322/

Weiterlesen

Das Verlangen der Post nach der klaren Nummer

Am Schluss seiner Anfang 1784 gedruckten Ankündigung der neuen Einrichtung der k.k. privilegierten Kleinen Post in Wien hat der Inhaber der Wiener Stadtpost, Franz Anton Gilowsky von Urazowa noch folgendes zu bemerken:

daß nämlich jedermann, der die Absicht seines geschriebenen Briefes nicht selbst verfehlen will, in der Aufschrift und Benennung der Hausnumer klar und deutlich sein wolle

Österreichisches Staatsarchiv, Finanz- und Hofkammerarchiv, Neue Hofkammer, Österreichisches Kamerale, Akten, rote Nr. 412, Fasc.9/11, HKA 32 ex März 1785, f.199-200: Ankündigung der neuen Einrichtung der k.k. privilegierten Kleinen Post in Wien, 1.1.1784.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6418098/

Weiterlesen

Ortschaftsweise Hausnummerierung in Siebenbrunn/Augsburg

100 Jahre ist es her, dass das Dorf Meringerau nach Augsburg eingemeindet und zum Stadtteil Siebenbrunn wurde. Bis heute bestehen blieb die ortschaftsweise Durchnummerierung, wie die Augsburger Allgemeine berichtet:

Im Jahre 1814 wurden die damals 18 Anwesen nummeriert, bis 1912 war ihre Zahl auf 54 gestiegen. Sie trugen die Nummern 2 bis 48, sieben „halbe“ lagen dazwischen. Wie die Fuggerei, die Birkenau und Wellenburg durfte Siebenbrunn die bestehende Hausnummerierung bis zum heutigen Tag behalten. Das kann für Nichteingeweihte ein Problem darstellen: Da steht nämlich neben Nr. 36 die Nr. 47, neben Nr. 21 das Haus Nr. 15! Bei den nach 1818 errichteten Bauten zählte man mit 19, 20, 21 … weiter, egal wo das Haus gebaut wurde. 62 ist die höchste vergebene Nummer. 2010 gibt es noch 31 Gebäude.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6405929/

Weiterlesen