Die Urkunden des Schwarzwälder Prämonstratenserstifts Allerheiligen sind digitalisiert

Ein Gastbeitrag von Kurt Andermann:

Allerheiligen im Schwarzwald ist dem Wanderer bekannt durch seine spektakulären Wasserfälle und seine stimmungsvolle Kirchenruine. Das einst dazugehörige Prämonstratenser-Chorherrenstift, das am Ende des 12. Jahrhunderts durch Uta von Schauenburg gegründet wurde und bis 1802 Bestand hatte, ist gewissermaßen zu neuem Leben erweckt, indem seine Urkunden, die seit 1805 im Generallandesarchiv Karlsruhe verwahrt werden, inzwischen im Internet für jedermann weltweit frei einsehbar und benutzbar sind.

Es handelt sich um einen Bestand (GLAK 34) von knapp 1750 Urkunden aus sechs Jahrhunderten, die für die Lan­des-, Orts- und Kirchengeschichte beiderseits des mittleren Oberrheins von großer Bedeutung sind.

Im Rahmen des ‚Virtuellen deutschen Urkundennetzwerks‘ konnten alle diese Dokumente aus Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft nicht allein mit ihren Vorderseiten, sondern auch mit ihren Rückseiten hochauflösend digitalisiert werden, so dass Forscher künf­tig von ihren heimischen Schreibtischen aus bequem über alle auf den alten Pergamenten überlieferten schriftlichen Informationen verfügen können. Davon profitieren nicht allein die Historiker aus nah und fern, sondern auch die alten Urkunden selbst, weil die Originale fortan nur noch in seltenen Ausnahmefällen beansprucht werden müssen und so zum Nutzen ihrer Erhaltung für viele weitere Jahrhunderte angemessen geschont werden können.

Link zum Bestand beim GLA Karlsruhe

Link zum Bestand beim ‚Virtuellen deutschen Urkundennetzwerk‘

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/294

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Zum Blog Mittelalter am Oberrhein

Nach einem  viel zitierten Diktum des Geschichtsschreibers Otto von Freising habe in der provincia zwischen Basel und Mainz die maxima vis regni, die größte Kraft des Reiches, gelegen. Mit dem mittelalterlichen Oberrheingebiet ist jenes Gebiet angesprochen, dem sich die Abteilung Landesgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in besonderer Weise verbunden fühlt. Mit diesem Blog wollen wir ein Portal für die Geschichte des Oberrheingebiets im Mittelalter schaffen. Der Raum umfasst sowohl die in Deutschland liegenden rechtsrheinischen Landschaften und den angrenzenden Schwarzwald als auch die Nordwestschweiz und das Elsass. Dabei wollen wir keinesfalls das Oberrheingebiet für das Mittelalter als einen einheitlichen Raum oder sogar als ‚historische Landschaft‘ postulieren, sondern lediglich ein Portal für an der Geschichte der Oberrheinregion interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die interessierte Öffentlichkeit schaffen.

Neben der Information über an der Abteilung Landesgeschichte angesiedelte Projekte soll das Blog deshalb in erster Linie Diskussionen ermöglichen und Ressourcen zur Verfügung stellen. In diesem Sinne sammelt und pflegt das Redaktionsteam in vier Kategorien Informationen zur oberrheinischen Landesgeschichte. Unter dem Reiter „Veranstaltungen“ werden künftig alle der Redaktion bekannten Veranstaltungen, Vorträge und Tagungen zur oberrheinischen Landesgeschichte gesammelt und archiviert. Unter Zeitschriften finden sich Listen landes- und regionalgeschichtlicher Zeitschriften des Oberrheingebiets unter Verweis auf Digitalisate und Online verfügbare Inhaltsverzeichnisse und Register. Zuletzt sollen Neuerscheinungen zur mittelalterlichen Geschichte des Oberrheingebiets und Rezensionen solcher Publikationen – soweit online verfügbar – gesammelt und zur Verfügung gestellt werden. All diese Kategorien verstehen sich als „work in progress“ und werden vom Redaktionsteam regelmäßig ergänzt und gepflegt. Dabei sind wir auch auf Ihre Mithilfe angewiesen. Gerne können Sie uns Hinweise auf Veranstaltungen, aber auch zu allen weiteren Kategorien geben, die wir dann in den Blog einpflegen werden.

Natürlich sollen auch inhaltliche Beiträge zur oberrheinischen Geschichte Teil des Blogs werden. Einerseits werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Landesgeschichte über ihre laufenden Forschungen berichten, beziehungsweise Miszellen zu oberrheinischen Themen veröffentlichen, andererseits sind auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zur mittelalterlichen Geschichte der Region arbeiten, eingeladen, mit Gastbeiträgen, gerne auch in französischer Sprache, den Blog zu bereichern. Sollten Sie Interesse an der Mitarbeit haben, wenden Sie sich bitte an die Redaktion. In der Tradition landeshistorischer Forschungen werden historische Themen im Vordergrund stehen, aber auch interdisziplinäre Themen, bsw. aus Archäologie, Kunstgeschichte, Theologie und Literaturwissenschaft Berücksichtigung finden und nicht zuletzt können auch in anderen Regionen erprobte Forschungsansätze vorgestellt und deren Praktikabilität für die links und rechts des Oberrheins liegenden Regionen diskutiert werden.

Wir hoffen, dass sich das Blog in den kommenden Monaten und Jahren zu einem zentralen Diskussionsportal für alle an der mittelalterlichen Geschichte des Oberrheingebiets Interessierten wird und damit das Projekt „Archivum Rhenanum“, das sich in erster Linie auf Archivbestände und deren Digitalisierung und Erschließung konzentriert, auf förderliche Weise und in enger Zusammenarbeit ergänzt.

Quelle: http://oberrhein.hypotheses.org/166

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