Am 8. November 2019 inszenieren Mitarbeiter und Promovierende des Forschungszentrums Gotha anlässlich der Erfurter “Langen Nacht der Wissenschaften” 2019 eine Sitzung des Illuminatenordens aus dem Jahr 1786 – eine Zeitreise und ein Blick in den geheimnisumwobene Alltag des Ordens. Wenn die Illuminaten auch ein Geheimorden waren und wenn freimaurerische Sitzungen auch die Öffentlichkeit ausschließen, so sind wir im doch Rückblick ausnehmend gut in der Lage, zu erfassen, was in Sitzungen zumindest der letzten Ordensprovinz Ionien (Thüringen) in den 1780er Jahren geschah. Der Orden hatte eine ausgefeilte Bürokratie. Man protokollierte die Sitzungen. Die Rituale waren dabei an der Freimaurerei geschult, die man von zwei Seiten (mit der „Pflanzschule“ der „Minervalkirchen“ von unten und mit „Magistratssitzungen“ von oben) Loge nach Loge im deutschsprachigen Raum infiltrierte. Wir sind Stefan Sarrach von der Deutschen Mutterloge “Zu den Drei Weltkugeln” dankbar. Er warf mit uns einen Blick in die „Rituale“, die vorgaben, wie Sitzungen regulär zu gestalten waren. Die Bewegungen und Handlungsschritte blieben hier mit Wissen des Freimaurers zu erschließen.
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