Auskunftsmann in Zürich, 1970

Nette Archiv-Trouvaille der NZZ, erschienen am 13.3.1970: Ein Bericht über das im Zürcher Hauptbahnhof befindliche Auskunftsbüro des Verkehrsvereins, das im Jahr 200.000 Informationssuchenden Fragen aller Art beantwortete; Herzstück war eine mit viel Aufwand und Liebe zusammengestellte Kartothek: [W]er darin blättert, stellt fest, daß es wohl nichts gibt, das es in diesem Nachschlagewerk nicht gibt.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38779930/

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Aufsatz zum Pressburger Fragamt erschienen

Frisch erschienen:

Tantner, Anton: Das Pressburger Frag- und Kundschaftsamt des Anton Martin, 1781–1783, in: Hungarian Studies, 25.2011/1, S. 127-142.
DOI: 10.1556/HStud.25.2011.1.11 (Zugang nur bei Subskription)

Abstract: Der Artikel beschäftigt sich mit dem im März 1781 von Anton Martin in Pressburg gegründeten Frag- und Kundschaftsamt. Einrichtungen dieser Art waren in habsburgischen Städten seit Beginn des 18. Jahrhunderts geschaffen worden; es handelte sich dabei um Adressbüros, die der Vermittlung von Waren, Arbeitsplätzen, Immobilien und Kapital dienen sollten. Im speziellen Pressburger Fall war damit auch eine Leihbibliothek verbunden und weiters wurde der in dieser Gegend praktizierte Kindertausch zum gegenseitigen Spracherwerb unterstützt. Das Fragamt veröffentlichte auch ein Intelligenzblatt mit dem Namen Preßburger Kundschaftsblatt, scheint aber trotz des weiten Spektrums an angebotenen Dienstleistungen nur auf wenig Resonanz gestoßen zu sein; 1783 musste Martin es schließen. Grundlage des Beitrags sind vorwiegend die in der Universitätsbibliothek Bratislava (Univerzitná knižnica v Bratislave) und in der Kathedralbibliothek Esztergom (Főszékesegyházi Könyvtár) aufbewahrten Ausgaben des Preßburger Kundschaftsblatts.

Update zum Artikel: Als ich den Artikel schrieb, wusste ich noch nicht, an welchem Ort sich in Pressburg das Fragamt befand; seit gestern bin ich nun klüger, denn ich fand bei meinem Besuch des Steiermärkischen Landesarchivs (Graz) ein weiteres, diesmal undatiertes, circa aus dem Februar 1781 stammendes Avertissement des Pressburger Fragamts, aus dem hervorgeht, dass es in dem Ormoschdischen Hause auf dem Ursuliner-Platz eröfnet werden sollte. Das Avertissement liegt im übrigen dem (bewilligten) Gesuch des Kaspar Heindl bei, der in Graz nach Pressburger Vorbild ein Fragamt errichten wollte.

Steiermärkisches Landesarchiv, Altes Gubernium, 1783-I-659 [Kt.663]: Avertissement, ca. Februar 1781.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/38724153/

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Anfrag- und Adressbüro, München 1825ff (Update)

Update zu: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/4887159/

Viel ist es bislang nicht, was ich über das im Dezember 1825 in München angekündigte Anfrag- und Addreß-Bureau in Erfahrung habe bringen können: Es wurde von den Herren Bernhardt, Lieberich, F. Hänlein und Kitzinger - allesamt honorige Beamte - betrieben und war in der Residenz-Schwabingerstraße 48 zu ebener Erde situiert. Die Dienstleistungen des Instituts richteten sich an Einheimische und Fremde und umfassten Auskunftserteilungen über die Adressen von Behörden und sonstige öffentliche Einrichtungen, Botschaften, Beamten, Ärzte, Sehenswürdigkeiten und Handlungshäuser genauso wie Arbeitsvermittlung, Geld- und Wohnungsvermittlung sowie Schreibarbeiten.1 Anfang 1826 eröffnete das Büro; über seine Angebote und Gebühren informierte eine eigens aufgelegte, um zwölf Kreuzer verkaufte Broschüre.2 Schon bald wurde ihm Erfolg attestiert, wenn auch bedauert wurde, dass ihm noch einige alte festgewurzelte Mißbräuche und Vorurtheile entgegenstünden und manche Dienstmägde sich lieber von alten Maklerinnen um einen ganzen Taler vermitteln lassen würden als um ein paar Groschen die Dienste des Büros in Anspruch zu nehmen.3


1 Bekanntmachung, in: Augsburger Allgemeine Zeitung, 13.1.1826, Nr. 13, Beilage, S. 51f. (GBS); vgl. auch BRUCKBRÄU, Friedrich Wilhelm: Neuestes Taschenbuch der Haupt- und Residenzstadt München und den Umgebungen für Einheimische und Fremde. München: Joseph Lindauer’sche Buchhandlung, 1828, S. 36.
2 Bekanntmachung, in: Königlich-Baierisches Intelligenz-Blatt für den Unterdonau-Kreis, Stück 3, Passau 18.1.1826, S. 30 (GBS).
3 Das Anfrag- und Addreß-Bureau in München, in: Der Bayerische Volksfreund, 11.11.1826, 3. Jg., Nr. 134, S. 589 (GBS).

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/34622722/

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Rezension zu Jubert (Hg): Renaudot

Schon einige Zeit her, dass Gérard Juberts Quellenedition zu Renaudot erschienen ist; Cornel Zwierlein kommt in seiner Rezension für Francia-Recensio 2009/4 zu einer durchwegs positiven Beurteilung, der ich mich anschließe.

Jubert, Gérard (Hrsg.): Père des journalistes et médecin des pauvres, Théophraste Renaudot (1586-1653). Paris: CHAM/Champion, 2005.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6208442/

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Weblog Mercurius Politicus

Mercurius Politicus war der Name eines zur Zeit des englischen Commonwealth von Marchamont Nedham herausgegebenen News Books; Nick Poyntz betreibt unter dem gleichen Namen ein Weblog, in dem sich u.a. ein Eintrag zu Henry Walkers Office of Entries findet, bei dem es sich vielleicht um das erste in England zumindest kurzfristig errichtete Adressbüro handelte (nach mehreren nicht realisierten Projekten).

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6194792/

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UMP-Vortrag über Théophraste Renaudots Bureau d’Adresse, 8.3.2010

Nach einiger Zeit halte ich mal wieder einen University Meets Public-Vortrag an einer Volkshochschule:

Titel: Informationsvermittlung im Zeitalter Richelieus. Das Adressbüro des Théophraste Renaudot
Zeit: Mo 8.3.2010, 18–19:30 Uhr
Ort: VHS Wien-West, 1060 Wien, Damböckgasse 4, 2.Stock / Raum 4
Kosten: 5 €

Abstract: Théophraste Renaudot (1586-1653) gründete 1630 in Paris das Bureau d'adresse (Adressbüro), eine faszinierende Einrichtung, die als entscheidende Neuerung im Bereich der Informationsvermittlung betrachtet werden kann: Dieses Büro diente gleichzeitig als Arbeitsvermittlung, Verkaufsagentur und Zeitungsredaktion; es sorgte dafür, dass alle an die richtige Adresse gerieten.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6185585/

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Das Verkaufsgewölbe von Löschenkohl als Auskunftsbüro, Wien 1804

Diesen Hinweis verdanke ich der letzten Sommer im Wienmuseum gezeigten Löschenkohl-Ausstellung, namentlich Monika Sommer. So bot der Kupferstecher Johann Hieronymus Löschenkohl (1753-1807) in seinem am Kohlmarkt in Wien gelegenen Verkaufsgewölbe nicht nur jede Menge Stiche, Spiele, Fächer usw. an, sondern versuchte auch, sich als Auskunftsbüro zu etablieren. In der Wiener Zeitung vom 19.12.1804 (Nr.101, S.5174, derzeit noch nicht bei Anno), am Schluss einer umfangreichen Anzeige, inserierte er folgendermaßen seine Dienste:

Fremde können Auskunft haben, über Fabriken, Künstler, Handwerker und ihre Bestellungsart. Ueber neue Ideen im Kunst- und Fabriken-Fache, deren Ausführung in Rücksicht auf die Handarbeit einem Hinderniß unterworfen seyn dürfte, wird Auskunft gegeben, auch zur Beförderung, der Absicht nach Möglichkeit mitgewirkt werden.
Löschenkohl.

Quelle: http://adresscomptoir.twoday.net/stories/6065103/

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